20. GAME OVER

DIE STIMMUNG IM WOHNZIMMER war angespannt, als Max panisch ihre Bedenken äußerte. „Das ist mein Bruder", flüsterte sie mit zitternder Stimme. „Er darf nicht wissen, dass ich hier bin. Er killt mich! Er killt uns!"

In meinem Inneren brodelte eine Mischung aus Sorge und Entschlossenheit. Ich konnte nicht tatenlos zusehen, während Max sich versteckte. Ein Kampf zwischen Vernunft und Instinkt entbrannte in mir, während ich mich darauf vorbereitete, nach draußen zu gehen. Wenn Billy herausfinden würde, dass Max hier war, wäre es Game-Over für sie.

Ein Flackern des Zweifels durchzog meine Gedanken, aber ich verdrängte es rasch. Schließlich konnte Billy mir nichts antun, oder? Ein Hauch von Unsicherheit streifte meine Entschlossenheit, aber ich zwang mich, ruhig zu bleiben und einen klaren Kopf zu bewahren.

Als ich gerade dabei war, die Tür zu öffnen, hielt mich Harrington plötzlich zurück und ergriff meine Hand. Sein Griff war fest, aber seine Augen verrieten eine tiefe Besorgnis. „Woah woah Woah. (Y/N), bleib bei den Kids. Ich regel das", sagte er mit ernster Stimme und dann schaute er mich mit diesem Blick an ... Es war dieser Blick, den ich so gut kannte – der Blick, der sagte: "Ich mache mir Sorgen um dich." Es war klar, dass er nicht wollte, dass ich mich Billy gegenüberstellte. Wer weiß, was dieser unbeherrschte Typ versuchen würde.

Ich spürte, wie er immer noch meine Hand hielt, also drückte ich sie sanft und sah ihm fest in die Augen. „Bitte sei vorsichtig", erwiderte ich leise, bevor ich langsam meine Hand aus seiner löste und zurück zu den anderen ging.

Mein Herz hämmerte in meiner Brust, als ich mir Sorgen um Steve machte. Ich konnte nicht anders, als in Gedanken zu beten, dass alles gut gehen würde. Die Ungewissheit und die Spannung hingen schwer in der Luft, als wir alle aufgeregt darauf warteten, was als Nächstes passieren würde.

Vom Fenster aus beobachteten wir gebannt, wie Billy aus seinem Wagen stieg und mit einem höhnischen Grinsen sagte: „Träume ich, oder bist du das, Harrington?"

„Ja, ich bin's, reg dich ab."

„Was machst du hier, Amigo?"

„Das selbe könnte ich dich fragen... Amigo", sagte Steve und ging näher auf Billy zu.

„Das selbe könnte ich dich fragen... Amigo", konterte Steve und trat näher an Billy heran.

„Ich such meine Stiefschwester", begann Billy. Seine raue Stimme und der scharfe Geruch von Tabak hingen schwer in der Luft, als er fortfuhr. „Ein Vögelchen hat mir gezwitschert, sie wäre hier."

„Oh, das ist eigenartig. Ich kenn sie gar nicht", log Steve und spielte den Ahnungslosen.

„Klein. Rothaarig. Bisschen zickig."

„Sagt mir nichts, tut mir leid Mann."

„Weißt du, diese ganze Situation hier, Harrington...", fuhr Billy fort und fixierte Steve mit einem durchdringenden Blick. „Die schlägt mir voll auf den Magen. Meine 13-jährige Schwester verschwindet den ganzen Tag und dann finde ich sie bei dir. In einem fremden Haus, und du belügst mich auch noch..."

„Mann, haben sie dich als Kind zu oft fallen gelassen, oder was?", schnaubte Steve genervt, woraufhin Billy ihn bitter angrinste. „Ich weiß nicht, was du nicht verstanden hast von dem, was ich gesagt hab. Sie ist nicht hier!"

„Und wer ist das?", fragte Billy und deutete mit dem Kopf in Richtung des Fensters, hinter dem sich die Kids versteckten.

„Ich hab euch ja gesagt, verschwindet vom Fenster!", schrie ich wütend auf, während wir uns blitzschnell duckten.

„Scheiße, hat er uns gesehen?", fragte Dustin noch immer erschrocken, als sich alle hastig versteckten.

„Natürlich hat er das, ihr Idioten!", entfuhr es mir frustriert, als mir bewusst wurde, dass Billy unsere Anwesenheit bemerkt hatte. Die Situation drohte zu eskalieren, und ich beschloss, nach draußen zu gehen, um die Dinge zu klären, bevor es zu spät war.

Doch bevor ich auch nur einen Schritt machen konnte, trat Billy mit brachialer Gewalt die Tür ein und knallte sie hinter sich zu.

Verdammt, wo ist Steve?

„So, so, (Y/N) Henderson. Was für eine Überraschung", spottete Billy, was mir sofort einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.

„Verschwinde! Sofort!", warnte ich mit einem festen Ton, während ich versuchte, Billy den Weg zu versperren. Mein Herz raste vor Angst und Sorge um Steve, aber ich ließ mir nichts anmerken. Nicht vor diesem Arschloch.

„Ach komm schon, Süße. Verarsch mich nicht! Ich weiß, dass sie hier ist", spottete Billy genervt und schob mich grob beiseite. Sein Griff war eisern und bedrohlich, und ich spürte, wie sich mein Puls beschleunigte. Was hatte er nur mit Steve gemacht?

Seine Augen wanderten zu den Kids, und er erkannte Max und Lucas, die eng zusammenstanden. „Hatte ich nicht gesagt, dass du dich von ihm fernhalten sollst?", zischte er Max an.

„Billy, hau ab!", schrie Max tapfer, aber ihre Stimme bebte vor Angst.

„Du hast mir nicht gehorcht", begann Billy mit einer unheilvollen Ruhe. „Und du weißt, was passiert, wenn du mir nicht gehorchst."

„Hey, es reicht!", rief ich und stellte mich schützend vor die Kids, bereit, sie um jeden Preis zu verteidigen.

„Billy...", flehte Max verzweifelt, aber der Hass in Billys Augen ließ keine Gnade erkennen.

„ICH MACH ALLES KAPUTT!!!" Billy packte meine Handgelenke und drückte mich mit brutaler Wucht gegen die Wand neben uns.

„NEIN, HÖR AUF!!", schrie Max voller Panik und versuchte verzweifelt, Billy aufzuhalten.

„Lass los!", brüllte ich wütend und versuchte, mich gegen seinen eisernen Griff zu wehren, doch er drückte mich nur noch fester gegen die raue Wand.

„Was hast du überhaupt mit meiner Schwester zu tun, Henderson, huh?", knurrte Billy, während er mich eiskalt ansah und den Druck seiner Hände noch verstärkte.

„Geht dich ein Scheiß an, Hargrove!", konterte ich mit einem feurigen Blick, während der Schmerz in meinen Handgelenken immer intensiver wurde. „Du tust mir weh..."

„Gut so. Genau das wird mit dir auch passieren, Maxine–", drohte Billy weiter und wandte seinen Blick bedrohlich zu den Kids. „Wenn du mir noch einmal nicht gehorchst!"

In diesem Moment überkam mich eine Welle der Wut und Verzweiflung. Ich hob mein Knie und rammte es mit aller Kraft in Billy's empfindlichste Stelle – jup, deine Eier, sodass er vor Schmerz zurücktaumelte und mich losließ. Er krümmte sich keuchend und funkelte mich mit mörderischem Blick an. „Oh, du bist tot, Henderson! So tot..."

Bevor Billy jedoch auch nur einen weiteren Schritt nach vorne machen konnte, wurde er plötzlich von einer starken Hand am Rücken gepackt und grob herumgedreht. „Nein... Aber du!"

Steve.

Er holte aus und schleuderte seine Faust mit unglaublicher Kraft gegen Billys Kiefer, der daraufhin taumelnd zu Boden fiel. Ich eilte zu den Kids und versuchte, sie aus der Gefahrenzone zu bringen, doch meine Augen blieben gebannt auf dem Kampf zwischen Steve und Billy.

Billy rappelte sich mühsam wieder auf und lachte dabei, ein irre klingendes Lachen – wie das eines Verrückten, das einem Schauer über den Rücken jagte. „Anscheinend hast du also doch Feuer im Arsch, huh?! Ich war so gespannt auf diesen "King Steve", von dem mich hier alle ständig zugelabert haben", spottete Billy und trat einen Schritt näher an Steve heran.

Steve stieß Billy mit Nachdruck zurück. „Hau ab", sagte er mit eiserner Entschlossenheit und zwang ihn damit, ein paar Schritte zurückzuweichen.

Für einen Moment herrschte Stille, bevor Billy plötzlich zum Angriff überging. Doch Steve wich geschickt aus und konterte mit einem kräftigen Schlag, der Billy auf den Esstisch schleuderte.

Die Kinder jubelten Steve zu, ihre Augen eine Mischung aus Bewunderung und Sorge für den Kampf, den er führte. Doch mein Herz schlug schneller vor Angst um ihn. Steve behielt die Oberhand im Kampf und setzte zu weiteren Schlägen an, doch dann geschah etwas Unerwartetes: Billy griff nach einem der Teller auf dem Esstisch und zerschmetterte ihn mit voller Wucht gegen Steve's Kopf.

„Steve! Oh mein Gott!", entfuhr es mir in einem verzweifelten Schrei. „Stop hört auf!!!" Meine Schreie gingen in der Luft verloren, als ich sah, wie Steve nach hinten taumelte, von Billys Schlag getroffen. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, während ich hilflos zusah, wie Billy Steve am Kragen seines Shirts packte und ihn mit sich in das Wohnzimmer riss.

„Niemand sagt mir, was ich tun soll", knurrte Billy mit einer gefährlichen Intensität, während er erneut zuschlug. Steve prallte auf den Teppich, und Billy ließ sich auf ihn fallen, um ihn immer wieder zu treffen.

Ich war fassungslos, und mir schnürte es die Kehle zu. Ich musste etwas tun, ich konnte nicht einfach nur zusehen, wie Steve von diesem Arschloch verprügelt wurde.

Ich habe mich nach etwas umgesehen! Etwas, mit dem ich Billy umhauen... aber ihn nicht töten kann.

Das Betäubungsmittel!

Ich sah, das Beruhigungsmittel auf dem Schrank liegen und schnappte mir die Nadel und rannte sofort in seinen Nacken und drückte auf die Spritze.

Mein Blick fiel auf den Schrank, auf dem das Betäubungsmittel lag. Eine Idee blitzte in meinem Kopf auf, und ich griff nach der Nadel. Mein Herz raste, als ich mit schnellen Schritten auf Billy zulief. Mit all meiner Kraft drückte ich die Spitze der Nadel in seinen Nacken und injizierte das Betäubungsmittel.

Billy sprang auf und starrte mich ungläubig an, während er die Nadel aus seinem Nacken zog. Sein Blick wechselte zwischen mir und der Nadel, als könnte er nicht glauben, was gerade geschehen war. „Was zum Teufel ist das, du Miststück?", murmelte er, bevor er in einem Lachen zusammenbrach und auf den Boden fiel. Die Kinder starrten mich mit Ehrfurcht an, als ich entschlossen nach dem mit Nägeln besetzten Schläger von Steve griff. Es war an der Zeit, Billy eine Lektion zu erteilen, die er nie vergessen würde.

„Gut zuhören, Hargrove. Ab jetzt lässt du deine kleine Schwester in Ruhe! Und du lässt ihre Freunde in Ruhe!", verkündete ich mit einer Stimme, die keine Widersprüche duldete, und hielt den Schläger fest, bereit ihn zu schwingen.

„Leck mich", zischte er kalt, doch ich ließ mich nicht einschüchtern. Mit einem schnellen und gezielten Schlag trieb ich den Schläger zwischen seine Beine, die Nägel bohrten sich in das Holz und ein dumpfer Knall hallte durch den Raum. Billy starrte nach unten, während die anderen Kinder aufsprangen, geschockt von meiner Entschlossenheit.

„Sag, dass du verstanden hast, Hargrove!", forderte ich laut und bedrohlich, während er sich vor Schmerzen auf dem Boden windete. „SAG ES!"

„Ich habs verstanden!", brummelte er schließlich nachgebend.

„Was war das?", wiederholte ich mit einem finsteren Blick. „Ich habe dich nicht ganz verstanden."

„Ich habs verstanden", gab er etwas lauter zu, und zufrieden ließ ich den Schläger fallen.

„Niemand legt sich mit meiner Familie an", murmelte ich, während ich mich zu den Kindern umdrehte, die mich immer noch mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. „Nun müsst ihr mir aber helfen, Steve in mein Auto zu bringen", fuhr ich fort, außer Atem und mit einem stolzen Lächeln auf den Lippen, als die Kinder langsam realisierten, was gerade geschehen war.

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