70 | release

- geschrieben von Zockerwlfin -

,,Gut gemacht, Spieler! Ihr dürft euch jetzt wieder zurückziehen! In wenigen Tagen wird das Finale stattfinden, also stärkt euch noch ein wenig!", erklang die Stimme des Spielemeisters.

Natürlich war ich froh darüber, dass wir nun noch ein paar Tage Ruhe hatten. Trotzdem bereitete diese Durchsage mir unglaubliche Angst.

Wir waren nur noch einen Kampf vom Sieg.. oder von unserem Tod entfernt. Es gab keine andere Möglichkeit mehr, entweder überleben, oder sterben.

Besorgt sah ich zu Paluten, welcher gerade auf mich zugelaufen kam und mich an der Hand mit in den Wald zog. ,, Ich weiß dass es schwer ohne ihn ist, aber du hast die Ansage gehört, wir müssen hier weg", sprach er währenddessen und blickte stur in Richtung Wald.

Ich hingegen beobachtete, wie Dner und Tobination ebenfalls die Mitte verließen.

Sie waren unglaublich starke Gegner. Noch nie war ich mir so unsicher, ob wir einen Kampf gewinnen würden. Niemand war mehr da, der uns retten könnte.

Kein Simon und auch kein Veni.

Wir mussten das allein schaffen.

,,Meinst du diese Objekte laufen hier immer noch rum?", fragte ich ihn und sah dabei kurz zu unseren Wölfen, welche glücklicherweise nicht verletzt wurden.

Patrick jedoch zuckte nur unwissend mit den Schultern, weswegen ich die Lippen aufeinander presste.

,,Wo wollen wir nun hin?", sprach ich daraufhin und schloss zu ihm auf, sodass ich nun neben ihm lief. Eine Weile lang schwieg er, bevor er zu mir schaute. ,,Am besten suchen wir eine Höhle, in der wir in Sicherheit sind"

Und das taten wir auch. Wir hatten nach einigen Stunden tatsächlich eine Höhle gefunden und ließen uns in dieser nieder.

Es hatte mittlerweile wieder angefangen zu regnen. Die feinen Wassertropfen fielen auf den kalten Steinboden und ließen somit kleine Pfützen am Höhleneingang entstehen.

Erschöpft lehnten wir uns gegen die Höhlenwand und beobachten stumm die Umgebung. Es war so unglaublich ruhig geworden, seitdem nur noch so wenig Spieler auf der Map waren.

Früher hörte man immer wieder Schreie, Kampfgeräusche, Explosionen oder den Donnerschlag.

Es wirkte so vermeintlich friedlich. Aber davon waren wir weit entfernt.

,,Ich werd' mich mal schlafen legen", gähnte Paluten und breitete seine Decke aus. Bevor er sich hinlegte, gab er mir noch einen Kuss auf die Wange.

,,Mach dir keine Sorgen, okay? Wir schaffen das", flüsterte er mir zu und legte sich daraufhin, zusammen mit Schmedgar, auf die Decke.

Ich hingegen streichelte Speckels über sein Fell und schaute dem Regen zu.

-

Mittlerweile war es schon dunkel geworden. Es regnete immer noch, doch jetzt tobte draußen kein Sturm mehr, sondern es fielen vereinzelt noch ein paar Wassertropfen zu Boden.

Das leichte Rauschen beruhigte mich unglaublich. Ich versuchte nach vorn zu sehen. Mir keine Sorgen darüber zu machen, ob wir gewinnen oder nicht, ich wollte diese letzten Tage einfach genießen.

Es würde nichts an der Situation verändern, wenn ich jetzt in Panik geriet.

Als ich gerade etwas die Augen geschlossen hatte, spürte ich, wie Speckels neben mir immer unruhiger wurde.

Sofort sah ich mich um und erblickte am Anfang der Höhle einen Löwen. Er war größer, als ein typischer Löwe, was auch seine Zahl beweis. Ich erblickte die '982' auf seinem Fell, wodurch ich erschrocken nach Luft schnappte.

Ich wollte Paluten wecken, doch in dem Moment, als ich aufstand, lief Speckels von seinem Platz los, direkt auf den Löwen zu.

Ich schrie, wollte ihn zurückholen, doch er hörte einfach nicht. Sie verschwanden in dem dunklen Wald, der vor uns lag.

,,Manuel?! Was ist los?!", rief Paluten mir zu, während ich einfach nur geschockt da stand. Doch schnell konnte ich mich wieder fassen.

,,Nimm deine Shotgun, wir müssen dieses Objekt töten", sofort nahmen wir unsere Waffen und liefen zusammen mit Schmedgar nach draußen.

Wir konnten durch die Dunkelheit nicht viel erkennen, doch ich hörte das Gebrüll und die Hilfeschreie von Speckels.

Sofort liefen wir durch das Gebüsch, bis wir an eine kleinen Wiese ankamen. Der Löwe stand bedrohlich in unsere Richtung, doch ich konnte Speckels nirgendwo sehen.

Nein.. nein das durfte nicht sein..

Patrick und ich liefen auf das Tier zu und griffen es an. Kugel für Kugel schossen wir in es hinein, doch es wollte einfach nicht sterben.

,,Wie können es so nicht besiegen!", rief ich Paluten zu. ,,Wir haben keine andere Möglichkeit" antwortete er mir und schoss weiter auf den Löwen.

Doch ich sah aus dem Augenwinkel, wie Schmedgar auf einmal auf ihn zu lief, auf seinen Rücken sprang und sich an seinem Hals festbiss. Sofort brüllte der Löwe vor Schmerzen.

Das war unsere Chance.

Wir schossen unsere letzte Munition in den Körper des Tieres hinein, bis es regungslos zu Boden fiel.

Ich konnte jedoch nicht wirklich aufatmen, denn ich wusste immer noch nicht, wo Speckels war. War er etwa tot.. das.. das durfte er nicht.

Wir suchten die gesamte Wiese ab, doch durch die Dunkelheit konnten wir ihn einfach nicht finden. Erst als uns Schmedgar auf etwas aufmerksam machte, liefen wir zu einem der Büsche.

Und tatsächlich, Speckels hatte sich hier unter versteckt. Misstrauisch kroch er zwischen den Blättern hervor, doch als er uns erkannte, lief er auf mich zu und schmiegde sich an mich.

Es ging ihm gut. Er hatte nur ein paar Kratzer, aber nichts tötliches.

,,Ich dachte echt, ich hab dich verloren", flüsterte ich dem Wolf zu, als ich ihn streichelte.

Doch ich wusste, dass ich ihnen das nicht weiter antun konnte. Ich dachte sie wären bereit zu kämpfen. Aber sie waren nicht nur blutrünstige Tiere, die für uns kämpften. Sie waren Lebewesen, die nicht sterben sollten, weil sie uns beschützen.

Sie würden sterben, wenn wir sie mit ins Finale nehmen würden.

,,Wir sollten sie hierlassen", sagte ich zu Paluten, während ich jetzt auch Schmedgar streichelte. Er war es, der uns alle gerettet hatte.

,,Vielleicht hast du Recht", antwortete mir Paluten. Er schien über das Gleiche nachgedacht zu haben.

Ich wusste jedoch nicht, wie ich den Wölfen erklären sollte, dass sie uns nicht mehr folgen sollten. Doch scheinbar verstanden sie es selbst. Vielleicht konnten sie unsere Stimmung besser erkennen, als wir selbst.

Mit gesenkten Köpfen schmiegten sie sich an unseren Körpern, bevor wir wieder austanden. Noch einmal ließen sie sich von uns streicheln, bevor sie losliefen und in dem, von Dunkelheit umhüllten Wald, verschwanden.

Uns beiden lief eine Träne über die Wange. Sie waren unsere Begleiter.. unsere Beschützer.

Aber wir durften unser Leben nicht über ihres stellen. Sie hatten so vieles für uns getan, deshalb müsstest wir das auch für sie tun. Es war die richtige Entscheidung.

Nun müssten wir uns nur die Frage stellen, ob wir jetzt noch, ohne Wölfe und Monition, noch die Chance auf den Sieg hatten.

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Sooo, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!

Vielen Dank an Zockerwlfin für das tolle Kapitel! 💛

Falls ihr auch gern das neuste Kapitel schreiben wollt, könnt ihr euch gerne bei mir melden!

Zurzeit lade ich übrigens den ganzen April über, jeden Tag, einen OneShot über Kürbistumor hoch, würde mich freuen, wenn ihr da mal vorbeischauen würdet. ☺️

Falls ihr mir auf instagram folgen wollt: ↪️ @lea.hrch

lea ☀️

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