𝟓. Die Häusereinteilung und Aja zwischen Erstklässlern
One of the biggest mistakes we make
is believing other people think the way we think
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„Erstklässler zu mir!"
Die Stimme des bärtigen Mannes schallte in Dauerschleife über brechend vollen Bahnsteig. Er überragte alle hier anwesenden um mehrere Köpfe und blendete die halbe Schülerschaft mit einem tragbaren Scheinwerfer, während er das kastenartige Teil hin und her schwenkte.
"Muss ich jetzt eigentlich auch zu ihm?", fragte Aja laut in die Runde und nickte in Richtung des Halbriesens. "Naja Erstklässlerin bist du ja nicht...", antwortete Peter ihr. "Aber ich bin neu", gab sie zu bedenken. "Ich würde sagen du gehts mit mir zu den Erstklässlern." "Du willst doch nur, dass ich bei dir bleibe", wandte sie sich an Amara und drückte ihr den Zeigefinger gegen den Kopf, da sich die Stirn der Braunhaarigen in der Perfekten Höhe dafür befand. Amara streckte ihrer Schwester bloß trotzig die Zunge raus.
Aja ging letztendlich mit ihrer Schwester zu den Erstklässlern und bekam von einigen Seiten komische blicke, immerhin überragte sie alle elfjährigen um ein ganzes Stück. Außerdem reflektierten ihre weißen Haare das helle Scheinwerferlicht. Etwas, was man nicht alle Tage sah... Zwischen durch hörte sie auch immer mal wieder Geflüster wie, "Is das nicht die Amerikanische Sucherin?" Oder: „Das ist doch Dreshman!" Aber das wurde immer wieder abgetan. Was sollte auch eine, eine Amerikanische Nationalspielerin hier auf Hogwarts?
"Du bist keine Erstklässlerin, oder?" fragte der große Mann an Aja gerichtet (insgeheim vermutete sie ja, er sei ein Halbriese). "Nein, aber ich weiß nicht wo ich hin soll. Ich muss noch in mein Haus eingeteilt werden." "Ach na dann." Er verpasste ihr einen starken Klaps auf den Rücken, der sie etwas nach vorne taumeln ließ und ihr einen schmerzhaften Stich in der Wirbelsäule verpasste.
Die Kolonne von Erstklässlern setzte sich langsam in Bewegung und die Gruppe lief kleine, abseits gelegene Trampelfade entlang, in Richtung des schwarzen Sees. Von dort aus fuhren sie mit kleinen Holzboten weiter, die von jeweils einer Laterne beleuchtet wurden. Aja fuhr bei Hagrid mit, den Namen hatte sie auf dem langen Weg zu den Booten in Erfahrung gebracht und Amara bei zwei Jungen, von denen einer ziemlich Seekrank zu seien schien, denn er hing durchgängig über dem Bootsrand. Bedenklich wenn man bedachte was alles in diesem See leben könnte...Falls Aja es richtig gesehen hatte, schwamm ein riesiger Kraken irgendwo unter ihnen.
Amara hatte sich bereits vor einigen Minuten angewidert abgewandt, doch als der zweite Junge aus ihrem Boot den anderen einfach ins Wasser schubste, musste Amara einfach lachen. Aja hatte das platschen im vordersten Boot ebenfalls vernommen und als dann auch noch das glockenhelle Lachen von Amara erklang, musste sie sich einfach umdrehen. Es sah zu komisch aus wie ihre kleine Schwester, trotz ihrer Lachkrämpfe, probierte den über Bord gegangenen Jungen wieder ins Boot zu ziehen.
"hey gehts dir gut?", fragte Amara den Jungen, als er wieder im Boot saß. "J-Ja, danke", schlotterte dieser und blickte sie aus grünblauen Augen an. Er hatte honigblonde Haare, die ihm nun nass im Gesicht hingen. "Ich bin Amara und du?" "Milo" Amara reichte ihm die Hand und er ergriff sie.
Milo freute sich in Amara etwas wie eine Freundin gefunden zu haben, denn die restlich Bootsfahrt unterhielten sie sich angeregt über alles mögliche. Er hoffte, dass die braunhaarige mit ihm ins gleiche Haus wie er kommen würde.
Aja hörte der Unterhaltung ebenfalls mit einem halben Ohr zu und freute sich, dass ihre Schwester in dieser neuen Umgebung aufzublühen schien, vielleicht würde es ihr ja auch noch so ergehen. Hogwarts schien nämlich ein rund um wundervoller Ort zu sein, nicht nur vom Aussehen her, denn das große schloss tauchte so eben im Blickfeld aller auf und es wurden hier und da bewundernde Laute ausgestoßen.
Ilvermorny war nicht annähernd so beeindruckend wie Hogwarts, das viel Aja noch eindeutiger auf, als sie durch das große Haupttor durchschritten und anschließend einige Treppen nach oben stiegen. Die Wände waren über und über von magischen Gemälden bedeckt, die ihnen beim vorbeilaufen zu winkten oder knicksten. Oben am Treppen Absatz wartete eine Streng wirkende Frau, mit grünem Samtumhang und einem genauso grünem Spitzhut. Hagrid hatte sie schon vor einigen Minuten verlassen und nun standen die Erstklässler allein und eingeschüchtert im Treppenhaus und warteten, dass die Frau anfing zu sprechen. Und das tat sie dann auch, sie erklärte zu Beispiel, dass sie gleich alle zusammen durch das große Tor hinter ihr, in die große Halle, gehen würden und dort in ihre Häuser eingeteilt werden würden.
Hinter dem gerade erwähnten Tor, wartete auch schon die gesamte Schüler- und Lehrerschaft auf die Neuankömmlinge, unter ihnen auch die Rumtreiber. "Was denkst du in welches Haus kommen dieses jähr am meisten Schüler?", fragte Sirius an James gerichtet. "Keine Ahnung, aber so lange es danach Essen gibt ist es mir egal", antwortete dieser. "Sind dir die Lakritzzauberstäbe nicht bekommen, oder warum bist du so mies drauf Krone?", fragte Peter. "Ich hab einfach nur Hunger und Evans hat wieder nein gesagt. "Ach das hast du vorhin also gemacht, als wir an der kutsche auf dich gewartet haben", stichelte Sirius. "Würde es dir etwas ausmachen nicht so in mein Ohr zu schreien?", fragte Remus gequält. Übermorgen war wieder Vollmond und dem entsprechend ging es ihm auch. "Jaja schon gut", winkte Sirius ab und richtete seinen Blick auf das Tor der Großenhalle. So eben schwangen nämlich die Türen auf und die Erstklässler wurden nach vorne geführt. Das weißhaarige Mädchen zwischen den ganzen Elfjährigen stach vielen ins Auge, immerhin war sie eindeutig größer.
Sie hatte eine eiserne Maske aufgesetzt und probierte keine Regung zu zeugen, doch in ihrem inneren sah es ganz anders aus.
In Aja tobten die unterschiedlichsten Gefühle. Aufregung, Freude und vielleicht auch ein wenig Panik, obwohl Hogwarts vom Grundprinzip ja nicht wirklich anders als Ilvermorny war. Irgendwie war es ihr auch ein wenig unangenehm als Siebtklässlerrin, alleine zwischen den ganzen jüngeren zu stehen. Sie fühlte sogar ein leichtes prickeln in ihrer Wirbelsäule. Amara ging es nicht besser, nur sie konnte ihre Gefühle nicht so gut wie ihre große Schwester verstecken. ihr waren auf dem weg nach vorne die tränen in die äugen gestiegen, sodass sie nur noch verschwommen sehen konnte. Weg blinzeln konnte sie ihre Tränen in diesem Moment auch nicht, dafür war sie viel zu aufgeregt. Aber halt suchend nach dem Ärmel ihrer Schwester greifen würde sie auch nicht. Aja hatte mit einem Blick neben sich, zu Amara, die Lage schnell erfasst und legte eine Hand auf die Schulter ihrer Schwester.
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"Dreshman, Ajamara", tönte die Stimme von Professor Mc Gonnagall durch die Halle und Remus sah von seinem Teller, den er gerade noch gemustert hatte, auf. Die Weißhaarige, aus dem Zug war also wirklich die Amerikanische Sucherin, die Beim Spiel mit ihnen geredet hatte. Er beobachtete wie Aja sich schnell auf den dreibeinigen Hocker setzte und ihr der Hut aufgesetzt wurde.
Einige Zeit passierte nichts und sie bekam schon einige komische Blicke, bis ihr nach weiteren drei Minuten mal in den Sinn kam, ihre geistige Barriere zu senken.
Und dann hörte sie auch schon eine Stimme in ihrem Kopf.
"Na endlich, das hat aber ganz schön gedauert. Also was haben wir hier?" Aja zuckte bei der stimme in ihrem kopf zusammen, ihre Vermutung das der Hut sie per Gedanken in ihr Haus einteilen würde, hatte sich bestätigt. "Mal sehen.. in welches Haus stecken wir dich? Slytherin?...nein...Du hast ordentlich was im Kopf schade, dass du zu faul bist es zu benutzen, also nicht Ravenclaw, dafür bist du immer bereit für die, die du liebst zu Sterben...also würde ich sagen: GRYFFINDOR!", das letzte Wort schrie er laut, sodass Aja erneut zusammen zuckte. Schnell nahm sie sich den alten Hut vom Kopf und legte ihn zurück auf den Hocker. Sie ließ, während sie auf den Griffindortisch zusteuerte, ihren blick über die Tafel huschen und hielt nach den Rumtreibern Ausschau. Erleichtert Atmete sie aus, als sie den verstrubbelten Haarschopf von James, den braunen von Remus, den dunkelblonden von Peter und zu guterletzt den von Sirius entdeckte. Sie steuerte auf die vier zu und als diese das mitbekamen rutschten sie sofort ein wenig, so das sie sich zwischen Sirius und Remus auf einen freien Platz fallen lassen konnte.
"Sag mal, stimmt es, dass du in der Mannschaft von Amerika warst?", hörte sie ein Mädchen in ihrem Alter fragen. "Na klar warst du das, ich erkenn dich schließlich. Ist ja auch nicht so schwer", ratterte sie runter und streckte anschließend ihre Hand über den Tisch. "Marlene McKinnon. Freut mich", grinste sie und Aja ergriff ihre Hand mit einem schiefen Grinsen. "Aja", stellte sie sich ihrerseits vor, bevor ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne zu den restlichen Erstklässlern sprang, da gerade der Name ihrer Schwester aufgerufen wurde.
"Dreshman, Amara", rief die Professorin nun die Nächste und somit Aja's Schwester auf. Amara ließ sich vorsichtig und mit eingezogenem Kopf auf dem Hocker nieder, der Sprechendehut rutschte ihr über die Augen. "Du warst aber n ganz schöner Hutklemmer", sagte Peter belustigt. Irritiert wandte sie sich von Marlene zu Peter. Was sie sich jetzt unter "Hutklemmer" vorstellen sollte, wusste Aja beim besten willen nicht. Mit fragendem Blick schaute sie Peter an und als er gerade zu einer Erklärung ansetzen wollte, wurde er jäh durch den Ruf des Hutes unterbrochen. "RAVENCLAW!", erleichtert rutschte Aja's Schwester vom Hocker und lief zu ihrem Tisch. Ein wenig enttäuscht sah sie schon aus, denn ihr Freund von der Bootsfahrt war nach Hufflepuff gekommen.
Aja grinste. Ihre Schwester hatte eindeutig schneller verstanden, dass sie ihre geistige Mauer fallen lassen musste, um eingeteilt zu werden.
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