▪Chap ||| 38 |||▪

𝐰𝐡𝐚𝐭?

⋅ ⋅ ─── ✩ ─── ⋅ ⋅

Jungkook P.o.V.

Auffordernd hielt ich Jimin meine ausgestreckte Hand entgegen, in der Hoffnung, er würde mir endlich das kleine, aber doch so verdächtige Kärtchen überreichen, doch dachte dieser wohl nicht einmal im Geringsten daran. Wahrscheinlich befürchtete er auch noch, dass ich es vor seinen Augen in abertausende Einzelteile zerreißen würde, damit er sie ja nicht mehr zusammenkleben konnte. Zugegeben, so etwas in der Art hatte ich auch vor, doch würde er sie mir dann noch weniger geben, wenn ich ihm das sagte.

"Jimin bitte. Ich will nur mal schauen." Eindringlich blickte ich ihn an und atmete bewusst regelmäßig ein und aus, um meine aufkommende Wut abzuschwächen, die beinahe schon mein Blut zum Kochen brachte. Und ich war mir sicher, wenn ich ein übernatürliches Wesen gewesen wäre, dass es spätestens jetzt gewaltig aus meinen Ohren geraucht hätte.

Leicht rollte er mit den Augen, schnaufte tief ein, bis er mir dann aber doch diese verdammte Visitenkarte zögerlich überreichte, die ich sofort genauer unter die Lupe nahm.

Nur ein fucking Name und eine Telefonnummer?

Was zur Hölle hatte das bittschön zu bedeuten und warum zum Teufel war es ausgerechnet Jimin, der dieses Kärtchen zugesteckt bekam? Mein Jimin.

"Hey beruhig dich, es ist im Grunde nur ein Stück Papier", versuchte er mich auch schon zu beschwichtigen, als er meine Anspannung bemerkte und streichelte immer wieder über meinen Unterarm, was mich tatsächlich etwas runterbrachte.
"Ich werde sie behalten. Wer weiß, was das für ein Typ ist?! Vielleicht ist er ja ein Pädophiler oder ein scheiß Serienkiller und hat dort einen Peilsender eingepflanzt, um dich zuhause im Schlaf zu töten!?"

Geschockt starrte er mich an, begann dann aber zu lachen. "Ganz sicher~", gab er sarkastisch von sich. "Aber gut, wenn es dich glücklich macht, dann behalte sie eben. Ich hätte dort sowieso nicht angerufen", meinte der Pinkhaarige und sah mich ehrlich an. Ein Lächeln, das mich wahrscheinlich etwas aufmuntern sollte, huschte über seine Lippen, bis er sich schnell über den Tisch beugte und mir einen Kuss auf die Wange aufdrückte.

"Ich bin nur Dein~." Seine Augen funkelten, als er diesen Satz aussprach und mein Herz machte einen Salto.
"Gut~ du bist nur Mein, niemand kann dich mir wegnehmen!"
Und mit diesem Wort steckte ich die Visitenkarte in meine hintere Hosentasche und nahm mein Glas Wein in die Hand.

"Dann stoßen wir mal an, bevor noch was dazwischenkommt", erhob ich es und führte es mit einem Kling Geräusch mit Jimins Glas zusammen.
"Auf uns", wisperte Jimin, bekam rote Wangen.
"Auf uns Baby", erwiderte ich seine Worte und trank den ersten Schluck. Er tat es mir gleich und legte seinen Kopf etwas in den Nacken.

Darauf stellten wir zeitgleich unsere Gläser ab und verfielen wieder in ein recht lockeres Gespräch. Zwar war ich wegen vorheriger Situation noch immer etwas verspannt, doch wurde das mit jedem weiteren Schluck Rotwein besser.

Als dann auch endlich unsere Pizzen kamen, war alles wieder vergessen. Wir lachten viel, hatten ziemlich viel Spaß, unterhielten uns gut, erfuhren immer mehr über den Anderen. Ich liebte es, Zeit mit ihm zu verbringen, liebte es, aus welchen Winkeln er manche Dinge betrachtete, was wahrscheinlich an dem winzigen, aber doch vorhandenen Altersunterschied lag, doch störte mich das überhaupt nicht. 

Er brachte eine angenehme Frische in mein Leben, malte meine Träume, die zuvor nur in schwarz-weiß verblasst waren, mit den buntesten Farben aus, sodass diese wieder in voller Pracht erstrahlten. Doch diesmal waren es zwei Personen, die sich in dem Film meiner Imaginationen abspielten - Jimin und ich. Gott, ich denke, ich habe mich tatsächlich verliebt und das in so kurzer Zeit...

Wir zahlten, wollten gerade aufstehen, bis Jimin noch schnell auf Toilette gehen wollte. Deswegen blieb ich noch kurz an meinem Platz sitzen und nahm mein Handy hervor. Da der komische Mann, der mir eben wieder einfiel, weg war, holte ich die Visitenkarte wieder hervor und fotografierte sie mir zur Sicherheit ab. Vielleicht würde ich die Nummer und den Namen auf der Arbeit mal überprüfen lassen...

Nach einigen Minuten war Jimin aber noch immer nicht zurück, weswegen ich mir so langsam Sorgen machte und ebenfalls zu den Toiletten ging. Doch wurde die Tür gerade aufgestoßen und ein Jimin, dessen Gesichtsausdruck ich nicht wirklich deuten konnte, kam mir zufälligerweise entgegen. "So wir können gehen, Jungkook", haspelte er schnell, griff hastig nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. 

Zurück bei meinem Auto, hielt ich ihn dann aber doch am Arm auf.
"Ist alles okay? Du kamst so schnell herausgestürmt und irgendwie verhältst du dich gerade komisch."

"Ja, alles bestens. Was soll schon sein?" Er zuckte mit den Schultern, machte eine abtuende Handbewegung. 
"Sicher?"
"Sicher." Und mit diesem Wort setzte er sich in mein Auto und schlug die Autotür zu. 

Trotz dessen, dass er mir eben versichert hatte, dass alles in Ordnung sei, überkam mich das Gefühl, dass genau das Gegenteil davon der Fall sein würde. Doch entschloss ich mich es vorerst zu ignorieren und ihn eventuell später nochmal darauf anzusprechen. 

Ich ließ mich auf den Sitz neben ihm fallen, blinzelte ihn kurz von der Seite an, bis mir eine weitere Sache einfiel. "Jimin?"
"Ja?"

"Willst du vielleicht bei mir übernachten? Es ist schon ziemlich spät, ziemlich dunkel und noch einmal möchte ich dich ehrlich gesagt nicht durch die finsteren Gassen gehen lassen. Und ich weiß, dass du noch nicht bereit dazu bist, dass ich dich direkt vor deine Haustüre fahre, was ich auch vollkommen verstehe, aber-"
"Ja ich übernachte gerne bei dir, Daddy~."

⋅ ⋅ ─── ✩ ─── ⋅ ⋅

Jimin P.o.V.

Wir waren gerade eben also auf dem Nachhauseweg zu seiner Wohnung, auf die ich schon sehr gespannt war. Schon die ganze Zeit fragte ich mich, wie er wohnte, ob er eher der minimalistischere Typ war oder seine Wohnung mit allem was ginge zu gestapelt war. Endlich würde ich eine Antwort darauf finden. 

Je weiter wir fuhren, desto mehr schweiften meine Gedanken ab, musste an vorige Situation denken. Denn, dass alles in Ordnung sei, war eine Lüge gewesen. Im Nachhinein könnte ich mich selber echt dafür schlagen, ihm nicht die Wahrheit gesagt zu haben, was sich auf der Toilette abgespielt hatte, doch wusste ich, dass er sicherlich nur sauer geworden wäre. 

Für einen kurzen Moment richtete ich meinen Blick aus dem Fenster, doch alles was ich sah, war das Verschwimmen der Häuser mit den Straßenlaternen.

Seife benetzte meine Handflächen, welche sofort, als das eher frische Wasser auf meiner Haut auftraf, davongeschwemmt wurde. Mein Kopf neigte sich etwas nach oben an, sodass ich mich selbst im Spiegel, der über dem Waschbecken angebracht war, ansehen konnte. Zwei braune Augen blinzelten mir neugierig entgegen, ein Lächeln huschte über meine erdbeerroten Lippen. Ich sah doch gar nicht so schlecht aus, wie ich zuvor erwartet hatte. Mein Lidschatten saß noch immer an der richtigen Stelle, meine Nasenspitze schimmerte im fahlen Licht golden. 

Nur standen meine Haare etwas wuschelig von meinem Kopf ab und der vor einigen Stunden aufgetragene Lipgloss, war auch spurlos verschwunden. Gerade als ich eine neue Schicht himmlischen Erdbeergeschmacks auf meinen Lippen verteilte, wurde der Wasserhahn neben mir aufgedreht. 

Überrascht schnellte mein Blick herum, traf zuerst auf große Männerhände. Langsam glitt ich immer weiter hoch, schluckte, als ich den Mann, der mir die Visitenkarte zukommen hat lassen, erkannte. Die Ärmel seines Oberteils hatte er an seinen muskulösen Unterarmen zurückgeschoben, einige Adern traten durch seine gebräunte Haut hervor. Für sein Alter sah er schon recht gut aus. 

Noch immer in meiner Bewegung gefroren, starrte ich ihn wortlos an. Er hatte schwarzes Haar, das durch ein paar gräuliche Strähnen unterbrochen wurde, markante Gesichtszüge und ein feineres Outfit an, was darauf hindeutete, dass er bisschen was an Geld besitzen müsste. 

Wie aus dem Nichts drehte er plötzlich sein Gesicht in meine Richtung, doch anstatt, dass er genauso wie ich wegsah, flogen seine Augen nur intensiver über meinen Körper. Ich spürte, wie sich seine Blicke förmlich in mich bohrten, doch tat ich einfach so, als würde ich nichts davon mitbekommen und einfach wie gewöhnlich meine Haare richten. 

Doch als ich auf einmal eine Präsenz neben mir wahrnahm, die immer aufdringlicher wurde, löste ich meinen Fokus von meinen Haaren, blickte stattdessen durch den Spiegel und erkannte, wie der Mann mit dem Nachnamen Choi sich mir genähert hatte. 

"So ein Zufall~", vernahm ich auch schon seine Stimme. Sie war rauchig, dunkel, fast schon herrisch. Ich erschauderte, zuckte deutlich zusammen und versuchte mit aller Kraft, den Kloß, der sich soeben in meinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken. 

"W-was wollen Sie von mir?"
Langsam drehte ich mich in seine Richtung um, war in diesem Moment ziemlich überfordert. 

"Hast du die Visitenkarte bekommen?", stellte er die Gegenfrage, wischte dabei seine feuchten Hände an der beigen Hose ab, an der sich sofort dunkle Stellen abzeichneten. Zögerlich nickte ich, bis ich dann doch mit dem Kopf schüttelte, als mir einfiel, dass sie ja Jungkook hatte.

"Mein Freund hat sie..."
Darauf zog er eine weitere Karte aus seiner Jackentasche hervor und steckte sie mir zu. 

"Was wollen Sie von mir?" 
Ein weiteres Mal stellte ich ihm diese Frage und ein weiteres Mal umging er diese. 

"Du würdest so gut passen", murmelte er, wohl eher zu sich selbst, als wären es für meine Ohren bestimmt. "W-was? Wie?"

"Ruf diese Nummer an, falls du Probleme hast oder du Geld brauchst. Ich bin mir sicher, wir werden einen Job für dich finden." Und mit diesen Worten wandte er sich wieder von mir ab und ich rannte überstürzt und verwirrt darüber, was sich eben abgespielt hatte aus der Tür hinaus.

"-min." 
Ein Ruckeln an meiner Schulter. 

"Jimin!" Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum.

"Jimin verdammt!"
Wie aus einer Trance gerissen schreckte ich leicht zusammen, bis ich mir wieder klar wurde, wo ich hier gerade war. 

"Ja?"
"Wir sind da", teilte er mir -wahrscheinlich schon zum wiederholten Male- mit und schnappte sich die Rose, die auf dem Armaturenbrett verweilte. "Kommst du?"

Hastig nickte ich, stieg ebenfalls aus dem Auto aus und folgte ihm bis zur Haustür, die all die Wohnungen dahinter von fremden Menschen trennte.

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⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅

....hihi (?)

What are you saying now? ;)

*devilish grint* remember the man, ma friends 😌

I wish you a lovely day ♡


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