𖧷 THREE 𖧷

Etwas verzweifelt strich ich meine dunklen Haare zurück, kaute auf meinem Unterlippenpiercing herum und schlängelte mich noch immer durch die Menschen. Doch vergebens, denn als ich es endlich geschafft hatte, an der Stelle rauszukommen, an der der Schwarzhaarige vorhin noch gestanden hatte, war dieser nicht mehr dort.

Frustriert stöhnte ich auf, lief wieder zurück auf die 'Tanzfläche'. Da half jetzt auch nur eines und das war eindeutig Ablenkung. Für einen kurzen Moment die Augen schließend stand ich nun da, inmitten von Leuten, die alle ihren Spaß hatten. Ich wollte auch einer von ihnen sein, begann blind meinen Körper im Takt der Musik zu bewegen, bis ich meinen eigenen Rhythmus fand.

Sofort schlich sich ein verstohlenes Lächeln auf meine Lippen, während ich nun mit geöffneten Augen weitertanzte. Es fühlte sich gut an, mit welcher Leichtigkeit ich mich zu dem Song bewegen konnte, wie als hätte ich nie etwas anderes getan. Dabei lag das nur an der Häufigkeit meiner Clubbesuche, die über die Jahre rapide zugenommen haben.

Unbeschwert fuhr ich mir -wie so oft in dieser Nacht- durch die Haare, biss mir auf die Unterlippe und genoss für einen kurzen Moment meine Alleinsamkeit, auch wenn ich zuvor beinahe wie ein Verrückter nach dem Schwarzhaarigen Ausschau gehalten hatte.

Doch der Augenblick, in dem ich nur für mich war, wenn man das denn in dieser Menschenmenge so bezeichnen konnte, ging schneller vorbei, als ich blinzeln konnte. Denn plötzlich spürte ich eine berauschende Anwesenheit hinter mir, von einer Person, an die ich heute schon viel zu oft gedacht hatte.

Wie Nebel, breitete sich das Gefühl seiner reinen Existenz um mich herum aus, hielt mich gefangen wie als wäre ich gelähmt, dabei war ich einfach nur hin und weg von ihm.

Langsam fing er an mich zu berühren, strich mit seinen Händen über meine Schultern, fuhr meine Oberarme entlang, bis er meine Seiten hinabglitt. Sofort überkam mich eine Gänsehaut, wie ich sie zuvor noch nie verspürt hatte und ich wusste, dass das hier etwas besonderes werden sollte.

Genießerisch legte ich meinen Kopf etwas zurück, drückte mich dadurch etwas enger an ihn ran, sodass mein Rücken seinen Oberkörper streifte. Doch nicht nur an diese Stelle fühlte ich den Körperkontakt, der mich, wie sein unwiderstehliches Parfüm, benebelte. Automatisch begann ich meine Hüften sachte zu kreisen, keuchte leicht auf, als ich seine Mitte an meinem Hintern spürte.

Gefangen in diesem Moment schloss ich wieder die Augen, griff mit meiner rechten Hand an seinen Oberschenkel und zog diesen etwas näher zu mir hin, sodass ich seinen Atem scharf an meinem Nacken spürte.

Langsam, teasend, aber genau wissend was er da tat, legte er hauchzart seine Lippen auf meine Haut. Ich glaubte, mir diese kaum spürbare Berührung nur einzubilden, aber als er plötzlich zart immer weiter vor streifte, war ich mir sicher, dass das alles hier gerade real war. Bei meinem Ohr angelangt, hielt er inne, keuchte mit Absicht in dieses hinein, sodass sich in meinem Unterleib alles zusammenzog.

Noch nie zuvor hatte ich jemanden so sehr gewollt und noch nie zuvor hatte ich das dringende Bedürfnis, diese Berührungen auf meinem ganzen Körper spüren zu wollen. "You look like my next mistake honey~", raunte er auf einmal gegen meine Haut, leckte aufreizend über meine empfindliche Haut unter meinem Ohr.
Und wieder einmal überkam mich eine Welle an Erregung, die wie hunderte kleine Pfeile auf mir niederrieselte.

"Mhhh~", gab ich lüstern von mir, was aber in den rauschenden Klängen der Musik unterging. Wie benommen öffnete ich langsam meine Seelenspiegel, blinzelte ein paar Mal kräftig, um den dichten Schleier vor ihnen zu entfernen, welcher mich deutlich darauf hinwies, dass ich immer erregter wurde.

Schwankend drehte ich mich in seinen Armen um, hörte aber nicht auf, meine Hüften noch immer im Takt zu bewegen. Forschend glitten meine Hände, angefangen bei seiner Brust über seinen gesamten Oberkörper, der sich unter meinen Fingerspitzen nicht hätte besser anfühlen können. Auch wenn noch eine Schicht Stoff seinen Körper umhüllte, konnte ich die Muskeln, die sich darunter verbargen ausmachen.

Auch er erkundete meinen Körper neugierig, war aber deutlich mehr an meiner Halspartie interessiert, als an meinen Bauchmuskeln. Immer wieder streichelte er über meinen Kehlkopf, setzte seinen Weg über meinen Kiefer fort, bis hinauf zu meinen Lippen.

Diese Geste löste eine so große Lust nach ihm aus, sodass ich instinktiv meine Hände auf seinen Hintern ablegte und ihn somit so nah wie möglich an meinen Schritt zog. Leicht stöhnten wir beide auf, als sich unsere Mitten trafen. Doch dachte ich nicht einmal daran, mein Becken nicht mehr gegen seines zu reiben.

Teuflisch grinste ich, als ich seinen Gesichtsausdruck musterte. Er hatte seine Lippen einen Spalt breit geöffnet, sein Blick flackerte etwas und sein Adamsapfel bewegte sich einmal hoch und runter, als er schluckte.

Intensiv bohrten sich seine Augen in meine, sodass ich schon glaubte, er habe meine Seele gefunden, die ich schon lange verloren hatte. Dabei war ich mir aber eigentlich sicher, dass ich sie durch ihn wieder finden sollte. Er hatte etwas an sich, das ich nicht erklären konnte, es aber auch nicht versuchte, immerhin war die Welt nun einmal unlogisch.

Langsam näherte ich mich mit meinen Lippen den Seinen, malte mir schon einmal aus, wie sie schmecken könnten. Vielleicht schmeckten süß, vielleicht aber doch eher scharf nach Minze? Wer wusste das schon, wenn man es noch nie probiert hatte.

Dabei wollte ich momentan nichts sehnlicheres, als ihn zu probieren, ihn zu kosten, wie als wäre er die verbotenste Frucht des Planeten. Wahrscheinlich würde ich sogar dann das Risiko eingehen, immerhin war er das verführerischste Wesen, das ich je traf.

Mit dem Überbrücken der letzten Zentimeter, legte ich meine Lippen auf seine. Sie fühlten sich großartig auf meinen an, ergänzten sie, wie als hätte zuvor etwas gefehlt. Die Fülle, welche seine Lippen aufwiesen, war berauschend, denn so war jeder Kuss geschmeidig, weich.

Weich, das war das Wort, das ich vorhin für seine reine Existenz gesucht hatte. Es war weich, wie Watte, einlullend, sodass man erst viel später merkte, vorauf man sich überhaupt einließ. Dabei sollte eigentlich er derjenige sein, der sich sorgen sollte.

Wollend begann der Schwarzhaarige, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, seine Lippen immer verlangender gegen meine zu bewegen, bis es ihn nicht mehr genügte und in meine Unterlippe hineinbiss.

Dass gerade er der Dominierende war, war mir vollkommen Schnuppe, denn wenn ich eines wusste, dann war es, dass er vorsichtig sein würde, bei egal was er machen würde. Und ich schenkte ihm in diesem Moment und auch noch später mein Vertrauen...

𖧷𖧷𖧷𖧷𖧷

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