(Ukraines Sicht)
Als sie den Büroartigen Raum betrat, stand sie vor einer jungen Frau, die, ähnlich wie Deutschland, wenn er eine Besprechung hatte, wie Ukraine fand und sich deshalb ein kleines schmunzeln erlaubte, einen großen Stapel wichtig aussehender Dokumente auf dem Arm trug.
"Oh, Guten Tag. Du musst, äh, einen Moment...ah, du bist Ukraine, richtig?", fragte die Angestellte, nachdem sie zwischen den vielen Papieren das richtige gefunden hatte.
"Ja, genau. Ich habe einen Termin bei Herr NATO. Wo befindet er sich gerade?", erkundigte sich das Land freundlich.
Die Frau nickte wissend und führte die junge Osteuropäerin nach einem kurzen Gespräch zu einem anderen Raum, welcher etwas größer war als der, in dem sie sich jetzt befanden und an diesen grenzte.
Die Fremde verabschiedete sich von ihr und als sie außer Sichtweite war, schluckte Ukraine schwer.
Ihr Herz schlug wie verrückt und sie nahm all ihren Mut zusammen.
Dann hob sie ihre Hand und klopfte vorsichtig an der schweren, dunklen Tür.
Ein "Ja, bitte?" kam aus dem inneren.
Sie atmete einmal tief ein und wieder aus.
Schließlich drückte sie angespannt die Klinke herunter und betrat aufgeregt das Zimmer.
Die NATO saß mit verschränkten Händen an einem Tisch und schaute ihr erwartungsvoll entgegen.
Ukraine schloss die Bürotür hinter sich angestrengt, da diese gefühlt eine halbe Tonne wog.
Sie dreht sich um.
"Guten Tag, Herr NATO.", begrüßte sie ihn, versucht, möglichst entspannt zu wirken.
Aber wie sollte das auch gehen, wenn ihr gesamtes Leben vielleicht bald besser und vor allem sicherer werden würde, als es sowieso schon war?!
"Hallo, Ukraine.", sagte er lächelnd, erhob sich gleichzeitig und streckte ihr seine große Hand zur Begrüßung hin.
Die Europäerin trat an den riesigen Tisch heran und schüttelte diese.
"Er hat einen sehr festen Griff...", dachte sie erschrocken, da sie das von dem freundlichen Mann nicht erwartet hätten.
Dies schien er zu bemerken, sagte aber nichts und schmunzelte nur amüsiert.
"Sooo, dann lass uns mal anfangen.", begann der große Mann motiviert, während er sich setzte.
Seine Stahlblauen Augen glänzten erwartungsvoll.
*später...*
Bis fast zur Hälfte der Besprechung lief alles reibungslos, bis die beiden plötzlich laute Stimmen von draußen aus dem kleineren Büroraum hörten.
Die Frau, die, wie sich herausstellte, eine Sekretärin war, sprach in lautem aber ruhigem Ton mit einem Mann.
Dieser schien wütend über etwas mit ihr zu Argumentieren.
"Haben sie nach mir noch einen Termin?", fragte Ukraine vorsichtig, als sie den angespannt Blick ihres Gegenübers bemerkte.
Etwas kam ihr komisch vor...
"Das ist es ja gerade.", sagte die NATO ernst.
"Habe ich nicht."
Daraufhin machte sich in der jungen Frau ein unwohles Gefühl breit.
Auf einmal hörte sie etwas lautes, ähnlich wie ein Schuss und dann lautes Geschrei.
Sie zuckte zusammen und auch der Vereinigung konnten man den Schock ansehen.
Schritte kamen auf den Raum zu und die Tür wurde aufgestoßen, als wäre sie aus Pappe.
Schockiert stellte das junge Land fest, wer dort vor ihr stand.
Auch der große Mann sprang auf, als er sah, wen er vor sich hatte und funkelte denjenigen wütend an.
Es war kein anderer als Ukraines Bruder Russland, der mit einer Pistole in der Tür stand, aus der eine kleine schwarze Wolke hervor kam.
"Was hatte er damit gemacht?", fragte sie sich in dem Moment panisch.
Als er seine Schwester neben dem Verhassten erblickte, verdunkelte sich sein Blick und seine Miene wurde eisern.
"Komm mit.", sagte er wütend.
Das Blaugelbe Land war entsetzt.
"Was?! Spinnst du oder so?! Was denkst du bitte, wer du bist, hm? Ein Zar oder was?", schrie sie fassungslos über das Verhalten ihres Bruders.
So hatte sie ihn noch nie erlebt und das machte ihr angst.
Erwartungsvoll warteten die beiden, was er wohl jetzt machen würde.
Mit seinem nächsten Schritt hatte aber keiner gerechnet, weder sie, noch die NATO.
Er richtete seine Waffe auf Ukraine, seine eigene Schwester.
Die Vereinigung wurde blass.
"Ich bin noch viel mehr als das, WENN DU NICHT ENDLICH DEINEN ARSCH AUS DER TÜR BEWEGST!!!", brüllte der Russe und seine Ushanka verrutschte leicht.
Sein Gesicht war rot und sein weißes Haar klebten ihm verschwitzt auf der Stirn, aber er schien nüchtern und bei klarem Verstand zu sein.
Er stellte sich gegen sie.
Ein Familienmitglied.
In ihren Augen sammelten sich Tränen, welche sie versuchte, so gut es ging zu unterdrücken.
Sie fühlte sich so unglaublich verraten.
Ukraine sah noch einmal ängstlich und traurig zur NATO hinter sich, welcher nur ausdrucklos und geschockt auf etwas hinter Russland schaute.
Sie erhob sich und folgte dem riesigen Slaven aus dem Büro.
Er lief, immer noch mit entsicherter Waffe, hinter ihr und drängte sie zum weitergehen, indem er ihr diese gegen den Rücken drückte.
Als sie in den weiterführenden Raum gingen, entfuhr ihr ein kleiner Schrei und ihr wurde schlecht, als sie sah, dass die Sekretärin, mit der sie sich vorhin so nett Unterhalten hatte, tot über ihrem kleinen Schreibtisch lag.
Ihr dunkelrotes Blut war überall und auf fast jedem Dokument verspritzt, ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und aus ihrem Mund floss auch Blut, welches eine kleine lache auf dem Tisch bildete.
Man hatte sie durch einen Kopfschuss umgebracht.
"Das war der Grund, weshalb die NATO gerade so verstört geschaut hat und erklärt den Schuss...", dachte sie mit geweiteten Augen.
"Geh weiter.", trieb Russland sie an.
Er schubste sie aus der Tür und draußen erblickte sie Japan, die sie voller Furcht anstarrte.
Sie musste das alles mit angesehen haben.
"Ihr beide geht jetzt unverzüglich und ohne ein Wort zu sagen zu eurem Wagen draußen und setzt euch auf die Rückbank, понял (verstanden)?", stellte der Russe klar.
"Das war eher ein Befehl als eine Frage.", dachte Ukraine verängstigt und nickte zusammen mit Japan gehorsam.
Warum ihre Asiatische Freundin niemandem Bescheid gesagt hatte, konnte sich selbst sie nicht erklären.
"Wahrscheinlich hatte Russland sie mit etwas erpresst oder so..."
Sie mussten so tun, als wäre alles normal, als sie an Personal vorbei liefen.
Nachdem ihr Bruder sie beide hinaus gescheucht und ins Auto gezwungen hatte, begann eine lange und stille Autofahrt nach Hause.
Ukraine hätte währenddessen wieder fast angefangen zu weinen, da sie nicht nur eine riesige Chance verloren hatte, sondern auch zusehen oder besser gesagt zuhören musste, wie ihr Bruder einen Menschen, der nichts getan hatte, ins Grab gebrachte hatte.
Aber ihre Freundin hatte sie selbst nur mit Tränengefüllten Augen angesehen und stumm den Kopf geschüttelt.
Jetzt mit Russland über sein Verhalten ihr gegenüber und seinen Mitmenschen zu sprechen, wäre dumm, da er angespannt und wütend die fast unbelichtete Landstraße entlang raste.
Ihr ging es schlecht und nach einiger Zeit schlief sie vor Erschöpfung neben der wie Espenlaub zitternden Japan ein.
(Deutschlands Sicht)
Als er hinauflief, stolperte er über die letzte Stufe und fiel genau in Reichs Arme, der seinen Sohn überrascht von sich stieß und dieser fast die Treppe hinuntergefallen wäre.
Im letzten Moment konnte er sich am reich verzierten Treppengeländer festhalten.
Faschistisches Italien lachte sich währenddessen kaputt und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
"Dein Sohn ist wirklich eine Enttäuschung!", prustete er.
Deutschland konnten den Italiener noch nie wirklich leiden.
Unglaublich, dass Italien sein Sohn war, weil der Mann, der gerade vor ihm stand, genau das Gegenteil von seinem Engagierten und guten Freund war.
Reich schnaufte.
"Jaja."
Dann griff er nach Deutschland Arm und zog ihn unsanft hinter sich her in ein abgelegenes Arbeitszimmer.
Angekommen riss er ihm seine Aktentasche aus der Hand, zog die Unterlagen hinaus und schmiss die schwarze Tasche in irgendeine Ecke.
Der große Deutsche überflog die Papiere und flüsterte hin und wieder so etwas wie 'Drecks Kommunist' oder 'Scheiß Russe'.
In diesem Thema stimmte die Meinung der Deutschen sogar fast überein.
Auf einmal lachte der größere hämisch auf und zerknüllte den Zettel angewidert.
Es war der neuere von allen, wie Deutschland erkannte.
Den Zettel warf das rote Land daraufhin mit voller Wucht zu der Aktentasche des anderen.
Als er sich wieder beruhigt hatte, fragte er seinen Sohn: "Willst du Kaffee oder Tee oder - ach, keine Ahnung was du trinkst."
Der angesprochene war überrascht.
Konnte es sein, dass sein Vater wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte?
War das hier gerade so etwas wie ein 'annährungsversuch'?
Kam drauf an, ob er das auch wollte, überlegte er.
Seinem Gegenüber schien das ganze wohl langsam etwas unangenehm zu werden.
"Nein danke. Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen", log der Europäer, da er schnellst möglich weg von hier wollte.
Reich nickte nur und Deutschland ging mit schnellen Schritten zu seinen Sachen in der Ecke.
Den zusammengeknüllten Zettel steckte er sich dabei unbemerkt in die Hosentasche.
Sein Vater knallte hinter ihm die restlichen Dokumente lautstark auf seinen Schreibtisch und die Weltkugel, welche auf ihm stand, wackelt bedrohlich.
Der Deutsche beeilte sich noch mehr, damit er sofort diesen schrecklichen Ort verlassen konnte.
Er musste tatsächlich schneller sein, weil die Sonne schon unterging und er noch mit dem Fahrrad nach Hause fahren musste.
Eilig schnappte er sich seine Sachen und ging zügig an Reich und F.I. vorbei.
"Ciao, Deutschland. Und komm bald wieder!", lachte der Italiener höhnisch.
"Ja.", antwortete dieser verbissen.
Er rannte die Stufen der Wendeltreppe hinunter und beachtete die sich immer noch streitenden drei Länder nur aus dem Augenwinkel.
Dann trat er raus aus dem staubigen Haus in die kühle Abendluft.
Eine Gänsehaut bildete sich auf seinen Armen.
"Endlich...", seufzte das schwarz, rot, goldene Land und atmete einmal tief durch, bevor er zu seinem Fahrrad ging.
Er entfernte das Schloss und machte sich auf den Weg nach Hause.
Hoffentlich kommt er noch rechtzeitig an...
"Naja, ist jetzt sowieso zu spät, aber wenigstens vor der kompletten Dunkelheit.", hoffte der Deutsche und fuhr erschöpft in Richtung Sonnenuntergang.
---------------------------------------------------
Ja, was soll ich sagen :>
Tschüüüüüsssss ^^
(1.485 Wörter)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top