37 | broken

- geschrieben von Fehnboi -

Mich überkam der plötzliche Drang, wegzulaufen, aber das Verlangen, Paluten zu sehen und zu retten, war größer. Auch wenn ich Angst hatte.

In meinem Kopf spielten sich die verschiedensten Szenarien ab, die geschehen könnten.. aber eines ging mir besonders nicht aus dem Kopf und brannte sich in mein geistiges Auge.

Ich stellte mir vor wie Veni auf meine Ankunft wartete und dann meinen besten Freund vor mir lachend die Kehle aufschlitzte.

Immer wieder spielte sich diese Szene in meinem Kopf ab. Eine Träne lief mir bei diesem Gedanken die Wange herab.

Verdammt, Manu, reiß dich zusammen, du musst jetzt stark sein.. für ihn.

Ich hatte eine Shotgun, ich würde ihn schon besiegen.. ihn töten. Ich wollte es nicht, aber ich musste.

Veni war eine zu große Bedrohung für uns beide, er musste nun endlich verschwinden damit wir überleben konnten. Es gab eben einfach keinen anderen Ausweg.

Diesen Gedanken wiederholte ich immer wieder, um mich selbst zu ermutigen.

Ich würde Veni besiegen, ich hatte mich genug darauf vorbereitet.

Ein siegessicheres Lächeln zauberte sich auf meinen Lippen und ich lief entschlossen Richtung Mitte, den Schmerz in meinem Bein ignorierend, so als wäre er nicht präsent.

Heute würde also definitiv eine Person sterben, und deren Name war Veni.

Ein leichter Windzug umfuhrt die Grashalme um mich herum und die Sonne berührte sanft die Baumwipfel in der Ferne.

Der Himmel färbte sich zu einem hellen Rot getaucht und signalisierte mir somit, dass es Zeit wäre, in die Mitte zu gehen.

Ich war genug vorbereitet, hatte einen Plan. Ich hatte ein Messer, welches ich unter der Weste von MrMoregame versteckt hatte, aber so, dass ich es leicht zücken konnte, und die Shotgun trug ich in meiner Hand.

Paluten, ich werde dich retten. Und sollte ich dabei sterben, tue ich es für dich.

Ich ging immer dichter auf die Mitte zu und versteckte mich erstmal hinter einem Felsen, da ich den beiden mittlerweile so nahe war, dass ich sogar ein wenig verstehen konnte, was sie sagten.

Und dies beunruhigte mich etwas.

,,Du siehst die Sonne, oder? Wenn sie den Horizont berührt und dein ach so toller Freund nicht hier ist, wirst du den nächsten Tag nicht mehr erleben."

Es war Venis Stimme. Eindeutig. Diese kalte Stimme könnte ich überall erkennen.

,,D-du weißt doch so gut wie ich, dass er kommen wird." Sagte der Andere mit zittriger Stimme.

Es war Paluten.

Ich sah ihn wie er dort lag, an einem Stein gefesselt, mit diesem ängstlichen Gesichtsausdruck. Aber.. er hörte sich nicht sicher an. Vertraut er mir etwa nicht?

,,Ich hoffe es. Dann kann ich dich nämlich vor seinen Augen umbringen, so wie er es mit Bast-.. so wie ers mit Basti g-gemacht hat.." Venis Stimme brach bei diesem Satz.

Moment mal, weinte Veni etwa gerade? Ich wagte es, einen Blick aus meinem Versteck zu werfen und tatsächlich, eine Träne bahnt sich ihren Weg an seinen markanten Wangen nach unten.

,,I-ich weiß nicht, ob zwischen dir und GLP mehr ist, aber ich.. ich habe ihn geliebt! Wirklich.

Ich hätte jeden umgebracht, der ihm nur ein Haar gekrümmt hätte. Aber jetzt.. ist er.. tot.. einfach so durch seine Hand."

Mein Atem stockte. Ich fühlte mich noch immer schuldig Basti getötet zu haben, aber das zu erfahren traf mich tief.

Das erklärt auch warum Veni so besessen Rache an mir nehmen wollte.

Basti war für ihn nicht nur ein Teampartner mit dem er gewinnen wollte.. sondern jemand den er liebte und mit dem er überleben wollte.

Eigentlich genauso wie bei uns.

Auch Paluten schien dieses Geständnis zu bewegen. ,,W-warum erzählst du mir das wenn du mich und Manuel sowieso umbringen willst?" Fragte ihn Paluten immer noch sichtlich überrascht.

Er wischte sich seine Träne weg und sah Paluten wieder bedrohlich an.

,,Weil ich dich jetzt eh umbringen werde, sieh doch, die Sonne geht unter." Sagte Veni siegessicher und richtete seine Waffe auf ihn, doch soweit ließ ich es nicht kommen.

Sofort sprang ich aus meinem Versteck, richtete die Shotgun auf Veni und ging auf ihn schnellen Schrittes zu.

,,Wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst, töte ich dich so, wie ich es mit Basti getan habe."

Ich wusste die Worte waren hart, doch ich musste Veni so viel einschüchtern wie ich nur konnte und Basti war ein unglaublich empfindlicher Punkt für ihn, das wusste ich jetzt.

Veni drehte sich erschrocken in meine Richtung, ehe sein Gesicht wütende Züge annahm.

,,Also hast du dich doch hergetraut." Stößte er hasserfüllt heraus. Doch ich schüttelte nur den Kopf.

,,Sehe ich etwa so aus, als würde ich meinen besten Freund im Stich lassen? Nein, sicherlich nicht, so feige bin ich nicht." Antwortete ich, immer noch von meiner Sicherheit überrascht.

Irgendetwas schien sich dadurch in Veni zu tun, er wirkt geknickt, aber überspielte dies mit einer weiteren Aussage.

,,D-du fühlst dich doch nur sicher, weil du noch einen Teampartner hast!"

Erwiderte er geschockt und beugte sich zu Paluten, welcher immer noch mit gefesselten Händen an einen Stein lehnte.

,,Wie wäre es, wenn ich ihn dir einfach nehme?" Flüstert Veni und näherte sich mit seinem Gesicht Palutens.

,,Wie wäre es, wenn du die Person verlierst, die dir alles bedeutet?" Er zückte sein Messer und legte es an seinen Hals an.

Eigentlich hätte ich etwas sagen sollen, doch ich konnte nicht. Diese Situation und Venis Rede schockierten mich so, dass all mein Selbstbewusstsein verschwunden war und ich ihm nur starr dabei zu sah was er tat.

,,Wie wäre es, die Person vor dir sterben zu sehen, die du innig liebst.." Presste er unter zusammengebissenen Zähnen vor.

Eine Träne lief an seiner Wange hinunter und hinterließ eine feuchte Spur, die in der untergehenden Sonne glitzerte.

Zu der einen Träne gesellten sich noch einige andere und verwandelten Venis Gesicht wortwörtlich in einen Wasserfall.

Ein lauter Schluchzer kam aus seinem Mund und er zog daraufhin das Messer von Paluten weg, der dies mit einem verwirrten Blick kommentiert.

,,B-basti.." Veni warf das Messer zur Seite und sackte weinend zusammen.

,,Basti!" Schrie er so herzzerreißend, dass er mir sogar Leid tat, obwohl er uns immer wieder töten wollte.

Veni schien vielleicht gar nicht der kaltblütige Killer zu sein, sondern ein gebrochener Junge der einen geliebten Menschen verloren hat und jetzt ganz allein war.

Wäre ich auch so geworden wenn ich Paluten verloren hätte?

Eigentlich wollte ich Veni töten, und ich hätte es in dem Moment tun können, doch ich brachte es einfach nicht übers Herz.

Ich war daran Schuld dass Basti gestorben war.. dass es ihm so dreckig ging.. ich wollte nicht noch mehr falsch machen.

Ganz langsam ging ich um Veni herum, um zu Paluten zu kommen. Wortlos trenne ich seine Fesseln und zog ihn hoch.

,,Danke, das war echt-." Doch ich legte einen Finger auf seinen Mund, um ihn zum Schweigen zu bringen.

,,Sei still! Lass uns erst einmal flüchten, ich weiß nicht, wie lange er noch so da sitzt und uns nichts antut."

Flüsterte ich, nahm seine Hand und lächle ihm sanft zu. Und dann liefen wir.

Weg von der Mitte und weg von Veni.

❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀

Hey ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und nochmal herzlichen Dank an Fehnboi für das tolle Kapitel! ❣

Über Feedback würde ich mich freuen und falls ihr selbst ein Kapitel schreiben wollt könnt ihr euch gern bei mir melden! 🤗

Checkt doch mal mein instagram aus wenn ihr Lust habt! ↪ @lea.hrch

lea 🌸

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top