『 9 』
Jimin's P.o.v.
Jetzt muss ich aber wirklich aufstehen. Ich habe meiner Mama versprochen hinzugehen, da ich nicht möchte dass sie sich noch mehr Sorgen um mich macht.
Schwerfällig und mit all meiner Kraft stand ich zwar langsam aber wenigstens auf. Als ich nach fast zehn Minuten endlich stand, streckte ich mich erstmal. Darauf schlürfte ich zu meinem Kleiderschrank und holte einfach irgendetwas schwarzes raus. Zum umziehen habe ich gefühlt auch eine halbe Ewigkeit gebraucht.
Ich schaue zwar überhaupt nicht gerne in den Spiegel, aber tat es trotzdem jedes Mal. Vielleicht weil ich im Unterbewusstsein darauf hoffte dass sich etwas änderte. Ich weiß aber nicht was sich überhaupt ändern soll, nur irgendwas.
Ein Schritt nach dem anderen setzte ich auf meinem Weg ins Bad und es fühlte sich so an als hätte ich Gewichte an meinen Füßen hängen die mich regelrecht runter ziehen. Im Bad ging ich schnell auf Toilette und gab mein bestes beim Zähne putzen. Es war gar nicht so leicht den Arm so lange hoch zu halten.
Danach ging ich in die Küche und murmelte ein "Guten Morgen" zu meiner Mama, was sie mit sanfter Stimme erwiderte und noch anhing: "Isst du bitte noch was. Wir müssen auch gleich los." Ich nickte und nahm mir aus dem Kühlschrank einen kleinen Pfirsichjoghurt, das war mein Frühstück.
Ich setzte mich an den Tisch, nachdem ich mir noch einen Löffel genommen hatte. Leicht angeekelt schaute ich den vor mir stehenden Joghurt an. Ich verspürte, so wie in letzter Zeit oft, keinen Hunger aber ich muss wenigstens etwas kleines essen nicht dass ich wieder zusammenbreche.
Als ich endlich fertig war mit dem Joghurt machten Mama und ich uns los. Sie konzentrierte sich aufs Auto fahren und ich auf die Musik die im Radio kam, da ich nicht wieder in meinen Gedanken untergehen wollte. Zu gut wie die ganze Fahrt spielte ich vor Nervosität mit meinen Händen.
Wie soll ich mich verhalten?
Was soll ich sagen?
Ist es in Ordnung zu sagen wie es wirklich ist oder ist lügen besser?
Werde ich es überhaupt schaffen zu reden?
All die Fragen kreisten in meinem Kopf rum.
"Wir sind da." vernahm ich die sanfte Stimme von Mama. Anscheinend hat es nicht geklappt mich auf die Musik zu konzentrieren um nicht in Gedanken zu versinken.
Wir stiegen aus und liefen noch ein kleines Stück bis wir vor einem älteren Mehrfamilienhaus stehen blieben und Mama sagte: "Hier deine Krankenkarte. Du schaffst das! Ich warte so lange hier unten." Sie schenkte mir noch ein Lächeln welches ich erwiderte. Mama tut echt alles für uns wofür ich ihr auch sehr dankbar bin.
Ich drückte einmal kurz auf die Klingel und nahm darauf das Summen der Tür war ehe ich sie öffnete und das Gebäude betrat. Hier drinne war es frischer als draußen in der Frühlingssonne. Zu dem war es dunkel und wirkte fast wie ein verlassenes Gebäude, grusilg. Ich ging die Treppe hinauf in den ersten Stock und blieb stehen als ich eine offene Tür und daneben eine junge Frau sah.
"Du bist bestimmt Jimin." sprach sie ihre Vermutung aus. Als Antwort nickte ich nur und sie sprach daraufhin weiter: "Ich bin Kim Bora, kannst mich gerne beim Vornamen nennen. Setzt dich bitte nochmal für einen Moment hier hin." Wieder nickte ich nur. Sie verschwand in dem Zimmer gerade hinter und ich setzte mich während ich mich umschaute. Hier war es ebenfalls etwas dunkel, da hier kein Tageslicht reinkam, nur eine kleine Lampe hing an der Decke. Neben mir waren noch zwei Stühle und eine Pflanze, während vor mir ein großes Gemälde hing.
Ich merkte wie die Tür von dem Zimmer aufging und jemand anderes rauskam.
"Du kannst jetzt reinkommen." sagte Frau Kim. Ich gab nur ein "Okay" von mir ehe ich das Zimmer betrat. "Mach es dir bequem." sagte sie während sie meine Krankenkarte einlas. Als ich saß schaute ich mich wieder um. Hier war es schön hell durch das große Fenster wo die Sonne reinschien. Es ist auch angenehm warm zudem ist es entspannend eingerichtet. Ich fühlte mich dadurch fast wie zu Hause und kaum noch nervös.
Frau Kim reichte mir die Karte ehe sie ebenfalls Platz nahm und fragte: "Du hast ja bestimmt gemerkt dass deine Mama und deine Freunde sich Sorgen um dich machen. Was denkst du warum sie sich Sorgen machen?" Es war überhaupt nicht aufdringlich, im Gegenteil, ihre Stimme ist ruhig und sanft. Sie hing noch an: "Sag einfach das was dir in den Kopf kommt und überleg nicht lange darüber nach." Ich hörte auf den Tipp und sagte: "Vielleicht weil ich weniger schlafe und esse wodurch es mir schlechter geht."
"Okay, aber denkst du wirklich dir geht es nur deswegen schlechter?" stellte sie noch eine frage und ich antwortete: "Glaube nicht."
"Es ist gut dass du es selber mitbekommen hast. Ich würde gerne einen Test mit dir machen. Keine Sorge es gibt keine falschen Antworten. Ich stelle dir die Frage und lese dann vier Antwortsmöglichkeiten vor und du entscheidest dich für das was am besten auf dich zutrifft." erklärte Frau Kim was wir nun machen werden. "Okay." war alles was ich sagte.
Es waren zwar einige Fragen aber trotzdem habe ich alle beantwortet, auch wenn viele Antworten kurz waren. Frau Kim hat meine Antworten mit anderen Worten formuliert, welche wirklich zutreffend waren und ich auch so meine eigene Gefühle teilweise besser verstand. Die Fragen waren hauptsächlich über meinen Alltag, ob ich esse, wie viel ich esse, das selbe mit dem Schlafen, welche über Gefühle wie Traurigkeit, Erschöpfung und Motivation.
"Kommen wir mal zur Auswertung. Du hast insgesamt 39 Punkte erreicht, was heißt dass du zur Zeit eine schwere Phase hast und kaum wenn nicht sogar gar nicht mehr weiter weißt. Kann das zustimmen, was denkst du?" Ich überlegte kurz ehe ich sagte: "Ja, ich glaube schon."
"Weißt du viele die psychisch krank sind denken immer ihre Symptome sind nicht so schlimm wie sie aber in Wahrheit sind." teilte mir Frau Kim mit. Sie sprach gleich weiter: "Zudem gibt es immer eine wenn nicht sogar mehrere Ursachen dafür dass es einem Seelisch nicht so gut geht. Ist man Seelisch krank ist man automatisch auch körperlich krank, dass können Kopf- oder andere körperliche Schmerzen sein, Essunverträglichkeit und vieles mehr."
Frau Kim machte eine kurze Pause ehe sie weiter redete: "Du kannst stolz auf dich sein, dass du beim ersten Gespräch schon so offen warst und überhaupt etwas gesagt hast. Manche brauchen dafür länger was in Ordnung ist. Du kannst dir auch deine Zeit lassen."
Ich weiß auch nicht aber die Art wie sie mit mir gesprochen hat und wie die Atmosphäre war, hat mich automatisch reden lassen. Ich musste auch nicht mehrmals überdenken was ich nun sagen sollte, ich habe einfach aus dem Bauch heraus gesprochen wie Frau Kim es gesagt hatte.
"Oh, die Zeit ist ja schon rum. Ich gebe dir als Hausaufgabe auf zu versuchen wieder pünktlich zur Schule zu gehen, nicht gleich jeden Tag aber vielleicht mindestens einmal in der Woche." gab sie mir auf und ich sagte, dass ich es versuchen werde.
"Das ist auch schon vieles Wert, es zu versuchen." lächelte sie.
Wir machten noch einen neuen Termin aus, ehe wir uns verabschiedeten und ich das Gebäude verließ. Ich sah wie meine Mama kam. Irgendwie verspürte ich das Gefühl sie zu umarmen, weswegen ich das Stück zu ihr hin rannte und meine Arme um sie schlung, was Mama auch gleich erwiderte.
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Ich könnte weinen wenn ich sehe wie gut das Buch bei euch ankommt. Es hat fast schon 400 reads und über 100 votes! Das ist echt viel in dieser kurzen Zeit. Danke!🥺💜
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