𖧷 SIXTEEN 𖧷

Sanft glitten die Finger Jimins durch meine Haare, zupften immer wieder leicht an ihnen oder strichen sie einfach nur auf die Seite, was mir ein zufriedenes Summen entlockte. Das weiche Polster der Couch unter meinem Rücken schmiegte sich an mich, während ich meinen Kopf auf Jimins Schoß gebettet hatte.

Mein Kopf war etwas auf die Seite gedreht, sodass ich gedankenverloren aus der großen Fensterfront vor uns schauen konnte. Zwar waren es größtenteils Häuser und Straßen die sich vor uns erstreckten, doch war es ein wunderschönes Farbspiel das sich gerade bot, als die Sonne in den schönsten Tönen ihren Untergang ankündigte.

Tatsächlich war es mittlerweile Abend, wobei ich mich fragte, wo wohl die Zeit geblieben war. Ich war doch schließlich erst vor wenigen Minuten in Jimins Welt verloren gegangen, wie konnte es da sein, dass ich schon mehrere Stunden hier umherirrte?

Ich war einfach in all dem hier eingetaucht, hatte mich einnehmen lassen, wie als wäre ich bloß ein willenloser Freigeist, dabei hatte ich mich doch bewusst dafür entschieden. Aber um ehrlich zu sein hatte ich sowieso nicht vor, hier so schnell wieder zu verschwinden. Immerhin war es so ziemlich einer der schönsten Momente, die ich erleben durfte. Wie ich mit einem jungen Mann, den ich gerade einmal zwei Tage kannte, in seiner Wohnung den Sonnenuntergang genoss, während wir dem jeweils anderen unsere Gedanken offenbarten.

Es war ein tolles Gefühl, denn merkte ich, wie sehr wir auf einer Wellenlänge waren, wir beide gegen den Strom schwammen, wie als wären wir die einzigen Seelen dieser Welt. Zugegeben das waren wir in diesen Minuten der Zweisamkeit auch. Niemand störte uns, niemand war hier, außer wir selbst...

Träumerisch richtete ich meinen Blick auf den Schwarzhaarigen, dessen Augenmerk ebenfalls nach draußen gerichtet war. Als er spürte, dass meine Augen förmlich schon an ihm klebten, löste er sich von der Sonne, wendete sich mir zu und schenkte mir ein winziges Lächeln.

Vorsichtig erwiderte ich die liebevolle Geste, streckte nach einigen Sekunden des Nachdenkens meine Hand nach seiner Wange aus und strich diese entlang.
"Weißt du Jeongguk?", setzte Jimin mit zarter Stimme an, räusperte sich einmal kurz, bis er weiter sprach. "Ich hätte echt nicht erwartet, dass du so bist..."

"Wie bin ich denn?", hakte ich neugierig nach, überlegte in diesem Moment wahrscheinlich selber, wie ich mich beschreiben würde. Doch hätte ich wohl nicht damit gerechnet, wie er mich sehen würde, immerhin kam mir dieser Gedanke selbst nie.

"Irgendwie bist du so...romantisch...", hauchte er, während er noch immer durch meine Haare streichelte. Romantisch...schon beim alleinigen Vorstellen, stellten sich mir die Nackenhärchen auf. War ich das denn wirklich?

Zugegeben, in letzter Zeit spürte ich, wie meine Gedankengänge immer mehr an Tiefe zunahmen, ich in manchen Situationen anders handelte, als ich es bisher von mir kannte, aber war ich denn wirklich ein Romantiker? Eigentlich widersprach sich das Ganze doch nur in sich. Ein Aromantiker, der ein Romantiker war...

Hörte sich irgendwie komisch an, doch wusste ich tief in mir drin, dass an der Sache etwas dran war. Klar würde es Unmengen an Kraft kosten, mir das alles einzugestehen, doch war ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht so weit. Stattdessen setzte ich ein leicht gequältes Lächeln auf, zwang mich dazu, es einfach hinzunehmen.

"Du bist aber mindestens genauso romantisch", säuselte ich, als ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Jimin lenkte. Dieser legte seine kleine Hand auf meine, die gerade eben noch immer an seiner Wange verweilte.

"Das war noch gar nichts", schmunzelte er. Leicht funkelten seine Augen, bis er zu seinem nächsten Satz ansetzte. "Wenn du willst, kannst du heute die Nacht bei mir bleiben, dann zeig ich dir meine romantische Seite", wisperte er, wobei ich einen Hauch an Verführung heraushören konnte.

"Deine romantische Seite also?", biss ich mir auf die Unterlippe, während ich ihm intensiv in die Augen blickte. Auch er erwiderte die Intensität meiner Blicke, fuhr dabei mit seiner Hand hinunter zu meinem Hals und streichelte hauchzart darüber, sodass ich unter seiner Berührung erschauderte.

"Mhm~."
Immer wieder glitten seine Finger über meine tätowierte Haut. Seine Seelenspiegel fixierten jede einzelne Stelle, die unter seiner Berührung leicht zu Prickeln begann, wobei er sich ebenfalls auf die Unterlippe biss.

Für einen süßen Moment hielt er inne und huschte mit seinen Blicken wieder hinauf in mein Gesicht. "Also hast du Lust?", fragte er nach, obwohl er meine Antwort schon längst kannte. Sie war wieder einmal ziemlich offensichtlich, wofür er sie sich selbst zuzuschreiben hatte. Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen und das wusste er genau.

Auf seine Frage hin nickte ich nur zustimmend, nahm meine Hand von seiner Wange und richtete mich danach etwas auf, sodass wir ziemlich dicht nebeneinander saßen.
"Du kennst meine Antwort doch schon", säuselte ich und legte dabei meine Hand auf seinem Oberschenkel ab.

Darauf grinste er teuflisch, schlang seine Finger um meinen Hals und zog mich in einen Kuss. Dieser war aber nicht so wie die Anderen, die wir zuvor geteilt hatten. Eher war er leidenschaftlich und schnell, was die anstehende Nacht in ein ziemlich vielversprechendes Licht rückte.

Sofort erwiderte ich den Druck, der von seinen Lippen ausging, ließ mich vollkommen auf ihn ein, wobei er die Oberhand behielt. Und so sollte es auch sein, denn diese Nacht war diejenige, in der sich alles ändern sollte...

𖧷𖧷𖧷𖧷𖧷

*seufz* dieses Kapitel ist jetzt schon eines meiner Lieblinge 😔✊🏻

I don't know why, aber diese Geschichte bedeutet mir soo viel (y'all don't know hehe), like eigentlich wollte ich daraus nur so etwas Lockeres für zwischendurch machen, aber uff wird doch etwas deeper, als erwartet 🤭😓💖

Kann ich euch nach eurer Meinung fragen? Wie findet ihr es bisher? Gibt es irgendwelche Fragen oder Kritik?

Love you and stay healthy please >~<

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