𝟏𝟔 | 𝐬𝐮𝐝𝐝𝐞𝐧 𝐚𝐭𝐭𝐚𝐜𝐤

𝟏𝟓𝟐𝟏 𝐀𝐃 𝐓𝐄𝐍𝐎𝐂𝐇𝐓𝐈𝐓𝐋𝐀𝐍

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ZUSAMMEN GINGEN AMARA und Druig den abgeschiedenen Waldweg außerhalb der Stadtmauer entlang.

Ihr Kopf spielte schon den ganzen morgen verrückt, weshalb der junge Mann ihr vorgeschlagen hatte, dass ein Spaziergang ihr nur gut tun würde. Und tatsächlich, auch wenn der Alkohol von gestern abend ihr noch immer in den Knochen steckte, schien die frische Luft ein wenig zu helfen.

Sanft hatte Druig ihre Hand umfasst, als die Beiden durch das dichte Gestrüpp eine Wiese erblickten. Allzu gut kannte Amara diese, denn in den letzten Jahren hatte sie hier viel Zeit verbracht, den Blumen durch Regen und genügend Sonnenlicht beim Wachsen geholfen. Ihre Arbeit hatte sich gelohnt, dann über den gesamten Rasen erstreckten sich Gänseblümchen, Tulpen und Narzissen.

Amara löste sich aus seiner Hand, ging ein paar Schritte über das grüne Gras und kniete sich auf den mit Tau bedeckten Rasen. Die junge Frau lehnte sich herunter zu einer violetten Tulpe, glitt mit ihren Fingern über die Blüte, während ihr die blonden Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Wie unglaublich schön doch die Natur hier auf der Erde war. So unschuldig, so lebendig.

Sie umfasste den Stiel, wollte die Blume gerade pflücken, als sie plötzlich von einem lauten Brüllen erschreckt wurde. Amara zuckte zusammen, drehte sich daraufhin zu Druig, der schon in die Richtung sah, von dem das Geräusch seinen Ursprung gefunden hatte.

,,Sie sind wieder da..", stellte er nüchtern fest, half seiner Freundin dabei vom Gras wieder aufzustehen. So viele Jahre hatten die Deviants die Stadt nicht mehr angegriffen, waren verschwunden. Amara hatte wirklich gehofft, dass die Menschen endlich von ihnen verschont werden würden, aber dem war nicht so. Wie jedes verdammte Mal.

Sofort rannten die Beiden zurück zu der nicht weit entfernten Stadtmauer, waren dazu bereit gegen die riesigen Monster zu kämpfen, doch als sie an den Toren angekommen waren, erwartete sie der nächste Schock.

Auch wenn sich die Eternals sicher gewesen waren, dass sie Deviants gehört hatten, waren es gerade Menschen, die versuchten in die Stadt einzudringen. Schwer bewaffnet mit Gewehren und Schwertern standen sie vor der Mauer und brachten jeden um, der sich ihnen in den Weg stellte.

Amara und Druig konnten ihren Augen kaum trauen. Diese Krieger töteten die Wachen vor den Mauern barbarisch, legten Feuer, benutzten Rammböcke um das Tor zu zerstören. Das waren nicht die Menschen, die Amara so sehr liebte, die sie für ihre Geselligkeit und Mitgefühl beneidete. Nein.. das hier waren Monster.

Doch nicht nur die junge Frau schien schockiert, auch Druig verstand dieses Verhalten nicht. Wie konnte es nur soweit kommen? Hätte er das irgendwie verhindern können? Könnte er es jetzt vielleicht noch?

Ohne ein Wort mit Amara zu sprechen, ging er ein paar Schritte auf die Kämpfer zu, hob seine Hand in die Luft und drang in ihre Köpfe ein. Ein Moment später blieben sie wie versteinert stehen, ließen die Waffen fallen, drehten sich in die Richtung der beiden Eternals.

Amara wusste sofort was er vorhatte, doch sie hielt ihn nicht davon ab. Warum sollte sie auch? Selbst wenn es verboten war sich in die Angelegenheiten der Menschen einzumischen, würde sie Druig nicht davon abhalten, dass er ein Massaker verhindern würde. Sie waren allein, keiner der anderen Eternals würde davon etwas mitbekommen. Doch gerade als sich die Angreifer von den Mauern entfernten, hörten sie ein weiteres Brüllen, diesmal viel näher als zuvor.

,,Auch das noch..", murmelte Amara, sah hinter den Bäumen schon einige der Deviants aufblitzen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie angreifen würden.

Um noch einen kleinen Vorsprung zu haben, formte Amara mit ihren Händen einen starken Windstoß, den sie in die Richtung der Monster schoss. Bäume fielen dadurch um, Äste knickten ab, trafen die Deviants oder versperrten ihnen den Weg. Doch lang würde sie das nicht aufhalten. Amara konnte sie nicht alle allein besiegen.

Da die restlichen Eternals immer noch nicht bei ihnen waren, erhoffte sich die Blondhaarige Hilfe von Druig, doch der war noch immer damit beschäftigt die Krieger zu kontrollieren. Normalerweise wäre das für ihn kein Problem, aber es waren diesmal zu viele Menschen, deren Gedanken verseucht waren von Wut und Hass.

So sehr Amara seinen Einsatz auch schätzte, brauchte sie ihn jetzt. Würden die Deviants es in das Innere der Stadt schaffen, könnten hunderte, vielleicht sogar tausende Menschen nur in wenigen Sekunden ihr Leben verlieren. Das durfte sie nicht zulassen, auch wenn das bedeutete, sie einer anderen Gefahr auszusetzen.

,,Bitte Druig.. lass sie gehen, ich schaffe das nicht allein!", schrie die junge Frau, versuchte immer wieder durch Windstöße die Tiere von der Mauer abzuhalten, doch einige schienen sich langsam durchzukämpfen. Es blieb ihnen kaum noch Zeit.

Druig sah zwischen seiner Freundin und den Kämpfern Hin und Her. Was sollte er nur tun? Würde er die Krieger aus seinem Bann befreien, dann würden sie sofort wieder nach ihren Waffen greifen und sich mit den Bewohnern der Stadt bekriegen. Wenn er die Deviants aber noch weiter ignorieren würde, wären nicht nur die Menschen, sondern auch seine Freundin in Gefahr. Er wollte das Richtige tun, er wusste nur nicht genau was das "Richtige" war.

,,Druig.. bitte", flehte Amara ihn an, während immer mehr der Monster auf dem Weg zu ihr waren. Er konnte einfach nicht mehr wegsehen. Auch wenn die Menschen ihm wichtig waren, Amara würde immer wichtiger für ihn sein.

Druig hob seine Hand und ließ somit die Gedanken der Menschen wieder alleine. Er konnte gar nicht sehen, wie sie sich direkt wieder auf den Weg zurück zum Tor machten, da er Amara sofort dabei half die Deviants zu bekämpfen.

Doch auch mit seiner Hilfe konnten sie die Monster niemals allein besiegen, denn es wurden jede Sekunde mehr von ihnen. Druig und Amara wurden schnell voneinander getrennt, waren somit wieder auf sich allein gestellt.

Als einer der Deviants der Blondhaarigen plötzlich immer näher kam, wollte sie einen Blitz auf das Monster feuern, doch es passierte nichts. Noch einmal sammelte sie all ihre Kräfte, doch es geschah einfach nichts, nicht einmal ein Funke, oder ein Kribbeln in der Handfläche. ,,D-Das kann nicht sein..", stammelte die Eternal, versuchte es immer wieder, doch ihre Fähigkeiten hatte sie verlassen, ganz plötzlich.

Sie hatte sich weder verletzt, noch war sie schon lang im Kampf gewesen. Das konnte einfach nicht möglich sein. S-Sie war eine Eternal, sie konnte nicht einfach so ihre Kräfte verlieren.

Als der Deviant sie fast erreicht hatte, konnte Amara nichts mehr gegen ihn ausrichten. Sie sah herüber zu Druig, der einige Meter von ihr entfernt stand, ebenfalls damit beschäftigt war sein eigenes Leben zu schützen. Würde sie um Hilfe rufen, könnte er vielleicht in Gefahr kommen. Das wollte sie nicht verantworten.

Trotzdem war die junge Frau bereit zu kämpfen, auch wenn sie sich letztendlich mit ihren Fäusten verteidigen müsste. Doch gerade als das Monster seine scharfen Zähne in ihren Körper bohren wollte, wurde es von ihr weggestoßen. Es war so plötzlich und blitzschnell geschehen, dass Amara kaum darauf reagieren konnte. Es gab nur eine Erklärung dafür und tatsächlich, nur wenige Augenblicke später stand Makkari lächelnd vor ihr, einzelne Kratzer zeichneten sich in ihrem Gesicht ab.

,,Tut mir Leid, dass ich erst so spät da bin, aber nicht nur von hier greifen sie an", diese Aussage verpasste Amara in Panik. Tenochtitlan wurde also nicht nur von Menschen bedroht, sondern nun auch von Deviants, die um die gesamte Mauer herum standen. Das konnte doch Alles nicht wahr sein.

,,Kämpfen die Anderen auch?", fragte die Blondhaarige Makkari unruhig. Immer wieder sah sie herüber zu Druig, der die beiden Deviants mit denen er kämpfte jedoch noch gut unter Kontrolle hatte. ,,Ja, Thena und Ajak werden auch gleich hier sein um uns zu unterstützen", antwortete sie der jungen Frau.

Natürlich wusste Makkari, dass ihre Freundin das Alles ziemlich mitnahm, immerhin würden an diesem Tag wieder hunderte ihrer geliebten Menschen sterben. Aber irgendwas schien sie noch zu beschäftigen, sie zu verängstigten.

,,Amara.. was ist mi-?", doch die junge Frau griff nach ihren Händen, hielt diese fest in ihren. ,,I-Ich glaube ich habe meine Kräfte verloren", sprach sie, war sich selbst nicht sicher, ob das wirklich der Fall war, aber was sollte sie denn machen? Sie konnte ihre Fähigkeiten einfach nicht mehr nutzen, egal was sie versuchte. Wie sollte sie im Kampf noch eine Hilfe sein?

Einzelne Tränen liefen ihre Wange herab, während Makkari sie versuchte zu beruhigen. ,,Hey, das wird schon wieder. Wenn das hier vorbei ist, wird Ajak schon eine Lösung finden. Mach dir keine Sorgen", gebärdete ihre Freundin, strich ihr mit dem Daumen die Träne von Gesicht.

Auch wenn Amara daran kaum glauben konnte, denn immerhin schaffte es Ajak nicht einmal mehr ihre Wunden heilen. Trotzdem versuchte sie Makkari zuzustimmen. Vielleicht hatte die Dunkelhaarige ja Recht.. zumindest hoffte sie das.

Die Freundinnen umarmten sich noch schnell, als gerade Thena und Ajak bei ihnen angekommen waren. Auch sie zeichneten schon leichte Spuren des Kampfes, doch sie schienen nicht versetzt zu sein. ,,Wie viele Deviants sind noch hier?", fragte Thena, die ihr blutverschmierten Schwert in der Hand hielt. ,,Mittlerweile sollten es nur noch fünf sein, den Rest haben wir schon erledigt", antwortete Amara, verschwieg dabei, dass sie keinen von ihnen getötet hatte.

Ajak nickte knapp, orderte Amara zu Druig, auf den gerade ein weiteres Monster zu lief, während sie, Makkari und Thena sich um die restlichen kümmern wollten. Die Blondhaarige Eternal folgte ihrer Anweisungen, lief ohne viel Zeit zu verlieren herüber zu ihrem Freund.

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Der Kampf dauerte länger, als Amaras Körper es durchhalten konnte. Erschöpft ließ sie sich auf den trockenen Waldboden fallen, schloss die Augen und atmete tief durch. Druig war während das Kampfes so auf die Deviants konzentriert gewesen, dass er gar nicht bemerkte, dass sie ihre Kräfte nicht eingesetzt hatte.

Die Blondhaarige wollte es ihm eigentlich erzählen, aber sie wollte nicht, dass sich Druig noch mehr um sie sorgen musste. Amara musste einfach darauf hoffen, dass sie ihre Fähigkeiten bald wieder zurückbekommen würde.

Als Thena, Makkari und Ajak zu ihnen zurück kamen, stand die junge Frau auf, versteckte dabei die Wunde an ihrer Hüfte vor ihnen. Sie war nicht tief, blutete auch kaum. Die Eternal würde es schon überstehen, Ajak könnte diese sowieso nur oberflächlich heilen.

Während sich die Anderen über den gewonnen Kampf unterhielten, richtete sich Amaras Aufmerksamkeit auf Thena, als ihr Gesichtsausdruck sich plötzlich veränderte. ,,Es ist zu spät", flüsterte die Frau, sah dabei starr nach Vorn. Die restlichen Eternals blickten sich besorgt an, wussten nicht genau was das zu bedeuten hatte. ,,Alle werden sterben", sprach sie weiter. Amara ging einige Schritte auf sie zu, legte ihre Hand sanft auf ihre Schulter. ,,Hey, was meinst du damit? Wir haben sie doch besiegt?", fragte die Blondhaarige sie, wartete auf eine Antwort von Thena, doch die bekam sie nicht.

Stattdessen begannen ihre Augen goldend zu glühen, das Schwert in ihrer Hand begann sich zu formen, als sie Amara mit diesem angreifen wollte. Die junge Eternal konnte sich nicht bewegen, verstand in diesem Moment nicht einmal was gerade passierte. Bevor Thena sie jedoch verletzten konnte, lief Makkari auf die Beiden zu, schubste Amara zu Boden, wurde dabei jedoch getroffen.

Das Schwert bohrte sich in ihren Bauch, brachte sie dazu ihr Gesicht schmerzerfült zu verziehen, bevor sie zu Boden fiel. ,,Makkari!", schrie Amara, versuchte vom Boden aufzustehen, doch Druig zog sie zurück. Thenas Augen glühten noch immer, sie war in diesem Moment eindeutig nicht mehr sie selbst.

,,Lass mich los, ich muss zu ihr!", schrie die junge Frau, wollte sich aus seinem Griff befreien, doch er war stärker als sie. Druig schlug seine Arme um sie, drückte Amara gegen sich. So sehr er Makkari auch helfen wollte, es wäre Selbstmord gewesen. Thena war eine ihrer stärksten Kriegerinnen und er war geschwächt vom Krampf. Druig konnte in diesem Moment nicht einmal in ihre Gedanken eindringen.

,,Hör nicht auf deinen Kopf Thena, hör auf meine Stimme", sprach Ajak ruhig auf sie ein, ging ein wenig auf sie zu, als die Blondhaarige sich auf sie konzentrierte. ,,Du bist in Sicherheit. Du wirst geliebt.. du bist unsere Thena", die Heilerin versuchte sie so wieder in die Realität zurückzuholen, doch sie schaffte es nicht.

Blitzschnell lief Thena auf die Frau zu, stach mit der glühenden Klinge in ihren Oberkörper, verzog dabei keine Miene. Es war so, als würde sie keinen von ihnen Wiedererkennen, als wären sie Gegner, die sie um jeden Preis töten müsste.

Nachdem sie das Schwert aus Ajaks Bauch gezogen hatte, fokussierte sie sich plötzlich auf Druig und Amara, die noch immer zusammen auf dem Boden saßen. Sie hätten keine Chance gegen sie gehabt, doch trotzdem würde der junge Mann alles tun, um seine Freundin zu schützen.

Als Thena die Beiden fast erreicht hatte, wurde sie plötzlich von einem Lichtstrahl erfasst, der sie einige Meter durch den Wald schleuderte. Ikaris, Gilgamesch und der Rest der Eternals waren endlich eingetroffen. Während sie sich darum kümmerten die Angreiferin endlich zu beruhigen, befreite sich Amara aus Druigs Griff, lief herüber zu Makkari, lehnte sich über die verletzte Frau. Eine riesige Blutlache hatte sich auf dem Boden unter ihr gebildet, ihr Atem war flach, ihre Augen geschlossen.

,,Du wirst das schaffen, bitte halt' nur noch ein wenig durch", flehte sie ihre beste Freundin an, während einzelne Tränen auf ihren regungslosen Körper herab fielen. Sie durfte Makkari nicht verlieren und das sie ihr nicht helfen konnte, ließ sie nur noch mehr verzweifeln.

Mittlerweile saß auch Druig bei ihnen, umfasste die Hand der Dunkelhaarigen, hielt seine Emotionen zurück, um Amara in nicht noch größere Panik zu versetzen. Da die Beiden sich nur auf die Verletzte vor sich konzentrierten, sahen sie nicht, dass Ajak sich mittlerweile selbst geheilt hatte und keine Zeit verstreichen ließ, um auch Makkari zu helfen.

Als die Heilerin sich über den fast leblosen Körper der Eternal beugte und ihre Hände über ihren Bauch legte, dauerte es kaum Sekunden, als sich die Wunde wieder schloss und somit die Blutung stoppte. Druig und Amara atmeten auf, als Makkari langsam wieder ihre Augen öffnete. ,,Danke Leute..", gebärdete sie, ließ zu, dass ihre Beste Freundin sie umarmte.

Doch als sie sich voneinander lösten, verrutschte ihre Jacke, offenbarte damit die Wunde an ihrer Hüfte. ,,Amara, du bist verletzt", deutete Druig auf die blutgetränkte Stelle an ihrem Hemd. Verdammt, es musste irgendwie weiter aufgerissen sein. Sie versuchte Druig zu ignorieren, doch er würde sie nicht verletzt lassen, wenn Ajak sie heilen konnte.

Amara wusste, dass er sie nicht in Ruhe lassen würde, deshalb nickte sie, sah herüber zu Ajak, die nun ebenfalls ihre Wunde erblickt hatte. Nur sie und die Heilerin wussten, dass ihre Kräfte kaum noch Wirkung bei ihr zeigten. Das es Amara über die letzten Jahrhunderte schwer fiel ihre Fähigkeiten einzusetzen und sie nun mittlerweile gar nicht mehr nutzen konnte, bereitete der junge Frau ein ungutes Gefühl.

Sie zog ihr Hemd ein Stück nach oben, offenbarte dadurch die Wunde. Sie war nicht groß, trotzdem könnte sie sich entzünden, wenn sie nicht behandelt werden würde. Ajak hielt ihre leuchtenden Hände über den Schnitt, wartete einen Moment. Doch als sie ihre Hände wieder zurücknahm, hatte sich an der Wunde nichts geändert.

,,Was zur Hölle..", flüsterte Druig, sah zu Amara, die in diesem Moment leider nicht so überrascht darüber war, wie der Rest der Eternals.

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