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Wie heiß konnte ein Typ eigentlich noch werden?  Super heiß.  Jungkook hatte mit seinen Tattoos und Piercings ohnehin eine sehr einnehmende Ausstrahlung und dieses Geheimnisvolle hing an ihm wie ein schweres Parfume. Die enge schwarze Jeans schmiegte sich an seine kräftigen trainierten Beine und betonten seinen knackigen Arsch auf eine Weise die dass Blut in Taehyungs Adern zum wallen brachte. Er war schlichtweg fasziniert von diesem wunderschönen Körper den selbst ein Kartoffelsack hätte nicht verunstalten können.

Er selbst hatte tief in den Schrank gegriffen und das ausgewählt was seiner Meinung nach zu so einem Club wie das Verlies passen könnte.  Eine ebenso schwarze enge Jeans mit einem spitzenbesetzten weißen Hemd das luftig leicht seinen Körper umschlag und locker in die Hose gesteckt war.

Kurz bevor sie gemeinsam die Wohnung verlassen wollte, wurde Jungkook aber noch einmal ernst. "Taehyung, sollte es dir auf irgendeiner Weise zuviel werden oder du dich nicht wohl fühlen, sagst du mir das bitte, dann fahren wir sofort wieder."

Taehyung lächelte mild. Jungkooks Sorge um ihn schmeichelte ihn enorm. Wenn er könnte, hätte er vor Glück sogar laut gegluckst.

"Mache ich." antwortete er stattdessen angestrengt ruhig und biss sich leicht grinsend auf die Unterlippe.

Die Fahrt zum Verlies verlief schweigend aber auch nur weil Taehyung fast vor Nervosität umgefallen wäre. Als sie schließlich am Club ankamen, wirkte es von außen nicht wirklich... ungewöhnlich. 

Zumindestens wäre er niemals darauf kommen das sich hinter diesem Gebäude ein BDSM Club versteckte. Wie oft er wohl schon bedenkenlos daran vorbei gegangen war? 

Nachdem sie aus dem Wagen ausgestiegen waren, merkte Taehyung gar nicht wie er stehen blieb, erst als Jungkook eine Hand an seinen unteren Rücken legte, kehrte er aus seiner kleinen Trance zurück.

"Wollen wir?"  hauchte dieser ihm rau ins Ohr und Taehyung konnte die Wärme spüren die von Jungkooks starker Hand ausging. Diese Wärme ergriff seinen Körper wie ein Lauffeuer. In Kombination mit diesem betörenden Duft seines Aftershaves, bereute Taehyung es schon ein wenig , das sie heute nicht doch zuerst ihren Filmeabend nachgeholt haben.

Er nickte minimal und blieb vorsichtshalber ganz nah bei Jungkook. Wieder stieg die Aufregung, als sie dem Club näher kamen und dabei die riesigen Türsteher in ihrer Uniform entdeckten.

Ein kurzer Wortwechsel später, auf welches Taehyung sich nicht wirklich konzentrieren konnte, zierte plötzlich ein rotes Bändchen sein Handgelenk.

"Wofür ist das?"

"Ehm.. das ist—" 

"JK!!!  Da bist ja endlich. Haben meine Augen doch richtig gesehen!"  rief Jemand plötzlich ganz laut und keine Sekunde später wurde der Schwarzhaarigen überschwänglich in die Arme gezogen.  Taehyung blieb perplext an Ort und Stelle stehen. Erst nachdem der Typ sich von Jungkook löste, erkannte er ihn wieder.  Es war dieser Jay Typ.

"Hat dein süßer Sklave dich doch noch dazu überreden können herzukommen?" grinste er und fing sich ein verstimmten Blick ein.

"Er ist nicht mein.. Sklave." verteidigte Jungkook sich brummend aber Jay schien ihm nicht glauben zu wollen.

"Ach und deswegen trägt er das rote Bändchen, huh?" schmunzelte dieser süffisant, was Taehyung dazu brachte wieder auf sein Band zu schauen. 

"...Ich möchte einfach nur das er nicht belästigt wird."

"Soso." erwiderte der Andere schmunzelnd, was Jungkook nur säuerlich registrierte.

"Na dann kommt mal endlich rein. Die anderen sitzen schon am Tisch." winkte er sie ungeduldig hinein und ging bereits vor.

Jungkook stieß noch einen letzten Seufzer aus, blickte Taehyung dabei entschuldigend an, bevor er hinterher ging.

Der junge Koreaner grinste etwas, folgte denn beiden Mannern schließlich ins Innere des Clubs und betrat auf einmal eine komplett andere Welt. Es war dunkel um ihn herum, die Wände waren in einem tiefen rubinrot getaucht, das Licht der Deckenleuchte schien nicht grell, sondern extra gedimmt um eine private Atmosphäre zu erschaffen. 

Im Hauptraum erblickte er dann die ersten Leute und hielt noch sofort den Atem an. Viele unter ihnen trugen tatsächlich Lederanzüge, eng anliegende Latex Klamotten, Corsagen,  Bänder und Riemen.

Dagegen war sein Outfit ja ein Witz. Es war voll, doch nicht so voll, das man sich nicht mehr bewegen konnte und obwohl es hier so dunkel war, wurde er das lästiges Gefühle nicht los, angestarrt zu werden. 

"Komm, dort hinten sitzen wir immer."  Taehyung zuckte zusammen als Jungkooks dunkle Stimme ihn aus seinen Gedanken riss und blickte auf.

"E-eh ja." 

"Ist alles okay?  Möchtest du wieder gehen?" fragte Jungkook ihn leise aber Taehyung schüttelte den Kopf.

"Es ist alle gut." merkte er nervös lächelnd an und sah sich wieder um.  Auf der Tanzfläche sah es fast so aus, als würden die Leute zu einem Körper mutieren. Wahrscheinlich war in so einer Szene wie dem BDSM falsche Scheu fehl am Platz. Hier wusste man ganz genau was man wollte und vorallem wie man es bekam.

Der Anblick einiger sehr wilden Szenen brachten sein Herz jedoch beinahe zum stolpern.  Zum Glück war es hier so dunkel, so sah man sein erhitztes Gesicht nicht, denn Taehyung war knallrot angelaufen, als er ein Paar ausversehen beim Trockensex beobachten konnte. Oh holy shit.

Gott er brauchte schnell etwas zu trinken. 

Wie ein ferngesteuerter Roboter folgte er Jungkook schließlich zu einem der Tischen an denen noch andere Leute saßen, vermutlich seine ganzen anderen Freunde, und setzte sich unbeholfen in die Runde, als Jungkook ihn neben sich auf die Bank zog. 

"JK man, du hast dich aber echt ne Zeit nicht blicken lassen!"  rief einer der Freunde laut zur Begrüßung und schlug Jungkook kameradschaftlich auf die Schulter. Es schien ein freudiges Wiedersehen. Die Anwesenden am Tisch wirkten auf dem ersten Blick ganz nett, alle bis auf eine gewisse Person. Yeonjun. Das Gesicht des jungen Mannes wirkte verdrieslich. Die Haltung hätte nicht abweisender sein können und die Abneigung ihm gegenüber loderte in seinen Augen wie pures Gift. Selbst in dieser dunklen Atmosphäre war das nicht zu verkennen.

"Und stellst uns endlich mal deine Begleitung vor?" nun lag die Aufmerksamkeit uneingeschränkt auf Taehyung, dem das inmitten dieser Szenerie, nicht ganz so geheuer war.

"Das ist Taehyung. Er wohnt seit kurzem bei mir." stellte Jungkook ihn knapp vor und räusperte sich als nicht weiter kam.

"Ah so? Yeonjun hat uns da weitaus mehr erzählt. Ach komm JK, so verschlossen kennt man dich doch sonst auch nicht. Außerdem, trägt er da nicht etwa das rote Bändchen?" 

Die Blicke aller Anwesenden klebten nun an dem jungen Koreaner fest. Er wurde gemustert, von Kopf bis Fuß begutachtet, ins genauestens Inspiziert. Dieses Bändchen, bedeutete es wirklich das was gesagt wurde? 

"Es ist aber nicht so wie ihr denkt.  Taehyung ist nicht mein Sklave."  rechtfertigte der Schwarzhaarige sich sofort und obwohl es der Tatsache entsprach, störte es Taehyung irgendwie. Nicht das er als Sklave degradiert werden wollte aber so hätte er irgendwie ein Zugehörigkeitsgefühl -  Jetzt war er nur irgendein 'blumenflückender Normalo"

"Uhm.. Hallo." Taehyung so höflich wie es ihm beigebracht wurde, verbeugte sich leicht, was zahlreiche Schmunzler auslöste.

"Eins muss man ihm lassen. Er weiß sich als Sklave zu benehmen.  Hübsch ist er auch noch, also was hindert dich daran, JK?" etwas an diesem Satz triggerte ihn. Es war dieser Art wie sie sich alle dabei benahmen. Als hätte er als Sklave absolut keine Eigenmeinung. Man sprach nicht mit ihm. Alles was gesagt wurde, ging nur an Jungkook. 

"Er kommt nicht aus dieser Szene. Hört auf ihn damit ständig zu belästigen." 

Jay und die anderen am Tisch fingen an zu lachen. "Trotzdem hast ihm das Bändchen verpasst. Nicht das es noch zu Eifersuchtsanfällen kommen."  begründeten sie ihre ganzen Äußerungen und Taehyung wusste insgeheim das es um Yeonjun ging, oder auch um die anderen Sklaven die Jungkook früher einmal hatte.

Ob welche davon heute da waren? 

Während die Zeit allmählich verstrich und sich am Tisch zunehmend ausgelassener unterhalten wurde, fühlte Taehyung sich immer Unwohler.  Sie lachten miteinander über Dinge die er nicht verstand, Szenen-Sachen. Er kam sich so dumm dabei vor, trotzdem straffe er die Schultern und versuchte sich hier und da an einem kleinen Lächeln, wann auch immer gelacht wurde.

Das Laute klirren eines Glases, ließ ihn irgendwann aufschrecken. Jay beugte sich auf einmal zu ihm vor und zeigte auf sein noch fast volles Glas. 

"Nicht so der Trinker?" rief er über die Musik hinweg und kippte sich den Rest seines Getränks in den Hals.

"Nicht wirklich." antwortete Taehyung und merkte nur nebenbei wie Jungkook aufstand und plötzlich mit Yeonjun verschwand. Ihm wurde plötzlich ganz kalt.

"Die Beiden. Ein ewiges hin und her." kommentierte Jay und grinste schief, als Taehyung sich ertappt zu ihm zurückdrehte. 

"Jungkook meinte da wäre nie etwas ernstes gelaufen..." sprach Taehyung seine Gedanken laut aus und hoffte insgeheim mehr über Jungkooks 'Beziehungen'  zu erfahren.

"Sagt er das? Gut, von JK hätte man auch niemals erwartet das er sich einen—"

"—Normalo angelt?" fiel Taehyung ihm ins Wort, woraufhin Jay ihm grinsend die Faust zum Einschlagen hinhielt.

"Du hast ganz schön viel Zündstoff unter dem Hintern, nh? Ich spüre das." wieder grinste Jay ihn an, auch wenn Taehyung spüren konnte wie der Andere auf Flirtkurs war, ignorierte er dies und konzentrierte sich lieber auf die Fragen, die in ihm brannten.

"Wie lange läuft das schon zwischen den beiden? War Yeonjun auch mal sein Sklave?"

"Die Beiden kennen sich schon aus der Schulzeit. So fängt es aber doch meistens an, oder? Erst sind sie Freunde gewesen, bis die Gefühle kamen."

"Yeonjun?"

Jay nickte und nippte an seinem bereits nächsten Getränk. "JK war aber nie der Typ für eine Beziehung. Selbst als er Teenager war, ging er nie mit Jemanden länger aus als zwei Wochen. Natürlich rissen sich die Weiber und Kerle um seine Aufmerksamkeit aber er verlor immer sehr schnell das Interesse."

Taehyung horchte aufmerksam auf. "Wieso war das so?"

"Keine Ahnung."  Jay zuckte mit den Schultern. "Aber er meinte mal, das ihm schon immer etwas gefehlt hätte.  Keiner seiner Dates konnte es ihm je geben."

"... Und was wäre das?"

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