33 | mindchange
- geschrieben von @vampauli -
Nahezu pausenlos liefen mir Tränen meine dreckigen Wangen hinab, während ich Paluten hinterherhumpelte.
Ich biss die Zähne zusammen um nicht vor Schmerzen zu schreien, denn meine Wunde wollte immer noch nicht abheilen.
Auch Palutens Verletzung machte ihm wohl zu schaffen, doch auch er ließ es sich nicht anmerken, oder wollte es zumindest.
Ich konnte einfach nicht aufhören mir die Schuld für das Alles zu geben. Ich hätte mich nicht treffen lassen sollen, ich hätte da sein müssen, vielleicht hätte ich es dann noch geschafft Zombey umzustimmen.
Es wäre doch kein Problem gewesen, wenn ich mich geopfert hätte. Es wäre für alle eine Erleichterung gewesen.
Für Paluten, dann hätte er mir nicht immer helfen und mein Gejamner mitanhören müssen. Er wäre ohne mich wohl besser klar gekommen.
Und für Zombey, dann hätte er zusammen mit Paluten weiterkämpfen können und somit vielleicht auch Maudado vergessen können.
Und für mich selbst, dann müsste ich diese Angst, den Verlust und den Schmerz nicht mehr durchleben.
Ich war es doch der schwach war, mehr nicht. Paluten hätte etwas besseres verdient. Jemanden wie Zombey.. zusammen hätten sie es geschafft, da war ich mir sicher.
Plötzlich blieb Paluten vor mir stehen und bewegte sich nicht mehr. Ich wollte ihn erst fragen was los war, doch vorher fing er an zu reden.
,,Manu.. ich werde alles dafür tun dass wir dieses verdammte Spiel gewinnen. Ich werde ab jetzt alles für dieses Team machen, besonders für dich.
Wir dürfen uns einfach nicht mehr in solche Gefahren begeben. Es war richtig dass wir Zombey geholfen haben, aber wir hätten mehr über die Konsequenzen nachdenken müssen.
Es hätte auch einen von uns treffen können und ich darf dich nicht verlieren.
Wir müssen jetzt an uns denken, an unser Team.. an unseren Sieg.
Es ist hart das zu sagen, ich weiß. Aber ab jetzt müssen wir einfach egoistisch sein und aufhören jedem zu helfen.. wir haben gesehen was das mit Zombey und Dario gemacht hat.
Es tut mir Leid, aber verstehst du das Manu?"
Er drehte sich um, seine Augen waren rot und immer wieder liefen ihm Tränen über die Wange.
Ich war ganz perplex von seiner Aussage.. meinte er das wirklich ernst? Ich konnte ihm nicht antworten.
,,M-Manu.. wir schaffen das. Wir werden gewinnen. Für Zombey, Maudado und Dario. Für alle Verstorbenen. Für unsere Freunde."
Immer noch stand ich wie angewurzelt vor ihm und dachte über seine Worte nach. Vielleicht hatte er ja wirklich recht.. Wir waren ein Team, wir sollten darauf achten dass wir überlebten.
Und.. wer war jetzt schon von unseren Freunden übrig? Alle die uns nahe waren, waren mittlerweile tot.
Wir hatten doch eigentlich nur noch uns.
Paluten kam auf mich zu und zog mich in eine feste Umarmung. Ja, er hatte wohl Recht, er musste.
Dieses vertraute, wohlige Gefühl machte sich wieder in mir breit als wir uns berührten.
Ich drückte meinen Kopf an seine Brust, schon wieder konnte ich meine Gefühle nicht unterdrücken.
,,Es tut mir so Leid, was du alles wegen mir durchmachen musst.. Ich wollte meine Freunde retten und hab sie letztendlich trotzdem umgebracht.
Ich hätte mich einfach auf unser Team konzentrieren sollen." Weinte ich, während ich mich weiter in sein Oberteil vergrub.
,,Nein Manu, wie gesagt, du darfst dir nicht die Schuld geben. Du hast das getan was du für Richtig hielst. Nur es ist wohl einfach nicht möglich die Regeln zu brechen.
Wir müssen nach den Spielregeln spielen."
Er strich sanft über meine Hände, was ein angenehmes kribbeln verursachte. Ich sah ihn an.
,,Aber Patrick, ich ertrag das nicht mehr.. so viele Menschen sind wegen mir gestorben. Ich hab alles falsch gemacht." Ich wollte mich wieder lösen, der er hielt mich weiter fest.
,,Ich verstehe dich ja Manu, aber ich sage dir, hier ist niemand um sonst gestorben.
Sie starben als Helden. Jeder hier ist und war einer, auch DU. Du bist ein unfassbar toller Mensch Manu, du hast nichts falsch gemacht, wirklich."
Ich sah ihn fragend an. Was hatte ich denn schon geleistet, außer Alles und Jeden damit vollzuheulen wie schlimm hier alles ist?
Doch bevor ich ihn fragen konnte antwortete er mir schon.
,,Du hast mich unterstützt. Allein deine Anwesenheit, hat mich motiviert weiter zu machen. Manu du bist für mich Alles, wenn du sterben würdest ich-"
Doch weiter kam er nicht, da er von einem lauten Donner unterbrochen wurde.
,,Der Spieler Stegi ist gestorben. Es befinden sich noch 25 weitere Teilnehmer im Spiel."
Wir beide sahen uns an.
Stegi?!
,,Oh Gott, was ist passiert? Sollen wir zurückgehen?" Fragte ich ihn, während ich mich angsterfüllt von Paluten abwandt.
,,Manu, wir haben doch gerade darüber geredet. Wir sind hier in Gefahr, Stegi ist nur wenige hundert Meter von uns entfernt, dass heißt sein Mörder ist nur-" Doch ich unterbrach ihn während er panisch Hin und Her sah.
,,Patrick beruhige dich.. hast du die Durchsage nicht gehört? Er wurde durch niemanden umgebracht, er ist.. er ist wahrscheinlich an seinen Verletzungen gestorben."
Sagte ich und sofort schien sich mein Teampartner wieder zu beruhigen.
,,Stimmt, Entschuldige. Das hab ich wohl überhört." Sagte er etwas verlegen.
Obwohl er selbst verletzt war, nahm er mich auf den Rücken und lief schnell zurück zu der Stelle an der Stegi.. als auch Zombey lagen.
Wir durften keine Zeit mehr verlieren, das wussten wir.
Tatsächlich waren wir schon nach kurzer Dauer an der Stelle, an der Stegi lag. Bevor wir gegangen waren hatten wir noch seine Fesseln gelöst, doch anscheinend war er nicht einmal mehr aufgewacht.
Der Anblick seines blutüberströmten Körpers brachte mich fast dazu mich zu übergeben.
Auch Zombeys toter Körper lag wenige Meter von uns entfernt. Ich hatte ihn mehrmals im Augenwinkel gesehen, wollte jedoch nicht zu ihm gehen.
Ich hatte mich schon von ihm verabschiedet, ich wollte es nicht noch ein zweites mal.
Während Paluten Stegis Sachen in unsere Rucksäcke einpackte, stand ich einfach nur da und starrte die Leiche an.
Doch ich traf einen Entschluss um endlich mit den Toten, als auch mit meinem alten, schwachen Ich abzuschließen.
Ich brach ein paar Äste von den Sträucher ab und band jeweils zwei zu einem Kreuz, bis ich genau sieben Stück hatte. Ich steckte sie alle nebeneinander in den Boden und betrachtete mein Werk sogar etwas Stolz.
Als Paluten fertig war kam er zu mir, schaute erst etwas verwundert, doch verstand dann was ich damit bezwecken wollte.
,,Für Basti, Dario, Claus, Peter, Maudado, Zombey und Stegi. Sollen sie in Frieden ruhen." Sagte ich, strich mir meine letzte Träne aus dem Gesicht und verließ den Ort zusammen mit Paluten.
Ab jetzt würde alles anders werden. Ab jetzt würden wir an uns denken, an Team Kürbistumor und dieses Spiel gewinnen.
Und es wird uns niemand mehr aufhalten, denn auch Veni werden wir ausschalten.
Da bin ich mir sicher.
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Erstmal vielen Dank an @vampauli für das Kapitel! 😊
Ich hoffe es hat euch gefallen, über Favs und Kommis würde ich mich freuen. 😌
Falls ihr auch gern eins schreiben wollt könnt ihr euch gern bei mir melden. 😋
lea 🌸
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