11 ˖⋆࿐໋₊
In einer Höhle finden wir Zuflucht. Dwalin und ich haben sie überprüft; niemand scheint hier zu wohnen. Als Gloin ein Feuer machen will, verbietet Thorin es. Er entscheidet, dass wir uns ausruhen und am Morgen weiterreisen.
"Was ist mit Gandalf?", frage ich und Balin sagt zustimmend: "Wir sollten doch in den Bergen auf ihn warten, das war der Plan."
Thorin meint nur, Pläne würden sich ändern und damit ist das Thema für ihn erledigt. Wir suchen uns alle einen Platz auf dem staubigen, kalten Boden und legen uns schlafen, während Bofur die erste Wache übernimmt.
Das könnte ich genauso gut tun, denn ich bezweifle, dass ich so bald einschlafen kann. Ich weiß jetzt, dass Azog mir nicht mehr traut... Und er tut recht daran. Ich hätte die Zwerge, beziehungsweise Thorin, töten können, schon öfter, und habe es nicht getan. Aus welchen Gründen auch immer. Ich beiße die Zähne zusammen. Von jetzt an keine Ablenkungen mehr. Volle Konzentration auf -
Fili kommt auf mich zu, nickt auf den freien Platz neben mir. "Darf ich?"
Zögerlich nicke ich und er setzt sich zu mir, lehnt sich, genau wie ich, gegen die Wand. Er runzelt die Stirn, als er das Blut an meiner rechten Hand sieht. "Du bist verletzt." Ehe ich protestieren kann, reißt er ein Stück Stoff von seinen Klamotten ab, nimmt meine Hand in seine und verbindet sie provisorisch. Vorsichtig, aber fest genug, knotet er den Stoff zu. Ich lasse meine Hand in seiner liegen.
"Danke...", hauche ich, obwohl ich finde, dass ein Verband übertrieben ist. Ja, da ist halt ein bisschen Blut... Das ist üblich für einen Kratzer. Ich hatte schon gebrochene Rippen und Blessuren allein vom Training mit Bolg, ich denke, ich überlebe eine Schnittwunde. Aber Filis Hände an meinen zu spüren verdrängt die Kälte, die das Gebirge und der Regen mit sich bringen, und lässt meine Haut prickeln.
Ich schlucke. Mir ist klargeworden, dass ich nicht will, dass ihm etwas passiert, dasselbe gilt für Bilbo und Kili. Ich mag sie, genau wie die anderen Zwerge, stelle ich reuevoll fest. Aber besonders Fili. Und das macht alles hier umso schwerer... Was werden sie tun, wenn sie herausfinden, was ich vorhabe? Vermutlich würden sie mich verjagen... Oder umbringen. Das klingt angemessen für jemanden, der ihr Vertrauen missbraucht und ihren Anführer zu töten versucht. Er ist nicht nur ihr Anführer... Er ist ihr Freund und Filis und Kilis Onkel. Bin ich wirklich so viel besser als Thorin, wenn ich den beiden ein Familienmitglied nehme, nur, um meine Rache zu vollenden?
Fili runzelt die Stirn. "Hab ich dir wehgetan?", flüstert er, um die anderen nicht zu wecken oder Bofurs Aufmerksamkeit auf uns zu lenken.
"Wie kommst du darauf?", frage ich irritiert zurück.
"Du siehst aus, als hättest du Tränen in den Augen."
Ich blinzle bestürzt und merke erst da, dass mir Tränen in die Augen gestiegen sind. Was ist heute bloß los mit mir?! Ehe eine der verräterischen Tränen meine Wange hinunterrollen kann, habe ich sie weggeblinzelt und ein Lächeln aufgesetzt. "Nein. Mir geht's gut, ist ja nur ein Kratzer."
Fili nickt. "Er wird sicher bald heilen", sagt er. "Aber du solltest ihn regelmäßig säubern, damit er sich nicht entzündet."
"Okay", nicke ich nur.
Dann schweigen wir. Wir sitzen einfach stumm nebeneinander an der Wand. Bald schon fallen mir die Augen vor Müdigkeit zu. Wieso bin ich plötzlich so erschöpft? Ich lehne meinen Kopf an Filis Schulter, um es wenigstens ein bisschen gemütlich zu haben, und schlinge meine Arme gegen die Kälte um mich. Kurz darauf bin ich eingeschlafen, merke nicht mehr, wie Fili mich in seine Arme schließt und lächelnd ebenfalls einschläft.
Kili hat das Ganze beobachtet. Er grinst Bofur zu und sagt: "Ich gebe den beiden 'ne Woche, bis sie's verstehen."
Bofur lacht. "So lange?"
Kili nickt, bevor er die Augen schließt. "Mein Bruder ist manchmal etwas schwer von Begriff."
-
Ich schrecke aus dem Schlaf, als Thorin laut ruft: "Wacht auf! Wacht auf!" Wir stehen nicht mal auf den Beinen, als sich auch schon der Boden unter uns auftut und wir in einen unterirdischen Tunnel stürzen. Schreiend rutschen wir diesen entlang. Der Versuch, mich irgendwie an der Wand festzuhalten, schlägt fehl, und alles, was passiert, ist, dass meine Hände sich aufschürfen.
Mit einem dumpfen Geräusch fallen wir am Ende des Tunnels auf den Boden und liegen nun auf einem Haufen - Bombur landet ganz oben.
"Das soll wohl ein Witz sein", keuche ich und versuche vergebens, mich freizukämpfen.
Allerdings stehen wir sofort auf den Beinen, als hässliche kleine Orks auf uns zurennen und versuchen, uns mit sich zu schleifen. "Nimm deine dreckigen Hände weg!" Ich schlage einem von ihnen mit voller Wucht meinen Ellbogen ins Gesicht und er lässt von mir ab, taumelt zurück. Doch sofort packen mich zwei weitere und egal, wie sehr ich mich wehre, sie lassen nicht los.
"Verschwindet!" Dwalin holt mit seinem Hammer aus und schlägt die beiden Orks von mir fort. Ein dritter springt auf den Rücken des Zwerges. Ich ziehe mein Schwert und will Dwalin zur Hilfe kommen, aber die Orks überwältigen uns. Sie zerren uns den steinernen Weg durch die unterirdische Stadt, in der wir uns befinden, entlang, ganz egal, wie sehr wir nach ihnen schlagen oder treten. Da sehe ich, wie Bilbo sich einfach duckt und die Orks an ihm vorbeigehen. Sie übersehen ihn komplett. Ich gehe weiter, als wäre mir nichts aufgefallen. Vielleicht schafft wenigstens er es, zu entkommen, oder uns sogar zu helfen.
Die Orks schleifen uns vor ihren Anführer: Den hässlichsten Ork, den ich je sah, mit einer der grässlichsten Singstimmen, die ich je hörte.
"Ab, ab ins dunkle Lock... Unten in der Stadt der Orks!", singt er.
Ich tausche einen Blick mit Kili, der neben mir steht. Ausnahmsweise ist der junge Zwerg mal ganz still und hat keinen vorlauten Spruch auf den Lippen. Ich nehme seine Hand und drücke sie leicht, behalte den Orkkönig im Auge.
Als dieser endlich sein Lied beendet hat, lässt er sich schwerfällig auf seinen Thron fallen. "Geht ins Ohr, nicht wahr?" Stolz reckt er das abnormal große Kinn. "Eine meiner eigenen Kompositionen!"
Ich spüre, wie jemand neben mich tritt. In der Hoffnung, dass es Fili ist, drehe ich den Kopf nach links. Aber es ist Thorin. Er beäugt den Orkkönig mit angespannter Haltung. Ich sehe mich unauffällig um und atme auf, als ich Fili entdecke. Mit einem Blick fragt er mich wortlos, ob alles in Ordnung ist, und ich nicke kaum merklich.
"Das ist kein Lied", ruft Balin mutig, "sondern eine Abscheulichkeit!"
"Abscheulichkeit, Gnadenlosigkeit, Grausamkeit - das ist alles, was ihr hier unten findet", versichert der große Ork uns.
Hm, denke ich. Also nichts, was ich nicht von Zuhause gewohnt bin. Insofern man den Ort, an dem ich mit Azog, Bolg und den anderen lebte, ein Zuhause nennen kann.
Die Orks nehmen uns unsere Waffen und schmeißen sie dem Orkkönig vor die Füße. Zum Glück achten sie dabei nicht auf meinen Schlangenarmreif.
"Wer hat es gewagt, bewaffnet in mein Königreich einzudringen?", verlangt der König und schaut uns einen nach dem anderen prüfend an. "Spione? Diebe? Mordgesindel?"
"Zwerge, Euer Bosheit", quiekt ein Ork.
"Zwerge?!"
"Und ein Menschenmädchen. Die waren in der vorderen Eingangshalle!"
"Na, was steht ihr da nur so rum? Durchsucht sie!", befiehlt der König und die Orks machen sich sofort an die Arbeit. "Von oben bis unten, von allen Seiten!"
Kili wird von mir weggezogen und muss meine Hand loslassen. Er steht ruhig da, während ein Ork seine Taschen durchwühlt. Ich jedoch versuche, mich zu wehren. Nicht, dass es viel bringen würde, denn diese Mistviecher sind deutlich in der Überzahl... Aber einfach aufgeben kommt für mich nicht in die Tüte.
Als der König streng fragt, was wir hier tun, will Thorin schon vortreten, aber Oin kommt ihm zuvor. "Keine Angst, Freunde - und Freundin. Ich mach das schon."
"Keine Lügen!", ruft der Orkkönig. "Ich will die Wahrheit. Die reine Wahrheit!"
"Du musst schon noch ein bisschen lauter sprechen!", sagt Oin und hält das metallene Ding hoch, das ihm beim Hören hilft. "Deine Brut hat meinen Trichter zertrampelt!"
"Oh man...", murmle ich und massiere mir mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken, schließe die Augen.
"Ich zertrample noch mehr als deinen Trichter!" Der Orkkönig steht auf und stapft auf uns zu. Bofur drängt sich schnell nach vorn. "Wenn du noch mehr wissen willst, dann solltest du mit mir reden!"
Zögerlich hält der König inne. "Mhm?"
Bofur überlegt.
"Wir waren auf einer Straße", springe ich kurzerhand ein und stelle mich neben ihn. Der Zwerg nickt hastig. "Es war eigentlich mehr Weg, als Straße. Ach, was sag ich, Weg! Wenn ich recht überlege, war es eigentlich sogar nur ein Pfad!" Ich übernehme wieder das Wort, spiele Bofurs Spiel mit. "Na, jedenfalls waren wir auf dieser Straße, also dem Weg oder Pfad, und, äh - "
"Und plötzlich nicht mehr! Und das ist das Problem, ähm, weil wir schon letzten Dienstag in Dunland sein sollten..." Bofur sieht mich hilfesuchend an, darum lüge ich schnell: "Um entfernte Verwandte zu besuchen!"
"Ein paar Inzuchtgeschwister meiner Mutter - "
"Haltet die Klappe!", brüllt der König und sowohl Orks, als auch Zwerge zucken zusammen. Bofur und ich stehen bloß da. Er zwinkert mich an und ich verkneife mir ein Grinsen.
Der Orkkönig findet das alles nicht so lustig. "Für das Schweigen müsst ihr zahlen, mit unendlichen Qualen! Bringt den Zerfleischer, bringt den Knochenbrecher!" Mit seinem Stab deutet er auf mich. "Fangt mit diesem vorlauten Weibsbild an!"
"Weibsbild?!", wiederhole ich empört, ignoriere, dass Bofur mir einen mahnenden Blick zuwirft und Fili versucht, zu mir zu kommen um mir den Mund zuzuhalten. Ich stelle mich dem König gegenüber. "Was glaubt Ihr eigentlich, wer Ihr seid?! Ja, Ihr habt richtig gesehen - ich bin eine Frau! Und ich erwarte, mit dem nötigen Respekt behandelt zu werden! Ich bin monatelang umhergereist, nur in Begleitung dieser anstrengenden Sturköpfe - von ihrer Körperhygiene ganz zu schweigen - und Ihr nehmt Euch das Recht, mich als Weibsbild abzustempeln?!"
"Rina, sei still!", zischt Fili, der nun hinter mir steht.
"Sei du doch still!", fauche ich. "Es reicht! Warum denken alle Männer, sie können machen was sie wollen?! Ihr wärt ohne uns Frauen aufgeschmissen und das ist verdammt nochmal Fakt! Also spielt Euch nicht so auf." Ich stemme die Hände in die Hüften, funkle den König an. Dieser hebt eine Braue. "Bist du fertig?"
"Ja, ich denke, das war's."
"Gut. Dann fesselt sie jetzt!"
Im Ernst?! Fili, Kili und Dwalin ziehen mich schützend in ihre Mitte, als die Orks versuchen, an mich ranzukommen. Leider schaffen diese Viecher es trotzdem, halten mich fest und zerren mich nach vorn.
"Wartet!" Thorin läuft an den anderen Zwergen vorbei und nach vorn.
"Was tust du da?!", zische ich. "Dir das Leben retten - schon wieder", murmelt er zurück. Was? Aber warum? Wieso sollte er das tun? Immerhin riskiert er, an meiner Stelle gefoltert zu werden!
"Wen haben wir denn da?" Die Stimme des Orkkönigs trieft vor Hohn. Er gibt den Orks, die mich festhalten, ein Zeichen, und sie stoßen mich zu der Gruppe zurück, wo Fili mich auffängt und schnell hinter sich schiebt. Kili seinerseits mustert mich besorgt. "Alles in Ordnung?"
"Ich werd's überleben, nur mein Stolz ist etwas angefressen", brumme ich.
"Seht euch das an - Thorin, Sohn des Thrain, Sohn des Thror, König unter dem Berge!" Der große Ork deutet eine Verbeugung an, hält dann inne. "Oh, aber ich vergaß, ihr habt ja gar keinen Berg mehr! Und du bist auch kein König, was dich im Grunde zu einem Niemand macht."
Ich koche vor Wut. Wie kann diese abscheuliche Kreatur es wagen? Zugegeben, wenn irgendjemand auf der Welt Thorin Eichenschild hasst, dann ja wohl ich. Aber ich bin auch die einzige, die einen dieser Zwerge schikanieren darf! Davon abgesehen... So schwer es mir fällt, das zuzugeben, aber Thorin ist ein guter Anführer. Er würde bestimmt einen noch besseren König abgeben - hätte er nicht ein ganzes Dorf ermordet.
"Ich kenne jemanden, der einen hübschen Preis für deinen Kopf zahlen würde", grinst der große Ork diabolisch. "Und nur für den, ohne noch etwas dran. Vielleicht weißt du ja, von wem ich spreche: Es ist ein guter alter Feind von dir."
Ich spanne mich an, denn ich ahne, wen er meint.
"Ein bleicher Ork auf einem weißen Warg"
Muss ich eigentlich immer recht haben?
"Azog der Schänder wurde vernichtet", knurrt Thorin abfällig. "Er wurde im Kampf getötet, vor langer Zeit!"
Nein... Du irrst dich.
"Du denkst also, seine Zeit als Schänder ist zu Ende, ist das so?" Der Orkkönig lacht, wendet sich dann an einen winzigen, quiekenden Ork. "Benachrichtige den bleichen Ork! Sag ihm, ich habe gefunden, wonach er sucht!" Der kleine Ork nickt und verschwindet. Abwertend beobachte ich das ganze. Diese Kreaturen sind verabscheuungswürdig. Sie haben keine Ehre, keinen Mut, sind niemandem außer sich selbst gegenüber loyal.
Was also unterscheidet sie von dir?, flüstert eine Stimme höhnisch, die niemand anderes zu hören scheint. Ich schlucke, ignoriere sie aber, obwohl ich weiß, dass sie gar nicht so unrecht hat. Ich bin dabei, freiwillig eine Mörderin zu werden... Das macht mich nicht besser als die Orks. Ich sehe zu Fili und Kili, die mir gute Freunde geworden sind. Vielleicht ist es Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen... Ich beiße die Zähne zusammen. Es fällt mir schwer, mein jahrelanges Ziel einfach abzuhaken. Und noch schwerer fällt es mir, die Schreie in den Straßen meiner brennenden Heimat zu vergessen.
Die Orks schleppen inzwischen irgendwelche Folterwerkzeuge an. Ich sehe mich nach einem Ausweg um oder etwas, das uns helfen kann, doch es gibt nichts. Nicht mal meine Peitsche könnte viel ausrichten, wir sind auf uns gestellt. Ich überlege, meine Fähigkeiten einzusetzen, falls uns nichts anderes bleibt, da zieht einer der Orks Thorins Schwert aus der Scheide - den Orkspalter. Die Orks geraten in Panik und schlagen mit Peitschen auf uns ein.
Zischend sinke ich auf die Knie, gebe ihnen aber nicht die Genugtuung, mich schreien zu hören. Stattdessen drehe ich mich schnell um, sodass ich mit meinem Bein dem Ork hinter mir die Füße wegziehe, springe auf und stelle meinen Fuß auf seine Brust. "Schlag nochmal zu, trau dich!", knurre ich. Der Ork funkelt mich böse an, grinst hämisch, als ein weiterer mich packt und von ihm runterzieht. Er holt aus und schlägt mir mit der Faust ins Gesicht. Mit einem dumpfen "Uff!", falle ich nach hinten, spüre, wie meine Schläfe zu pochen beginnt. Man, diese Dinger haben echt Kraft! Wütend setze ich mich auf, halte inne, als Thorin plötzlich vor mir steht und den Ork angreift. Bald jedoch ist der Zwergenprinz überwältigt.
"Lasst ihn los, ihr Drecksviecher!" Ich verliere die Geduld und wandle mein Armband in einen Stab um. Damit schaffe ich es, die drei Orks, die Thorin am Boden halten, auszuknocken. "Wenn irgendeiner diese Zwerge verprügelt, bin ich das!", stelle ich klar, halte dann Thorin meine Hand hin und helfe ihm auf.
"Ich würde es vorziehen, wenn du das lässt", grummelt er.
"Ich kann nichts versprechen."
"Wieso hat dem Weib keiner ihre Waffe abgenommen?!", brüllt der Orkkönig. "Schlagt ihr den Kopf ab, und Eichenschild auch!"
Ehe sie dazu kommen, erhellt ein grelles Licht die Höhle - Magie. Aber sie kam nicht von mir... Sondern von Gandalf. In einer Hand ein Schwert, in der anderen seinen Zauberstab, schreitet der graue Zauberer auf uns zu. Wo auch immer er herkommt... Ich bin froh, dass er uns gefunden hat.
"Nehmt eure Waffen!", befiehlt er uns. "Kämpft!"
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