▪Chap ||| 4 |||▪

𝐬𝐞𝐞 𝐲𝐨𝐮 𝐚𝐠𝐚𝐢𝐧. 

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Jungkook P.o.V.

"So Officer Jeon, ab hier müssen Sie nur noch den Korridor entlang immer geradeaus, einmal die Treppen rauf in die erste Etage, dort in den zweiten Gang von links abbiegen und dann die fünfte Tür rechts. Hach leider kann ich Sie nicht persönlich zu Officer Jungs Büro bringen, weil meine Schicht jetzt endet, aber ich denke, Sie werden das schon finden~", teilte mir der kleinere, aber dafür muskulöse Polizist mit, der mich um 20 Uhr (also vor wenigen Minuten erst) am Eingang der Wache empfangen hatte.

Da jetzt Schichtwechsel war und er jetzt Feierabend haben würde, übergab er mir noch ein paar Aufgaben, die er beim Tagdienst nicht mehr geschafft hatte, streifte dabei unauffällig meine Hand und setzte ein zufriedenes Grinsen auf, was aber nicht wirklich zum paar Jahre älteren Polizist passte.

Dieser klopfte mir noch bestärkend auf die linke Schulter, was sich aber eher so anfühlte, als wolle er sie zertrümmern, musterte mich noch einmal ausgiebig von oben bis unten und leckte sich danach angetan über die Lippen. Eine kurze Verbeugung zum Abschied folgte, welche ich ihm rein aus Höflichkeit nachahmte. 

"Officer Jeon, es hat mich sehr gefreut Sie kennenzulernen, vielleicht sieht man sich ja mal wieder~", fügte er noch hinzu, zwinkerte mir verführerisch zu und setzte zum Gehen an.

Bestimmt sieht man sich mal wieder, aber zu hundert Prozent nicht aus den Gründen, wegen denen du mich sehen willst, du bist nämlich überhaupt nicht mein Typ, Bitch!!!

"Hat mich auch gefreut Officer-...."

Officer wer eigentlich?

Doch der Ältere, dessen Namen ich schon längst wieder vergessen hatte, eilte schon mit hastigen Schritten davon, sodass ich nicht einmal mehr auf seiner Dienstkleidung hätte nachsehen können, wie er denn jetzt hieß, da dort ein Namensschild mit dem Nachnamen gepinnt war.

Egal, der war eh nicht so mein Fall...

Heute war mein dritter Arbeitstag hier an der Korean National Police Agency in Seoul, von dem ich aber hoffte (trotz dessen, dass es mir hier viel besser gefiel, als auf meiner alten Wache), dass er etwas spannender werden würde, als der Gestrige. 

Aber da ich heute Nachtschicht hatte, die erst wieder um 6 Uhr morgens enden würde, standen meine Chancen, Kitty und seine Gang wiederzusehen, eigentlich ziemlich gut, was mir mein Gefühl, welches in 99 Prozent der Fälle immer Recht hatte, ebenfalls verriet.

Doch zuerst musste ich noch Officer Hoseok Jung finden, der sich als mein Partner für mein erstes Jahr hier bereitgestellt hatte und den ich jetzt zum ersten Mal treffen würde, da dieser von seiner Auslandsmission wieder zurückgekehrt war.

"Treppe hoch...erste Etage...zweiter Gang links....fünfte Tür...rechts...", wiederholte ich in fast flüsternder Lautstärke den Satz, damit ich nicht vergaß, wohin ich genau musste. Das wäre schon mies peinlich, sich jetzt schon zu verlaufen, vor Allem weil der Weg nicht sonderlich schwer zu merken war.

Was ich wohl heute alles für Aufgaben bekommen würde? Hoffentlich hab ich keinen Innendienst, falls die Kitty Gang wieder 'zuschlagen' sollte..

Gestern war ich mit ein paar anderen Polizisten im Außendienst auf Streife, sodass ich die Straßen Seouls etwas besser kennenlernen konnte, ich auch wusste, welche Abkürzungen am Sinnvollsten zu befahren waren, wo die neusten Geschäfte, die nebenbei auch noch perfekt als neue Einbruchsmöglichkeit dienten, lagen und wo sich ungefähr das 'Einbruchsviertel' der kleinen Unruhestifter befand.

"Zweiter Gang....links...rechte Tür...fünf...", murmelte ich immer wieder diesen Satz wie ein Mantra vor mir her, setzte meinen Fuß auf der ersten Stufe an und stiefelte die steinerne Treppe hinauf, sodass meine Schritte im gesamten Abteil widerhallten. 

Mit gleichmäßiger Atmung gelangte ich in der ersten Etage an, vor mir erstreckte sich ein langer Flur, von dem mehrere Gänge nach links und rechts abgingen, die alle zu Büros führten und sich fast schon wie ein Irrgarten vor meinen Augen erstreckten.

"Fünfter Gang links....zweite Tür...rechts...", kam es blind vor meinen, im Kopf herumschwirrenden Gedanken aus meinem Mund, ohne zu bemerken, dass ich einen Zahlendreher drinnen hatte. 

Wie automatisch bewegten sich meine Füße in besagten fünften Gang, wobei sich in diesem aber nicht wie erwartet Büros auf der linken und rechten Seite befanden, sondern am Ende nur ein großer Aufenthaltsraum lag.

Bin ich hier jetzt richtig? Nein, so wie es ausschaut ganz bestimmt nicht...

"Mist, war es also doch zweiter Gang rechts und fünfte Tür links!", fluchte ich laut und sauer auf mich selbst, so eine kleine Aufgabe nicht auf die Reihe bekommen zu haben und versuchte mich daran zu erinnern, in welchen verdammten Gang ich denn jetzt abbiegen musste.

"Das kann doch jetzt nicht wahr sein! Wie dumm kann man eigentlich sein Jeon?! Einfach nur dumm, dumm, dumm!", schimpfte ich mit mir selbst, könnte mir glatt eine Ohrfeige für meine Unachtsamkeit verpassen und hastete wie wild durch den schmalen Flur hin und her. Zudem war ich sowieso schon ein paar Minuten zu spät dran...

"Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen, Sie sehen so verloren aus?", wurde ich plötzlich aus meinem Fluchen gerissen, ließ meinen Blick in die Richtung schnellen, aus der die fragende Stimme kam und sah zu meiner Überraschung in ein Augenpaar eines Rothaarigen Officers, der die Tür des Aufenthaltsraums öffnete.

"Ähm ja, ich suche einen gewissen Officer Jung...", erwiderte ich schnell, steckte all meine Hoffnungen in diesen Mann, dass er Genannten kannte und blickte diesen erwartungsvoll an.

"Da haben Sie aber Glück", meinte dieser freundlich, begann augenblicklich zu lächeln und schob dabei seine Hände in die Hosentaschen, sah mich wissend an und trat ein paar Schritte auf mich zu.

"Warum?", brachte ich nur verwirrt heraus, versteifte mich etwas, als der Rothaarige direkt vor mir zum Stehen kam.

"Weil dieser gerade vor Ihnen steht", strahlte er mich breit an, sodass ich von seinen weißen Zähnen schon beinahe geblendet wurde und hielt mir seine Hand zur Begrüßung entgegen, die ich verwundert schüttelte.

Er?

"Sie?", hakte ich ungläubig nochmal nach, da es schon ein ziemlich unerwarteter Zufall sein musste.

Dann ist das Schicksal wenigstens einmal auf meiner Seite. 
Als ob ich meinem Partner einfach hier begegne...

"Hoseok Jung mein Name und Sie müssten dann Jeon Jungkook sein, wenn ich mich Recht erinnere", grinste Hoseok Jung und löste seine Hand wieder von meiner. Mit einem anerkennenden Blick musterte er mich von oben bis unten, nahm mir die Zettel mit den Aufgaben, die mir der Typ vom Tagdienst gegeben hatte, aus der Hand und deutete mit einer Handbewegung an, dass ich ihm folgen sollte, was ich dann auch tat.

"Jap der bin ich", antwortete ich noch auf seine unbeantwortete Aussage und lief ihm mit schnellen Schritten hinterher, da dieser Officer Jung schon eine flotte Geschwindigkeit draufhatte, aber dennoch mithalten konnte.

"Perfekt. Da Ihr Büro ja im Erdgeschoss liegt und meines hier oben, müssten wir noch Nummern austauschen und alles andere Organisatorische besprechen", sagte der etwas kleinere Cop, schob mich durch die geöffnete Tür seines eigenen Büros und schloss diese hinter sich ab.

"Setzen Sie sich bitte, ach ja und wenn wir schon dabei sind, ist es in Ordnung, wenn wir 'Du' zueinander sagen? Wir müssen immerhin jetzt ein Jahr zusammen arbeiten und mich regt dieses Förmliche schon immer auf, vor allem denke ich, dass wir uns somit etwas näherkommen. Also natürlich, wenn das für Sie auch in Ordn-"

"Ja klar, können wir gerne machen", unterbrach ich den Redeschwall des Rothaarigen, streckte ihm diesmal zuerst meine Hand entgegen und stellte mich mit einem: "Nenn mich doch bitte Jungkook", noch einmal vor.

Officer Jung erwiderte diese Geste erleichtert lächelnd und nickte mir, während er seinen Namen sagte, zu.

"Hoseok."

"Gut dann hätten wir das auch geklärt. Ich hoffe, wir werden gut miteinander auskommen, wobei ich vom ersten Eindruck eigentlich überhaupt keine Zweifel habe. Würdest du mir dann bitte noch deine Handynummer geben?", bat er mich, holte sein Handy hervor und sah mich abwartend an.

"Klar."
Und somit diktierte ich Hoseok meine Nummer, die er dann auch schon in sein Handy einspeicherte und mich anklingelte, damit ich seine auch hatte.

Nachdem wir weiteres Organisatorisches abgeharkt und die Aufgaben, die noch zu erledigen waren, fertiggestellt hatten, gingen wir noch zu meinem Büro runter, wo er mir nochmal alles erklärte und mir auf dem Computer ein paar Programme zeigte.

"Und hier siehst du dann, wann deine Schicht beginnt und endet", schloss er seinen kurzen Vortag über das einfachste Programm dieser Welt ab, das ich schon nach einmal hinschauen verstanden hatte und setzte sich auf den Stuhl vor mir. 

Mit geschlossenen Augen lehnte er sich an der Lehne zurück, sank immer weiter in den Stuhl, schnaufte einmal kräftig aus, bis er sich doch daran erinnerte, dass er gerade auf der Arbeit war und jetzt nicht schlafen konnte.

"So... 22 Uhr...", blickte er etwas gelangweilt auf seine Armbanduhr, zupfte etwas an seiner Dienstkleidung herum, die er (so wie ich) zu tragen hatte, da wir heute (zum Glück) für den Außendienst eingeteilt waren und schaute müde in meinem Büro umher.

Ein großer, edler Schreibtisch stand in der Mitte des Raumes, ein Stuhl davor (auf dem Hoseok gerade saß) und ein Schrank mit allen möglichen Gegenständen, wie Handschellen oder anderen Dingen, die Polizisten eben brauchten, befand sich links in der Ecke.

Also eher alles minimalistisch eingerichtet, was ich gar nicht so schlecht fand.

Gerade als ich wieder dabei war gedanklich abzuschweifen, begann plötzlich mein Funkgerät, das an meiner Hüfte hing, zu Piepen, weshalb Hoseok und ich erschrocken auffuhren.

Dieses löste ich hastig von meinem Gürtel, drückte eine bestimmte Taste und hörte eine Stimme von der anderen Seite sagen, dass die Kitty Gang im neuen Supermarkt in Gahoe-Dong eingebrochen war und gerade dabei war, die Kassen leerzuräumen.

Na endlich~

"Na dann mal los", grinste ich Hoseok erfreut an, dessen Augen augenblicklich zum Leuchten begannen, als er die Nachricht hörte und freudig nickte.

"Das ist mein erster Einsatz wieder in Korea, solltest du vielleicht noch wissen...ähm ja und ich hatte bis jetzt noch nichts mit der Kitty Gang zutun, aber hab natürlich schon vieles von ihnen gehört, die sind ja schon sowas wie Promis...", teilte mir der Rothaarige gespannt lächelnd mit, griff nach seinen Sachen und schaltete den Computer aus.

"Wir sind diesmal nur zu zweit, also wird es etwas schwieriger die kleinen Rebellen zu fangen", meinte er nachdenklich, wobei er eilig seine Jacke überzog und den Autoschlüssel eines Streifenwagens zückte.

"Ach das bekommen wir schon hin, da bin ich mir sicher. Die sind ganz zahm~.... oder werden es zumindest noch~", lächelte ich verspielt, driftete schon wieder komplett mit meinen Gedanken ab.

Unglaublich was für Vorstellungen ich mit Kitty habe~

"Na wenn du das sagst", zwinkerte er mir belustigt zu und schloss, nachdem ich mein Büro verlassen hatte, ab.

Ouh ja und wie ich mein Kitty noch erziehen werde, sollte Hoseok wohl lieber nicht erfahren~

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