▪Chap ||| 20 |||▪
𝐠𝐞𝐧𝐢𝐮𝐬.
⋅ ⋅ ─── ✩ ─── ⋅ ⋅
Jungkook P.o.V.
Mein Handy zeigte mir 17.39 Uhr an, als es wegen einer Nachricht hell aufleuchtete. In zwanzig Minuten würde meine Schicht beginnen und spätestens dann sollte ich auch auf der Wache sein. Lustlos nahm ich die Fernbedienung, nachdem ich diese unter dem Deckenberg hervorgekramt hatte in die Hand, schaltete den Film ab, der gerade lief und schob mir den Rest meines Pizzastücks in den Mund.
Heute war einer der wenigen Tage, an dem meine Motivation für jegliche Aktivitäten komplett flöten ging. Nicht einmal für mich kochen konnte ich, da mich meine Beine fast schon wie ferngesteuert von meinem Bett zur Couch trugen, auf der ich dann den gesamten Tag verbrachte. Nur um ins Bad zu gehen oder mir die nächste Flasche Cola zu holen, stand ich aus meinem gebauten Nest auf.
Mit einem angestrengten Seufzen erhob ich mich von meiner schwarzen Couch, räumte den Deckenhaufen auf die Seite und fuhr mir einmal durch mein verschlafenes Gesicht. Ich hätte definitiv auch wenigstens kurz an die frische Luft gehen können, da das Wetter einfach traumhaft schön war, aber mit geschlossenen Rollläden ließ sich der nicht vorhandene Drang ziemlich leicht abschütteln.
"Na gut, dann mach ich mich besser mal auf...", grummelte ich mit tiefer Stimme, da ich heute noch mit niemanden geredet hatte, außer mit mir selbst. Dass ich, wenn ich alleine war, hin und wieder Selbstgespräche führte, war völlig normal bei mir. Zwar würde ich in der Öffentlichkeit dann höchstwahrscheinlich als Verrückter abgestempelt werden, aber solange es innerhalb meiner eigenen vier Wände geschah, war das schon okay.
Außerdem hatte ich irgendwo gelesen, dass Selbstgespräche die Konzentration erhöhen können und einem dabei helfen konnten, sich Dinge besser zu merken. Zwar wurden solche Menschen in dieser Studie, die ich gelesen hatte auch als Genies bezeichnet, aber mich selbst mit diesem Begriff zu identifizieren, würde ich niemals wagen. Denn insgeheim wünschte ich mir nur, dass es eine Person in diesem Moment geben würde, die mir zuhörte...
Einmal streckte ich mich, um meine versteiften Muskeln wieder aufzuwecken und begab mich darauf in mein Schlafzimmer, in dem aber totales Chaos wütete. Mein Kingsize Bett war überhäuft mit Klamotten, die ich in dieser Woche getragen hatte und ein paar Packungen von Instand Nudeln und einige Flaschen an Softdrinks standen ebenfalls quer über meinen Boden verteilt. Dass ich wieder in meine damaligen alten Muster verfiel, gefiel mir zu diesem Moment ganz und gar nicht.
Eigentlich war ich, was Ordnung betraf immer an erster Stelle und ein Vorzeigemodell, aber gerade eben war mir so ziemlich alles egal. Schnell warf ich noch einen weiteren Blick auf mein Handy, das mir mittlerweile anzeigte, dass ich nur noch fünfzehn Minuten Zeit hätte, bis meine Schicht beginnen würde, weswegen ich hastig in eine meiner blauen Jeanshosen schlüpfte, die ich aus dem Klamottenberg hervorwühlte und mir einen schwarzen oversized Hoodie überwarf. Da ich mit meinem Auto zur Arbeit fahren würde, brauchte ich auch keine Jacke mitnehmen, weil ich auf Arbeit sowieso meine Dienstkleidung tragen würde.
Einen letzten Blick zurück in meine Wohnung hineinwerfend, schaltete ich das Licht aus, schnappte meinen Schlüssel, schlüpfte in meine Schuhe und schloss die Tür hinter mir ab.
༺༻
Als letztes legte ich meinen Waffengürtel um meine Hüften, schnallte ihn fest und sperrte danach mein Schließfach, in dem ich meine normalen Klamotten aufbewahren konnte, ab.
"Kommst du?", wurde ich von Hoseok gefragt, dessen Schicht jetzt ebenfalls beginnen würde und welcher mit den Händen vor der Brust verschränkt gegenüber von mir an der Wand lehnte.
Nickend folgte ich ihm in sein Büro, spürte mit jedem weiteren Schritt, den ich ging, dass meine Motivation wieder zurückkehrte. Da Hoseok sowieso mein Partner war und wir die Einsätze immer gemeinsam erledigten, konnten wir auch die Zeit, in er wir auf eine Meldung warten mussten, zusammen verbringen. Zwar mussten wir dafür einen kurzen Abstecher in mein Büro machen, um das Telefon auf Hoseoks umzuleiten, aber immer noch besser, als ewig alleine in dem Raum zu verkümmern.
An seinem Büro angekommen, forderte er mich mit einer Handbewegung dazu auf, reinzugehen, was ich sofort auch tat. Ich blieb kurz verwundert mitten im Raum stehen, beäugte das neue Möbelstück mit riesigen Augen und blinzelte dann meinen rothaarigen Freund an.
"Seit wann hast du denn eine Couch?", fragte ich ihn begeistert und schmiss mich sofort auf diese drauf. So bequem...
"Seitdem Lay beschlossen hat, in jedes Büro eine kleine Couch zu stellen", grinste er und gesellte sich zu seinem Stuhl. Mit ein paar Tippen ließ er seinen Computer herauffahren und lehnte sich danach entspannt zurück.
"Ach so. Heißt das, ich bekomme auch eines?", hakte ich nach. Innerlich machte ich mich schon einmal darauf gefasst, dass ich keines bekommen würde, aber die nächsten Worte des Rothaarigen, erweckten ein Fünkchen an Hoffnung.
"Jap. Aber erst, wenn alle anderen welche bekommen haben, naja du bist nun mal der Neue hier", meinte er und begann auf meinen Gesichtsausdruck amüsiert zu kichern. Ich erwiderte darauf nichts und machte es mir stattdessen gemütlich auf seiner wundervollen, cremefarbenen Couch.
"Was glaubst du, wann die Kitty Gang mal wieder zuschlägt?", fragte er mich nach kurzem Schweigen neugierig, verschränkte dabei die Arme vor der Brust. In seinem Blick lag ein gewisser Ausdruck, den ich nicht ganz deuten konnte, weswegen ich auch gar nicht erst versuchte, eine Antwort darauf zu finden.
"Hmm, keine Ahnung. Wird aber langsam mal echt Zeit", schmunzelte ich und richtete mich wieder etwas auf. Mittlerweile bereute ich es echt, Kitty so behandelt zu haben und machte mir deswegen immer mehr Zweifel, dass ich ihn nicht mehr wieder sehen werde. Doch da hatte ich mich gewaltig geschnitten, denn während wir in einer Diskussion darüber endeten, warum sie überhaupt in die Illegale Schiene gerieten, begann zeitgleich Hoseoks Telefon und mein Funkgerät an meinem Gürtel zu klingeln.
Mit einem wissenden Grinsen legte Hoseok auf, nachdem ihm am Telefon die wichtigsten Details mitgeteilt wurden und ein kleiner Zettel, mit wenigen Infos durch seinen Drucker lief.
"Da haben wir wohl unsere Antwort", gab ich leicht belustigt von mir und machte mich zusammen mit meinem Partner auf den Weg zu unserem Dienstwagen.
So langsam stellte ich mir tatsächlich die Frage, warum nicht mehr Polizisten zu diesem Einsatz gerufen wurden, immerhin waren wir deutlich in der Unterzahl und konnten zu zweit nicht viel ausrichten. Aber gut beschweren sollte ich mich lieber nicht, denn sonst würde es mir um vieles schwerer fallen, Kitty überhaupt noch anzutreffen, wenn er dann noch nicht hinter Gitter war.
Hastig stiegen wir in den Wagen ein, schalteten die Sirene und das Blaulicht ein und rauschten durch die finsteren Straßen auf den Weg zur Einbruchstelle. Doch dieses Mal war es nicht wie sonst ein einfacher Supermarkt oder eine Tankstelle, sondern eine Bowlinghalle.
"Diese Jungs werden immer mutiger", gab Hoseok von sich, als er wieder kräftiger auf das Gas drückte.
"Da sagst du was. Wenn sie nicht bald damit aufhören, verbauen sie sich noch ihre komplette Zukunft damit!", wenn sie das nicht sowieso schon getan haben...
An der Halle angekommen, sprangen wir schnell aus dem Auto raus, das wir auf dem Parkplatz direkt vor dem Eingang abstellten. Verwirrt sahen wir uns um, da wir bis jetzt nichts Verdächtiges ausmachen konnten, was auf einen Ausbruch hinweisen könnte.
"Hä wollen die uns komplett verarschen, ein Fehlalarm?!"
Immer wieder sahen wir uns suchend um, bis wir plötzlich ein lautes Klirren hörten, das eindeutig von der Rückseite des Gebäudes stammte. Augenrollend warfen wir uns Blicke zu und Hoseok sprach kurz eine Anweisung in sein Funkgerät.
Dass es auch immer und überall einen Hinterausgang geben musste.
Mit einem wortlosen Nicken deuteten wir uns an, dass wir uns vorsichtig anschleichen sollten. Mit bedächtigen Schritten gingen wir geduckt um das Gebäude herum und achteten darauf, dass wir nicht auf eine der unzähligen Scherben traten, die den Boden zierten. Doch das, was wir dort sahen, ließ uns wie erstarrt innehalten, scharf die Luft einziehen und die Augen aufreißen.
Einerseits brachte das Bild, das sich gerade vor meinen Augen abspielte mein Blut zum Kochen, rief eine nicht zuvor gekannte Eifersucht hervor, die ich damit versuchte runterzuschlucken, indem ich meinen Kiefer fest aufeinanderpresste. Aber andererseits brachte es mich auch an meine Grenzen, ein erregtes Zucken durchfuhr meinen Unterleib und veranlasste mich dazu, dass ich einmal kräftig schluckte.
Was genau ich dort sah?
Wie ein geschminktes und in verdammt heißen Klamotten gekleidetes Kitty heftig mit seinem Komplizen Agust D rummachte.
⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅
⋅ ⋅ ─── ✩ ─── ⋅ ⋅
⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅
Hehe, wenn das nicht mal Ärger gibt 🤭
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top