tobi
CHAPTER:
» 14 | tobi «
Words: 831
Status: Bearbeitet.
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Es ist Nacht. Draußen ist es kalt, es ist dunkel und ein Sturm ist aufgezogen. Der Regen prallt ununterbrochen gegen's Fenster, während der ein oder andere Blitz das Draußenleben erhellt. Auch immer wieder ertönt ein lautes Donnern, unüberhörbar und sehr wach haltend.
Du kannst nicht schlafen, egal wie sehr du's versuchst. Es will dir einfach nicht gelingen. Selbst Musik hilft einfach nicht, übertönt diesen Krach von draußen kein Stück.
Seufzend drehst du dich auf die andere Seite. Zu gern würdest du jetzt Tobi anrufen und fragen, ob er nicht rüber kommen könnte. Dabei willst du nicht zugeben, dass du eigentlich Angst vor Gewitter hast. Es ist dir peinlich, auch wenn er nun schon seit einem halben Jahr dein Freund ist und viel schlimmeres von dir gehört hat.
Das Gewitter wird stärker als erwartet. Tobi zu fragen wäre da eigentlich dumm, immerhin wäre es lebensgefährlich. Aber was ist schon gegen telefonieren einzuwenden? Nichts, genau!
Auf leisen Sohlen und in einem langen Nachthemd gekleidet, tappst du zu deinem Schreibtisch, auf dem nicht nur Ordnung herrscht, sondern auch dein Handy liegt.
Die Hülle, die es schützt, ist selbst gestaltet. Darauf zu sehen ist ein Foto, was dort drauf gedruckt worden ist. Es bildet Tobi ab, mit dir in seinen Armen. Er hält dich gut fest, als wärst du das zerbrechlichste Ding auf Erden. Und trotzdem zerdrückte er dich nicht, er achtet genau drauf, dass dir nichts passiert.
Zum entsperren brauchst du nicht lange. Es sind nur ein paar Zahlen, die eingtippt werden müssen. So schnell es geht, rufst du ihn an.
Es klingelt nicht mal lange, schon ist Tobi ran gegangen.
»YN-chan? Ist alles okay bei dir?«, seine Stimme ist müde und leise, vermutlich schafft er es selber nicht unter diesem Lärm einzuschlafen.
»Ich kann nicht schlafen. Das Gewitter ist zu doll«, berichtest du, kannst das Zittern in deiner Stimme nicht unterdrücken. »Aber wieso bist du noch wach?«
Eine kurze Weile ist es still.
»Ich bin absichtlich wach geblieben«, kommt es letztlich von ihm, mit einer Ruhe, die du kaum von ihm kennst.
»Wieso?« Auf seine Antwort bist du mehr als nur gespannt.
Ein Rascheln auf der anderen Seite ertönt, Tobi richtet seine Decke.
»Wegen dir. Ich hatte Panik, das was passiert und du anrufst, ich es aber nicht höre, weil ich zu fest schlafe.«
Es wird still. Du musst dir eingestehen, damit absolut nicht gerechnet zu haben.
»Ich kann zwar nicht bei dir sein, zumindest nicht jetzt aber hab keine Angst. Denk an süße Sachen! Zum Beispiel wie wir gemeinsam auf Zuckerwatte durch die Gegend fliegen ins Land der Kuscheltiere. Ich beschütz dich von hier aus und sag der Haribo Armee in deinem Haus Bescheid, dass sie auf sich aufpassen sollen.«
Das Lächeln, was auf deine Lippen gefunden hat, wächst mit jedem seiner Worte.
»Und wenn das Gewitter weg ist, komm ich zu dir. Jetzt kann ich leider nicht. Aber wenn ich bei dir bin, kuschel ich dich in deinen verdienten Schlaf«, erzählt er dir voller Stolz seinen Plan.
»Du brauchst keine Angst haben, YN-Chan. Ich werde immer auf dich aufpassen und nicht zu lassen, dass dir jemand oder etwas was antut.«
Du lauscht weiter seinen beruhigenden Stimme, liegst bereits wieder in deinem Bett, darauf wartend, dass Tobi endlich wieder bei dir sein kann.
»Und verlassen werde ich dich auch nie, YN-Chan. Dazu liebe ich dich zu sehr und es würde mir selbst sehr doll weh tun.«
Du hast von der ersten Sekunde an auf Lautsprecher geschalten. In der Decke ein gekuschelt, liegt das Handy neben dir, während du Tobis Stimme zu hörst, als wäre das eine Einschlaf-CD.
»Es tut mir auch Leid, dass ich letztens deine Bonbons aufgegessen habe. Die haben mich regelrecht angefleht, sie zu verputzten. Aber ich kauf dir dafür doppelt so viele!«
Kichernd schüttelst du den Kopf. Er schafft es mit Leichtigkeit dich abzulenken, glücklich zu machen und deine Ängste zu vergessen.
»Ich liebe dich, YN-Chan. Vergiss das bitte nie.«
»Ich liebe dich auch, Tobi. Ich liebe dich auch«, meinst du strahlend, merkst wie du immer müder wirst.
»Mach ruhig die Augen zu. Ich pass auf dich auf.«
Deine Augen schließen sich fast wie automatisch. Das Lächeln vergeht nicht und das Kissen wirkt immer bequemer.
»Ich freue mich schon, dich heiraten zu können, YN-Chan. Später können wir uns ja dann ein Hund holen und eine Katzte. Vielleicht auch noch Kaninchen und Meerschweinchen. Und gegen Kinder hätte ich auch nichts. Wir müssten nur unsere Süßigkeiten gut verstecken. Am besten ein Junge und ein Mädchen. Dann könntest du das Mädchen Zimmer gestalten und ich das Jungen Zimmer.«
Während er immer mehr über eure spätere, gemeinsame Zukunft spricht, macht dich seine beruhigende Stimme immer müder. Das Gewitter wird von dir komplett ausgeblendet, es zählt nur Tobis Stimme. Bis du eingeschlafen bist.
Das kriegt auch Tobi mit an deinem regelmäßigem Atmen, dass du überhaupt nicht mehr reagierst, deine Decke durch deine Bewegungen immer mal wieder raschelt.
»Bis nachher, Engelchen«, sagt er, bevor er auflegt.
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