vier
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Laufe des Tages versuchte Taehyung sich auf das auspacken und sortieren seiner Kleidung zu konzentrieren aber seine Gedanken wanderten stets zu dem schwarzhaarigen Schönling zurück.
Das was sie hier führten - für das gab es immer noch keine richtige Bezeichnung. Oder vielleicht doch? Jungkook meinte zwar er könnte sich ruhig in ihn verlieben und es wäre ein Versuch wert eine Art Beziehung auszuprobieren aber waren sie wirklich schon so weit? So sehr Taehyung sich auch den Kopf darüber zerbrach, er fand keine Antwort.
Jungkook half ihm, ob es mit der Wohnung war, oder der Situation mit der Trennung. Selbst sein eigenes Selbstbild änderte sich durch die Hilfe des Schwarzhaarigen allmählich und Taehyung entdeckte Dinge an sich, die er niemals in betracht gezogen hatte zu mögen.
Es war schlicht und ergreifend verrückt.
Alles hier war verrückt!
Während er so tief mit seinen Gedanken beschäftigt war, räumte Taehyung alles nach und nach auf und sortierte seine Unterhosen dann tatsächlich nach Farbe. Was fand Jungkook nur an ihm so interessant? Garantiert nicht sein Faible für sortierte Kleidungsstücke.
Er musste kurz in sich halten, bevor er anfing zu grinsen und dann über sich selbst den Kopf schütteln musste. Er war schon ziemlich verkorkst aber wer war das nicht? Selbst Minho der Spießer hatte seltsame Angewohnheiten gehabt - die er jetzt mit Sicherheit nicht vermisste.
Es gab erstaunlich wenig was er von ihm oder der alten Wohnung vermisste. Aber das war auch gut so. Denn er hatte wegen dem Mistkerl in der Vergangenheit eindeutig schon zuviel Leiden müssen.
Nein, damit war entgüldig Schluss!
Tief holte er Luft und wollte seine Gedanken in Richtung Minho erst keine Chance geben. Doch gerade als er sich wieder auf seine Arbeit fokussieren wollte, klingelte es plötzlich an der Tür, was ihn aus seinem Trott riss.
Hatte Jungkook etwas vergessen? Aber dann würde er doch nicht klingeln? Zögerlich legte Taehyung die Sachen bei Seite und erhob sich. Er ging in den Flur, blieb aber vor der Wohnungstür stehen. Als es aber dann erneut klingelte, gab er sich schließlich einen Ruck und drückte die Klinke sachte hinunter.
"Hallo!" grüßte ihn ein fremder Kerl mit breiten Grinsen im Gesicht. "Ich bin Jae-beom, kannst mich aber auch einfach Jay nennen. Du musst wohl der neue Sklave sein von dem Yeonjun mir bereits erzählt hat, huh?"
Bitte was.... Sklave?!
Ohne überhaupt eine Antwort abzuwarten, drückte sich dieser Jay an Taehyung vorbei und zog sich seine Schuhe im Flur aus.
"Eh— Jungkook ist nicht da...." murmelte der junge Koreaner und sah dem fremden Typen entgeistert hinterher, denn dieser machte es sich dreisterweise direkt im Wohnzimmer gemütlich.
"Ich bin ja auch nicht wegen Jungkook hier." schmunzelte dieser Jay.
Taehyung öffnete den Mund, wollte etwas erwidern, doch die Worte schienen in seiner Kehle stecken zu bleiben. Weswegen war er dann hier? Das er Yeonjun erwähnte, konnte nichts Gutes bedeuten. Ein zweites Mal, das er völlig unvorbereitet auf einen von Jungkooks Freunden traf.
"Uhm.. kann ich dir etwas zu trinken anbieten?" fragte er höflich und versuchte einfach das Beste aus der Situation zu machen. Er wollte es sich ja auch nicht gleich mit allen von Jungkooks Freunden verscherzen.
"Ein Wasser, danke." antworte der Besuch und Taehyung merkte wie ihm beim vorbeilaufen hinterher gesehen wurde.
"JK scheint dich ja bereits gut trainiert zu haben." lobte er anerkennend und ließ ihn auf der Stelle gefrieren. Er drehte sich um und bemerkte wie dieser Jay ihn mit wippenden Augenbrauen anstarrte.
"Wie bitte?" fragte er verdattert.
"Naja, Yeonjun hat mir erzählt das JK sich irgendso einen blumenflückenden langweiligen Normalo angelacht hat. Aber jeder fängt mal klein an, mh? Hast du dir deswegen JK als Master ausgesucht?"
"M-master?" Taehyung verschlucken sich fast, überfordert über die Dinge die der Typ ihn fragte.
"Normalerweise hält er sich ja keine Sklaven auf dauer, deswegen war ich ja auch so neugierig.. Ich wollte dich mit meinen eigenen Augen sehen und jetzt versteh ich auch endlich wieso Yeonjun so eingeschnappt reagiert hat."
"Ich versteh nicht so ganz... Ich glaub du verstehst da etwas falsch—"
Sklave, Master. Allein diese Wörter zu hören verursachte in Taehyung ein heftiges Beklemmungsgefühl. Sie wussten über Jungkooks Lebensstil Bescheid, waren wahrscheinlich selbst aus dieser Szene aber es gefiel Taehyung nicht wie sehr sie sich in sein Privatleben einmischten.
Es ging sie absolut nichts an, was er alles hinter verschlossenen Türen mit Jungkook tat!
Aber Jungkook schien früher wohl nie ein Geheimnis draus gemacht zu haben und das stieß ihm plötzlich ganz bitter auf.
"Hey ganz ruhig, ich bin nicht so zickig wie Yeonjun. Alles ganz cool, okay? Es ist nur.. neu für uns das JK jemanden direkt bei sich wohnen lässt, ohne ihn jemals mit zum Club gebracht zu haben."
Taehyung fühlte sich immer dummer aber dann fiel ihm spontan dieser Schuppen wieder ein wonach er gegoogelt hatte und wo Jungkook zu ihm noch meinte, das es keine so gute Idee wäre wenn sie dort hingehen würden.
"Du meinst das Verlies?"
Jay nickte und grinste wieder breit. "Oh hat da jemand etwa seine Hausaufgaben gemacht?"
Taehyung schwieg kurz und holte Jungkooks Freund stattdessen sein Wasser.
Aber die Gedanken ließen ihn nicht in Ruhe.
Schweigend beobachtete er wie Jay anschließend das Glas in die Hand nahm und sich einen großzügigen Schluck genehmigte.
"Eh dieses Verlies.." begann er dann langsam und biss sich auf die Lippe. "Ist das.. eine Art Disco?"
"Disco?" Jungkooks Freund stellte das Glas zurück auf den Tisch und prustete leise los, nickte dann aber knapp. "Hm-hm, so kann man es auch sehen, als Unwissender."
"Ehm..." man merkte das Taehyung noch etwas auf dem Herzen brannte, aber auch nur weil sich ein Gedanke in seinem Hirn eingenistet hatte, den er einfach nicht mehr loswurde.
"Ja?"
"Ist das Verlies etwa so ein BDSM Club?"
"Du wohnst mit Jemanden zusammen der offensichtlich aus dieser Szene stammt, also liegst du mit deiner Vermutung nicht ganz falsch." zwinkerte Jay und Taehyung musste schlucken und das obwohl ihm die Antwort bereits klar war.
"Eigentlich treffen wir uns am Samstag öfters dort aber irgendwie scheint Jungkook zurzeit keine Lust zu haben, dabei hätte er doch so jemand hübsches den er mitbringen könnte."
Ach war das so? Wieder tobten da diese Gefühle in Taehyung, die so grundlegend falsch waren, aber diese Eifersucht war einfach nicht so leicht abzustellen.
Er sagte erst nichts, presste nur die Lippen zusammen und nickte. Die Ruhe danach wirkte deplatziert.
"Hmm...wieso kommst du heute abend nicht einfach mal mit und schaust es dir selbst an? Du gehörst ja zu JK. Brauchst dir wegen anderen Mastern also keine Gedanken machen." schlug Jay schließlich vor und klang erfreut, während Taehyung immer noch kotzen könnte.
"Ich weiß nicht.." antwortete er knapp und dachte an den Filmeabend den sie ja eigentlich noch nachholen wollten. Doch so würde er mehr über Jungkook in Erfahrung bringen können, herausfinden wie sein Leben vorher war. Mit welchen Leuten er seine Freizeit verbracht hatte und in welchem Ausmaß diese Master-Skaven Beziehung ausgelebt wurde.
"Komm schon. Ich verspreche dir, es wird dir gefallen." sprach Jay im verlockenden Ton und überrumpelte den jungen Koreaner in dem er ihn einfach so ohne Vorwarnung an der Hand berührte.
"Du hast sehr weiche Hände..."
Taehyung zog seine Hand ruckartig zurück und ging noch sofort auf Distanz.
"Ich überlege es mir." antwortete er ausweichend und hoffte das dieses merkwürdige Aufeinandertreffen endlich ein Ende fand. Jay war nett, keine Frage aber auch er hatte eine nicht einschätzbare Aura um sich herum, die ihn verunsicherte. Diese BDSM Leute waren ihm alle irgendwie nicht geheuer.
Aber vielleicht übertrieb er auch einfach und interpretierte einfache Freundlichkeit mit sexueller Aufdringlichkeit?
"Sprich mit Jungkook und sag ihm daß alle auf ihn warten. Auf ihn.. und auf dich."
Dann war der spontane Besuch auch schon zu Ende und Jay verabschiedete sich, ließ Taehyung mit plötzlich tausend Fragen zurück.
Die restliche Zeit nutze er um sich wieder zu beruhigen, etwas sauber zu machen und dann zu kochen. Es war nichts aufwendiges aber er konnte sich gut vorstellen das Jungkook im stressigen Alltag als Assistentsarzt kaum Zeit für Pausen hatte und daher eine Stärkung dringend benötigte.
Während er also den Kochlöffel schwang hing Taehyung wieder dooferweise seinen Gedanken nach. Er hatte Angst das er sich in etwas verrannte, was eventuell keine Zukunft besaß.
Jungkook und er? Was wenn sie einfach zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben hatten? Der junge Koreaner schnaubte auf. Sie lebten ja jetzt schon beide ein völlig anderes Leben! Er wollte nicht nochmal so einen Schmerz erleben wie mit Minho, das würde er definitiv nicht nochmal ertragen können.
Ein Teil von ihm brauchte die Gewissheit aber der andere Teil wollte die Zeit die sie miteinander verbrachten einfach nicht gefährden.
Taehyung seufzte schwer, um sich von diesen ganzen lästigen Gedanken abzulenken, griff er zu seinem Handy und bereute es sogleich, denn er hatte keine einzige Nachricht erhalten. Obwohl Jungkook seine Nummer hatte, schrieb er ihm so gut wie nie am Tag.
Irgendwie wurde ihm plötzlich ganz arg schlecht. Taehyung wollte sich dem nicht stellen aber dieses flaue Bauchgefühl ging auch dann nicht fort, als sich Jungkook endlich am Abend ankündigte. Das Essen stand bereits auf dem Tisch, war noch warm und wartete nur noch darauf verspeist zu werden.
Der junge Koreaner erhob sich vom Tisch, ihm fiel auf wie sehr sein Herz auf einmal klopfte, wie nervös er auf einmal wurde aber auch ängstlich. Er schluckte und lächelte wackelig, als Jungkook durch die Tür in die Küche kam und überrascht auf den gedeckten Tisch sah.
"Hey.." murmelte Taehyung zaghaft und ihm war die Situation plötzlich so peinlich.
"Oh Hey. Du hast gekocht?" fragte Jungkook überrascht und trat näher, betrachtete die Köstlichkeiten schweigend.
"Ja. Ich dachte, naja.. das du vielleicht Hunger haben könntest. Du sahst die letzten Tage schon so kaputt aus und irgendwie hab ich dich nie richtig essen sehen... Es ist nichts großes aber es macht definitiv satt." erklärte er während er unentwegt mit seinen Fingern spielte.
Hatte er vielleicht übertrieben? Essen kochen, Blumen kaufen. Jungkook hatte vor ihm keine wirkliche Beziehung geführt. Was wenn ihm das alles doch zu schnell ging?
Der nicht lesbare Ausdruck im Gesicht des Schwarzhaarigen änderte sich. Er fing an zu lächeln, was Taehyung unheimlich erleichterte.
"Das sieht echt lecker aus! Ich hätte nicht gedacht das jemals Jemand für mich kochen würde."
"Also... freust du dich?"
"Klar! Wieso sollte ich mich nicht freuen?"
"Uhm...weiß nicht..."
"In letzter Zeit war es einfach nur stressig auf Arbeit. Für gewöhnlich koche ich ja für mich selbst aber an solchen Tagen gehe ich auswärts essen oder hole mir auf arbeit mal eine Kleinigkeit."
"Um richtig arbeiten zu können, musst du bei kräften bleiben. Regelmäßig essen ist daher sehr wichtig."
Jungkook setzte sich lächelnd an den Tisch und wies Taehyung an sich auch zu setzten, woraufhin der junge Koreaner sich wieder brav auf den Hosenboden setzte.
"Da hast du nicht ganz Unrecht. Ich kann mich zwar gut um andere Menschen kümmern, vergesse mich dabei aber wohl öfteres mal."
Jungkook nahm die Stäbchen in die Hände und wünschte noch einen guten Appetit, bevor er genüsslich anfing zu essen. Taehyung beobachtete den Schwarzhaarigen verzückt und das nervöse Herzklopfen wandelte sich ganz schnell in ein warmes beruhigendes Gefühl um. Plötzlich waren alle Zweifel wie ausradiert. Er brauchte nur aus diesen warmen dunklen Augen angesehen zu werden und alles Negative hatte erst gar nicht existiert. Taehyung verhielt sich wie so ein verliebter Trottel, sprichwörtlich.
Irgendwann, als so langsam das Sättigungsgefühl einsetzte und die Gespräche über Jungkooks Arbeit ein jehes Ende fanden, entstand kurzzeitiges Schweigen, das Taehyung aber dafür nutze um sich innerlich auf die folgenden Konversation vorzubereiten.
Er räusperte sich leise, woraufhin Jungkook mit Stäbchen im Mund zu ihm aufsah. Der Anblick war zuviel für sein schwaches Herz - aber er besann sich schnell.
"Wir hatten heute ja eigentlich vorgehabt den Filmeabend fortzuführen, nicht?" fing er langsam an und tippte mit dem Finger leicht unruhig auf dem Tisch herum.
"Hm? Ja soweit ich mich erinnere, war das der Plan gewesen. Wieso?"
Taehyung stockte. "Nuuun... W-wollen wir nicht vielleicht doch mal zusammen in diese eine Disco gehen? Verlies hieß sie doch? Mich würde es echt mal interessieren wie es dort so ist.... könnte doch ganz lustig werden, oder was meinst du? "
"Das Verlies?? Wie kommst du denn jetzt auf dieses Thema?" Jungkook runzelte die Stirn und man sah ihm deutlich an, wie sehr die Rädchen in seinem Kopf arbeiteten und wie wenig er mit diesem Themawechsel gerechnet hatte.
"Einer deiner Freunde war heute da und-"
"M-moment. War es wieder Yeonjun gewesen??" Jetzt klang er plötzlich aufgebrachter, was so überhaupt nicht geplant war.
"Äh Nein." beeilte Taehyung sich daher schnell zu sagen. "Er hieß Jay. Er war da weil er mich angeblich mal sehen wollte. Anscheinend geh ich in deinem Freundeskreis bereits groß durch die Runde..."
Nun wurde sein Blick eisig. "Fuck. Yeonjun kann wirklich nicht einmal die Klappe halten. Tut mir leid wenn er irgendwie zu aufdringlich war, ich hoffe er hat dich nicht in Unannehmlichkeiten gebracht."
Schnell schüttelte er den Kopf. "Eigentlich war er so ganz nett. Er konnte es nur schwer glauben das du dir irgendso ein 'blumenflückenden langweiligen Normalo' angelacht hast." wiederholte er den selben Wortlaut überdramatisch, schmunzelte jedoch, als er Jungkooks tiefes Seufzen hörte.
"Oh man. Das tut mir wirklich schrecklich leid. Für gewöhnlich sind sie etwas diskreter." entschuldigte er sich für den Fehltritt seiner Freunde. Das was Taehyung an dem Satz allerdings am meisten störte war das 'für gewöhnlich'.
"Halb so wild. Er meinte nur das du öfters im Verlies bist und das ich mir das mal anschauen sollte."
"Das ist nicht einfach nur so eine Disco, Taehyung."
"—Ich weiß." warf Taehyung ein und überrumpelte Jungkook damit ein wenig.
"Du weißt?" hakte er deshalb vorsichtig nach.
Taehyung nickte. "Ich hab etwas gegoogelt. Jay meinte auch das es ein BDSM Club wäre." erzählte er und schaute Jungkook vorsichtig an, dessen prüfender und eindringlicher Blick lange einfach nur auf ihm lag.
Der Schwarzhaarige schwieg und nach einer Weile stieg die Sorge in Taehyung an, mit seiner Bitte doch zu weit gegangen zu sein.
"Das war aber doch nicht alles was Jay dazu erzählt hat, oder?" fragte er und traf mit dieser Frage direkt ins Schwarze.
Erst wollte Taehyung ausweichen aber wieso? Irgendwann kam es ja doch zur Sprache, dann lieber jetzt, als später.
Lieber hier, als in diesem Club.
"Also... eigentlich hat er mir indirekt von deiner Sklaven-Master Beziehung erzählt... wenn man das so überhaupt nennt. I-ich weiß natürlich das mich das nichts angeht a-aber was kann ich mir darunter vorstellen? Ist das wie eine echte Beziehung? Er sagte auch, daß du gewöhnlich nie lange einen Sklaven hast....Ich wollte selbstverständlich nicht zuviel nachbohren und lieber bei dir selbst nachfragen."
Jetzt legte Jungkook die Stäbchen bei Seite und schnaufte einmal tief durch, bevor er zu seiner Überraschung mit dem erzählen anfing. "Ich hab dir ja erzählt gehabt, daß ich nicht so der Beziehungstyp bin und das stimmt auch. Zumindestens hab ich noch nie eine Beziehung auf emotionaler Basis geführt. Eine anhaltende oder bedeutvolle. Das was dieses ganze Sklaven - Master betrifft kann man auch eigentlich schwer als 'Beziehung' bezeichnen. Ich nenne es lieber ein Spiel, denn für mich war es nichts anderes als nur ein Spiel. Ein Spiel in dem es um Dominanz geht. Um einen Sklaven und Master eben. Es muss auch nicht unbedingt immer etwas sexuelles sein. Diese Art von Spiel hat wie das BDSM auch unterschiedliche Facetten..." erklärte Jungkook bedächtig und es klang aus seinem Mund so normal, als wäre es nichts besonderes einen Sklaven zu haben - aber für Taehyung hingegen war das etwas ganz anderes. Er verstand es nicht und es war schwer mit anzuhören wie Jungkook so wenig wert auf eine normale Beziehung legte.
"Ich mag es zu dominieren. Mir gefällt es wenn ich als Master entscheiden darf, was der Sklave tun soll und was nicht. Doch ich spiele diese Spielchen nicht oft und es ist auch schon eine Weile her wo ich zuletzt so aktiv war. Einerseits lag es an der Arbeit andererseits war ich aber auch schon immer sehr wählerisch, was meine Partnerauswahl betraf."
Dann wurde es wieder still.
"... Bist du jetzt schockiert?" hakte er schließlich vorsichtig nach und als Taehyung aufsah, erkannte er selbst bei dem selbstsicheren Jungkook eine gewisse Unsicherheit. Seit sie sich kennengelernt hatten war der Schwarzhaarige immer aufrichtig zu ihm gewesen. Taehyung wurde nicht schlecht behandelt oder erhielt das Gefühl nur so ein 'Sklave' für ihn zu sein.
War Taehyung also schockiert?
"Hmm.. Überrascht klingt irgendwie besser..." korrigierte er leise.
"Ich wollte dich einfach nicht gleich mit allem überfordern, verstehst du? Das Verlies ist daher nicht wirklich der geeignete Ort, um dich dieser Welt langsam näher zu bringen. Mir ist deine Meinung sehr wichtig und ich denke ich hatte einfach nur ein wenig Angst, das dir das alles zuviel werden könnte."
War dieser Typ vor ihm wirklich real? So viele Rücksicht hätte er von Jemanden der darauf steht anderen Menschen Schmerzen zuzufügen, nicht erwartet.
"Du hast gesagt ich darf mich in dich verlieben. Auch hast du gesagt, das du mich magst und das du es.. uhm.. versuchen würdest - das mit uns. Aber dafür will ich alles von dir kennenlernen." murmelte Taehyung und presste seine Hände in den Schoß, innerlich angespannt aufgrund der erneuten Stille die zwischen ihnen entstand.
Nach einer Weile der Überlegung, nickte Jungkook schließlich. "Okay." sagte er im Anschluss und blickte ausatmend auf. "Ich werde es dir zeigen."
***
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