𝟎𝟒 | 𝐚𝐥𝐜𝐨𝐡𝐨𝐥 𝐰𝐨𝐮𝐥𝐝𝐧'𝐭 𝐡𝐮𝐫𝐭
𝟓𝟕𝟓 𝐁𝐂 𝐁𝐀𝐁𝐘𝐋𝐎𝐍
· • —– ٠ ✤ ٠ —– • ·
ZUFRIEDEN SAẞ AMARA zusammen mit Thena, Sersi, Gilgamesh und Kingo auf einer Reihe Holzbänken und beobachtete Sprite dabei, wie sie den Menschen auf ihrer Landessprache eine Geschichte erzählte.
Durch ihre Illusionen erschuf sie ein Feuerwerk, welches über den Köpfen ihres Publikums in goldene Funken explodierte. Jubelt applaudierten sie der jungen Eternal, kamen Dank ihrer Kräfte kaum aus dem Staunen heraus.
Gerade rechtzeitig waren die Vorbereitungen des Festes abgeschlossen worden, bevor die ersten Bewohner zu diesem erschienen. Bunte Girlanden wurden zwischen die Häuser gespannt, Fackeln erhellten die Umgebung, selbstgesteckte Blumensträuße standen auf den Tischen verteilt.
Amara hatte jedoch nicht nur beim Schmücken geholfen, sondern setzte schon den ganzen Abend ihre Kräfte ein, um die sich immer wieder nähernden Regenwolken abzuhalten. Sie wollte auf keinen Fall, dass das Fest wegen einem Unwetter abgesagt werden musste. Zudem war es doch umso schöner, dass dadurch die Sterne am klaren Nachthimmel zu sehen waren.
Ihre Aufmerksamkeit konzentrierte sich plötzlich auf jemanden, der durch die Menge geradewegs auf sie zu rannte. Amara seufzte, als der Dunkelhaarige vor ihr stand. Da er gerade durch ganz Babylon gelaufen war, musste er seine Atmung zuerst wieder etwas normalisieren.
Jetzt entschied er sich also herzukommen, nachdem die Vorbereitungen fertig waren. Typisch, dachte sich die junge Frau.
Anstatt ihn weiter zu beobachten, wollte Amara gerade das Gespräch, welches sie mit Thena geführt hatte fortsetzen, doch dazu kam sie gar nicht erst. Druig nahm sanft ihre Hand, zog sie etwas mit sich, so, dass sie etwas Abseits den Anderen standen. ,,Bevor du irgendetwas sagst, möchte ich mich bei dir entschuldigen. Das heute hab' ich einfach vergessen..", sprach der Eternal schuldig, konnte sich ein kleines Schmunzeln trotzdem nicht verkneifen. Amara sah einfach zu süß aus, wenn sie sauer war.
Eigentlich hatte sich die Blondhaarige geschworen, Druig für die Versetztung etwas schmoren zu lassen und kein Wort mehr mit ihm zu reden, zumindest während des Festes, jedoch fiel ihr das jetzt schwerer als gedacht.
,,Was war denn so wichtig, dass du es vergessen hast?", fragte sie ihn, zog dabei eine Augenbraue nach oben. ,,Ich war außerhalb der Stadt, habe etwas nachgedacht.. dabei einfach die Zeit vergessen", beichtete er ihr, hoffte dabei, dass sie nicht nach dem Grund fragen würde. Aber das musste sie auch gar nicht, denn Amara war sich sowieso schon sicher, dass er wegen Ikaris und ihr abgehauen war.
Sie wollte jetzt endgültig klarstellen, dass die Beiden ihre Streitigkeiten untereinander kontrollieren musste. Druig ist, auch wenn das manchmal kaum zu glauben war, der Vernünftigere von Beiden. Zumindest wenn es um Amara ging.
,,Ich habe mit Ikaris gesprochen und ihm gesagt, dass er sich dir gegenüber zusammenreißen soll. Also erwarte ich das Gleiche auch von dir", sagte sie ernst, ließ den Eternal dadurch mit den Augen rollen.
Nicht schon wieder. Druig tat doch schon alles was in seiner Macht stand. Er ging ihm aus dem Weg, versuchte sich nicht mehr provozieren zu lassen.. aber irgendwann reichte es selbst ihm.
,,Dazu gehört auch, dass du nicht gleich beleidigt abhauen musst, wenn ich mit ihm allein Zeit verbringe", fügte sie noch hinzu, ließ Druig dadurch ungläubig zu ihr sehen. Woher wusste sie.. verdammt Makarri! Er hätte wissen müssen, dass sie es ihr erzählen würde. Sie war nun mal nicht nur seine, sondern auch Amaras beste Freundin.
,,Nein.. also ich bin doch nicht deshalb gegangen..", versuchte er sich herauszureden, fuhr sich dabei nervös durch die Haare. Amaras Blick änderte sich dabei nicht, erwartungsvoll sah sie in seine blauen Augen. Druig wusste, dass er sie einfach nicht anlügen konnte. Es war so, als wäre sie diejenige, die Gedanken lesen konnte und nicht er. Sanft nahm Druig eine ihrer Hände in seine, fühlte sich schuldig.
,,Okay.. Vielleicht.. aber auch nur vielleicht war es ja doch wegen ihm..", gab er schmunzelt zu. Doch Amara fand das alles nicht sonderlich lustig. Warum musste er sich bei solch ernsten Themen immer so kindisch benehmen? Verstand er nicht, wie wichtig es ihr war, dass die beiden sich nicht jedes Mal an die Kehle springen würden, wenn sie nur die Stimme des jeweils anderen hörten?
Ohne auf seine Antwort einzugehen, wandte sie sich von Druig ab, nur um im nächsten Moment wieder von ihm zurückgehalten zu werden. Diesmal hatte er sein Lächeln verloren, sah ernst zu ihr, strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken.
,,Es tut mir Leid wie ich mich vorhin benommen habe.. um ehrlich zu sein sogar noch für viel mehr. Ich weiß es ist keine Entschuldigung dafür, aber ich will einfach nicht, dass du verletzt wirst. Weder körperlich.. noch seelisch. Ich sorge mich nicht um dich weil ich denke, dass du schwach bist, sondern weil ich es bin..", begann er zu sprechen, fühlte dabei wie sich ein Kloß in seinem Hals bildete.
,,Ich weiß, dass dir Ikaris als Bruder viel bedeutet und ich möchte mich nicht zwischen euch stellen, das verspreche ich dir", sagte er, ließ dabei jedoch den Fakt aus, dass er dem Typen nicht ein bisschen vertraute. Doch Druig schien Amaras Wut ihm gegenüber langsam zu besänftigen, wollte deshalb nichts riskieren. Irgendwann würde er ihr seine Bedenken noch mitteilen, nur nicht jetzt. Dafür hatte er die letzten Stunden einfach zu viel Mist gebaut.
Amaras Blick schien sich wirklich zu beruhigen, ein Lächeln umrahmte ihre Lippen, als sie ihre Hand von Druig löste, nur um ihre Arme um seinen Hals zu legen.
Verdammt, wie sehr hatte er ihre Nähe vermisst, auch wenn diese nur von kurzer Dauer war. Als sich die Eternal wieder von ihm löste, blickte sie direkt in seine Augen.
,,Wie wäre es, wenn wir jetzt endlich ein wenig feiern und das selbstgebraute Met von Gilgamesh trinken?", fragte sie ihn beluchstigt. Doch bevor Druig ihr überhaupt antworten konnte, zog sie ihn schon zurück zu den Anderen.
٠ ✤ ٠
Die unbeschwerten Stunde, in denen Amara mit den anderen Eternals, aber auch mit den Menschen ausgelassen feierte, vergingen schnell. Doch so oft sie sich mit ihnen unterhielt, mit ihnen trank oder tanzte, jedes Mal landete sie doch wieder bei Druig.
Zusammen saßen sie auf einer Bank, hörten den Gesprächen um sich herum zu, während sie ihren Kopf an seiner Schulter abgelegt hatte. Die beiden hatten über die Zeit eindeutig zu viel von dem Alkohol getrunken, aber das war ihr egal.
Es war schön in dieser schwierigen Zeit etwas Ablenkung zu bekommen, einfach unbeschwert zu sein, ohne sich jede Sekunde Sorgen machen zu müssen, dass Deviants angreifen würden. Es war der Ausgleich den sie wohl alle dringend nötig hatten.
Langsam hob sie ihren Kopf, erlangte dadurch die Aufmerksamkeit von Druig, der sie mit glasigen Augen ansah, seine Wangen gerötet vom Alkohol. Den Beiden lag sofort ein Grinsen auf den Lippen, als sie sich in die Augen sahen. Das Bedürfnis, jetzt einfach ihre Lippen auf seine zu legen überkam sie. Doch woran dachte sie da gerade bitte? Das musste am selbstgebrauten Met liegen, oder? Auch Druig spürte den gleichen Gedanken, hob seine Hand um ihr eine blonde Strähne hinter ihr Ohr zu streichen. Als seine Finger ihre Gesicht streiften, glühte diese Stelle beinahe, ließ ihr Herz schneller schlagen.
Doch bevor die Beiden noch weitere Zärtlichkeiten austauschen konnten, wurden sie plötzlich durch Kingo unterbrochen, der euphorisch zu ihnen gelaufen kam, ihre Arme packte und sie zu sich zog. Auch er schien mittlerweile zu tief ins Glas geschaut zu haben. Etwas verwirrt sahen sich Druig und Amara an, als er sie in die Mitte der Tanzfläche zog.
,,Was ist mit euch beiden nur los?! Amüsiert euch und sitzt nicht wie zwei Verliebte zusammen. Das kann man sich ja wirklich nicht mit ansehen", sprach er belustigt, schubste die Beiden etwas zusammen, so, dass sie kaum noch eine Möglichkeit hatte nein zu sagen.
Irgendwie hatte Kingo ja recht. Amara hatte heute wahrscheinlich schon mit ganz Babylon getanzt, bis auf Druig. Doch gerade als sie anfangen wollten sich ausgelassen zu der Musik zu bewegen, spielte seltsamerweise ausgerechnet jetzt ein eher langsames, beinahe romantisches Lied.
Mhm, wer da wohl hinter steckte? Zumindest beobachtete sie gerade, wie Makkari und Sersi grinsend bei den Musikern standen. Normalerweise wäre sie wohl durch so eine Situation rot angelaufen, aber jetzt war ihr das irgendwie egal. Kurz sahen die beiden sich schmunzelt an, bevor die junge Frau ihre Arme um seinen Hals legte, Druig seine Hände auf ihrer Hüfte platzierte.
Rhythmisch bewegten sie sich zu den Klängen der Musik, kamen sich dabei noch ein wenig näher. Während Amara ihre Augen geschlossen hatte, konnte er seine kaum von ihr lassen. Sie war so wunderschön.. seine Amara. Das Licht der Fackeln ließ ihre Haut strahlen, ihr eigentlich blondes Haar rötlich schimmern.
Sie war wie ein Engel, der sich dazu entscheiden hatte ihn auszuwählen. Ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte, obwohl er diese nicht verdient hatte. Er fühlte sich wie das glücklichste Lebewesen im ganzen Universum, nur weil sie bei ihm war.
Als die Musik plötzlich verstummte und von Schreien übertönt wurde, öffnete die junge Eternal ihr Augen wieder um zu sehen was passiert war. Es war anscheinend ein Streit unter einer Gruppe Männern entstanden. Flaschen flogen, Stühle fielen zu Boden, herumliegende Scherben wurden als Waffen benutzt.
Bevor die Lage jedoch eskalieren konnte, färbten sich ihre Augen plötzlich goldend, während sie ihre Waffen wieder fallen ließen, sich ein paar Mal selber ins Gesicht schlugen, bevor sich die Männer in den Armen lagen. Sofort sah sie herüber zu Druig, dessen Augen gerade wieder ihre gewohnt blaue Farbe annahmen. Amara gab ihn einen leichten Schlag gegen den Arm.
,,Du weißt schon, dass du dich nicht einmischen darfst", sagte sie gespielt ernst, ließ Druig auflachen. Natürlich wusste er, dass sie es nicht so meinte.
Wenn es um die Menschen ging, dann waren sie mit ihrer Meinung ziemlich gleich. Nur, dass Amara ihre Liebe und Zuneigung den Menschen gegenüber offener zeigte als Druig. Doch auch ihm waren die Bewohner dieses Planeten wichtig. Besonders schmerzhaft war es für ihn zu sehen, wie sie sich selbst schadeten, obwohl die eigentliche Gefahr doch außerhalb der Mauern lag. Am liebsten würde er jeden von ihnen kontrollieren, nur um ihr Leid zu beenden.
,,Achso und was ist mit dir? Denkst du ich habe vorhin nicht das Unwetter gesehen, welches sich seltsamerweise genau vor der Stadt aufgelöst hatte? Ich dachte du wolltest unbedingt, dass die Stadt mal wieder etwas Regen bekommt?", neckte Druig die Blondhaarige, fing sich dadurch noch einen weiteren Schlag gegen den Oberarm ab.
,,Ja.. das habe ich vielleicht gesagt, aber wer will bitteschön im nassen, stürmischen Regen feiern? Ich glaube selbst Ajak würde das verstehen", antwortete sie Druig gespielt genervt, nur um dann mit ihm in lautes Gelächter auszubrechen.
Ja, die beiden waren wirklich betrunken. Das bemerkte Amara spätestens jetzt, als ihre Beine plötzlich nach gaben, sie beinahe zu Boden fiel, wenn Druig sie nicht aufgefangen hätte. Besorgt sah er zu ihr, doch Amara versuchte ihn schnell zu berühren.
,,Es ist Alles okay, nur der Alkohol und meine noch immer müden Muskeln", sprach sie, konnte im nächsten Moment auch schon wieder gerade stehen. Jedoch wäre es vielleicht doch besser, wenn die junge Frau sich etwas ausruhen würde, daran dachte zumindest Druig.
,,Hast du vielleicht Lust ein wenig spazieren zu gehen? Ich habe gehört die Stadt ist bei Nacht wunderschön, vor allem wenn man allein ist", fragte er sie, mit einem Grinsen im Gesicht, obwohl er gerade gar nicht so selbstsicher war wie er von außen hin schien. Sein Herz pochte wie wild, als er auf eine Antwort von ihr wartete.
Amara nahm jedoch nur seine Hand in ihre und zog ihn durch die Menge, heraus in die einsamen Straßen Babylons. Das konnte er wohl als ein ja verstehen.
· • —– ٠ ✤ ٠ —– • ·
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top