16. DER SCHROTTPLATZ

1984 | HAWKINS, INDIANA — Wir erreichten endlich den Schrottplatz, ein Ort voller alter Autos, verlassener Fahrzeuge und sogar einem vergessenen Schulbus. Die rostigen Karossen standen in unordentlichen Reihen, als würden sie darauf warten, wieder zum Leben erweckt zu werden. Steve durchstreifte den Platz mit einem selbstsicheren Lächeln auf den Lippen und seiner coolen Sonnenbrille auf der Nase. „Oh, ja. Das wird gehen", murmelte er, während er die alten Wracks inspizierte. „Das wird gut gehen. Tolle Idee, Alter."

Sein Vertrauen war ansteckend, und ich konnte nicht umhin, mich von seiner Entschlossenheit mitreißen zu lassen. Dustin stand daneben, sein Grinsen so breit wie immer, als er aufgeregt umherblickte. Ich legte ermutigend eine Hand auf seine Schulter und lächelte ihm zu: „Ja, tolle Idee, Dusty."

Wir zwei folgten Steve und warfen immer mehr rohes Fleisch auf den Boden, bis wir auf einmal jemanden aus der Ferne rufen hörten: „Ich hab gesagt halb durchgebraten!" Die plötzliche Stimme ließ mich zunächst etwas aufspringen. Mein Sprung brachte Steve, aber zum Lächeln. Ein Blick hinter mich verriet mir, dass es Lucas war. Doch er war nicht alleine, neben ihm lief ein Mädchen Feuerroten Haaren her.

Wir zwei folgten Steve und während wir weiter rohes Fleisch auf den Boden warfen, hörten wir plötzlich eine Stimme aus der Ferne rufen: „Ich hab gesagt, halbdurchgebraten!" Der unerwartete Ausruf ließ mich zusammenzucken, und Steve grinste nur darüber. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet mir, dass es Lucas war, der mit einem fröhlichen Blick herüberkam. Doch er war nicht allein; neben ihm lief ein Mädchen mit lebhaftem, feuerrotem Haar. Ihr Blick war neugierig und doch skeptisch, als sie uns erreichten.

„Wer ist das?", fragte Steve Dustin leise. Mein Blick wanderte zu meinem Bruder, nur um zu sehen, wie sein Gesicht etwas versank, als versuchte er, dem Mädchen auszuweichen. Steve musste es wohl auch bemerkt haben, denn als nächstes sah er zu mir und sagte: „Das ist das Mädchen."

„Okay, kommt schon!", rief ich ungeduldig und klatschte in die Hände. „Lasst uns loslegen!" Mit einem warmen Lächeln ging ich auf Lucas zu und gab ihm einen lässigen High-Five zur Begrüßung. „Schön, dich zu sehen, Lucas." Dann richtete ich meine Aufmerksamkeit auf das Mädchen mit den feuerroten Haaren. „Ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin (Y/N)."

Während ich mich ihr vorstellte, sah ich, wie Dustin aufgeregt auf Lucas zulief, ihn am Handgelenk packte und ihn hinter ein schrottreifes rotes Auto zog. Ich konnte mir denken, dass Dustin etwas mit Lucas zu besprechen hatte, also ließ ich die beiden in Ruhe und wandte mich wieder Steve zu.

„Ich bin Max", stellte sie sich vor, ihre Stimme entschlossen und ihr Blick selbstbewusst.

„Moment mal ... Du bist Mad Max?!", entfuhr es mir überrascht, während ein kleines Schmunzeln auf meinem Gesicht erschien. „Du hast also meinen Rekord bei Dig-Dug gebrochen. Beeindruckend!"

Ihr Lächeln wurde breiter, als sie meine Worte hörte. „Du bist also auch ein Gamer? Abgefahren!", erwiderte sie beeindruckt. Ach, ich mag die Kleine jetzt schon, dachte ich. Ich spürte sofort eine Verbindung zu ihr und konnte nicht anders, als sie noch sympathischer zu finden. „Und du bist also Dustin's Schwester?", fragte sie mich dann.

„Jup", nickte ich.

„Und dieser Steve Typ ist dein Freund?", fragte sie mit einem neugierigen Funkeln in den Augen.

„Ohhh ähm nein, nur ein Freund... nicht mein Freund", erklärte ich, spürte jedoch, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich wagte einen kurzen Blick in Steve's Richtung und dann zurück zu Max. „Weißt du, was die beiden besprechen?", fragte Max und deutete auf das rote Auto, hinter dem Lucas und Dustin sich versteckt hielten.

„Nope... keine Ahnung." Ich seufzte und schnaubte leicht über die beiden. Ohne weiter darüber nachzudenken, schnappte ich mir Max und zog sie mit mir durch den Schrottplatz, während wir gemeinsam die Köder überall hin verteilten.

Wir beide waren nun dabei, den Schrottplatz aufzuräumen und herumliegende Bleche aus dem Weg zu schaffen. Als ich ein besonders großes Stück entdeckte, das ein Stück entfernt lag, lief ich hin, um es zu holen. Ich hob eine Seite des Blechs hoch und plante, es bis zum Bus zu schieben, da es viel zu schwer war, um es komplett zu heben. Doch zu meiner Überraschung wurde auch die andere Seite angehoben. Als ich hochblickte, trafen sich meine Augen mit denen von...

„Steve", entfuhr es mir, und ich versuchte ein Lächeln zu verbergen. „Danke."

Er grinste und nahm mir das Blech ab, bevor er mir ein Zwinkern schenkte. „Kein Problem, Henderson. Dafür bin ich doch hier, oder?"

Als Steve das schwere Metall für mich wegtrug, bemerkte ich, wie er einen Klappstuhl neben dem roten Auto entdeckte. Er nahm ihn auf und ließ ihn mit einem lauten Klappern gegen die Motorhaube fallen. Das Geräusch unterbrach die Unterhaltung zwischen Dustin und Lucas abrupt. „Hey, ihr Knallköpfe! Wieso sind die einzigen, die mir helfen, deine Schwester und dieses kleine Mädchen?", rief er und bedeutete hinter sich. „Es wird bald dunkel. Kommt schon!"

Die Worte von Steve ließen Lucas und Dustin langsam unf genervt aufstehen. Steve schlug ungeduldig und dringlich mit der Hand auf die Motorhaube. „Ich sagte, los jetzt!"

„Okay, okay, reg dich ab, Man!", meckerte Dustin und rollte mit den Augen, während Lucas es ihm gleichtat.

Während wir fünf wieder damit begannen, den Schrottplatz nach unseren Wünschen zu organisieren, griff ich hin und wieder nach der Halskette, die um meinen Hals hing, nur um mich zu vergewissern, dass sie noch da war. Im Laufe der Zeit war es zu einer Art Ritual geworden. Immer wenn ich mich ängstlich, angespannt oder besorgt fühlte, fand meine Hand den Weg zu diesem kleinen Schmuckstück. Es war seltsam, wie ein kleines Stück Metall und ein einfacher Anhänger mir so viel Trost und Sicherheit geben konnten. Aber irgendwie beruhigte mich das Gewicht des Anhängers und die glatte Oberfläche, wenn ich ihn zwischen meinen Fingern rieb.

Steve wiederum nahm das Benzin und begann, eine Spur davon direkt vom Haufen des restlichen Köders bis zur Tür des Busses zu gießen. Sein konzentrierter Ausdruck und die gezielten Bewegungen zeigten, dass er entschlossen war, diese Aufgabe zu erledigen. Ein Seufzen entwich meinen Lippen, als ich sah, was er tat. Es war nicht gerade meine Lieblingsmethode, aber wir hatten nicht viele Optionen.

Währenddessen half ich Max dabei, eine Leiter zu tragen und sie in den Bus zu bringen. Die Leiter war schwer und unhandlich, aber zu zweit schafften wir es, sie vorsichtig hineinzumanövrieren. Diese Leiter würde es uns ermöglichen, auf das Dach des Busses zu gelangen, eine wichtige Position, um einen Überblick über den Schrottplatz zu behalten und unsere Strategie umzusetzen.

Die Nacht senkte sich langsam über den Schrottplatz, als wir einer nach dem anderen in den Bus stiegen und Dustin schließlich die provisorische Tür hinter sich schloss. Lucas kletterte auf das Dach und griff nach seinem Fernglas, bereit, das Gelände zu überwachen. Steve saß ruhig in einer Ecke des Busses und spielte mit seinem Feuerzeug, während ich mich neben ihn setzte und meinen Kopf gegen die kühle Wand lehnte.

„Alles okay?", fragte Steve sanft und sah mich mit besorgten Augen an. Seine Stimme war leise, fast wie ein Flüstern in der nächtlichen Stille. Er konnte meine Anspannung spüren, auch wenn ich versuchte, sie zu verbergen. Es war selten, dass Steve mich in solch ruhigen Momenten sah. Normalerweise war ich hektisch oder besorgt, aber diesmal m, gab ich mir Mühe ruhig zu bleiben. Ich musste mutig sein.

Ein sanftes Lächeln glitt über meine Lippen, als ich seine warmen braunen Augen sah. Es war ein seltenes Gefühl der Ruhe, das ich in seiner Nähe empfand. Unbewusst rückte ich näher an ihn heran, die Nähe zu ihm fühlte sich vertraut an. „Ja, mir gehts gut", antwortete ich leise, meine Stimme kaum mehr als ein Flüstern in der Dunkelheit.

„Okay", flüsterte er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch in der Dunkelheit des Busses. „Vergiss nicht, ich lass nicht zu, dass dir was passiert. Weißt du noch?", fügte er mit einem kleinen Zwinkern hinzu, dieses typische Steve Harrington Zwinkern, das mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte, obwohl ich gleichermaßen meine Augen verdrehen wollte.

„Süß, Danke", erwiderte ich leise und ließ seine Worte ein warmes Gefühl der Sicherheit in mir aufsteigen.

„Also...", begann Max von der anderen Seite des Busses. „Also habt ihr wirklich schon mal gegen so ein Ding gekämpft?"

„Mhm", antwortete Steve knapp, seine Augen immer noch auf mich gerichtet, als ob er nach meinem Wohlbefinden Ausschau halten würde.

Ich spürte Max' skeptischen Blick, antwortsuchend auf mir ruhen, während ich langsam nickte. „Eins davon hat mich letztes Jahr sogar fast aufgefressen", gestand ich mit einem beklemmten Lächeln. Eigentlich war es nichts worüber man lächeln sollte. Ich konnte Max' Zweifel förmlich in der Luft spüren. Für sie klang es wahrscheinlich furchtbar lächerlich, an Monster zu glauben. Aber sie war nicht dabei gewesen, hatte nicht das furchteinflößende Grummeln oder das Klappern der Zähne und Krallen gehört.

„Und ihr seid euch 100% sicher, dass es kein Bär war?", fragte Max erneut, ihre Stimme nun etwas vorsichtiger.

„Scheisse. Sei doch nicht blöd, okay? Es war kein Bär!", fuhr Dustin etwas zu harsch dazwischen, während er nervös auf und ab ging, die Hände in den Jackentaschen vergraben. „Wieso bist du überhaupt hier, wenn du uns nicht glaubst? Geh doch nach Hause."

„Dustin–", begann ich seufzend, aber er schien meine Warnung zu überhören.

„Oh je. Da ist aber Jemand grantig. Musst du nicht längst ins Bett?", brummte Max, sichtlich genervt von Dustin's Ton und Stimmung. Sie stand von ihrem Platz auf, kletterte die Leiter hinauf und gesellte sich lieber zu Lucas auf das Dach.

„Das ist gut", kommentierte Steve ruhig und lehnte sich entspannt zurück. „Zeig, dass es dich nicht juckt."

„Ist doch so", erwiderte Dustin achselzuckend, bevor er plötzlich bemerkte, wie Steve ihm zuzwinkerte. „Warum zwinkerst du, Steve? Hör auf." Dustin schüttelte den Kopf und verdrehte die Augen, während er versuchte, die Unruhe in seinem Magen zu ignorieren.

Ich konnte es kaum glauben. „Warte... du versuchst ihm beizubringen, dass... der Weg, Mädchen zu bekommen, der ist, sie zu ignorieren?", fragte ich empört, meine Stirn war vor Fassungslosigkeit gerunzelt.

Steve zuckte unbeholfen mit den Achseln und spielte stattdessen wieder mit seinem Feuerzeug. Sein Blick war schwer zu deuten, als ob er zwischen Rechtfertigung und Verlegenheit schwankte.

„Mädchen mögen es nicht, wenn Jungs sich nicht um sie kümmern. Wenn sich ein Kerl nicht um mich kümmern würde, würde mich das ganz bestimmt nicht zum Schwärmen bringen. Es würde mich verdammt nochmal wütend machen!", erklärte ich, meinen Standpunkt energisch vertretend. Ich schaute Steve und Dustin direkt in die Augen und ließ meine Worte wirken. Dann entfuhr mir ein frustriertes Seufzen, und ich ließ meine Finger eine lose Schnur an meinem Oberteil erkunden und versuchte, meine Stimme zu beruhigen. „Wenn ein Kerl mich wirklich mag, dann sollte er mir Aufmerksamkeit schenken, mir zuhören und einfach für mich da sein! ... Uggghhh, wie kann man nur auf so einen dummen Müll kommen?!", stöhnte ich genervt auf und rollte mit den Augen.

Es war wirklich frustrierend zu sehen, wie Steve Harrington meinem kleinen Bruder solch fragwürdige Ratschläge gab. Doch ich konnte nicht einfach schweigen. Es war mir wichtig, dass Dustin lernte, wie man respektvoll mit Mädchen umgeht. Also nahm ich mir vor, später noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen, um ihm die richtige Perspektive zu vermitteln. Bis dahin musste ich mich wohl mit Steve's fragwürdigen Schrott von Tipps auseinandersetzen und hoffen, dass Dustin nicht allzu viel Unsinn davon übernahm.

Der Schrottplatz war von gespenstischer Stille erfüllt, als plötzlich ein lautes Knurren durch die Bäume hallte und mir einen Schauer über den Rücken jagte. Ich sprang auf, mein Herz pochte wild, und lehnte mich an das einzige Fenster im Bus, um es mit Dustin und Steve zu teilen. „Siehst du ihn?", fragte Dustin, seine Stimme von nervöser Anspannung durchdrungen.

„Nein", antwortete Steve. Vor uns erstreckte sich nur undurchdringlicher Nebel, der die unteren Teile der Autos verschluckte und alles in eine undurchdringliche Dunkelheit hüllte.

„Lucas, was ist los?", rief Dustin, seine Stimme mit einem Hauch von Panik.

„Einen Moment!", erklang Lucas' Antwort über uns. Einige endlose Sekunden vergingen, bis er wieder sprach: „Ich habe Sichtkontakt! 10 Uhr! 10 Uhr!"

„Da", flüsterte ich und zeigte auf die schemenhafte Gestalt, die aus dem Nebel auftauchte.

„Was macht er?", wollte Dustin wissen, seine Stimme zitternd vor Angst

„Keine Ahnung", erwiderte Steve, während das Knurren des Demohundes immer lauter wurde und die Anspannung in der Luft greifbar war.

„Er nimmt den Köder nicht", bemerkte ich, meine Gedanken wild umherirrend. „Warum nimmt er den Köder nicht?"

„Vielleicht hat er keinen Hunger?", murmelte Dustin, doch seine Worte verhallten in der beklemmenden Stille.

„Vielleicht mag er kein Rindfleisch", scherzte Steve, doch sein ernstes Gesicht ließ keinen Raum für Humor.

Ein Adrenalinschub durchflutete meinen Körper, als ich entschlossen nach der Brechstange griff, die wir vorsorglich mitgebracht hatten. Steve's panische Stimme drang an mein Ohr, als er meinen unerwarteten Schritt bemerkte. „(Y/N)? (Y/N), was machst du denn?!", rief er besorgt, doch ich ließ mich nicht beirren. Mein Blick traf auf den panischen Ausdruck in seinen Augen, als er mich flehentlich zurückhalten wollte. „(Y/N), komm schon, das ist nicht lustig!", drang seine Stimme gedämpft, aber mit Nachdruck. „Komm sofort zurück!"

„Kann dir doch egal sein, Harrington", erwiderte ich kalt, und Widerhalle seine eigenen Worte, während ich die Tür des Busses öffnete und festen Schrittes nach draußen trat. Ich umklammerte die Brechstange mit Entschlossenheit und spürte, wie sich meine Muskeln auf die bevorstehende Konfrontation vorbereiteten. Es war an der Zeit, dem Biest gegenüberzutreten, und ich war bereit, mich der Herausforderung zu stellen.

„Verdammt, (Y/N)", flüsterte Steve, als er meine Entschlossenheit erkannte. Seine Augen weiteten sich, als er die Brechstange sah, die ich fest umklammerte. Ohne zu zögern, griff er nach seinem Schläger und folgte mir hinaus in die Dunkelheit. Er wollte mich vermutlich nicht alleine lassen.

Gemeinsam schlichen wir uns durch den Nebel, unsere Blicke auf die Gestalt gerichtet, die sich vor uns abzeichnete. Steve begann eine spöttische Melodie zu pfeifen, während er die Situation zu entschärfen versuchte. „Komm schon, Kumpel", flüsterte er, doch sein Ton verriet die Anspannung in ihm.

Ich stimmte ein und wiederholte seine Worte. „Komm schon, Kumpel. Menschen sind viel leckerer als Katzen", fügte ich hinzu, meine Stimme fest vor Entschlossenheit.

Steve schwang seinen Baseballschläger tief und entschlossen auf den Boden, während ich die Gestalt im Nebel zum ersten Mal klar sah. Ein Schauder durchfuhr mich, aber ich ignorierte ihn und konzentrierte mich stattdessen auf die bevorstehende Herausforderung. Doch bevor ich reagieren konnte, durchbrach Lucas' warnende Stimme die Stille.

„Leute! Achtung!", rief er eindringlich vom Dach des Busses.

„Ich hab zu tun!", brüllte Steve, seine Stimme klang angespannt.

„3 Uhr! 3 Uhr!", schrie Lucas weiter. Ich drehte mich um und sah ein weiteres Biest in der Ferne.

„(Y/N)! Steve! Abbrechen! Abbrechen!", drang Dustins panische Stimme aus dem Bus zu uns herüber.

Die Demohunde brachen über uns herein, ihre klaffenden Münder und glühenden Augen füllten die Nacht mit Schrecken. Instinktiv griff ich nach meiner improvisierten Waffe und wirbelte herum, um mich dem Angriff entgegenzustellen. Mit einem kraftvollen Schlag trieb ich einen der Biester zurück, während Steve mit beeindruckender Geschwindigkeit einen weiteren zurückschleuderte. Adrenalin pulsierte durch meine Adern, als ich mich geschickt zwischen den alten Autos hindurchbewegte, den Zähnen der Bestien nur knapp ausweichend. Plötzlich hörte ich ein Knurren direkt hinter mir und spürte, wie sich die Luft veränderte. Ohne zu zögern, sprang ich über die Motorhaube eines der Autos und landete auf der anderen Seite, knapp den scharfen Zähnen entkommend. Steve folgte meinem Beispiel, sprang ebenfalls über die Motorhaube und warf einen weiteren Demohund zurück.

„Beeilt euch, Leute! Los!", schrie Lucas, seine Stimme voller Dringlichkeit. Steve und ich rappelten uns auf, und stürzten uns vorwärts, unsere Schritte von dem bedrohlichen Knurren der Demohunde begleitet, die uns wie hungrige Bestien verfolgten.

„Lauft!", brüllte Dustin, seine Worte ein verzweifelter Schrei in der dunklen Nacht.

Ich stürzte in den Bus und spürte, wie Steve mir dicht auf den Fersen war, die Tür hinter uns zuschlug, gerade als ein weiterer Demohund seine zähnefletschende Fratze zur Schau stellte, nur wenige Zentimeter von uns entfernt. „Verdammt!", fluchte und schrie Dustin verzweifelt. Wir alle zogen uns von der Tür zurück, während Steve hastig ein Stück Metall nahm und es als improvisierte Verriegelung anbrachte.

„Haben die Tollwut oder so etwas?", rief Max, ihre Stimme voller Panik und Verwirrung.

„Sie können hier nicht rein! Sie können nicht!", schrie Lucas zu sich selbst. Die Monster knurrten und hämmerten gegen die Tür, während Steve und ich unsere Stiefel gegen das Metall stemmten, um den Eingang zu blockieren.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich mich unbewusst in Steve's Arme geworfen hatte, praktisch auf ihm liegend, als wir uns zusammenhielten, um die drohende Gefahr draußen zu halten.

Die Fensterscheibe zersplitterte, und ein Demohund stürmte beinah herein, was uns alle dazu brachte, aufzuspringen und auf die andere Seite des Busses zu fliehen. Steve packte seinen Baseballschläger und ließ ihn auf das Biest niedersausen, immer wieder, während Dustin sein Walkie-Talkie ergriff und hineinschrie: „Kann uns irgendjemand hören?! Mike? Will? HILFE! GOTT GEHT SCHON RAN!" Der Bus schaukelte bedrohlich hin und her. „Wir sind auf dem alten Schrottplatz und werden alle sterben!", brüllte Dustin weiter.

Ich hörte ein lautes Klopfen an der Tür, und Steve wurde rückwärts gestoßen. Ich eilte zu ihm, um ihm aufzuhelfen, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als das Dach zu wackeln begann.

„Holt das verdammte Dach! Holt das verdammte Dach!", schrie ich den anderen zu. Max hatte ihre Hände auf der Leiter, als sie jedoch aufsah fand sie sich einem Demohund gegenüber.

Ein markerschütternder Schrei entfuhr ihr, und Steve warf sich sofort zwischen sie und das Monster. „AUS DEM WEG!", brüllte er, während er sie von der Leiter stieß. Er umklammerte seinen Schläger und forderte das Biest heraus. „Du willst etwas?! Komm und hol's dir." Das Monster bäumte sich auf, sein Schrei war ohrenbetäubend und durchdringend. Steve's Griff um den Schläger wurde fester. Dann neigte sich das Ungeheuer zur Seite und sprang vom Busdach, wodurch das Fahrzeug heftig schwankte. Max und ich verloren den Halt und stürzten zu Boden, während Steve auf mich fiel, seine Hände auf beiden Seiten von mir. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt.

Ich wagte es nicht, mich zu bewegen.

Steve erhob sich einen Augenblick später, er hob seinen Baseballschläger auf, dann reichte er mir meine Brechstange und bewegte sich leise zur Tür, um sie vorsichtig zu öffnen. Mein Herz raste, wie wild.

„Was ist passiert?", stammelte Lucas, sein Blick nervös umherirrend.

„Hat Steve sie verschreckt?", fragte Dustin.

„Nein", erwiderte Steve ruhig. „Auf keinen Fall." Er drehte sich um und sah mich und die anderen an. „Sie laufen irgendwohin."

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