𝟎𝟕 | 𝐬𝐨 𝐭𝐡𝐢𝐬 𝐢𝐬 𝐥𝐨𝐯𝐞?
𝟓𝟕𝟓 𝐁𝐂 𝐁𝐀𝐁𝐘𝐋𝐎𝐍
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AMARA BLICKTE IN DRUIGS besorgte Augen, die musterten, ob es ihr gut ging. Die junge Frau hatte zwar einige Schnitt- und Schürfwunden, aber Nichts, worüber sie sich sorgen mussten. Behutsam wischte er ihr mit dem Ärmel seiner Jacke das frische Blut vom Gesicht.
Während die restlichen Eternals gemeinsam gegen die Monster kämpften, sahen Amara und Druig für einen Moment einfach nur an. Es war so, als würde sich alles um sie herum in Zeitlupe abspielen. Es gab gerade nur noch sie allein. Die beiden waren froh darüber, sich endlich wieder nah zu sein. Als würde der Kampf nicht mehr existieren.. aber das tat er, genau in diesem Moment.
Amara wollte sich gerade bei ihm bedanken, als die beiden Eternals plötzlich von dem nächsten Deviant angegriffen wurden. Bevor dieser die junge Frau jedoch verletzen konnte, schubste Druig sie von sich weg. Während Amara dadurch unverletzt auf den erdigen Boden fiel, stürzte sich das Tier auf Druig.
Ein paar Male gelang es ihm auszuweichen, doch der Deviant war schneller, schaffte es ihn zu Fall zu bringen und ohne, dass Amara dazwischen gehen konnte, biss sich das Tier in seinen Körper fest. Panik durchfuhr ihren Körper, als sie Druigs Schreie hörte. Auch wenn sich seine Augen bei dem Versuch es zu kontrollieren goldend färbten, schien es nicht zu funktionieren. Immer wieder stürzte es sich auf dem am Boden liegenden Mann, seine scharfen Zähne bohrten sich dabei in sein Fleisch.
Sie konnte nicht mehr klar denken. Doch sie wusste genau, dass er sterben würde, wenn sie jetzt nichts unternahm. Die Angst, die Amara spürte, verwandelte sich in Wut um, ließ sie somit genug Energie aufbringen, um Blitze zu formen, die sie immer wieder auf den Deviant einschlagen ließ.
Sofort schien sie dadurch ihre Kraft wieder zu verlieren, doch sie konnte jetzt nicht aufhören. Amara formte einen kleinen Tornado, der es tatsächlich schaffte, das Monster wenigstens einen Moment von Druig zu lösen. Schwer atmend sah sie ihm direkt in die Augen, war bereit dazu so lang zu kämpfen, bis einer von den Beiden sterben würde. Doch zu ihrem Glück musste es nicht dazu kommen, denn Gilgamesch und Thena liefen gerade auf sie zu, realisierten, was geschehen war.
,,Geh du zu Druig, wir erledigen das", rief der Mann ihr zu, während sich um seine Hand ein gold leuchtender Handschuh formte. Auch Thena zückte ihr Schwert und gemeinsam gingen sie auf das Tier los.
Amara hingehen ließ keine Zeit mehr verstreichen, lief herüber zu Druig und ließ sich auf die Knie fallen. Erst jetzt konnte sie sehen, wie stark er verletzt wurde. Von seiner Schulter, bis herunter zu seinem Bauch zeichneten sich klaffende Fleischwunden ab, wodurch sein Hemd sich immer weiter mit seinem eigenen Blut tränkte.
Amara musste schnell handeln, sonst würde er noch verbluten. Sie zog sich ihre Jacke aus, drückte sie auf die Wunden, um die Blutung zu stoppen, aber auch der Stoff färbte sich sofort rot. Druig rang nach Luft, in seinem schmerzverzerrten Gesicht bildeten sich Tränen.
,,Hey.. Hey.. es wird alles gut, das verspreche ich dir", flüsterte Amara ihm zu, versuchte positiv zu bleiben, auch wenn die Angst in ihr immer weiter wuchs. Sie konnte ihn nicht verlieren. Nicht Druig. Sanft nahm er ihre Hand in Seine, blickte dabei kein einziges Mal von ihr weg. Sie konnte deutlich spüren, dass er schwächer wurde, dass seine Körpertemperatur immer weiter sank.
Panisch blickte sie sich um, sah, wie die restlichen Eternals noch immer gegen die Deviants kämpften. Jeder Einzelne von ihnen. Druig würde sterben, wenn er nicht endlich Hilfe bekommen würde.. sie allein konnte ihn nicht retten.
Behutsam legte sie seinen Kopf auf ihre Knie ab, versuchte noch immer die Blutung zu stoppen. Mittlerweile hatte die Erde sich unter ihnen rot gefärbt. ,,Wir brauchen Hilfe! Bitte, er stirbt!", schrie sie verzweifelt, Tränen liefen dabei unkontrolliert ihre Wange herab. Wo zur Hölle war nur Ajak?!
,,E-Es ist okay..", flüsterte Druig kaum noch hörbar. Er spürte in diesem Moment, anders als Amara, keine Angst. Ihr Nähe war das einzige, was er brauchte. Er bereute es kein Stück, sie gerettet zu haben. Er hätte alles getan, nur um seine Amara zu beschützen. Egal was jetzt geschehen würde, sie war bei ihm. Das war das Einzige, was zählte.
Die junge Frau begann immer heftiger zu schluchzen, zog Druig näher an sich, versuchte seine Körpertemperatur stabil zu halten, doch sie hatte keine Chance. Er starb gerade in ihren Armen.
,,Bitte.. wir brauchen Hilfe verdammt!", schrie sie noch ein weiteres Mal, legte ihre Stirn auf seine ab. Immer mehr Tränen fielen herunter auf seinen verletzen Körper. Während Amara verzweifelt versuchte ihn wach zu halten, um sie herum noch immer die Schreie der Deviants zu hören waren, löste er sich von ihr. Sie wollte nicht, dass er sich bewegte, dadurch noch mehr Kraft verlor, doch er ließ sich nicht abhalten.
Druig bat darum, dass sie noch ein wenig näher zu ihm herunter kommen sollte. Als ihr Gesicht direkt über seinem war, hauchte er ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Die junge Frau wusste was er damit sagen wollte, aber das würde sie nicht zulassen. Das hier war kein Abschiedskuss, Amara würde ihn nicht gehen lassen.
Als er sich wieder von ihr löste, versuchte er zu Lächeln, auch wenn das kaum noch möglich war. Es lag ihm auf den Lippen, das, was er ihr schon seit Jahrhunderten gestehen wollte, doch es war zu spät. Er war zu schwach um die Worte auszusprechen. Langsam schlossen sich seine Augen, der Griff um ihre Hand ließ nach. Druigs Körper, der in seiner eigenen Blutlache lag, wurde schlaff.
,,Druig? B-Bitte.. bitte halte durch", flehte sie ihn an, konnte durch die Tränen kaum noch etwas sehen. Sie legte ihren Kopf auf seiner Brust ab, schrie, wollte nicht akzeptieren, dass ihre Geschichte so enden würde.
,,I-Ich liebe dich..", flüsterte Amara, ignorierte dabei die Schritte, die sich ihnen näherten. Erst als sich eine Hand auf ihre Schulter legte, sah sie wieder auf.
,,Du musst ein Stück zur Seite gehen, sonst kann ich ihm nicht helfen", sagte Ajak ruhig. Ohne ein Wort zu sagen rutschte sie ein wenig von Druig weg, hielt dabei jedoch noch immer seine Hand. ,,A-Aber er ist tot..", winselte sie immer wieder, doch die Anführerin schüttelte leicht mit dem Kopf. ,,Nein.. sein Herz schlägt noch. Druig ist stark, er wird es überleben", versicherte sie der noch immer weinenden Frau.
Amara sah dabei zu, wie Ajak ihre nun leuchtenden Hände auf Druigs Wunden legte um sie zu heilen. Es dauerte einige Momente, bis sich jede der zahlreichen Verletzungen wieder schloss. Mittlerweile schienen alle Deviants besiegt zu sein, die restlichen Eternals waren gerade dabei ebenfalls zu ihnen zu kommen. Angespannt standen sie um die drei herum, blickten auf Druig herab.
,,Er wird doch wieder, oder?", fragte Makkari, als Ajak sich wieder erhob. Mit einem leichten nicken versicherte sie ihr, dass er das Schlimmste überstanden hatte.
Amara hatte das Gefühl erst wieder atmen zu können, als Druig langsam zu sich kam. Sie beugte sich sofort über ihn, dabei seine Hand noch immer haltend, strich ihm die blutverschmierten Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ein schwaches Lächeln bildete sich auf seinen Lippen, als er in ihre Augen sah.
,,Jetzt bist du also diejenige, die sich Sorgen um mich macht", scherzte er, woraufhin Amara ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte. Er schaffte es sie selbst in solch einer Situation irgendwie zum Lachen zu bringen.
Seine Schmerzen waren zwar noch nicht ganz verschwunden, trotzdem setzte er sich auf, um die aufgelöste Amara in eine enge Umarmung zu schließen. Sanft legte sie seinen Arme um ihn, drückte ihre Stirn ein seine.
Auch wenn die Umstände vielleicht nicht die Besten waren, genossen es die Beiden, sich endlich wieder nah zu sein. So als wären all die Probleme, die sie die letzten Tage miteinander hatten wie vergessen. Sie wirkten in diesem Moment so unbedeutend, so klein.
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Während die Sonne langsam über Babylon unterging, waren die Eternals schon wieder zurück in der Domo. Obwohl der Kampf erst einige Stunden her war, schien schon wieder Normalität zurückgekehrt zu sein.
Ikaris und Ajak unterhielten sich über die Mission, Sersi, Sprite und Makkari waren gerade auf dem Weg in die Innenstadt, Gilgamesch und Thena bereiteten das Abendessen vor und Kingo sah Phastos gelangweilt beim Erfinden zu. Sie alle schienen mit dem Kampf abgeschlossen zu haben, zumindest jeder außer Amara.
Es war nicht selten, dass jemand von ihnen durch einen Deviant schwer verletzt wurde, doch diesmal war es anders. Etwa, weil sie dachte Druig würde sterben, oder einfach, weil er es war? Sie wusste es selbst nicht genau.
Doch sie war dankbar darüber, dass es ihm mittlerweile wieder besser ging. Während Amara nach solch einer Verletzung wohl noch tagelang im Bett gelegen hätte, saß er schon wieder auf dem Sims in Phastos Labor und biss genüsslich in einen Apfel. Ihn schien die ganze Situation nicht mehr sonderlich zu beschäftigen, anders als die Blondhaarige.
Sie bekam diesen Moment einfach nicht mehr aus ihrem Kopf. Immer wieder sah sie die Bilder vor ihren Augen, wie der Deviant ihn angriff, Druig dabei in seiner eigenen Blutlache lag, sie dachte, er würde sterben. All die Gefühle, die sie in diesem Moment spürte, gaben ihr eine Gänsehaut.
Doch so sehr ihr die Angst und Panik noch immer in den Knochen lag, die unendliche Liebe die sie gespürt hatte war das, was sie nicht mehr los ließ. Woran sie immer wieder denken musste. Sie konnte nicht länger warten, sie wollte es auch nicht mehr.
Der Kampf hatte ihr gezeigt, dass es jeden Moment vorbei sein könnte. Das auch ihr scheinbar endloses Leben irgendwann enden könnte. Wäre Ajak nicht rechtzeitig gekommen, würde sie jetzt nicht in dem Labor sitzen und Druig dabei zusehen, wie er gerade den letzten Bissen vom Apfel nahm, bevor er das Kerngehäuse in einen Mülleimer schmiss. Sie wollte sich nicht vorstellen, was mit ihr passiert wäre, wenn er es nicht geschafft hätte.
,,Du siehst nachdenklich aus, meine wunderschöne Amara", sprach Druig, als er gerade auf sie zu ging, sich neben ihr setzte. Ihr Blick wendete sich zu ihm, wobei die junge Frau versuchte ihre Sorgen für einen Moment zu vergessen.
Sie tat genau das Gleiche, worum sie Druig gebeten hatte es nicht zu tun. Aber immerhin verstand sie jetzt, wie er sich vorher mit ihr gefühlt hatte. Es war schwer die Person sterben zu sehen, die man liebte. Und auch wenn Amara wusste, dass er ein Eternal war, dessen Mission es war die Menschen vor den Deviants zu beschützen, hätte sie am Liebsten gewollt, dass er nie wieder kämpfen würde. Aber es wäre egoistisch von ihr gewesen, es ihm zu verbieten.
,,Das vorhin.. das beschäftigt mich noch ein wenig. Aber es wird schon", beichtete sie ihm, sah dabei kurz weg, ließ ihren Blick über Phastos streifen, der mal wieder konzentriert an irgendetwas arbeitete. So genau konnte sie aber nicht erkennen was es war, denn er schien ein Geheimnis daraus zu machen. Wahrscheinlich aus der Angst heraus, dass Ajak es ihm wieder verbieten würde.
,,Du denkst doch nicht wirklich, dass ich dich hier allein bei den ganzen Chaoten lasse, oder?", scherzte er, strich ihr daraufhin kurz über die Wange. Sofort spürte Amara, wie diese sich rosa färbten.
,,Ich finde das ja echt toll, dass ihr euch wieder versteht, aber bitte macht das woanders, okay? Ist ja widerlich", rief Kingo vom anderen Ende des Raumes zu ihnen, setzte dabei einen angewiderten Blick auf, bevor er wieder von ihnen weg sah.
Amara, als auch Druig rollten durch seine Bemerkung mit den Augen, bevor sie sich wieder auf sich konzentrierten.
,,I-Ich bin einfach nur froh, dass es dir wieder gut geht", flüsterte die junge Frau zu ihm, um sich einen weiteren Kommentar von Kingo zu ersparen. Sanft nahm er ihre Hand in Seine, lächelte dabei leicht. ,,Das bin ich auch, ein paar Jahre wollte ich schon noch mit dir erleben", antwortete er ihr, strich behutsam mit seinem Daumen über ihren Handrücken.
Während Amara seine zarte Berührung genoss, schien Druig plötzlich unruhig zu werden. Er hatte sich die letzten Stunden genau überlegt, wie er sie am Besten fragen würde, denn immerhin hatten sie seit Tagen nicht mehr miteinander gesprochen. Die Angst, es so zu überstürzen wie bei dem Kuss, spürte er noch immer.
Aber wie lang sollte er noch warten? Druig wollte die Ewigkeit mit Amara verbringen und jeder weitere Tag, an dem er ihr nicht seine Liebe gestehen würde, war einer zu viel. Er wollte sie an seiner Seite und das für immer. Tief atmete der Dunkelhaarige durch, zog ihre Aufmerksamkeit wieder ganz auf sich.
,,Hast du heute Abend zufällig noch etwas vor? Ich kenn' da einen Ort, der ziemlich schön sein soll", fragte er die junge Frau, überspielte seine Nervosität gekonnt, wartete trotzdessen gespannt auf ihre Antwort. Doch Amara musste nicht lang über seine Einladung nachdenken.
,,Gerne..", flüsterte sie, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie von dem Sims aufstand und Phastos Labor verließ. Zufrieden sah Druig ihr hinterher. Wie sehr er hoffte, dass sie nach dieser Nacht endlich Sein war.
Was die Beiden bei ihrer Unterhaltung jedoch nicht bemerkten war, dass Ikaris sie die ganze Zeit über belauscht hatte.
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