35 | way

- geschrieben von lisaxschr -

Ich wusste nicht wohin. Wusste nicht wohin mit der Wut, der Trauer.. ja sogar dem Hass in mir.

Dem Hass, der mich plagte und so unglaublich stark und mächtig war, dass er kaum zu bändigen war.

Es war der Hass auf Veni, auf den Spielmacher, auf die anderen Spieler, ja sogar auf Paluten, da er nicht auf sich aufgepasst hatte.

Ich wusste ja dass er nichts dafür konnte, es war nicht seine Schuld.. doch das Gefühl war trotzdem da.

Wen ich jedoch am meisten hasste war ich selbst.

Warum hatte ich nicht durchgehalten, war nicht weitergegangen? Warum war ich zusammengebrochen, hatte mich ausgeruht? Das war nur wegen mir passiert.

Es war meine Schuld.

Die Stimmen in meinen Kopf schrien, schrien auf mich ein, aufgrund meiner Unfähigkeit. Und da fasste ich meinen Entschluss. Ich musste ihn retten.

Patrick, meinen Patrick.

Doch ich wusste dass ich ohne anständige Waffen und einer guten Rüstung keine Chance gegen Veni hätte.

Er war wohl einer der stärksten, kaltblütigsten und unberechenbarsten Teilnehmer in diesem Spiel.

Ich musste mir also welche besorgen.

Zusätzlich brauchte ich noch mehr Essen, mehr Wasser und einen Plan, einen guten Plan. Und das so schnell wie möglich, denn die Zeit raste.

Wenn ich es bis morgen Abend nicht schaffte in der Mitte zu sein, würde mein Teampartner sterben.

Ich dachte nach und entschied mich, nach einigem Hin und Her dafür, zwar in Richtung der Mitte zu gehen, aber das dabei nur versteckt durch den Wald, um nicht entdeckt zu werden.

Ebenfalls müsste ich oft nach links oder rechts abzweigen um mit etwas Glück auf eine Kiste, oder wenigstens irgendwas Brauchbares zu stoßen.

Ich sammelte unsere wenigen Sachen zusammen, räumte sie in die Rucksäcke und trat das kleine Lagerfeuer aus.

Und dann ging ich also, in die Richtung, von der ich dachte, das sie die richtige ist.

Immernoch schmerzte mein Bein höllisch, doch ich versuchte nicht mehr daran zu denken. Irgendwann würde das schon aufhören.

Die Mittagssonne stand hoch und gab eine angenehme Wärme von sich.

Das Problem daran war nur dass ich so keinen Schutz vor der Dunkelheit hatte und somit auch viel schneller von anderen entdeckt werden würde.

Es war also noch viel wichtiger sich jetzt vorsichtig zu verhalten, immerhin war ich allein.

Ein Kampf zwischen zwei anderen Spielern würde ich nie überleben.

Immer wieder sah ich auf meinen Kompass den ich bei mir hatte. Würde er mir nicht zeigen wo sich Veni befand, würde ich wahrscheinlich nie rechtzeitig in der Mitte ankommen, geschweige denn sie übefhaupt find.

Und ich schien auch Glück zu haben, denn der Punkt auf dem Kompass schien sich nicht zu ändern. Veni und Paluten waren schon an unserem Treffpunkt.

-

Es waren schon einige Stunden vergangen seit dem ich aufgebrochen war. Die Sonne schien vereinzelt durch die Baumkronen und würde in etwa einer Stunde hinter dem Berg, gamz in der Nähe verschwinden.

Immer wieder sah ich hinter Bäume, hinein in Sträucher, bewegte Steine, doch es ließ sich einfach keine Kiste finden.

Ich hatte keine Rüstung und nur ein einfaches Messer als Verteidigung, das würde mir aber nicht weiterhelfen.

Lediglich ein paar Beeren hatte ich bisher gefunden, die mich davor bewahrten vor Hunger zusammenzubrechen. Doch lang würden sie wohl nicht reichen.

Eigentlich ich hätte ich viel mehr Angst um mich selbst haben sollen, doch das hatte ich nicht.

Stattdessen waren meine Gedanken nur bei einer gewissen Person.

Bei Paluten.

Über seine braunen Haare, auf die er so viel Acht gelegt hatte, seine Grüppchen, die sich nur im Gleichklang mit seinem entwaffnenden Grinsen zeigten und natürlich über seine Augen.

Die Augen, welche so viele Gefühle in mir auslösen konnten, die Unschuld, aber auch Ernst zeigen konnten. Die Augen, in denen man, wenn man ihn schon ein bisschen kannte, so einfach seine Gefühle ablesen konnte.

Sie waren es, mit denen man auch schon von außen seine wunderbare Persönlichkeit erkennen konnte.

Ich hätte noch so viel über ihn nachdenken können, doch ich kam zurück in die Realität, als ich erschrocken etwas feststellte.

Sofort versteckte ich mich hinter einem Baum und atmete tief durch. Langsam neigte ich mich nach hinten und beobachtete das was ich sah.

Eindeutig sah ich versteckt hinter einem Gebüsch die Beine eines anderen Mitspielers. Ich konnte nicht erkennen wer es war, doch anscheinend schlief er.

Ich hätte vielleicht einfach weitergehen sollen, aber die Gefahr war zu groß dass er doch nicht schlief und mich anschließend verfolgen würde.

Leise stand ich auf, klammerte mich an mein Messer und ging Schritt für Schritt näher.

Die Blätter unter meinen Füßen knackten, doch es gab nun kein zurück mehr. Auf den letzten Metern lief ich auf die Person zu um sie zu überraschen, doch schreckte zurück als ich aus dem Gebüsch sprang.

Vor mir lag MrMoregame, seine Kehle war durchschnitten und sein Körper fing schon langsam an zu verwesen, Peter hatte ihn ja schon vor ein paar Tagen getötet.

Ich riss mich zusammen um mich nicht zu übergeben.

Der Anblick war grauenvoll.

Doch nicht nur das fiel mir auf. Obwohl Peter ihn getötet hatte, lagen so gut wie alle seine Sachem noch bei ihm.

Ich durchstöberte seinen Rucksack und fand dort einige nützliche Sachen. Etwas Brot, zwei Flaschen Wasser, ein paar Riegel und das wichtigste, eine Shotgun.

Überglücklich nahm ich die Sachen heraus und setzte mir wieder meinen Rucksack auf. Das Problem war nur dass ich immer noch keine Rüstung hatte.. doch..

Angewidert hob ich MrMoregame nach oben, zog ihm seine Weste aus uns sie mir über.

Es war nicht das Beste, aber Kugeln würde sie schon abweisen können.

Nachdem ich alles hatte wollte ich weiterziehen.. doch ich konnte nicht.

Ich konnte ihn nicht so einfach liegen lassen.

Ich nahm eine Decke aus seinem Rucksack, legte sie über seinen Körper und bastelte auch ihm ein Kreuz aus Rinde.

Jeder brauchte einen würdigen Abschied.

Auch meine Gegner.

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Hey, erstmal hoffe ich euch hat's gefallen und nochmal Danke an lisaxschr für das Kapitel. 🤗💓


Und hey, folgt mir doch auf instagram: lea.hrch 😁

lea 🌸

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