𖧷 THIRTY 𖧷
Durch die warmen Sonnenstrahlen, die sich auf meiner Haut niedergelegt hatten, geweckt, öffnete ich blinzelnd meine verschleierten Augen. Ein leises Gähnen entkam meinem Mund, während ich mir den Schlaf aus den Augen rieb und mich danach einmal streckte. Automatisch wollte ich den Körper neben mir an meine Brust ziehen, was zwischen dem Schwarzhaarigen und mir so eine Art Ritual geworden war, wenn wir in der Früh aufwachten, doch griff meine Hand komischer Weise ins Leere.
Überrascht drehte ich mich nun ganz auf die Seite und konnte tatsächlich feststellen, dass Jimin nicht neben mir im Bett lag. Wo dieser wohl hingegangen sein mag?
Mit einem unzufriedenen Geräusch schmiss ich mich wieder zurück in die Kissen, bis plötzlich eine mir bekannte Stimme die Stille des Raumes durchschnitt.
"Na auch schon wach, Ggukie?"
Als ich Jimins Stimme hörte, bildete sich augenblicklich ein Lächeln auf meinen Lippen und ich öffnete meine zuvor geschlossenen Augen.
"Ja sieht ganz so aus. Wie spät ist es denn?"
"Mittlerweile auf jeden Fall nach elf", schmunzelte er leicht und hüpfte von seiner Fensterbank herunter. Anscheinend hatte er schon die ganze Zeit dort gesessen und mich beobachtet?
"Haben wir denn heute keine Uni?" Seufzend setzte ich mich auf, ordnete etwas meine wirren Haare und musterte ihn von oben bis unten. Er war schon fertig angezogen, hatte seine Haare zu einem fixen Manbun zusammengebunden und sich einige Ketten um den Hals gelegt. Er sah attraktiv aus, sehr sogar. Schluckend starrte ich ihn weiterhin an, während er auf mich zukam und sich zu mir aufs Bett gesellte.
"Heute fallen die Vorlesungen zum Glück aus. Wahrscheinlich, damit wir unsere Aufgabe bearbeiten können." Er zuckte mit den Schultern, fuhr mir auf einmal durch die Haare und sah mich intensiv an.
Verstehend nickte ich, war etwas verwundert wegen seiner Geste, doch sprach ich es nicht an. Stattdessen betrachtete ich wieder einmal sein Tattoo auf der Wange und verlor mich darauf in seinen braun schimmernden Augen. Erst als sich mein Bauch zu Wort meldete, wandte ich meinen Blick von ihm ab und schaute peinlich berührt auf meine Hände.
"Hast du Hunger?"
"Was für eine Frage!"
Lachend stieg ich aus dem Bett heraus, ging auf Jimins Schrank zu und holte ein Oberteil von mir, das ich dort mittlerweile gelagert hatte und eine Jogginghose von ihm heraus.
"Dann werde ich uns mal was Schnelles machen. Du kannst dich ja in der Zwischenzeit etwas frisch machen und wir treffen uns in der Küche wieder?"
"Okay, ja dann bin ich eben schnell duschen", teilte ich ihm noch mit und verschwand darauf für zehn Minuten im Bad.
Mit noch etwas tropfenden Haaren kam ich schließlich zu ihm wieder in die Küche und half Jimin dabei, den Tisch zu decken. Nachdem das erledigt war, setzten wir uns an den Tisch und begannen zu essen.
"Willst du heute dein Bild malen? Oder hast du was anderes geplant?", erkundigte ich mich neugierig.
"Ich bin eigentlich schon fertig." Lächelnd blickte er mich an, nippte an seiner Tasse Kaffee.
"Schon fertig? Wann hast du das denn gemacht?"
Meine Augenbrauen waren verwundert nach oben gezogen, während mich Jimin immer noch anlächelte. "Während du geschlafen hast und das hast du ja nicht gerade kurz."
Er stellte seine Tasse ab, was ein dumpfes Geräusch von sich gab und legte sein Besteck auf den Teller.
"Wenn du willst, zeige ich es dir gleich. Ist etwas anders geworden, als ich gedacht habe, aber ich mags irgendwie."
Mit diesen Worten schlurfte er zu seiner Küchentheke rüber, räumte das Geschirr in die Spülmaschine ein und lief darauf in sein Atelier, nur um darauf mit einer etwas größeren Leinwand wiederzukommen.
Wortlos überreichte er mir diese und ich weitete darauf erstaunt die Augen. Zu sehen war sein Zimmer, in der Ecke sein Motorrad stehend und im Vordergrund ich, wie ich schlief. Oder eher sah man meinen Körper, der zur Hälfte mit Jimins Decke bedeckt war und zur anderen Hälfte in einen düsteren Schein gelegt war. Flügel ragten aus meinem Rücken, die den dunklen Schein unterbrachen und einen ziemlich kraftvollen Eindruck auf den Betrachter hinterließen.
"Ich hab es 'Sleepless Demon' genannt", wisperte er, legte seine Hand auf meine Schulter, da er direkt hinter mir stand und beugte sich etwas vor, um ebenfalls sein Gemälde nochmal genauer zu betrachten.
"Interessanter Name", schmunzelte ich leicht, strich die Flügel entlang, die er mir gegeben hatte.
"Aber damit bist nicht du gemeint, Jeongguk-", flüsterte er plötzlich in mein Ohr hinein, küsste die Haut darunter. "-sondern ich."
Ein weiterer Kuss fand seinen Weg auf meinen Nacken, bis er eine ganze Spur zu meinem Kiefer fortsetzte.
"Ich konnte heute früh am Morgen nicht mehr schlafen, konnte nur den schlafenden Engel in meinem Bett bewundern und feststellen, dass du tatsächlich für mich perfekt bist, wertvoll bist."
Mit einer Gänsehaut auf dem Körper drehte ich mich zu ihm um, umgriff mit meinen Fingern sein Kinn und zog ihn zu meinen Lippen herunter.
"Ich bin also dein Engel?", säuselte ich kurz bevor ich unsere Lippen zu einem gefühlvollen Kuss verband. Ich strich ihm eine schwarze Haarsträhne hinter sein Ohr, die sich aus seinem Bun gelöst hatte, ließ meine Hand genau an dieser Stelle verweilen.
"Mhm~ du bist mein persönlicher Engel", bestätigte er mit einem ernsten Ton und küsste mich verlangender. Und ich glaubte, dass ich jetzt wusste, von welchem Feuer, Glühen oder Licht er gestern gesprochen hatte, denn ich konnte es auf einmal fühlen - dieses Feuer. Wie es brennend durch unsere Brustkörbe sickerte und sich flammend ausbreitete, alles mit sich riss.
𖧷𖧷𖧷𖧷𖧷
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