Geheimnis um Freywood

Autor: DanielaKipp
Titel:Geheimnis um Ferywood
Kategorie: Historische Romane

Insgesamt: (96/110P)

Erste Erscheinung: (24P/30P)
-Cover (6/7P)
(Design/Passt es zum Buch?/catcht es?)
-Titel (2/2P)
(Passt er zum Buch?/Kreativität)
-Autorenname vorhanden (1/1P)
-Klappentext (15/20P)
(Will man das Buch lesen?)

Kurzes Fazit:
•Aspekte, die mir zum Cover aufgefallen sind:
- Samantha reist im Laufe des Buches immer wieder zwischen dem 21. Jahrhundert und dem 19. Jahrhundert hin und her. Primär spielt die Geschichte zwar im 19. Jahrhundert, aber trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass die zwei Jahrhunderte, in denen das Buch spielt, auch im Cover repräsentiert werden.
+ Der Wald, der durch das „Portal“, das sich in diesem befindet, eine elementare Rolle spielt, wird im Cover gezeigt, genauso wie auch deutlich wird in welchem gesellschaftlichen Stand die Geschichte passieren wird.
+ Der Titel ist direkt deutlich auf dem Cover zu erkennen und der Autorenname ist auch zu finden
•Der Titel: Geheimnis um Ferywood
+ Besonders das Wort „Geheimnis“ hat mir im Verlauf des Buches sehr viel Kopfzerbrechen bereitet, denn auch wenn sich der Handlungsverlauf viel mit der Möglichkeit der Zeitreise befasst, liegt doch das Augenmerk ganz klar auf der Beziehung zwischen Samantha und Richard. Doch dadurch, dass Lord Velton aus dem 21. Jahrhundert in den ersten Kapiteln die turbulente Geschichte rund um das Finden des persönlichen Glücks von Richard Latimer erwähnt, dann aber dies nicht genauer erläutert, zeigt sich, dass das Geheimnis auf mehreren Ebenen vorhanden ist.
•Klappentext
- Der Klappentext ist in Bezug auf die Komplexität der Geschichte doch recht einfach gehalten und lässt das Buch damit fast schon „typisch“ erscheinen. Dass dann jedoch alles anders kommt, als zu Beginn erwartet, ist zwar für den Leser eine tolle Überraschung, aber die Frage, ob man als Leser überhaut die Lust hat überhaupt anzufangen zu lesen, wenn man fälschlicherweise glaubt die Handlung zu kennen, muss wohl individuell beantwortet werden… Aus diesem Grund wären ein paar Infos mehr zur Handlung (und vielleicht auch der wirklich bemerkenswerten Einbindung von historischen Ereignissen in die Geschichte) im Klappentext schön gewesen, vor allem, da Richard Samantha noch gar nicht kennt, als sie erstmals im Jahr 1813 landet.

Das erste Kapitel oder Prolog (10/10P)
(Einstieg/ kommen Fragen auf?/ ist es
mehr als ein großes "Erklärkapitel"
=> will man weiter lesen?)

Kurzes Fazit:
Der Einstieg in die Geschehnisse ist in zwei Kapitel unterteilt – einmal eines aus der Sicht von Richard in dem Jahr 1811 und dann die Fortführung des Ereignisses aus der Sicht von Samantha in dem Jahr 2011. Es lässt bereits Interesse aufkommen, da sich der Leser/ die Leserin fragt, wie genau die beiden derartig verbunden sind und gibt durch den kriegerischen Start auch den historischen Beigeschmack des Werkes – Immerhin, es ist 1813 und Napoleon muss noch besiegt werden.

Sonstiges: (29/30P)
-Schreibstil (15/15P)
-Wortschatz (5/5P)
-Grammatik/Rechtschreibung/Zeichensetzung (5/5P)
-Kapitelaufbau (4/5P)
(Formatierung etc.)

Kurzes Fazit:
•Schreibstil/Wortschatz
Das Werk ist an sich nicht besonders hochtrabend oder kompliziert geschrieben, dennoch präsentiert die Autorin durch eine akzentuierte, geschärfte Wortwahl ihr Können und ihr Wissen. Und gerade diese Kombination – ein großer Wortschatz, die passende Verwendung der Wörter und die Verständlichkeit der Sprache – sorgt für ein interessantes und angenehmes Leseerlebnis.
•Grammatik/Rechtschreibung/Zeichensetzung
Es gibt sehr (sehr) vereinzelt Rechtschreibfehler oder ein fehlendes Komma, sodass man vielleicht über ein oder zwei Fehler stolpern kann, aber das ist so selten, dass es im Grunde gar nicht zählen solle. Im Wesentlichen ist das Werk also sehr gut und fehlerlos geschrieben!
•Kapitelaufbau
Die einzelnen Kapitel sind in Bezug auf Formatierung oder ein besonderes Layout nicht herausstechend. Es werden viele Absätze gemacht, wodurch das Lesen angenehm gestaltet wird, aber es werden keine Banner zu Beginn oder Ende des Kapitels eingefügt und – zum Glück aber an dieser Stelle – auch keine Bilder in den Kapiteln. Herausstechend ist allerdings die Länge von vielen Kapiteln - die genaue Wörteranzahl kenne ich nicht, aber Wattpad zeigt eine ungefähre Lesedauer von rund 15 bis 20 Minuten, vereinzelt auch bis zu 30 Minuten, an.

Geschichte: (33/40P)
-Roter Faden/ Logik (5/6P)
-Aufbau°/ Spannung (4,5/6P)
-Kreativität/ Idee (3,5/5P)
-gelungener Abschluss oder °+3 weiter Punkte für den Aufbau bis zum aktuellen Kapitel (3/3P)
-Neben- u. Hauptcharaktere (13/15P)
(Einführung/Ausarbeitung -glaubhaft, realistisch-/Details/
evt. Entwicklung)
-Nachvollziehbarkeit zwischen Handlung<>Handeln der Figuren (4/5P)

Ausführliches Fazit:
•Roter Faden/ Logik 
Wie in dem Punkt Aufbau/ Spannung erwähnt wird, ziehen sich mehrere Spannungsbögen durch die Geschichte, im Grunde Abzweigungen eines roten Fadens. Der eigentliche rote Faden, den ich aufgrund des Geist-Richards und dem Ende des Buches als die Geschehnisse während/durch die Befreiungskriege definieren würde, rückt jedoch im Verlauf etwas in den Hintergrund und macht einer Liebesgeschichte Platz, die dann auch den Großteil des Werkes einnimmt, aber eben nichts mit kriegerischen Geschehnissen zutun hat. Prinzipiell ist das auch sinnvoll, da ebenfalls ein Spannungsbogen, der zu Beginn aufgemacht wird, die Beziehung zwischen Samantha und Richard ist, aber dennoch wären mehr als eine Bemerkung zum kriegerischen Ende im Laufe der Geschichte schön gewesen, damit man als Leser nicht dieses „Ziel“ aus den Augen verliert.
Ein weiterer Punkt, den ich mir gerne zum Verständnis etwas ausführlicher gewünscht hätte, ist das Mysterium rund um die Zeitreise und damit eng verbunden die Feensteine. Zwar ist einem als Leser das wichtigste bekannt, aber dafür, dass die Magie der auslösende Faktor für die ganze Geschichte ist, waren diese Informationen fast schon dürftig… Ein Beispiel, das mich etwas gewundert hat: Wie genau werden alte Seelen ausgewählt? Denn, wenn nur die Menschen, die in alten Zeiten auf der Seite der Feen gestanden haben, von dem Fluch befreit sind, was ist dann mit Samanthas und Richards Familie?

•Aufbau/ Spannung
Im Wesentlichen ziehen sich mehrere Spannungsbögen durch die Geschichte. Als Beispiel führe ich hier die zwei deutlichsten an. Direkt zu Beginn wird Samantha von Geist-Richard überrascht, der sie schon zu kennen scheint und auch schon Gefühle für sie hat und scheinbar gestorben ist. Sowohl Samantha als auch uns als Lesern ist Richard aber an sich noch vollkommen unbekannt. Zusammen mit einer Aussage des im Jahr 2013 Lord Velton, dass Richard eine komplizierte Liebesgeschichte gehabt hätte, und kryptischen Andeutungen von Richard zu einem Bild von einer Lady Velton aus dem Jahr 1813 (Lydia) werden die Spannungsbögen rund um das Schicksal von Richard als auch von der Beziehung zwischen ihm und Samantha aufgemacht, die jedoch voneinander unabhängig verlaufen. Das Schicksal von Richard rückt in der Mitte des Werkes größtenteils in den Hintergrund und der Spannungsbogen rund um die Beziehung zwischen Richard und Samantha entwickelt sich. So ganz kommt dieser Bogen erst zum Schluss zum Erliegen durch die Existenz von Lydia, aber in dem Moment, in dem Samantha und Richard auf eine inoffizielle Art eine offizielle Beziehung eingehen (andere Regeln im 19. Jahrhundert…), rückt dann der Spannungsbogen rund um die Befreiungskriege und damit auch rund um Richards Schicksal in den Mittelpunkt.
Ob man diesen Aufbau durch die verschiedenen Spannungsbögen nun als genial oder ein künstliches In-Die-Länge-Ziehen erachtet, ist wohl wieder eine Frage der Präferenz.

•Kreativität/ Idee
An sich ist die zugrunde liegende Idee nicht neu. Ein Mädchen reist durch Zufall und mit etwas Magie durch die Zeit, trifft einen Mann von Adel, sucht nach einem Weg, wie sie wieder zurück in ihre Zeit reisen kann, verliebt sich jedoch und die beiden leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Natürlich müssen die beiden Verliebten im Laufe der Geschichte noch ein paar Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, aus dem Weg räumen, aber am Ende siegt die Liebe.
So auch hier.
Es sind allerdings die Feinheiten in der Geschichte – Samanthas ursprüngliche Abstammung aus der Vergangenheit, die traumartige Verbindung zwischen Richard und Samantha, die mehrfach im Werk präsentiert wird, oder dass sich beide Protagonisten als sogenannte alte Seelen herausstellen -, die dann doch für Originalität sprechen.

•Gelungener Abschluss
Im Laufe des Werkes ist ja im Grunde konstant die Frage offen, ob und wie Richard gestorben ist. In Bezug auf diesen Aspekt, der durch Geist-Richard direkt zu Beginn eröffnet wird, ist der Schluss überraschend. Auch in Bezug auf die Beziehung zwischen Richard und Samantha sorgen die letzten Kapitel für einen auch im 19. Jahrhundert angemessenen Abschluss. Und auch die wesentlichen Nebencharaktere finden, alle mehr oder weniger wortwörtlich, zu ihrem Ende.
In Bezug auf historische Anspielungen endet das Buch mit einem Hinweis auf die nächsten Handlungen der Siegermächte.

•Neben- u. Hauptcharaktere & Nachvollziehbarkeit zwischen Handlung<>Handeln der Figuren
Was besonders in der Geschichte hervorsticht, sind die „größeren“ Nebencharaktere. Jeder einzelne von ihnen bringt eine eigene Persönlichkeit, eine eigene Geschichte und damit einen eigenen Antrieb mit ins Spiel. Das macht diese gerade besonders interessant und erlaubt den beiden Protagonisten zu strahlen.
Ein Beispiel, das ich gerne hervorheben würde, war die Beziehung zwischen Hetta und Captain Hedwick (auch wenn ich mir da als Fan der beiden ein bisschen mehr Einblick gewünscht hätte). Auf beiden Seiten ist die Unsicherheit und die Bereitschaft für eine Beziehung miteinander zu entdecken und gerade, dass dies auch dem Leser vermittelt wird, hat die beiden Charaktere unheimlich realistisch und nahbar gemacht. Und auch in Bezug auf ihr eigenes Schicksal haben sie jeweils – besonders Hetta – nachvollziehbar gehandelt.
Einen Punkt, der mich jedoch etwas gestört hat, ist, dass Charaktere wie Lydia, Victor und Frederick, die für die Handlung der Geschichte wesentlich sind, keine wirkliche Weiterentwicklung bis zum Schluss vorweisen können, sondern stattdessen einfach durch den Tod aus der Geschichte genommen werden. Das lässt fast schon das Gefühl aufkommen, dass es sich die Autorin zur Lösung der Konflikte, die diese drei Charaktere darstellen, doch recht einfach gemacht hat.

Und auch die beiden Protagonisten, Samantha und Richard, sind zwei sehr schön ausgearbeitete und eigene Charaktere, was ihre Interaktionen immer wieder freudig zu lesen macht.
Denn gerade durch Richard, der an manchen Stellen zu Beginn für mich nicht nachvollziehbar gehandelt hat (1. andere Zeiten andere Sitten und 2. sonst hätten wir kein langes Buch), ist die gesellschaftliche Struktur und damit die Anforderungen des 19. Jahrhunderts deutlich geworden. Umso schöner ist es seine persönliche Entwicklung (und vielleicht auch den Einfluss des 21. Jahrhunderts) in seinem Verhalten am Ende zu betrachten.
Ähnlich betrachte ich auch Samantha. Auch sie hat für mich nicht immer vollkommen nachvollziehbar gehandelt, aber am Ende doch menschlich und eigensinnig reagiert.
Eine Frage, die mir immer wieder zu denken gegeben hat, ist: Warum ist Samantha nicht gegangen, als sie von Richards und Lydias Verlobung erfahren hat? Immerhin wäre es möglich gewesen… Aber auch da zeigt sich wieder die Tiefe der einzelnen Charaktere. Das Verhalten und das Interesse von Samantha hat sich nicht nur rund um ihre Liebe mit Richard gedreht, sondern auch um die Neugierde bezüglich der eigenen Herkunft und die Wertschätzung einer Zeit, in der sie gar nicht aufgewachsen ist, aber dennoch hingehört.
Ein weiterer Aspekt, der schön eingearbeitet ist, ist, dass auch deutlich wird, dass Samantha in einer anderen Epoche und damit mit anderem Verhalten aufgewachsen ist. Besonders dadurch, dass es an sich nicht erklärbar ist, was genau an ihr anders ist, aber alle spüren, dass sie sich unterscheidet, erlaubt es ihr zwar sich anzupassen, aber eben dennoch ihre eigene Besonderheit zu erhalten.
Der einzige Punkt, bei dem ich vielleicht sagen würde, dass die Charaktere zu einfach gehandelt haben, ist, als Samantha die Beziehung als Richards Geliebte eingeht. Ich verstehe, dass sie aus Liebe gehandelt hat und – das hört sich jetzt etwas makaber an für jeden, der das Buch gelesen hat – zum Glück löst sich auch alles am Ende, aber dennoch hätte ich mir an dieser Stelle mehr Standfestigkeit gewünscht, die ihr Charakter zuvor immer wieder bewiesen hat.

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