How Life is

(Philippinens Sicht)

Sie saß in ihrem Zimmer auf dem Boden und sammelte viele bunte Perlen auf, die ihr gerade eben herunter gefallen waren.

Ihr eigentlicher Plan war ja gewesen, den kleinen Raum aufzuräumen und ihn nicht noch mehr zu vermüllen.

Normalerweise war es hier auch ordentlich, aber ein bisschen sauber machen schadet nie.

Vor allem, wenn sie Besuch bekam.

Von einer ganz bestimmten, sehr wichtigen Person.

Also, für sie auf jeden Fall.

Und zwar Amerika.

Philippinen seufzte seelig, als sie an den jungen Mann dachte.

Er war wirklich...

Nein, daran durfte sie nicht denken.

Aber wenn es doch stimmte...

"Tagala ba (Also wirklich).", murmelte sie.

Dann fegte sie die letzten Stücke mit ihrer Hand auf die andere und warf sie unachtsam in ein kleine Döschen, welches zur Aufbewahrung diente und neben der knieenden jungen Frau stand.

Dieses war mit vielen, kleinen Zeichen, wie Dreiecken oder Kreisen verziert.

Die Philippinerin richtete sich ächzend auf und stellte die Dose auf ihren kleinen Nachttisch.

Auf einmal klopfte es an ihrer Tür.

Warte, war es schon so spät?

Sie schaute etwas panisch auf ihre Wanduhr über ihrem Bett, deren Zeiger kleine Delfine darstellten.

Eigentlich nicht.

Es war erst 11:23 und sie wollten sich um 12 Uhr bei ihr treffen.

Verwundert ging sie zur Tür und als sie sie öffnete stand dort Malaysia.

"Hello Filipina! (Hallo Philippinen!)", sagte der etwas größere Mann freundlich auf Malaiisch, seiner Muttersprache.

"Hallo Malaysia.", begrüßte die andere ihn: "Was machst du hier?"

"Ich wollte dich fragen, ob wir zusammen etwas kochen wollen. Hier, ich hab extra alles eingekauft!", antwortete das Land begeistert und hielt ihr einen Beutel mit vielen Lebensmitteln hin.

Hatte er das schon die ganze Zeit bei sich?

Nach kurzem Zögern erklärte sie ihm die Situation.

"Sorry Mal, aber Amerika kommt gleich. Ich habe ihn gefragt, ob wir zusammen einen Film schauen wollen und er hat zugestimmt.", gab sie ein wenig verlegen zu.

Der Malaysier stutzte.

"Ernsthaft? Amerika? Hast du nicht wen besseres verdient, als diesen Freak?"

Die Philippinerin war für einen kleinen Moment baff.

"Freak? Er ist doch kein Freak! Wenn, dann bist du einer, weil du sowas behauptest!", konterte die hübsche Frau aufgebracht, schlug sich dann jedoch erschrocken die Hand vor den Mund.

Hatte sie das gerade wirklich gesagt?

Zu einem ihrer besten Freunde?

Auch dieser schien etwas überrascht von ihrer Ausdrucksweise und schaute sie nur traurig an.

"Tut mir leid, ich wollte nicht...", begann sie und machte einen Schritt auf Malaysia zu, doch dieser wich zurück und gab nur ein: "Schon gut. Ich hab's verstanden. Du kannst jetzt nicht. Vielleicht wann anders. Selamat tinggal. (Auf Wiedersehen.)" als Antwort.

Verletzt kehrte er zu seinem eigenen Zimmer etwas den Gang runter zurück.

So wollte sie das nicht sagen.

Aber ändern konnte sie jetzt leider nichts mehr.

Sie würde nachher zu ihm gehen und sich bei ihm entschuldigen.

Seufzend schloss sie die Tür wieder und schmiss sich auf ihr Bett.

Dieser Tag war irgendwie so nervenaufreibend.

Plötzlich schnappte sie sich ihr Kissen und presste es auf ihr Gesicht.

Dann schrie sie.

Hoffentlich hörte das niemand, aber sie musste Dampf ablassen.

Und da sie nur ungern vor jemanden in Tränen ausbrechen wollte, war das die ultimative Lösung.

Das Kissen schmiss sie nach ein paar Minuten an die Wand und drehte sich auf den Rücken.

Es war unfair.

Das Leben der anderen verlief so gut, nur ihr eigenes bekam sie nicht auf die Reihe.

Naja, jetzt war keine Zeit zum schlecht gelaunt sein.

Ihre Probleme konnte sie wann anders betrauern, sie hatte gleich ein Treffen.

Oder Date, wie man es nennen wollte.

Philippinen rappelte sich auf und machte sich auf den Weg zum Bad.

Dort traf sie auf Indo, der gerade dabei war, sich verschlafen die Zähne zu putzen.

"Oh, magandang umaga Indonesia. (Oh, Guten Morgen Indo)", meinte sie fröhlich ihrem besten Freund.

"Hallo, Phil!", rief er durch die Zahnbürste und -pasta hindurch oder besser gesagt versuchte er es, denn dabei spuckte er ihr ins Gesicht.

Natürlich versehentlich, trotzdem widerlich.

"Mann Indo.", fluchte das Südostasiatische Land angeekelt und lief schnell zum Waschbecken.

"Sowi. (Sorry.)", versuchte er zu sagen, aber hätte sie schon wieder fast getroffen.

Nachdem sie sich das Gesicht gewaschen hatte, kämmte sie ihre glänzenden Haare.

Die Philippinerin war schon richtig aufgeregt.

Was wohl alles passieren würde?

In ihrem Bauch machte sich ein Gefühl von tausenden Schmetterlingen breit.

"Alles Okay? Du siehst so aufgewühlt und irgendwie mega glücklich aus. Also, halt glücklicher als sonst, weißt du? Was ist los?", fragte der Indonesier, als er endlich seine Zahncreme ausgespuckt und die Zahnbürste Weg gelegt hatte.

Die Frau schaute in peinlich berührt an.

"Ist das so offensichtlich? Naja, ich treffe mich gleich mit Amerika... wir schauen einen Film zusammen."

Als sie jedoch den merkwürdigen Blick ihres gegenübers bemerkte, fügte sie noch schnell hinzu: "Als Freunde, natürlich."

Er und der Amerikaner verstanden sich nicht sonderlich gut und er wusste zwar, dass sie das englischsprachige Land sehr mochte, aber begeistert war er davon nicht wirklich.

"Ah, wirklich?", sagte er jedoch nur und verdrehte die Augen.

"Ja, wirklich.", bekräftigte sie ihre Aussage und stemmte die Arme in die Hüfte, wobei sie vorher die Haarbürste zurück auf die Ablage gelegt hatte.

"Okay, ich wünsche euch Glück.", neckte er sie aber nur spöttisch und verließ den Raum.

Sie ignorierte das und ging zurück zu ihrem Zimmer.

Dort stand auch schon ihr Gast.

Sie zog scharf die Luft ein.

Er war schon da?

Wie lang hatte sie bitte gebraucht?

Und warum stellte sie sich selbst immer so viele Fragen?

"Äh, sorry, Ame (Amerika). Wie spät ist es? Ich hab wohl die Zeit ein wenig vergessen, tut mir echt leid.", entschuldigte sie sich, während sie noch auf ihn zulief.

Der Ami schaute sie nur verwirrt an.

"Uhm, Nein, alles Gut. Ich bin gerade erst hergekommen.", meinte er allerdings und dann: "Ich hab auch was mitgebracht."

Genauso wie Mal (Malaysia) vorhin hielt er eine Tüte mit Lebensmitteln in der Hand, die im Gegensatz zu denen von ihrem Freund ungesund und größtenteils Fastfood waren.

"Yay, vielen Dank!", rief sie und umarmte ihn für eine Millisekunde.

Ja, wirklich nur sehr kurz, da sie sonst wahrscheinlich vor Nervosität gestorben wäre.

"He, keine Ursache. Ich meine, wir schauen den Film ja bei dir.", lachte der größere und hob beschwichtigend die Hände.

"Ja, trotzdem! Komm doch rein.", lächelte Philippinen und öffnete die Tür.

"Sehr gerne."

(Reichs Sicht)

*Ungefähr 2 Stunden und 15 Minuten später*

Er fuhr gerade in die Einfahrt, als er China neben der Haustür bemerkte.

Dieser musterte ihn mit einem komischen Blick und wollte wahrscheinlich eigentlich die Blumen neben sich gießen, aber hielt die Gießkanne daneben, sodass kein Wasser in den Topf gelangte.

Reich hob grüßend die Hand und verzog seinen Mund zu einem Grinsen.

Der Chinese sah irgendwie verängstigt aus und ließ erschrocken die Kanne fallen.

Der Deutsche beachtete ihn schon gar nicht mehr und versuchte, sein breites Auto in der engen Garage neben dem riesigen Haus zu parken.

"Scheiße... da hätte man diesen Dreck hier doch auch größer bauen können, oder?", knurrte er wütend.

Irgendwann hatte er es geschafft und stieg ein wenig erschöpft aus.

Dann atmete er einmal tief ein.

Ja, endlich da.

Und wie es scheint, brauchten Russland und sein Sohn noch ein bisschen länger.

Aber er war auch gerast, da er jetzt nicht so jemanden wie Deutschland neben sich hatte, der ihn auf jeden zu schnellen Kilometer hinwies.

Er wollte dieses verdammte 'Treffen' so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Dann lief er zur Haustür und benutzte den Ersatzschlüssel unter dem begossen Blumentopf.

Endlich betrat er das Gebäude.

Seit langem war er nicht mehr hier gewesen.

Als er den Schlüssel aus dem Schloss genommen hatte und sich umdrehte, bemerkte er die schockierten Blicke der anderen Länder auf sich, die ebenfalls anwesend waren.

Polen versteckte sich blitzschnell hinter Frankreich und Großbritannien, die beide wie angewurzelt in der Küche standen.

Dänemark fiel außerdem sein Butterbrot aus der Hand und es landete auf der berschmierten Seite.

Alle starrten den Deutschen wie einen Alien an.

Er drehte sich um, um sarkastisch zu nachzusehen, ob sie wirklich ihn an schauten oder etwas hinter sich und blickte dann fragend zurück.

"Was gibt's?", blaffte er sie an.

"Was machst du hier? Ich dachte, du dürftest hier nicht mehr her kommen!", meldete sich Finnland zuerst zu Wort, der die ganze Zeit zusammen mit Estland auf der Coach gesessen hatte.

"Ähm, doch. Außerdem habe ich sogar eine Einladung, also halt den Mund, Fischfresser.", gab der Deutsche süffisant zurück.

"Mich würde ja interessieren, wer DICH einlädt. Kannst du uns das mal bitte erklären, so unbeliebt wie du bist?", konterte Britannien und schlürfte an seinem Tee.

Reich holte den zerknitterten Zettel aus der Tasche seiner Uniform und entfaltet ihn.

Dann Schritt er arrogant auf die anderen zu und drückte dem Briten das Stück Papier in die Hand.

"Oh, Guten Tag Polen. Lange nicht mehr gesehen. Wie geht es dir?", bemerkte das verstorbene Land gespielt überrascht.

"G-gut, d-danke der Nachfrage. U-und dir?", stotterte der Pole überfordert und drückte sich noch enger an die Französin.

"Auch.", gab er zurück.

"Von Sowjet?! NIEMALS, das muss gefälscht sein!", schrie der Teetrinker ungläubig auf.

Gemurmel breitete sich aus.

"Ehrlich gesagt war ich zuerst auch sehr skeptisch, aber es ist echt.", schmunzelte der Deutsche süffisant.

Er riss ihm den Fetzen aus der Hand und meinte im gehen und ohne sich umzudrehen: "Auf Wiedersehen, Polen. Sowjet wohnt noch da, wo er früher gehaust hat, richtig?"

"Ja...", flüsterte Frankreich und man konnte ihr den Schock im Gesicht ansehen.

Sie war auch ein bisschen Blass und sah irgendwie kränklich aus.

"Man sieht sich.", lachte Reich dann und setzte seinen Weg fort.

Er folgte dem langen Flur bis zum Ende.

Dort wohnte er.

Sein Erzfeind und die Person, die endgültig mit der Situation abschließen und 'Frieden' stiften wollte.

Das kann er gerne seiner Wodkaflasche erzählen, aber nicht ihm, drittes Reich.

Er klopfte Sicherheitshalber, aber trat dann trotzdem sofort ein, ohne auf ein Ja oder Nein zu warten.

Seine Stiefel sanken ein klein wenig in den dreckigen und billig aussehenden Teppichboden ein.

Bevor er sich richtig umschauen konnte, wurde ihm etwas hartes über den Hinterkopf gezogen und er hörte gleichzeitig einen gedämpften Schlag, bevor er zusammensackte und auf den Boden fiel.

Das letzte was er hörte, war ein höhnisches: "Endlich. Du dachtest doch nicht wirklich, dieses Treffen ist für den Frieden, мой дорогой (mein Lieber). Спокойной ночи. (Gute Nacht.)"

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Hat etwas länger gedauert, sorry :'D

Hey, aber ich finde es ist ganz gut geworden :3

Ich übernehme einfach mal die Idee von 1_Kerzen_Schein und bitte euch, falls ihr das bis hier hin gelesen habt, ein gelbes Herz in die Kommentare zu schreiben :))

Würde mich sehr freuen, Hehe

Byee <33

(1.722 Wörter)

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