45 | cure
- geschrieben von @vampauli -
Entsetzt saß ich da und versuchte Palutens Blutung zu stoppen. Mit all meiner Kraft presste ich meine Jacke fest auf seine Wunde.
Mir gingen im Moment tausend Sachen durch den Kopf. Warum war Veni hier und half uns? Warum tötete er uns nicht, obwohl wir in diesem Moment so angreifbar waren?
Doch ich vertraute ihm irgendwie. Schließlich hatte er uns vor dem Tod bewahrt und einen unserer Gegner getötet.
Langsam schien meine Sicht wieder zurück zukommen. Die verschwommenen Fäden verwandelten sich wieder in eine richtige Umgebung.
Ich seufzte kurz und überlegte, wie ich mich schnellstmöglich um Palutens Schusswunde kümmern sollte. Ich hatte zwar nicht viel Erfahrung mit Verletzungen diese Art und besonders nicht von Medizin, aber ich schlussfolgerte, dass es besser wäre die Wunde so schnell es ging zu nähen, damit das Blut erst gar nicht mehr austreten kann.
Die Frage war jedoch, womit?
Ich richtete mich zitternd auf und humpelte unter Venis misstraurischem Blick zu Holly's Leiche und begann in seinem Rucksack nach einer Nadel zu suchen.
Die Chancen standen eher schlecht, trotzdem kramte ich ein bisschen und fasste dabei tatsächlich in die Spitze einer Nadel, sodass mein Finger anfing leicht zu bluten.
Ich zog meine Hand erschrocken aus dem Rucksack und zog die Nadel aus meinem Finger. Auch für das Fadenproblem fand ich schnell eine Lösung. Ich ribbelte das T-shirt, welches Holly noch trug, etwas auf und riss den Faden mit einem Ruck ab.
Ich fühlte mich schlecht einen toten so zu missbrauchen, aber dieser Gedanke durfte mich einfach nicht davon abhalten meinem Freund zu helfen.
Ich eilte hastig zu Paluten und begann ihm seinen Rucksack von den Schultern zu ziehen. Auch sein blutiges Shirt zog ich ihm vorsichtig vom Körper um seine Wunde großflächig zu verarzten.
Mein Herz klopfte schnell und unregelmäßig als ich seinen gut gebauten Oberkörper musterte.
Natürlich war er durch die Umstände hier schon um einiges dünner geworden, trotzdem erkannte ich noch so einige Muskeln.
Doch davon durfte ich mich nicht ablenken, denn er wurde immer kälter.
Ich musste mich beeilen.
Mit zitternden Fingern und einem Schluck aus einer der Trinkflaschen, säuberte ich die Wunde und fädelte den Faden in die Nadel.
Meine Mutter hatte mir mal gezeigt wie das Nähen von Hand ging, das musste ich wohl noch grob hinkriegen.
Ich begann seine Wunde zu nähen. Vorsichtig drückte ich die Nadel durch seine Haut, bis ich nach schon kurzer Zeit damit fertig war. Schnell säuberte ich die verarztet Stelle noch einmal mit etwas Wasser und beobachtete wie die Blutung langsam stoppte.
Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen als ich sah dass es wirklich geklappt hatte. Sofort zog ich Paluten wieder seine Sachen an und hiefte ihn auf meinen Rücken.
,,Keine Sorge, wir werden das zusammen schaffen! Du darfst nur nicht aufgeben!" Keuchte ich und schleppte uns in den Wald zurück.
Als ich an Veni vorbeilief, blieb ich stehen und sah zu ihm. Noch immer stand er an der selben Stelle, direkt vor dem toten Easn.
,,D-dankeschön.. aber warum hilfst du uns nach alldem was ich getan habe?" Hauchte ich und sah ihm in die Augen.
Sie schienen irgendwie... leer.
,,Du liebst ihn so, wie ich Basti geliebt habe. Irgendwie.. irgendwie sehe ich uns Beide in euch wieder. Zur Zeit sehe ich kein Sinn dahinter dich.. oder Paluten zu töten. Aber falls wir die letzten Spieler hier sind werde ich euch umbringen, ich denke das weißt du."
Bevor ich ihm irgendwie antworten konnte drehte er sich um und lief zu dem nächsten Waldstück und verschwand dortdrin.
Kurz sah ich ihm noch hinterher, dich wandte dann meinen Blick ab als ich ihn nicht mehr sah und trug Paluten mit letzter Kraft zu einer geschützten Stelle des Waldes, wo ich ihn unter einer großen Weide ins Gras bettete, zudeckte und unser Lager errichtete.
Unsere Wölfe würde ich wohl erst morgen holen, wenn es hell war.
Denn auch ich war durch den Kampf so geschwächt, dass ich unmöglich die Nacht wach bleiben konnte, weshalb ich völlig übermüdet das Risiko einging, mich neben Paluten zu legen.
Er wurde zum Glück schon wieder etwas wärmer und auch sein Herz schlug gleichmäßig.
Etwas aufgeregt dachte ich darüber nach wie es weitergehen würde wenn er wieder aufwachte.
Wir hatten uns schließlich vor dem Kampf gegenseitig unserer Liebe gestanden.. und sogar geküsst.
Langsam strich ich ihm durch seine mit Blut und Dreck verklebten Haare. Ich hoffe wir fanden in Zukunft noch mehr Zeit für uns, auch wenn das in diesem Spiel eigentlich kaum möglich war.
Doch Paluten war die Person, die in Varo alles einigermaßen erträglich machte.
Die mich unterstützte. Die mich akzeptierte. Die mich liebte.
Ich schluckte die Tränen weg, die sich langsam bildeten und schloss meine Augen. Dieser Kampf hatte mich so erschöpfte dass ich schon nach wenigen Minuten einschlief.
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Sanft kitzelten mich die warmen Sonnenstrahlen an der Nase, was mich wachwerden ließ.
Zuerst wollte ich Palutens wecken, doch sofort fiel mir wieder ein dass ich das lieber noch nicht tun sollte.
In seinem Zustand war dies wohl nicht die Beste Entscheidung.
Seufztens richtete ich mich auf und sah mich etwas um. Der Wald war mit Licht durchflutet, welches erst die Schönheit dieser Stelle offenbarte.
Überall Blüten Blumen und ganz in der Nähe war sogar ein Bach den man plätschern hörte. Etwas motivierter durch das was ich sah, wollte ich aufstehen, bis jedoch jemand seine Arme um mich legte und mich festhielt.
Mein Herz machte einen Hüpfer und Tränen schossen mir in die Augen. Ich drehte mich hektisch um und sah Paluten direkt in seine schwach funkelnden Augen.
Sofort umarmte ich ihn stürmisch und ließ meinen Gefühlen freien Lauf.
,,Patrick, du bist wach! Du glaubst nicht was für große Sorgen ich mir gemacht habe.. ich dachte du würdest sterben! Wir haben den Kampf gewonnen weil Ve-"
Paluten zischte laut auf und verzog schmerzvoll das Gesicht. ,,Verdammt, brennt das."
Ich löste mich erschrocken von ihm und sah zu seiner Wunde, die ich gestern Abend vor'm schlafen noch notdürftig verbunden hatte.
Doch bevor ich ihm irgendwie helfen konnte, hob er mit einer Hand vorsichtig mein Kinn an und vereinte vorsichtig unsere Lippen.
In mir explodierte ein Feuerwerk, während ich von Gefühlen überflutet, liebevoll erwiderte.
Seine rauen, trockenen Lippen schmeckten nach Erde und Blut, was mich aber nicht störte.
Als wir uns lösten, zog ich den Brünetten in eine sanfte Umarmung und schloss die Augen.
,,Ich liebe dich Manu." Sagte er noch etwas erschöpft.
,,Ich liebe dich auch Patrick, mehr als alles andere auf dieser Welt. Es ist so schön, dass du wieder da bist."
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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! ☺️
Danke an @vampauli für das Kapitel. 😊
Tut mir Leid dass so lang kein Kapitel mehr kam, ich versuchs besser zu organisieren. 😶
↪️ mein instagram: lea.hrch
lea 🥀
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