16

Dir Luft war stickig und abgestanden, die Vorratskammer war kalt und feucht.

Es gab wesentlich bessere Ort um sich näher zu kommen und dennoch war dies mit Abstand der beste Sex den ich jemals gehabt hatte und was das betraf, war ich schon ziemlich wählerisch, vorallem wenn es ums Auswählen meiner Bettpartner ging.

Aber irgendetwas war an Jungkook... besonders.

"Euer Herz schlägt ganz schnell.." flüsterte er mit heiser Stimme und drückt sich gleich noch ein ganzes Stück enger an mich. Das wir immer noch so nah beieinander waren, ließ ich einfach kommentarlos geschehen.

Dabei war ich Niemand der nach dem Sex nach Nähe suchte. Ganz und Gar nicht.

Seufzend vergrub Jungkook seine Nase in meine Halsbeuge und schlang gleichzeitig die Arme ganz eng um mich.

Jetzt war er wieder dieser liebe Junge, der sich anscheinend zu sehr nach Zuneigung und Geborgenheit sehnte.

Doch ich erwiderte dieses Bedürfnis nicht, stattdessen blickte ich starr ins Leere.

Mein Körper und Geist fühlten sich nach wie vor schwerelos an. Ich genoß dieses Gefühl dieser unbeschreiblichen Leichtigkeit und trotzdem versuchte mich irgendetwas wieder zurück in die Tiefe zu ziehen.

Ich konnte nicht einmal genau sagen woher dieses Gefühl kam aber es war da und genau deswegen legte ich Jungkook meine Hände an die Schultern und drückte ihn entschieden von mir. In einer hastigen Bewegung streifte ich mir mein Hemd über und bedeckte damit meinen nackten Körper.

Auch das war neu. Ich hatte nie Probleme gehabt mich Nackt zu presentieren, was war schon dabei? Aber wenn Jungkook mich so mit seinen dunklen Augen musterte, dann war es so als würde er mir damit bis in meine verdorbene Seele blicken können.

Es war ein unangenehmes Gefühl.

"Junger Herr...?" seine Stimme klang unsicher und vorsichtig, es brach mir fast das Herz, das ich ihn plötzlich wieder so abweisend behandelte, vorallem nachdem was wir alles gerade miteinander geteilt hatten.

Verwirrung flackerte in seinen Augen auf, woraufhin ich schnell den Blick abwandte.

Nach einigen Sekunden der beharrlichen Stille, hörte ich ihn erneut Seufzen, doch diesmal klang es enttäuscht und deprimiert. Dann begann auch er sich langsam wieder anzuziehen. Ich wartete geduldig und schaute dabei kein einziges Mal mehr auf — einfach nur um nicht erneut seinen beeindruckenden Körper zu betrachten und vorallem zu bewundern.

Erst als er fertig war, richtete ich mich etwas auf. Ich leckte mir unschlüssig über die Lippen und es war mir so, als könnte ich ihn immer noch schmecken.

Verdammt, ich hatte mich zu sehr gehen lassen. Jungkook hatte mich einfach in einem viel zu schwachen Moment abgepasst. Wäre ich in meiner normalen Verfassung gewesen, hätte ich es niemals so weit zugelassen.

"Seit ihr.. sauer auf mich?"

Ich atmete tief durch bevor ich doch wieder aufsah und ihm in die Augen blickte. Der Schmerz war ihm deutlich anzusehen und es war mir so, als würde ich ihn ebenso spüren.

"Du hast mich reingelegt." Ich versuchte fest zu klingen aber in Moment traute ich kaum noch meiner eigenen Stimme. Sie war viel zu dünn und schwach, ich befürchtete bereits sie könnte jeden Augenblick brechen, wenn ich zu viel sprach.

"Ich hatte mich um euch gesorgt..."

"Ach und das zeigt man in dem man miteinander schläft?" entgegnete Ich schnippisch und vielleicht eine kleine spur zu laut. Ich merkte wie Jungkook daraufhin zusammenzuckte und betreten den Kopf senkte.

"Ich..." Er presste die Lippen zusammen und kämpfte sichtbar mit den Worten. "Ich konnte mich nicht beherrschen.. es tut mir leid wenn ich euch zu sehr bedrängt habe...aber—"

Nun sah er doch wieder auf. Sein Blick änderte sich, was mich nervös schlucken ließ.

"Ihr habt mitgemacht und ihr könnt es noch soviel leugnen wie ihr wollt aber ich weiß das es hat euch gefallen... sogar mehr als das."

Jungkook trat einen Schritt auf mich zu, woraufhin ich mich nach hinten drückte aber der Tisch, so wie die Wand hinter mir gaben mir einfach nicht so viel Bewegungsfreiheit wie ich es mir gewünscht hätte.

"Ihr habt es genoßen."

"Ganz schön von dir selbst überzeugt, mh?"

"Ich hab es gesehen. Ich hab es gespürt."

Ich gab ein abfälligen Laut von mir, wovon sich Jungkook aber nicht abschrecken ließ. "Aber nachdem was gerade zwischen uns alles geschehen ist, stößt ihr mich dennoch von euch...wieso?"

Da war sie, die Frage die ich einfach nicht gewillt war zu beantworten.

Ich war nicht bereit mich dem Ganzen zu stellen. Ich wollte nicht, hatte Angst und aus dieser Angst schien ich einfach nicht zu entkommen.

Schweigend schnappte ich nach meiner Hose. Gerade aber als ich vom Tisch aufspringen wollte, stellte Jungkook sich mir erneut in den Weg.

Er stützte links und rechts seine Hände neben mir ab und beugte sich zu mir vor —aber diesmal wich ich bewusst nicht zurück.

"Es reicht." befahl ich streng und funkelte ihn warnend an aber zu meiner Überraschung gab Jungkook diesmal nicht sofort klein bei.

Er strotzte meinem Blick mutig und schlang anschließend, als hätte er einfach jegliches Recht dazu, einen Arm um meine Hüfte. Er brachte unsere Körper wieder so nah. Er schloss mich in seiner Umarmung ein, wie in einem unüberwindbaren Gefängnis.

Ein herrliches Gefühl durchströmte mich, als seine Fingerspitzen ganz langsam und zärtlich über meinen unteren Rücken wanderten. Selbst durch den dünnen Stoff meines Hemden, konnte ich die Wärme spüren, die von ihm ausging.

"Ich versuch wirklich aus euch schlau zu werden aber ich versteh euch einfach nicht..."

"Ist auch besser so. Glaub mir. Das was zwischen uns geschehen ist, wird nicht nochmal wieder vorkommen. Genau so wenig werde ich nochmal von dir Blut trinken. Also komm nicht auf die Idee, mich nochmal reinzulegen."

Jungkook sagte nichts, sondern sein Blick wanderte von meinen Gesicht zu der Stelle an meinem Hals, an der er mich leicht gebissen hatte. Er schwieg für einen Moment.

"Sagt... meint ihr ein Wolf und ein Unsterblicher könnten zusammen sein?"

"Zusammen sein?" ich runzelte leicht die Stirn. So einen Gedanke hatte ich mir bisher noch nie gestellt. Aber einen Wolf und einen Unsterblichen in einem Satz zu erwähnen, war schon bizarr genug, als war für mich die Antwort von an beginn glasklar.

"Niemals würde das funktionieren. Wölfe und Unsterbliche würden niemals miteinander klar kommen."

"—Aber wir tun es doch?" wandte Jungkook hoffnungsvoll ein und suchte wieder den Blickkontakt mit mir auf. Kaum sah er mir in die Augen, fühlte sich mein Hals plötzlich ganz trocken an.

"Nun... vielleicht... ein wenig. Aber ich wusste ja auch erst nicht wer du wirklich bist."

"Hättet ihr mich also sofort getötet, hättet ihr gewusst das ich ein Wolf bin?"

Ich zögerte mit der Antwort. "Vielleicht..." murmelte ich und wich aus aber Jungkook gab sich damit nicht zufrieden. Er legte seine Hand an meine Wange und drückte meinen Kopf wieder in seine Richtung.

Stillschweigend starrten wir uns an. In meinem Bauch herrschte ein heftiger Tumult, als ich in seinen dunklen Augen auswegslos zu versinken schien.

"Sagt junger Herr, wie wird man zu einem Unsterblicher?"

"Was..?" Ein kalter Schauer überkam mich, als mich direkt junge Erinnerungen heimsuchten, die mich damals zeigten, noch unwissend was für ein grausames Leben in Zukunft auf mich wartete.

Ich versuchte verbittert die Gedanken abzuschütteln aber es war wie eine Sackgasse, in der ich mich einfach nach jedem Schritt wiederfand.

Es war kalte Angst die von mir Besitz ergriff und die mich fröstelnd durchzog.

Meine Fingerspitzen zuckten verräterisch, ich blinzelte, als das brennen in meinen Augen zu stark wurde.

"Was bezweckst du mit dieser Frage?" stellte ich ihm direkt die Gegenfrage ohne ihm überhaupt erst eine Antwort gegeben zu haben.

Jungkook lächelte sofort traurig. Das was ich dann in seinen Augen sah, konnte ich beim besten Willen nicht deuten.

"Ich dachte..." nachdenklich wandte er das Gesicht ab, löste die Hand von meiner Taille und fuhr sich seufzend durch den schwarzen Schopf, bevor er schließlich leise fortfuhr. "... Das ich euch dann näher sein kann."

Ich stockte, letztlich schöpfte ich tief Atem, versuchte mich so von dem Druck zu befreien, der sich in meinem Hals aufbaute und versuchte irgendwo im Nichts einen Punkt zu fokussieren — aber es wollte mir nicht so recht gelingen.

"Hörst du dich überhaupt reden?" sagte ich schließlich und das ließ ihn wieder aufsehen.

"Ein Wolf der ein Unsterblicher sein möchte? Bist du denn von allen guten Geistern verlassen!? Und selbst wenn, es würde trotzdem nichts zwischen uns ändern!"

"Wieso nicht?"

"Man Jungkook, sei doch nicht immer so dumm! Das funktioniert einfach nicht. Nicht mit mir!"

"Ihr habt uns doch noch nicht einmal eine Chance gegeben!"

"Chance? Chance?!" mehr als diese beiden Worte wollten mir dazu einfach nicht einfallen aber je länger ich Jungkook dabei ansah, desto mehr verhärtete sich diese Sehnsucht in mir.

Ich ballte die Hände zu Fäusten und knirschte wütend mit den Zähnen.

"Ich will doch nur... etwas Zeit mit euch haben... nur ein wenig länger." hauchte er kaum hörbar aber mein Blick verhärtete sich.

"Es wäre ein Leben für die Ewigkeit. Es ist Folter. Glaub mir Jungkook, das ist nicht das was du dir wünscht!" entgegnete ich scharf aber das war nichts wovon er wissen wollte.

"Ihr seit das was ich mir wünsche." warf er mir noch sofort ins Wort und obwohl mein Herz mir daraufhin bis zur Kehle schlug, machte es mich seltsamerweise nur noch wütender.

Ich stieß ihn unsanft von mir, sprang dann hastig von Tisch auf und zog mir eilig die Hose über die Hüften.

Es wäre alles viel leichter gewesen, wenn er es einfach sein gelassen hätte - aber nein, Er schien einfach nicht zu wissen wann es gut war.

"Junger Herr—"

Ich sagte nichts, ich wollte einfach nur noch weg von hier aber als ich an Jungkook vorbei laufen wollte, packte er mich blitzschnell am Arm und hielt mich fest. Ich wirbelte erbost herum und verengte die Augen.

"Lass mich los."

"Ihr wollt jetzt einfach so gehen!?"

Jungkook blieb standhaft und erwiderte meinen vor Zorn gefüllter Blick mit absoluten Widerstand.

"Ja und du lässt mich jetzt gehen oder du wirst es noch büßen es nicht getan zu haben." zischte ich und meine eiskalten blauen Augen bohrten sich eindringlich in seine.

Es sah für einen Augenblick so aus als würde Jungkook noch etwas sagen wollen, doch er beließ es dabei. Langsam ließ er dann meinen Arm frei und kaum war ich frei, zögerte ich nicht länger, stieß mich von ihm ab und lief zu Tür.

Mit neuer atemberaubender Energie gefühlt, war es mir ein leichtes die Tür aus ihrer Verankung zu brechen und kaum hatte ich die Tür wuchtvoll aufgestoßen, verließ ich die Vorratskammer — zeitgleich schossen mir schon wieder diese störischen Tränen in die Augen und versperrten mir die Sicht für das Wesentliche.

☹️ Wer will jk knuddeln?

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