35. DAS ENDE IST ERST DER ANFANG
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— DAS ENDE IST ERST DER ANFANG —
1985 | HAWKINS, INDIANA — Ein frischer Tag brach an, als (Y/N) sich in den Ledersitz von Steve's nagelneuem Wagen sinken ließ. Ihre Augen huschten über seinen Lebenslauf, während sie mit hochgezogener Augenbraue zu ihm aufblickte. „Du gibst deine Mom als Referenz an?", erkundigte sie sich, ihr Kopf leicht zur Seite geneigt, während sie die Worte auf dem Papier überflog.
Und auch Robin, die Hinten saß, fragte sich ob er es wirklich ernst meinte. Die beiden suchten einen neuen Job, ihre Zukunft schien ungewiss, besonders nach dem verheerenden Brand, der die Starcourt-Mall in Schutt und Asche legte.
Steve verteidigte sich schnell: „Ja, wieso nicht? Sie total hochangesehen."
Die Mädchen tauschten sich einen Blick aus, bevor sie innerlich zu beten anfingen. „Er schafft das schon...", murmelte diejenige auf dem Beifahrersitz, während die Andere sowas wie: „hoffentlich geht das gut..." murmelte und sich dabei die Schläfen rieb.
„Leute, macht euch keine Sorgen", versicherte Steve, als er den Wagen vor dem Family Video Center parkte, das sich neben der Arcade befand. Es war der perfekte Ort für ihn, denn seine neue feste Freundin liebte es, Zeit in der Arcade zu verbringen. (Y/N) war zwar gekommen, um Steve und Robin zu unterstützen, aber hauptsächlich, weil sie und Steve heute Abend ein Date hatten. Und sie durfte den Film aussuchen, den sie zusammen anschauen würden. „Ich krieg das schon hin."
Robin hopste aus dem Wagen und hielt ihre Papiere bereit, bereit für das, was vor ihnen lag. Steve hingegen zögerte einen Moment. Ein tiefer Atemzug, und sein Blick fiel ein letztes Mal auf seine Freundin. „Du schaffst das", wiederholte sie seine Worte, und stellte sicher, dass er ihr genau zuhörte. Es brachte ihm ein Lächeln, die Gewissheit zu haben, dass jemand an ihn glaubte, dass er nicht allein war. Glück erfüllte ihn bei dem Gedanken, sie endlich wieder an seiner Seite zu haben.
Die zwei stiegen aus dem Wagen, doch bevor sie den Laden betraten, hielt Steve (Y/N) zurück und griff nach ihrer Hand. Sie drehte sich um, eine Augenbraue hochgezogen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er ihr einen schnellen Kuss gab, den sie erwiderte. „Kleiner Glücksbringer", zwinkerte er scherzhaft und hielt ihr wie ein Gentleman die Tür auf.
„Oh Mann, ihr seid echt peinlich", rollte Robin mit ihren Augen, während sie ihre beiden Lieblingsidioten angrinste. (Y/N) zwinkerte ihr zum letzten Mal als Glücksbringer zu, bevor sie sich von ihnen trennte.
Während die Ex-Matrosen sich noch ganz kurz sammelten, schlenderte (Y/N) an der Theke vorbei, rüber zu den Gruselfilmen.
Während die Ex-Matrosen sich noch kurz sammelten, schlenderte (Y/N) an der Theke vorbei und ließ ihren Blick über die Reihen der Gruselfilme gleiten. Das sanfte Licht und der vertraute Geruch des Plastiks der Videokassetten erfüllte den Raum. Und die kühle Luft der Klimaanlage bot eine willkommene Erfrischung an diesem warmen Sommertag.
„Hey Henderson, was läuft?", grüßte Keith hinter der Theke und stoppte sie mitten im Schritt. Er grinste breit, seine Augen funkelten neugierig. „Sieht man dich heute Abend wieder in der Arcade?"
Keith war für (Y/N) eine merkwürdige Persönlichkeit. Oft stand er minutenlang stumm neben dem Spielautomaten und beobachtete sie und Max oder die Jungs – Dustin, Mike, Lucas und Will – während sie spielten. Seine Blicke hafteten an ihren Bewegungen, als würde er jeden ihrer Schritte studieren. Besonders unangenehm wurde es aber, wenn er versuchte, sie anzuflirten, seine schmierigen Sprüche lösten bei ihr stets ein unbehagliches Gefühl aus.
„Oh hey, Keith", sagte (Y/N) und zwang sich zu einem höflichen Lächeln. „Und ähm, nein, heute Abend steht schon ein Filmabend auf dem Plan", fügte sie hinzu, ihre Augen leuchteten schon bei dem Gedanken an die bevorstehende Nacht. „Vielleicht Star Wars", fügte sie hinzu und zuckte mit den Schultern, immer noch unentschlossen, welchen Film sie und Steve anschauen sollten.
Keith Lippen verzog sich zu einem Lächeln, sobald sie die Worte Star Wars wählte. „Was bist du doch für ein kleiner Rebell", begann er. (Y/N) bereute es jetzt schon diese Worte je ausgesprochen zu haben. Robin und Steve standen in der Nähe und waren gezwungen den beiden zuzuhören. Robin zwang sich ihren Brechreiz in diesem Moment zu unterdrücken und Steve wollte am liebsten dem Kerl eine reinhauen. Aber die zwei wollten unbedingt den Job haben. Ein Glück, dass Steve wusste, was (Y/N) von Keith hielt. Er machte sich keine Sorgen um den Kerl. „Hast mein Herz gestohlen, als du durch die Tür gelaufen bist."
Keiths Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er den Namen der legendären Saga hörte. „Oh, was bist du doch für ein kleiner Rebell", sagte er mit übertriebener Begeisterung. „Du hast mein Herz gestohlen, als du durch die Tür gelaufen bist."
(Y/N) bereute sofort, die Worte je ausgesprochen zu haben. Robin und Steve standen in der Nähe, gezwungen, diesem peinlichen Gespräch zuzusehen. Robin musste sich zusammenreißen, und ihren Brechreiz unterdrücken, während Steve am liebsten die Augen verdreht hätte oder dem Kerl eine reingehauen hätte. Aber sie wollten den Job unbedingt, also hielten sie sich zurück. Zum Glück wusste Steve, was (Y/N) wirklich von Keith hielt. Er machte sich keine Sorgen um den Kerl.
(Y/N) zwang sich zu einem kleinen Lachen, aber nur, weil der Anmachspruch so unglaublich albern war. Sie hob eine Hand und streckte zwei Finger aus, im Stil eines Jedi. „Ich bin nicht der Druide, den du suchst", sagte sie zwinkernd und entfernte sich von Keith, indem sie zu den Gruselfilmen hinüberging.
Keith lehnte sich verträumt gegen die Theke, sein Kopf ruhend auf in seiner Hand und starrte ihr hinterher, als wäre sie eine holographische Projektion von Prinzessin Leia. Ein plötzliches Husten weckte ihn jedoch aus seinen Tagträumen, sodass er erschrocken zusammenzuckte.
„Wir sind wegen des Jobinterviews hier", sagte Robin selbstbewusst und legte ihren Lebenslauf auf die Ladentheke.
Die zwei fanden sich schließlich in einem Gespräch mit Keith, dem Manager, wieder – einem Typen, den sie schon seit der Highschool kannten. „Nur damit das klar ist, wir sind nicht gefeuert worden. Die Mall ist abgebrannt und viele Leute sind gestorben", stellte Robin klar, während Keith nur desinteressiert dreinschaute.
„Danke für den Hinweis, wusste ich nicht", murmelte Keith gelangweilt, bevor er plötzlich mit erhobenem Finger auf Robin zeigte. „Deine drei Lieblingsfilme, los!"
Robin stand selbstsicher und aufrecht. „Äh, das Apartment, die verborgene Festung, Kinder des Olymp", antwortete sie entspannt.
Keith nickte nur kurz und wandte sich dann Steve zu. „Du los!"
Steve überlegte einen Moment, in dem seine Stirn sich in Falten legte. „Lieblingsfilme, äh..."
Keith seufzte hörbar und rollte genervt mit den Augen. „Stottere ich?"
Steve versuchte, seine Gedanken zu sortieren. „Äh... Ich glaub, mich tritt ein Pferd. Ähm—"
„Sieh mich an, Harrington!" Keith schnippte mit den Fingern und starrte Steve mit aufgerissenen Augen an.
„Jaa, äh... Star Wars", sagte Steve schließlich, angeregt durch (Y/N)'s Idee, den Film zu schauen.
„Eine neue Hoffnung?"
Steve blinzelte verwirrt. „Eine neue was?"
„Welcher Star Wars?"
Steve's Gesicht hellte sich auf. „Der mit den Teddybären", sagte er eifrig, und gab merkwürdiges Geknurre von sich. „Rawr Rawr Rawr. Nein?"
Robin ließ ein gequältes Seufzen hören und knallte beinahe ihren Kopf auf die Theke vor lauter Verzweiflung. „Oh mein Gott...", murmelte sie.
Steve rieb sich nervös den Nacken und überlegte fieberhaft, bevor er endlich etwas herausbrachte: „Äh... der ganz neue Film, der gerade rausgekommen ist. Der mit dem Delorean und Alex P. Keaton, der seine Mom vögeln will. Und mit dieser Zeit–... äh, ja das sind meine drei Lieblingsfilme. Klassiker."
„Du fängst Montag an", sagte Keith und deutete auf Robin. Dann wandte er sich an Steve und sagte trocken: „Und du niemals."
„Hey, äh... lässt du uns einen Augenblick allein?", flüsterte Robin an Steve gewandt.
„Wieso?", fragte Steve gereizt und enttäuscht.
„Steve", bat Robin eindringlich, woraufhin er schließlich seufzte und sich von den beiden entfernte. Er suchte (Y/N) auf, die gerade ein paar Videokassetten in den Händen hielt und schmollte, als Steve niedergeschlagen den Kopf schüttelte. Als sie Steve kommen sah, wusste sie sofort, was los war.
„Hör zu, Keith", begann Robin, ihre Stimme fest und entschlossen. „Eins muss dir klar sein: Ich weiß, sein Geschmack in Filmen ist etwas langweilig... aber er hat andere Qualitäten."
Keith lehnte sich zurück, die Arme vor der Brust verschränkt. „Wenn irgendwer ein totaler Vollidiot ist, dann er, Robin", sagte er unbewegt.
„Ja, ich gebe zu, in der Highschool hat er uns alle ziemlich genervt", sagte Robin. „Aber er ist und bleibt ein absoluter Frauenmagnet."
Keith zog eine Braue hoch. „Ja, und warum soll das für mich relevant sein?"
„Äh, hallo? Erde an Keith! Die Ladies werden hier reinschneien, nur wegen ihm. Die kommen in Scharen", erklärte Robin enthusiastisch. „In Scharen, Keith!", Wiederholte sie. „Wir haben so viel Eis verkauft, dass wir eine zweite Lieferung aus Michigan brauchten. Verdammt noch mal Michigan, Keith!", Sie machte eine dramatische Pause und ließ die Worte wirken. „Und diese Ladies. Diese Ladies, Keith... die sind heiß. Sie sind so irre heiß."
Sein Blick hellte sich ein wenig auf. Robin wusste, dass sie sein Interesse geweckt hatte. „Und es sind einfach zu viele für klein Steve. Er braucht Unterstützung. Er braucht deine Unterstützung, Keith."
Keith's Augen wanderten über Robins Schulter, nur um Steve und (Y/N) zu sehen, wie sie Händchen hielten. Doch ein Glück bemerkte Robin dies, denn sie hatte noch ein letztes Ass im Ärmel. Bevor er etwas weiteres sagen konnte, lehnte sich Robin näher und senkte ihre Stimme. „Ich weiß, dass du auf (Y/N) stehst." Keith's Gesicht wurde starr, als hätte sie ihn erwischt. „Ich meine, wer tut das nicht?" Sie lächelte verschmitzt und versuchte alles um Steve zu retten. „Sie wird fast jeden Tag hier sein, wenn er hier arbeitet. Und naja, wer weiß, vielleicht überlegt sie es sich irgendwann anders... vielleicht würde sie dann zu dir rennen?"
Keith grinste breit, die Vorstellung war zu verlockend, um sie zu ignorieren.
„Und was hast du davon? Stehst du etwa auf ihn?", fragte Keith misstrauisch, gerade als Steve einen Pappaufsteller von Phoebe Cates umstieß und beinahe selbst darüber stolperte. (Y/N) musste sich das Lachen verkneifen, doch es war einfach zu komisch.
Robin nickte warm und blickte zu ihren neuen besten Freunden hinüber. „Wir sind nur... wir sind Freunde", sagte sie mit einem sanften Lächeln.
„Okay, Harrington, du hast auch den Job", verkündete Keith schließlich und (Y/N)'s Augen leuchteten vor Freude auf. „Montag geht's los!" Die drei klärten die letzten Details, und es war endlich offiziell: Robin und Steve hatten den Job! Ein Hauch von Normalität kehrte zurück – eine dringend benötigte Stabilität für Robin, Steve und auch für (Y/N).
Doch was bedeutete ein bisschen Normalität für die Byers und Elfi?
Kaum hatte Steve Robin nach Hause gefahren, versammelten er und (Y/N) sich ein letztes Mal am Haus der Byers. Die Dämmerung senkte sich langsam über Hawkins, und das Haus, das so viele Erinnerungen barg, stand nun im Mittelpunkt eines tränenreichen Abschieds. Die anderen Kids und Nancy waren ebenfalls da, um sich von der Familie zu verabschieden. Es war ein Moment voller Emotionen, besonders für Will und Elfi. (Y/N) hätte am liebsten keinen von ihnen gehen lassen, doch sie wusste, dass es das Beste für alle war – ein Neustart.
Die Umzugswagen standen bereit, und jeder Koffer, jede Kiste, die verladen wurde, schien das Gewicht der gemeinsamen Vergangenheit zu tragen. Tränen flossen, als der Wagen schließlich losfuhr und die Byers-Familie und Elfi in die Ferne fuhr. Nancy stand neben Mike, Tränen liefen ihr über die Wangen. Lucas hielt eine schmollende Max im Arm, während (Y/N) Dustin in eine liebevolle Seitenumarmung zog. Steve legte schützend den Arm um beide.
Die Straße, die so viele gemeinsame Abenteuer gesehen hatte, schien nun endlos und leer, als der Umzugswagen am Horizont verschwand. Die Nachmittagsluft war erfüllt von unausgesprochenen Worten und tief empfundenen Gefühlen. Nancy schniefte leise und wischte sich die Tränen ab. Mike starrte stumm auf die leere Straße, als ob er hoffte, seine Freunde würden jeden Moment zurückkommen.
Also ja, es ist wahr. Ein Sommer kann alles verändern...
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