- geschrieben von romiiisworld -

Erschöpft ließ ich mich neben Paluten auf den Boden sinken, lehnte mich an den Baum hinter mir und musste dabei leicht Lächeln.

So bedrückend und aussichtslos diese Situation auch schien, wir hatten es geschafft.

Wir waren wieder mal dem Tod knapp entkommen.

Zudem konnten wir einen Gegner der es auf uns abgesehen hatte, besiegen und waren dadurch ein Stück sicherer.. auch wenn es mein eigener Bruder war.

„Was lächelst du so, Manu?" Fragte mich Paluten, der sich so weit es ihm möglich war seinen Fuß verarztet hatte und seinen Kopf zu mir drehte.

Er ließ sich von mir anstecken und lächelte ein wenig.

„Team Kürbistumor ist mal wieder knapp dem Tod davon gelaufen." Schmunzelte ich und strich ihm dann kurz über den Arm.

„Ich könnte dich niemals zurücklassen, Patrick. Wir meistern jede Schwierigkeit zusammen. Wenn du dieses Spiel verlässt, dann nicht alleine.. denn ohne dich gäbe es keinen Sinn mehr hier weiter zu kämpfen."

Sofort traten mir wie so oft Tränen in die Augen. Schnell drückte ich meine Jacke gegen meine feuchte Wange um sie wegzuwischen.

Paluten sah mich an und schwieg kurz, doch rutschte danach vorsichtig von seinem Baumstumpf herunter zu mir auf den Boden.

Er breitete seine Arme etwas.

„Komm her, Mänjuel!" Murmelte er mir in den Nacken. Seine warmen, starken Arme umschlossen mich.

Die Wärme, die mir die letzten Male schon immer Kraft geschenkt hatte, schoss durch meine Adern, wie eine Droge.

Es schien als würde diese Wärme ein paar der Wunden, die mir innerlich zugefügt wurden, zu heilen.

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Wir saßen eine ganze Weile so da. Eng umschlungen auf dem kalten, vereisten Gras.

Ein Außenstehender würde keinesfalls denken, dass wir uns in einer Arena befanden wo es um das blanke Überleben ging.

Töten oder getötet werden.

Die Idylle wurde jedoch von der verhassten Computerstimme unterbrochen nach dem ich mich schon fast an die Stille gewöhnt hatte.

„Der Spieler tinNendo wurde von dem Spieler xTobination getötet. Es befinden sich nun 28 Teilnehmer im Spiel."

Wir zuckten beide zusammen. Der Donner war zwar ziemlich weit von uns entfernt, sodass erstmal nicht so eine Gefahr bestand, jedoch wurde wieder ein Menschenleben geopfert, um ein anderes zu retten.

„Waren das nicht die Teams von Dner und-." Fing Paluten leise an zu reden, doch wurde durch einen weiteren Donner unterbrochen.

„Der Spieler Izzi wurde von dem Spieler Dner getötet. Es befinden sich nun 27 Teilnehmer im Spiel."

„Oh fuck.." Nuschelte ich und schaute dabei schnell zu Paluten.

Er war ein guter Freund der beiden, sie lebten ja immerhin zusammen mit Rewi und Sturmwaffel im Ufo. Sie waren Freunde.. seine Freunde.. und jetzt schlachtete Dner ihn einfach so ab?

„Dner würde izzi niemals freiwillig umbringen." Hauchte er tonlos und versuchte sich seine Tränen zurückzuhalten.

Es ging schon lange das Gerücht rum, dass zwischen den Beiden eine besondere Bindung herrschte und das war uns bewusst.

Das war es uns eigentlich allen.

„Es kann doch nicht sein dass dieses Spiel nun sogar beste Freunde so weit bringt sich zu töten. Das kann doch nicht wahr sein verdammt." Nuschelte ich wütend in meine Haare.

Seinen besten Freund umzubringen macht man nicht einfach so nebenbei.

Ich will gar nicht wissen wie es Dner jetzt gehen musste. Die Narben die sich in sein Herz brannten würden bleiben.

Genau wie bei mir.

Ich hatte nicht nur einen meiner besten Freunde umgebracht, sondern gleich drei. Claus und Maudado mussten wegen mir sterben. Sogar Dario war aufgrund meiner Tat nicht mehr bei uns.

In diesem Moment wurde mir erst einmal klar wie viele Menschen ich schon auf meinem Gewissen hatte.

Schon Bastis Tod zu verkraften war nicht leicht, doch bei den Personen die einem so Nahe standen, war es noch um einiges schwerer.

Neben mir merkte ich, wie Patrick mich noch enger an sich drückte.

„Sie wollten eigentlich unbedingt in ein Team.. sind es aber nicht gekommen.. das ist nicht fair." Murmelt er leise.

„Wärst du nicht in mein Team gekommen.. ich hätte dir niemals etwas antun können. Lieber wäre ich selbst gestorben" Seine Stimme brach bei diesem Satz.

Ich weiß nicht genau warum, aber dieser Tod nahm mich besonders mit.

Ich kannte die zwei ja nicht mal so richtig. Aber durch diese Tat wurde mir wieder bewusst, dass Gefühle, Empfindungen, Emotionen.. alles hier für den Spielführer keine Rolle spielten.

Du musst töten.
Alles und jeden.
Freunde und Verwandte.

Du und dein Teampartner sind das wichtigste, nichts und niemand anderes.

„Verdammte Scheiße.. es macht mir echt Angst wie die Anderen sich verändern. Ich dachte wenigstens dass nur Leute wie Veni oder Peter bösartig werden konnten.. ich meine das war ja fast schon abzusehen..

aber wenn jetzt sogar schon Dner ans töten dachte und es auch wirklich durchzog.. und das auch noch bei seinem besten Freund."

Ich sackte immer mehr in Patricks Armen zusammen und ließ meinen Tränen freien Lauf.

Er wischte behutsam über meine Wange und als ich mich etwas beruhigt hatte, richtete er meinen Kopf in seine Richtung.

„Hey Manu, das wird schon. Du weißt doch gar nicht was bei ihnen vorgefallen ist. Vielleicht war es ein Unfall.. so wie bei.. naja dir und Maudado.

Oder es hat irgend ein anderen Grund. Dner ist nicht so, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Irgendwas muss dort vorgefallen sein.

Mach dir nicht so einen großen Kopf darum, wir sind wichtig. Wir müssen überleben."

Sprach er mir zu, auch wenn seine Worte aufmuntert wirkten und er selbst auch von ihnen überzeugt schien, sah ich die Trauer und die Müdigkeit in seinen Augen.

Paluten konnte einfach schwer Schwäche zeigen, das wusste ich.

Aber auf Dauer würde es ihn noch mehr kaputt machen. Ihm war das hier doch genauso leid wie mir.

Sanft strich er mir mit seinem Daumen die letzten Tränen weg und hauchte mir einen sanften Kuss auf die Wange.

Kurz schien mein Herz stehen zu bleiben.

H-hatte er m-mich gerade geküsst? Es war zwar nur die Wange.. aber man machte so eine Geste doch nicht einfach so.

Ein warmes Kribbeln breitete sich von meiner Wange aus. Ein Lächeln umspielte seine, als auch meine Lippen.

„Komm wir müssen weg von der Border. Es könnte jeden Moment eine weitere Durchsage kommen dass sie kleiner wird. Und wenn das passiert haben wir wirklich keine Chance mehr.''

Sagte Paluten und wandte sich von mir ab. Wir beiden halfen uns gegenseitig aufzustehen und trotz unseren Verletzungen voran zu kommen.

Ich mit meinem immer noch verletzten Bein und Patrick mit seinem angeschossenen Fuß.

„Man, sind wir am Arsch." Sagte ich, während wir durch den langsam schmelzenden Schnee gingen.

Doch mein Teampartner schien sich davon nicht unterkriegen zu lassen.

„Ja, aber wir leben noch und das ist alles was gerade zählt."

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und nochmal vielen Dank an romiiisworld die dieses geschrieben hat! 😋

Über Feedback würde ich mich wie immer freuen und nochmal sorry dass so lang nichts mehr kam. ☹

lea 🌸