09. WEIHNACHTSABEND

24/12/1983 | HAWKINS, INDIANA — Die winterliche Luft war erfüllt von einem Hauch von Magie und Ruhe, als ich mich auf den Weg machte, um Dustin und Lucas abzuholen. Die Straßen waren mit funkelnden Lichtern geschmückt, und der Duft von Tannennadeln lag in der Luft. Es war Heiligabend, und ich konnte die Vorfreude in der Luft förmlich spüren.

Mom hatte mich gebeten, die Jungs abzuholen, während Joyce Jonathan bat, Will mitzunehmen. Also beschlossen Jonathan und ich, uns zusammen auf den Weg zu machen, um unsere Freunde abzuholen und uns gemeinsam auf einen besonderen Weihnachtsabend vorzubereiten.

Als Jonathan und ich uns vor dem Haus der Wheelers trafen, um die Jungs abzuholen, spürte ich eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität in mir aufsteigen. Seit den turbulenten Ereignissen der vergangenen Wochen waren Jonathan und ich enger denn je zusammengewachsen. Wir umarmten uns warm und fest und redeten einen kurzen Moment, bevor die Klingel betätigten.

Die Haustür öffnete sich nach wenigen Sekunden und Mrs. Wheeler erschien mit einem strahlenden Lächeln. „Frohe Weihnachten, Mrs. Wheeler", sagten Jon und ich gleichzeitig und erwiderten die Herzlichkeit.

„Frohe Weihnachten, ihr Zwei", begrüßte sie uns zurück, küsste meine Wangen und ich konnte förmlich sehen, wie Jonathan sich dein lachen verkniff, als ihr roter Lippenstift meine Wangen einfärbte. Er war mit einem sanften, mütterlichen Reiben über seinen Schulter davongekommen. „Die Kids sind unten", fügte sie hinzu und ließ uns hinein.

Als Jonathan und ich die Treppe hinunterliefen, hörten wir die Jungs wie wild jubeln, doch als sie uns bemerkten waren sie still und sahen in unsere Richtung. „Woah, was mieft hier denn so?", scherzte Jonathan, als wir den Keller betraten.

„Habt ihr den ganzen Tag nur gespielt oder gefurzt?" warf ich grinsend ein, was ein allgemeines Gelächter auslöste.

„Nein, das war Dustin. Er hat eine stinkende Duftbombe gezündet", erklärte Lucas lachend und machte eklige Furzgeräusche nach.

„Sehr witzig", erwiderte Dustin beleidigt, und ich kämpfte darum, mein Lachen zu unterdrücken.

„Dustin hat gefurzt! Dustin hat gefurzt!", rief Mike und sang es fast wie ein Kinderreim. Die Jungs hatten offensichtlich Spaß, und ich war erleichtert zu sehen, dass auch Will wieder lachen konnte.

„Will, es ist Zeit nach Hause zu gehen", sagte Jonathan und bat ihn, ihm zu folgen.

„Du auch Dusty, wir gehen", fügte ich hinzu. „Lucas, du fährst bei mir mit."

Nachdem sich alle verabschiedet hatten und nach oben gingen, wanderten wir durch das Haus. „Hattet ihr eine gute Zeit?", fragte ich die Jungs, als wir langsam durch die Flure schlenderten.

„Ja, es war echt abgefahren!", antworteten sie begeistert und strahlten, und erzählten und erzählten.

Wir passierten die Küche, wo wir Mrs. Wheeler dabei sahen, wie sie einen Kuchen liebevoll verzierte. „Bitte richtet euren Müttern schöne Weihnachtsgrüße von mir aus", sagte sie freundlich, während sie uns mit einem warmen Lächeln ansah.

„Natürlich, machen wir. Frohe Weihnachten!", versicherten wir ihr, bevor wir uns auf den Weg zur Haustür machten.

Als wir gerade das Haus verlassen wollten, rief uns Nancy von der Treppe aus zurück. Sie kam auf uns zu, in ihren Händen kleine Geschenke haltend. „Hey, äh Jonathan, (Y/N), wartet mal", rief sie uns hinterher, bevor wir die Schwelle erreichten. „Frohe Weihnachten", sagte sie und reichte uns kleine Päckchen mit einem warmen Lächeln auf ihrem schönen Gesicht.

„Danke", erwiderten wir, uns leicht verlegen fühlend. „Wir ähm... haben leider gar nichts für dich..."

„Ich ähm... fühl mich mies", sagte Jonathan.

„Nein, es ist kein wirkliches Geschenk... Es ist... naja ja, du wirst es ja sehen", erklärte sie und drückte Jonathan einen zarten Kuss auf die Wange.

Sie wandte sich dann zu mir und gab mir eine lange und warme Umarmung. „Danke."

Als Nancy mich fest umarmte, spürte ich eine Welle der Freude und Wärme über mich hinwegspülen. „Danke", flüsterte ich gerührt, kurz bevor wir uns voneinander lösten. Ihr warmes Lächeln berührte mein Herz, und für einen Moment hoffte ich, dass diese Geste ein Zeichen dafür sein könnte, dass wir uns wieder annähern könnten. Weder sie noch ich, haben uns für unsere Worte und den Streit entschuldigt, doch irgendwo hoffte ich, dass sie wusste, dass meine Worte im Wald nur aus der Hitze des Augenblicks kamen, aus einem Moment der Wut und Verzweiflung.

Als ich mich gerade von Nancy verabschieden wollte, erschien Steve auf der Treppe, ein kleines rotes Geschenk in seinen Händen. „Oh hey, Henderson", begrüßte er uns mit einem leichten Lächeln. „Ich ähm... hab auch noch ein Geschenk für dich." Mein Herz überschlug sich fast vor Überraschung.

Ich nahm das Geschenk entgegen, dankbar für diese unerwartete Geste. „Wie süß, danke", sagte ich aufrichtig und lächelte ihm zu. Ohne zu zögern trat ich einen Schritt auf ihn zu und zog ihn dann ebenfalls in eine Umarmung. Für einen Moment spürte ich die Spannungen zwischen uns schwinden, und es fühlte sich befreiend an, ihm mit einem offenen Herzen zu begegnen. „Frohe Weihnachten... Steve."

Wir verließen das warme Zuhause der Wheelers und traten hinaus in die winterliche Nacht. Es war ein kalter Hauch von Winter in der Luft, als ich Jonathan, Will zum Abschied umarmte, während Lucas und Dustin es mir gleichtaten, bevor die Jungen in mein Auto stiegen.

„Alles klar, schnallt euch an, Jungs", sagte ich, als wir uns im Inneren des kühlen Autos niederließen. Sie schnallten sich auf den Rücksitzen an und ich bat sie, meine Geschenke festzuhalten, damit sie während der Fahrt nicht auf den Boden fielen. Ich reichte ihnen meine liebevoll eingepackten Geschenke, und sie hielten sie ungeduldig auf ihren Schößen fest.

„Dürfen wir deine Geschenke aufmachen?" fragte Dustin neugierig und strahlte mich an.

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Meinetwegen", lachte ich und verdrehte meine Augen belustigt über die beiden.

Lucas war kaum zu bremsen vor Aufregung, als er das Geschenk von Nancy auspackte. Seine Hände zitterten vor Vorfreude, als er das Geschenkpapier vorsichtig abzog und einen kleinen, bunten Bilderrahmen enthüllte.

„Und, was ist es?", fragte ich gespannt, mich in meinem Sitz umdrehend, während wir immer noch vor dem Haus der Wheelers geparkt waren.

„Es ist ein Bild von dir und Nancy", antwortete er lächelnd. Er drehte den Rahmen um und präsentierte mir stolz das Bild, das darin steckte. Es war ein altes Foto von mir und Nancy aus unserer Kindheit. Wir waren beide sechs Jahre alt und hatten uns an diesem Tag als Prinzessinnen verkleidet. Ein warmes Gefühl der Nostalgie überkam mich, als ich mich an diesen besonderen Tag zurückerinnerte. Die Sonne schien an diesem Tag besonders hell, und wir hatten stundenlang im Garten gespielt, lachend und träumend von Abenteuern in fernen Ländern. Es war einer dieser seltenen Augenblicke der Unbeschwertheit, die man nur in der Kindheit erlebt.

Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen, während ich das Bild betrachtete. Es war seltsam, wie ein einfaches Foto so viele Erinnerungen und Emotionen wecken konnte. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln, als ich realisierte, dass Nancy dieses Foto nach all den Jahren noch immer aufbewahrt hatte.

„Jetzt bin ich dran!", rief Dustin aufgeregt und öffnete das Geschenk von Steve.

„Und?", fragte ich gespannt und beobachtete, wie er die kleine Schachtel mit einer Schleife öffnete. Seine Augen weiteten sich neugierig, als er den Inhalt betrachtete.

„Es ist eine langweilige Kette", antwortete er schließlich, als er sie mir zeigte.

Meine Augen weiteten sich unbewusst, als ich die niedliche Halskette betrachtete. Ein Anhänger in Form eines „H" schmückte sie.

„Wieso schenkt Steve Harrington dir eine Halskette mit einem H?", fragte Dustin verwirrt.

„Keine Ahnung...", antwortete ich genau so ahnungslos und zuckte mit den Achseln. Es musste wohl ein „H" für „Henderson" sein.

„Vielleicht läuft etwas zwischen den beiden", kicherte Lucas und machte nervige Knutschgeräusche, gefolgt von Dustin. „Wart nur ab, bis deine Schwester und Harrington ihre Spucke austauschen."

„Ha Ha, sehr witzig", erwiderte ich, leicht verlegen, aber mit einem Grinsen auf den Lippen. Ich rollte mit den Augen und fügte hinzu: „Okay, wir fahren nach Hause, ihr Witzbolde." Ich startete den Wagen und fuhr los, nicht bereit und in der Stimmung, weiter über Steve Harrington zu reden. Er war wieder mit Nancy zusammen, und ich freute mich für die beiden. Ich würde nie mehr als eine Freundin für ihn sein, und das war völlig in Ordnung...

„Also, erzählt, wer hat die Runde gewonnen?", fragte ich die Jungs, um mich abzulenken. Das eigenartige Kribbeln in meinem Magen wollte jedoch nicht verschwinden, und ich konnte mein Lächeln einfach nicht unterdrücken.

„Mike", erzählten sie aufgeregt und begannen, über ihre heutige Kampagne zu plaudern. Die Fahrt verging schnell, und bald erreichten wir Lucas' Haus, wo wir ihn ablieferten.

Als wir schließlich zu Hause ankamen, konnten wir ein schönes Weihnachtsfest mit unserer eigenen Familie und unseren niedlichen Katzen genießen.

...Ohne Monster.

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