30 | forgive

- geschrieben von romiiisworld -

Wir liefen schon seit einiger Zeit einen kleinen Pfad entlang, der quer durch den Wald führte.

Unsere Verletzungen beeinträchtigen uns dabei wirklich schnell voran zu kommen, jedoch schienen wir schon aus der gefährlichen Zone der Border geflohen zu sein.

Auf unserem Weg hatten wir sogar noch ein paar praktische Sachen gefunden.

Wir fanden eine Kisten die am Anfang verteilt wurde, in der jedoch nicht sonderlich viel drin war außer einem Seil, ein paar Karotten und einer Wasserflasche.

Lass uns doch kurz eine Pause machen, wir sind beide nicht in Topform und haben schon einiges an Strecke hinter uns gebracht." Meinte Paluten und ließ sich erschöpft gegen eine Felswand sinken.

„Wie geht's deinem Fuß?" Fragte ich ihn und gesellte mich zu ihm auf den kalten Boden.

„Alles gut.. mach dir keine Sorgen Manu." Murmelte er, während er seinen Schuh auszog um sich seine Verletzung nochmal genauer anzuschauen.

„So ein Quatsch, vor ein paar Stunden erst wurdest du angeschossen! Du kannst mir doch nicht sagen, dass es dir gut geht." Ich sah ihn kritisch an und bekam nur ein leichtes Lächeln von ihm zurück.

„Nur etwas erschöpft und froh, dass du da bist." Während er das sagte, legte er seine Hand auf meine.

Sie war kalt, strahlte jedoch trotzdem eine gewisse Wärme aus.

Verträumt sah ich auf unsere Hände. Sie waren größten Teils kaputt, aufgeschlagen, blutig und mit Schmutz in den Wunden überdeckt.

Paluten nahm meine sachte in seine und wieder überkam mich dieses Gefühl von Halt und Wärme. Ich rückte etwas näher zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

Für diesen kurzen Moment vergaßen wir beide wie gefährlich es doch eigentlich war einfach so im Wald zu sitzen.

Doch wir wurden schnell wieder daran erinnert, als sich hinter uns ein komisches Geräusch bemerkbar machte und wir zusammenzuckten.

Hatte uns jemand gefunden?

Vielleicht sogar Veni?

Patrick richtete sich langsam auf und wollte nachsehen, doch ich zog ihn schnell wieder zurück zu mir und schaute ihn erschrocken an.

Wir konnten jetzt nicht riskieren dass uns jemand entdeckte.

Wir duckten uns etwas tiefer an der Steinwand und lauschten gespannt ob noch andere Geräusche zu hören waren.

Mehrmals erklang ein lautes schnauben, doch wir beide konnten uns beim besten Willen nicht ausmalen wer oder was solche Geräusche von sich geben könnte.

Paluten stand jetzt endgültig auf. „Du Manu.." Fing er an zu flüstern. „Ich glaube.. das sind Pferde?" Sagte er noch etwas ungläubig.

„P-Pferde? Meinst du da sind auch andere Teilnehmer?" Fragte ich ihn leise.

Doch anstatt auf meine Frage zu antworten, schlich er sich langsam zur Ecke der Felswand.

Patrick!"

Wollte ich ihn noch leise zurückrufen, doch in dem Moment unterbrach uns eine weinerliche Stimme

I-Ist da j-jemand?" Ich kannte diese Stimme.. es w-war die von Zombey.

Für einen kurzen Moment wollte ich zu ihm laufen und ihn umarmen, doch mir fiel wieder ein was passiert war.. was mit Maudado passiert war.

K-K-kommt raus! L-los.." Sprach Zombey mit zittriger Stimme. Ich sah zu Paluten, doch auch er schien nicht zu wissen was wir tun sollten.

„Bitte.. i-ich k-kann nicht mehr. Bringt mich einfach um." Murmelte Zombey hinter der Felswand.

Es brach mir das Herz ihn so zu hören. Er war vollkommen am Boden zerstört.. und das auch noch wegen mir.

,,Macht schon!" Schrie er und fing darauf an laut zu schluchzen. Paluten und ich sahen uns panisch an, was sollten wir jetzt machen?

„Scheiß auf die Regeln! Freunde sind wichtiger.." Sagte Paluten und bevor ich ihn aufhalten konnte, trat er um die Felswand zu Zombey.

„P-Patrick?" Hörte ich das klägliche Fragen von Zombey und auch ich kam nun um die Ecke. Tatsächlich saß er dort auf dem Laub übersäten Boden, Tränen überströmt, kraftlos und am Ende.

B-Bitte.. beendet es.. ihr hättet es schon bei unserem letzten Treffen tun soll'n." Murmelte er wieder, immer mehr Tränen liefen ihm über sein Gesicht.

„Zombey, nein! Das kannst du einfach nicht von uns erwarten." Sagte Paluten aufgebracht, ging auf ihn zu und nahm ihn vorsichtig in den Arm.

Er klammerte sich verzweifelt an ihn und ließ seinen neuen Tränen immer weiter freien Lauf. Auch ich trat auf die beiden zu.

„Komm mit uns mit! Diese scheiß Regeln sind sowas von egal!" Sagte Paluten, der Zombey auf half und mich fragend anschaute.

Es war riskant die Regeln zu brechen, das hatten wir selbst schon einmal erfahren, doch wir mussten es einfach probieren.

Ich nickte ihm zu und wollte unseren Freund ebenfalls stützen, der sich jedoch von mir abwandte. Es tat weh, dass er mir nicht mehr vertraute, aber ich konnte ihn verstehen.

Ich hatte seinen Teampartner umgebracht.

Ich war ein Mörder.

Betrübt ging ich an ihnen vorbei, zurück zu unseren Rucksäcken. „Okay, wir müssen aber wirklich weiter. Falls wieder unsere Koordinaten bekannt gegeben werden, dürfen wir nicht hier bleiben, das wäre sonst unser Tod.

Paluten und ich können kaum lang laufen. Und du Micha siehst auch nicht gerade topfit aus. Wir müssen uns irgendwas einfallen lassen.. sonst.."

Sagte ich leicht panisch. Wir befanden uns wirklich in einer echt gefährlichen Situation.

W-wir können auch die Pferde nehmen." Murmelte Zombey leise in seine Haare hinein.

Paluten und ich sahen uns überrascht an. Also hatten wir uns wirklich nicht verhört, hier waren Pferde!

,,Kannst du die denn reiten?" Fragte Paluten während er sich schon einen Rucksack über den Rücken warf.

„Maudado konnte es.. er hat mir soweit das Wichtigste beigebracht." Sagte er, schluckte und schaute auf den Boden.

Ich konnte mir einfach nicht mehr anschauen wie traurig Zombey war, deshalb ging ich zu einem der Pferde und sattelte es. Damals musste ich immer mit meiner Schwester zum Reiterhof, deshalb kannte ich noch einige basics.

„Na los, wir müssen hier weg bevor uns noch jemand findet. Mit den Pferden haben wir auf jeden Fall größere Chancen." Sagte ich, während auch die anderen Beiden ihre Pferde vorbereiteten.

Ich befestigte gerade die Rucksäcke an den Sattel, als ich merkte dass Zombey neben mir stand.

Manu ich.." Fing er an leise zu reden.

„Ich will dir nicht böse sein. Ich sag mir die ganze Zeit, d-dass du nicht schuld bist. Aber dann erklingt diese Stimme in meinem Kopf, die mir immer wieder und wieder sagt, dass du ihn umgebracht hast.

Dass du der Mörder bist.

Maudado hat mir alles bedeutet und er wollte auf keinen Fall, dass seinen Freunde etwas passiert. Und diesem Wunsch werde ich jetzt für ihn nachgehen. Ich beschütze unsere Freunde.. i-ich werde euch helfen so gut ich kann."

Wieder liefen ihm vereinzelt Tränen über die Wamge und er drehte seinen Kopf so, dass ich ihn nicht mehr weinen sehen konnte.

Doch ich nahm meine Hand und streichelte ihm sanft über die Wange, so dass er mich wieder ansah.

„Ich glaube ich würde nicht anders handeln wenn du Paluten.. also.. wenn du ihn umgebracht hättest. Ich fühle mich so unglaublich schlecht deshalb.. ich hätte einfach anders handeln müssen.

Maudado war auch mein Freund und i-ich hab ihn einfach um-." Zombey unterbracht mich jedoch als er mich ruckartig in den Arm nahm.

Maudado hätte nicht gewollt, dass wir uns bekriegen. Ich will mit euch gewinnen.. für Maudado!" Sagte Zombey euphorisch und schwang sich auf sein Pferd.

Auch Paluten und ich setzten uns etwas wackelig auf unser Tier und ritten los.

Es machte mich wirklich glücklich dass Zombey nicht sauer auf mich war und anscheinend den Tod von Maudado langsam verarbeitete.

Das Problem war nur, dass nicht nur Zombey mit dem Mord, den ich begangen habe, umgehen musste, sondern auch ich selbst.

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Hey ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Über Favs und Kommis würde ich mich freuen. 😄

Danke nochmal an romiiisworld für das tolle Kapitel! 😀💓

Falls ihr das nächste Kapitel schreiben wollt dann meldet euch bei mir! 😶

lea 🌸

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