Help?!

(Deutschlands Sicht)

Als er aufwachte, spürte er einen aufsteigenden, stechenden Schmerz in seinem Rücken.

Er setze sich im Bett auf und rieb sich mit der rechten Hand über Stirn und Augenlider.

Hatte er gestern zu lang am Schreibtisch gesessen oder was?

Doch während Deutschland dies dachte, bemerkte er langsam einen leichten Muskelkater in den Armen und Beinen, welcher immer stärker wurde.

"Warte mal... irgendwas stimmt hier nicht...", murmelte er müde und streckte seine Hand nach seiner Brille neben sich aus, griff jedoch ins Leere.

Sonst stand dort doch sein Nachttisch...?

Daraufhin blinzelte der Deutsche ein paar Mal und konnte sich demzufolge auch besser im Raum umschauen.

Trotz, dass alles sehr verschwommen war, konnte er erkennen, dass das hier nicht sein Zimmer war.

Plötzlich war der Europäer hellwach, sprang panisch aus dem Bett und erinnerte sich wieder an gestern.

Das Fahrrad... der 'Besuch' bei seinem Vater... der Zettel... der Wald...

Er musste dort eingeschlafen sein!

Die Frage aller Fragen war jedoch:
Wo war er jetzt?

Deutschland hatte seine Klamotten noch an, also war nichts allzu schlimmes passiert.

Aber was ist, wenn er entführt worden war?

Er wollte nicht daran denken.

Dann richtete er seine Hosenträger und machte sich mit den Händen von sich gestreckt auf den Weg, seine Brille zu finden.

Dabei stieß er gegen alle möglichen Gegenstände in dem kleinen Raum, wie zum Beispiel gegen den Schreibtischstuhl.

Über diesen stolperte er so stark, dass er in ein Bücherregal neben dem Bett stürzte.

Er konnte sich jedoch noch rechtzeitig abfangen, machte dabei aber einen riesigen Lärm.

Eigentlich hätte man ihn bis nach Kanada hören sollen.

Vorsichtig stand er auf und startete einen neuen Versuch, seine Brille zu finden.

Wenige Minuten und mehrere blaue Flecke später fand er sie auch.

Sie lag in dem Bücherregal auf einem der Bretter.

Zum Glück hatte Deutschland es nicht umgeworfen, sonst wäre die Sehhilfe jetzt nicht mehr wirklich zu gebrauchen.

Unsicher ging er zur aus schwarzeichenholz gefertigten Zimmertür, drückte die Klinke hinunter und spähte in den dunklen Flur.

Am Geländer, welches dem Anschein zu urteilen zu einer Treppe gehörte, standen zwei etwas größere Männer.

Der eine, der von Deutschland aus auf der linken Seite stand, trug eine schwarze Unform mit einem gleichfarbigen Hut und der andere eine weiße Unform mit weißer Mütze.

Als sich er linke umdrehte und ihm entgegenblicke, gefror Deutschland das Blut in den Adern.

Wie in Trance trat er wieder zurück in den Raum und knallte die Tür weniger leise zu.

Danach drehte er den vorhandenen Schlüssel im Schloss rum.

Er war bei drittes Reich und den anderen nicht mehr existente Ländern!!!

Wie kam er bitte-

Seine Gedanken wurden von einem deutlichen Klopfen unterbrochen.

"Ich hab dich gesehen. Komm raus, aber sofort.", grummelte sein Vater vor der Tür.

„NeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNeinNein...", murmelte der angesprochene und raufte sich verzweifelt die schwarzen Haare.

Das durfte einfach nicht war sein!

Reich wurde langsam ungeduldig und schlug mit der flachen Hand auf das Holz.

"Deutschland! Mach SOFORT die Tür auf!!!", brüllte er dem anderen Deutschen zu.

Das rote Land auf der anderen Seite der Tür hatte sich in all den Jahren, in denen sie sich nicht gesehen hatten, kein Stück geändert.

Früher hatte er zwar mehr bis drei gezählt und ihm dann seine Pistole gegen die Schläfe oder die Tür gehalten, aber Naja.

Währenddessen hämmerte das dritte Reich immer stärker gegen die Tür und das schwarz, rot, goldene Land konnte einen Kommentar von F.I. aufschnappen, der dem Schauspiel die ganze Zeit zugeschaut haben musste.

"Also, mein Sohn würde nicht so herabschätzend zu mir sein und sich in einem Zimmer verstecken.
Hörst du, terzo Reich? (drittes Reich)", rief er in Richtung des aggressiveren Landes.

Der ließ das nicht auf sich sitzen, zog seine Waffe auf ihrem Holster und schoss höchstwahrscheinlich, soweit Deutschland mithören konnte, in Richtung des Italieners.

Der Schuss hallte noch lange in seinen Ohren, bevor er mitbekam, wie Italien "Ha!" rief.

"Du hast mich diesmal nur am Arm getroffen! Und nicht wie gestern im Bauch!"

"Verdammt. Ich glaub, ich muss weiter an dir üben, bis ich dich endlich töten kann..."

"Beh, tanto non ce la farai mai! (Na ja, du wirst es sowieso nie schaffen!)"

An F.I. gerichtet murmelte er:
"Jaja, halts Maul, du scheiß Italiener..."
und an Deutschland gewandt brüllte er:
"BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND, WENN DU NICHT SOFORT DIE TÜR ÖFFNEST, TRETE ICH SIE EIN UND DIR DANACH IN DEN HINTERN. ICH HABE EIN HÜHNCHEN MIT DIR ZU RUPFEN, MEIN FREUNDCHEN!!!"

Der Europäer brachte sich schnell unter dem Schreibtisch in Sicherheit, da Reich von drei runter zählte und die Tür aus dem Rahmen geschleudert wurde.

Sein Vater stand wütend im Türrahmen und schaute sich sehr stinkig nach ihm um.

Als er ihn hinter dem Schreibtisch entdeckte, ging er auf ihn zu und zog ihn am Kragen zu sich hoch.

"Wir müssen reden.", knurrte er bedrohlich.

Der Deutsche schluckte schwer.

"Okay.", krächzte er.

Er hatte eigentlich keine Wahl, da er schon vom anderen mitgezogen wurde, bevor er überhaupt zuende geredet hatte.

Reich zerrte ihn in sein Büro, warf buchstäblich die Tür auf und knallte sie hinter sich wieder zu.

"Setz dich da hin.", sagte er in einem gefährlich ruhigen Ton und zeigte auf einen Stuhl, der vor seinem Schreibtisch stand.

So einen ähnlichen hatte Deutschland auch in seinem mikrigen Zimmer stehen.

An einem Stuhlbein stand auch seine Aktentasche.

Er schluckte schwer, doch gehorchte seinem Vater und hockte sich ängstlich auf die Sitzgelegenheit.

Der andere setzte sich ihm gegenüber an die andere Seite des massiven Schreibtischs und faltete die Hände vor sich auf der Tischplatte.

"Du fragst dich bestimmt, wie du herkommst oder warum du überhaupt hier bist, oder? Naja, ich werde es dir, ob du's willst oder nicht, erklären.", begann der größere bestimmt.

Deutschland nickte nur nervös.

Er wollte diesen schrecklichen Ort doch einfach nur verlassen.

"Du hast da etwas mitgenommen, Deutschland, was MIR gehört. Gib es auf der Stelle zurück."

Das "Mir" betonte er laut und aggressiv.

"Äh... Meinst d-du den Zettel von der Sowjetunion? K-klar, warte kurz, ich muss ihn suchen..", stotterte der Deutsche überrascht.

Während Deutschland den zerknitterten Papierfetzen suchte, dachte er darüber nach.

Aber hatte sein Vater den Zettel nicht zusammen geknüllt und Sowjet beleidigt?

Was wollte er denn jetzt mit dem Stück Text?

Als er ihn schlussendlich gefunden hatte, flog er schnell über die Sauklaue des Russen.
Dort stand:

An: drittes Reich
Von: Sowjetunion

Liebes dritte Reich,
Ich möchte mich gerne mit dir Treffen. Unser Krieg 1940-1945 liegt in der Vergangenheit und ich würde gerne einen Neuanfang mit dir zusammen versuchen. Ich bemühe mich hier extra für dich, diese Scheißsprache zu schreiben, aber Dank deinem Sohn Deutschland fällt es mir leichter als am Anfang.
Ich hoffe du stimmst zu.
Treffpunkt: Im Haus der UN
Datum: 09.04.
Zeit: 15 Uhr

Mit Freundlichen Grüßen (wenn du das so möchtest, sonst natürlich unfreundliche)

Sowjet

Deutschland war Sprachlos.

Mochte sein Vater seinen eigenen Feind oder plante er einen Hinterhalt?

Vielleicht war es aber doch nur Freundschaft.

Irgendwie konnte sich der Deutsche das aber nicht vorstellen.

Japan wahrscheinlich auch nicht, da sie die beiden schon seit wer weiß wie lange miteinander shippte.

Aber ohne das einer der beiden das wusste, sonst wäre sie einen Kopf kürzer.

Oder zwei.

"Ich hab ihn.", meinte er, als er den ungeduldigen Blick von Reich bemerkte.

"Danke.", fauchte er trocken und riss ihm den Zettel aus der Hand.

"Ich bin dir übrigens nur Hinterher gefahren, weil ich den Zettel wieder haben wollte. Also denk jetzt bloß nicht 'Aww, mein Vater liebt mich von ganzem Herzen!'. Sonst hast du vielleicht bald keins mehr...", murmelte er bedrohlich.

Der andere nickte nur stumm und verließ wenig später den Raum.

Er schaffte es sogar, die dummen Kommentare von F.I. zu ignorieren und sich an J.I. vorbei zu schleichen, die im Untergeschoss ihre Schwerter schärfte.

Draußen beruhigte der Europäer seine Atmung und seinen Herzschlag.

Dann schnappte sich sein rostiges Fahrrad, welches unachtsam von jemandem auf den Boden geworfen worden war.

Und zum zweiten Mal machte er sich Hungrig auf den Weg nach Hause.

"Hoffentlich verhungere ich nicht...", flüsterte er besorgt über die Tatsache, während sein Bauch zustimmend knurrte.

(Russlands Sicht)

Als er aufwachte, hatte er nicht die gewohnten Hals- und Kopfschmerzen vom Abend davor.

Er spürte nichts, außer die Müdigkeit, die ihn sofort wieder übermannte.

Russland hob den rechten Arm und legte ihn auf die Stirn.

Er dachte an den gestrigen Tag und bekam wieder schlechte Laune.

"Stimmt, Ukraine...", erinnerte er sich wieder.

Der Russe hasste die NATO bis aufs Blut und wollte nicht, dass überhaupt eins seiner Geschwister Kontakt zu ihm hatte.

Schließlich könnte er gefährlich werden, wenn er erstmal genug Länder vereinte..

Seufzend streckte er sich.

Daran wollte er jetzt nicht denken.

Er richtete sich auf und verließ erschöpft den Raum.

Auf dem Flur lief der Slave an Deutschlands Zimmer vorbei.

War er eigentlich jetzt endlich wieder zurück?

Seine Sorgen von Gestern kamen zurück.

"Was ist, wenn ihm etwas passiert ist?", dachte er besorgt.

Er schleppte sich in Richtung Bad und wusch sich erstmal sein Gesicht.

Die anderen waren entweder schon wach oder schliefen noch.

Danach schaute auf die Uhrzeit.

7:46 Uhr.

Ja, da waren nur er und die drei Frühaufsteher Schweden, Albanien und China schon wach.

Als er aus dem Bad in die Küche ging, saß dort auch schon China und trank am Esstisch eine große Tasse Tee.

"早上好,俄罗斯.(Guten Morgen, Russland.)", sagt dieser, als er den Russen durch die Tür kommen sah und nickte ihm zu.

Der andere nickte zurück und machte sich auf den Weg zum Kühlschrank, wo er die Milch herausholte und daran roch.

Er lächelte zufrieden.

Diesmal war sie nicht schlecht geworden.

Dann holte er sich eine Tasse aus dem Schrank und Kaffeepulver, um sich einen Kaffee zu machen und richtig aufzuwachen.

"Китай (China), warum trinkst eigentlich du keinen Kaffee?", fragte er plötzlich aus dem Nichts.

Der Chinese hob überrascht den Kopf.

"Eklig.", war die Antwort und ein zustimmendes schlürfen von seinem Tee war zu hören.

Russland schaute ihn verständnislos an.

"Außerdem wurde Tee in China erfunden, was ihn für mich persönlich jedes Mal ein bisschen leckerer macht."

Der Russe verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinem Kaffee zu.

*40 Minuten später*

Nachdem er sich noch mit China und Albanien, der von seinem Morgendlichen Spaziergang zurück gekommen war, und sich ein schnelles Müsli zubereitet hatte, unterhalten hatte, ging er wieder in sein Zimmer, wo er sich seinem Handy zuwandte.

Der Russe musste aber währenddessen die ganze Zeit an Deutschland denken und machte sich Sorgen.

Aber er war wahrscheinlich schon lange wieder Zuhause und arbeitete an irgendwelchen Zeug.

Er schlug sich mehrmals gegen den Kopf.

"Это не твое дело!!! (Es geht dich nichts an!)", schimpfte er mit sich selbst.

Schließlich war Deutschland einer der Deutschen.

Eine Person, die der Sohn des Feindes seines Vaters war.

Also unwichtig, aber gefährlich.

Er musste sich in acht nehmen.

Nach einer Weile beschloss er trotzdem, nocheinmal nach ihm zu sehen.

Nur für den Fall natürlich.

Er hievte sich von seinem Bett hoch und machte sich auf den Weg zu dem Zimmer des anderen.

Angekommen klopfte er wieder an, bekam aber wie beim letzten Mal keine Antwort, also betrat er den Raum einfach.

Es hatte sich nichts verändert.

Alles lag so wie vorher und wurde nicht angerührt.

Russland reichte es endgültig, stürmte aus dem Zimmer und der Haustür, schnappte sich vorher den Autoschlüssel seiner Schwester Ukraine, schlug die Tür kräftig zu und schmiss sich in das winzige Auto.

Dann startete der Slave den Motor und fuhr aus der Garage und Einfahrt in Richtung des Hauses der gefallenen oder verstorbenen Länder.

Er konnte es nicht mehr leugnen.

Deutschland war ihm wichtig geworden und wenn ihm etwas zustoßen würde, wäre das schrecklich für ihn.

Irgendwie mochte er ihn.

Vielleicht auch etwas mehr, als...

Er Ohrfeigte sich selbst.

"Konzentration, Russland!", murmelte er verärgert zu sich selbst, während er mit einem roten Handabdruck auf der rechten Wange die Landstraße entlang raste.
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Dieses Kapitel wurde durch Hinweise von schokorammel einmal etwas verändert.
(Danke für diese, ich fand's auch nicht soo gut ;))
An alle, die es davor gelesen haben:
Ich entschuldige mich, aber ich hatte leider nicht so viele Ideen ;-;

Tschüss :3

(1.977 Wörter)

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