Kapitel 22

... oder wie Ámbar ist wie immer, aber doch ganz anders.

[würde mich über jeden
Vote und Kommi freuen]

- LUNA -

Fast genau Stunde später sitzen Matteo und ich am Frühstückstisch und essen aufgebackene Brötchen. „Ein Glück, dass mein Vater nichts bemerkt hat.", atmet Matteo durch und beißt in ein halbes Brötchen mit Käse. „Das stimmt. Es scheint auch Vorteile zu haben, wenn er nicht so oft Zuhause ist.", nicke ich und trinke einen Schluck heißen Kakao. Als es klingelt, steht Matteo auf und geht zur Tür. Ich höre zunächst nur gedämpft Stimmen und als er zurück kommt, ist er dicht gefolgt von Ámbar. Die sonst so stylisch gekleidete Blondine trägt eine schwarze Lederjacke in Kombination mit einem schwarzen, kurzen Oberteil und einer schwarzen Hose. Dazu trägt sie Choker und pinke Stränen durchlaufen ihr Haar. So habe ich sie noch nie gesehen. Ihr Blick verrät jedoch, dass sie ihre arrogante Art nicht verloren hat. „Hallo Lunita", spricht sie mich an und stützt sich auf die Lehne des Stuhls neben mir. „Hallo", antworte ich knapp. Sollte ich sie auf ihre Styleveränderung ansprechen? „Ámbar möchte nur ein paar Sachen von sich holen, die sie hier gelassen hat.", erklärt Matteo, der wieder gegenüber von mir Platz nimmt. „Es ist doch okay, wenn ich hoch in das Zimmer deines Freundes gehe oder?", fragt Ámbar mit dieser ironischen, herablassenden und überfreundlichen Art, die ich so sehr hasse. „Wir sind gar nicht....", beginne ich meinen Satz und sehe kurz zu ihr hoch, wobei mir ihre schwarz geschminkten Augen direkt ins Blickfeld treffen. „..zusammen.", beende ich eingeschüchtert meinen Satz, wofür ich mich Ohrfeigen könnte. „Das ist aber schade.", lächelt sie. Mit einem eleganten, kleinen Hüftschwung dreht sie sich wieder von uns weg und geht zurück in den Flur, um nach oben zu gehen. „Wie sieht die denn aus?", frage ich Matteo sofort, der nur mit den Schultern zuckt. „Vielleicht hat sie die Trennung ja doch nicht so gut verkraftet.", überlegt er. „Aber Luna...mach dir keine Gedanken...", bittet er mich und isst weiter. Ich nicke und sehe kurz darauf zu Ámbar, die ihre sonst so eleganten High Heels durch dicke, ebenfalls schwarze Boots ausgetauscht hat, wodurch ihre Schritte auf der Treppe schwer klingen. „Das wars schon.", sagt sie, als sie wieder zu uns kommt. Sie hält eine Kiste in der Hand und ich will gar nicht wissen, was da alles drinnen ist. „Super.", nickt Matteo und sie geht um den Tisch herum, um Matteo einen Kuss auf die Wange zu drücken. Das macht sie doch nur, um mich zu provozieren, angebracht finde ich s jedenfalls überhaupt nicht. Dabei spielt es Nichteinhaltung eine Rolle, ob Matteo und ich zusammen sind oder nicht. Ich mustere sie kritisch. „Dann kannst du ja gehen." Matteo zeigt mir durch einen kurzen Blick, dass das nicht gerade nett war. „Ich hab mich auch gefreut dich zu sehen.", erwidert Ámbar und streicht Matteo kurz durchs Haar. „Tschüss", sagt sie dann und geht wieder zurück in den Flur. Als wir dann hören, wie die Tür geschlossen wurde, ergreift Matteo sofort das Wort. „Du kannst wirklich netter zu ihr sein." „Netter? Ihr seid nicht mehr zusammen. Sie hat sich voll an dich rangemacht.", rechtfertige ich mich. „Du bist eifersüchtig." „Nein. Ich habe keinen Grund.", schnauze ich ihn fast an und lege seufzend den Kopf in den Nacken und schließe die Augen. „Versteh doch bitte, dass das nicht so leicht ist für mich." Als ich zwei kalte Hände an meinen Wangen spüre, öffne ich die Augen und sehe falschherrum in Matteos makelloses Gesicht. „Ich will nicht mehr mit Ámbar zusammen sein. Es ist okay so.", erklärt er mir ruhig und beugt sich runter, stockt aber unmittelbar vor meinen Lippen. „Es ist okay...", wiederhole ich flüsternd seine Worte, woraufhin er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen gibt. Als wir uns lösen, greift er über mich. „Bist du satt?" „Ja" Dann nimmt er meinen Teller.

. . .

Am späten Abend liege ich frisch geduscht in meinem Bett und bin etwas auf Instagram, als ich eine Nachricht von einer mir unbekannten Handynummer bekomme.

•22:34•
„Hallo Lunita."
- ?

Schon beim Lesen ist mir bewusst, dass die Nachricht niemand geringeres als Ámbar sein kann, weil sie die Einzige ist, die mich so nennt. Ich überlege kurz, ob ich sie einfach ignorieren sollte. Es brennt mir jedoch unter den Nägeln was sie mir zu sagen hat, weshalb ich ihr unmittelbar antworte.

•22:35•
„Ámbar?"
- Luna

•22:35•
„Ja genau. Ich will dich warnen. Matteo ist nicht der, für den du ihn hälst. Er kann jedem etwas vorspielen. Ich gebe es nicht gerne zu, aber ich bin das beste Beispiel."
- Ámbar

•22:36•
„Ich brauche deine Ratschläge nicht, danke."
- Luna

•22:37•
„Das glaube ich schon. Ich mein ja nur. Wenn er dir das Herz bricht, behaupte nicht, dass ich dich nicht vorgewarnt hätte. Es ist deine Entscheidung."
- Ámbar

Ihren plötzlichen freundlichen Ratschlag kann ich mir nur zweierlei erklären. Entweder ist sie einfach hinterhältig, wie sie immer ist und will nicht, dass ich mit Matteo zusammen komme, weil er sie abserviert hat oder sie ist über Nacht freundlich und mitfühlend geworden, was jedoch ausgeschlossen ist. .Ich überlege einen Moment und komme zu dem Entschluss nicht weiter darauf einzugehen. Stattdessen schalte ich das Licht aus und versuche zu schlafen.

. . .

Nachdem ich den gesamten Sonntag für eine Matheklausur gelernt habe, begebe ich mich an diesem Montagmorgen mit einem ehr müden Gesicht zur Schule. Auf dem Schulhof halte ich Ausschau nach Nina oder Matteo, aber da ich sie nicht entdecke, gehe ich einfach schonmal ohne sie rein. Ich schließe meinen Spind auf, um meine Bücher herauszuholen, als ein Zettel herausfällt. Ich bücke mich danach und falte ihn auf. Als ich sehe, dass in der selben Schrift, wie beim letzen Brief wieder „Liebe Luna" zu Beginn steht, lehne ich mich gegen den Spind und beginne zu lesen.

Liebe Luna,
Ich hab das Gefühl, dass du nicht besonders viel getan hast, um meine Bitte zu erfüllen, aber dennoch hast du es geschafft dich mit Nina zu versöhnen und du bist sicher genauso froh wie ich darüber. Ich bin dir deshalb wirklich unendlich dankbar, aber ich habe noch eine kleine Bitte an dich, da ich bemerkt habe, dass Nina Matteo langsam zu vergessen versucht und es auch schafft. Kannst du ihr sagen, dass sie heute nach der Schule zu ihrem Spind kommen soll. Ich möchte mich überwinden und mit ihr reden. Vielleicht kann ich mich danach persönlich bei dir bedanken.
Follow your soul. It knows the way.
Unbekannt

Ich lasse den Zettel sinken und ein Lächeln entweicht meinen Lippen. Wer auch immer dieser Typ ist, ist zum einen total in Nina verknallt und zum anderen, schüchtern und süß zugleich, was ihn wirklich sympathisch macht.

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Hier mal wieder ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe es gefällt euch. Meinung zu Ámbars neuem Look?

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