01. DUNGEONS & DRAGONS
06/11/1983 | HAWKINS, INDIANA — Es ist eine große Verantwortung, eine große Schwester zu sein, aber es hat definitiv seine Vorteile. Ob man sie neckt oder in Verlegenheit bringt, all das gehört nunmal zum Job, nicht wahr? Doch am Ende des Tages ist es wichtig sicherzustellen, dass deine kleine Schwester oder dein kleiner Bruder stets weiß, dass du sie liebst, egal was kommt.
Als ich heute das Haus betrat, öffnete Mrs. Wheeler die Tür mit ihrem üblichen strahlenden Lächeln und wies mich darauf hin, dass die Jungs im Keller waren. Ohne zu zögern, eilte ich die Treppe hinunter und wurde sofort von Mike's aufgeregter Stimme begrüßt.
„Troglodyten!", rief er aus, während er die dunkle Spielfigur auf das Brett schlug. „Wartet mal– ... hört ihr das?" Sein Blick wanderte über seine Schulter, und eine unheilvolle Spannung lag in der Luft. Als er mich sah, verbreitete sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. „Der Demogorgon", flüsterte er geheimnisvoll, und ich verstand sofort, welche kleine Idee er im Sinn hatte.
Während die anderen Jungs viel zu sehr in ihrer Kampagne vertieft waren und mich noch nicht bemerkt hatten, wollte Mike wohl, dass ich ihnen allen einen kleinen Schrecken einjage und für eine Minute mitspielen sollte.
„D-das Geräusch...", stammelte er, und ein unheimliches Gefühl kroch den anderen über den Rücken.
„Boom... Boom-" Ich beschloss, Mikes spöttisches Stottern zu unterbrechen, um den Schrecken so authentisch wie möglich zu machen. Ich sprang die letzten paar Stufen hinunter und gab ein lautes Geräusch von mir. Ich wusste was Mike plante und hatte nichts dagegen kurz mitzuspielen. Schon oft habe ich D&D mit den Jungs gespielt und es hat zugegebenermaßen echt Spaß gemacht.
„BOOM!", brummte ich erneut und brachte die anderen zum Lachen.
„Das Geräusch kam nicht von Troglodyten! Das ... kam von etwas anderem..."
Alle Jungs sahen mich an, und ich grinste, ging näher auf sie zu. Alle starrten mich intensiv an, während ich mir die gruseligste Spielfigur von Mike schnappte. „Der Demogorgon!", brüllte ich und knallte die Figur, auf das Spielbrett, sodass alle erschrocken nach Luft schnappten.
„Oh nein! Wir sind geliefert!", rief Dustin frustriert aus.
Ich grinste und sagte zu Will: „Wähle deine Waffe."
Er zuckte mit den Achseln und antwortete irritiert: „Ich weiß nur nicht welche!"
„Feuerbälle!", schlug Lucas vor.
Will war besorgt, einen so riskanten Zug zu wagen, und sagte: „Dafür müsste ich 13 oder mehr würfeln!"
„Zu riskant! Nimm Schutzzauber", beharrte Dustin.
Lucas weigerte sich, Will aufzugeben zu lassen. „Sei kein Weichei! Nimm einen Feuerball. Los!"
„Schwachsinn, Nimm Schutzzauber!"
Mike und ich wechselten einen kurzen Blick und waren uns einig, dass die Jungs einen großen Weckruf brauchten. Plötzlich schrie Mike: „Der Demogorgon hat genug von euren lächerlichen Zoffereien! Er stampft auf euch zu! BOOM!" und ich schlug meine Hand auf den Tisch und erzeugte ein lautes Geräusch, das die Schritte des Demogorgon nachahmen sollte.
„Will, Feuerball abschießen!", schrie Lucas.
„Er kommt näher! BOOM!!", versuchte ich mitzuwirken.
„Schutzzauber ausführen!"
Will stotterte: „F-Feuerball!" und warf versehentlich die Würfel vom Tisch. Die Jungen zerstreuten sich, um sie zu finden, was im Moment für noch mehr Chaos sorgte.
„Hey Jungs, es tut mir leid, euch das sagen zu müssen, aber euer lustiger D&D-Abend ist hiermit zu Ende", begann ich. „Wir müssen gehen Dustin. Mom möchte, dass wir beide nach Hause kommen, also hat sie mir, deiner bescheidenen großen Schwester befohlen, dich zurück zu fahren."
„Komm schon, (Y/N)! Bitte, noch zehn Minuten?", flehte Dustin mich an und versuchte immer noch verzweifelt die Würfel zu finden.
„Sorry, Dusty, es ist 10 nach 8. Wir müssen jetzt wirklich nach Hause, also pack deine Sachen, ich möchte nicht schon wieder in Schwierigkeiten geraten", antwortete ich, als ich zu Will rüberging und seine braunen Haare durcheinander wuschelte, als er den Würfel endlich gefunden hatte. „Tut mir leid, Kiddo, es ist eine 7. Wie geht es Jonathan?", fragte ich Will und er lächelte und schob sanft meine Hand weg. Sein älterer Bruder Jonathan war für mich immer ein guter Freund gewesen, zwar reden wir nicht mehr so viel, wie damals, aber ich denke, das ist in Ordnung... Menschen wachsen manchmal auseinander, doch das bedeutet nicht, dass Jonathan mir egal ist.
„Es geht ihm gut, er wird immer besser im Fotografieren", sagte Will aufgeregt und lobte seinen älteren Bruder.
„Jonathan war schon immer großartiger Fotograf", stimmte ich mir einem sanften Lächeln zu und er nickte. Während Dustin noch immer seine Sachen zusammensuchte, wandte ich mich an Mike: „Und was ist mit Nancy?"
„Sie ist total eingebildet geworden, seitdem–", begann Mike, wurde jedoch von Lucas unterbrochen.
„Seitdem sie, mit diesem Idioten Steve Harrington ausgeht", endete Lucas und verdrehte die Augen. Ich konnte nicht anders, als auch ein wenig über seinen Kommentar zu kichern.
„Es ist nicht Steve, Nancy ist diejenige, die schon immer eine – ähh – Spaßbremse war", scherzte ich, und die Jungs lachten über meine Worte. Neben Jonathan war ich definitiv die Beste der Besten in der Abteilung für ältere Geschwister. Ein kleiner Seufzer entwich mir, als ich hinzufügte: „Eigentlich ist es schon schade, dass wir den Kontakt verloren haben..." Aber so ist das Leben einfach wohl.
„Hast du alles?", fragte ich Dustin, und er nickte schließlich. „Na dann, lass uns nach Hause gehen", fügte ich hinzu, als wir uns vorübergehend von den anderen Jungs verabschiedeten.
Als wir die Maple Street entlangfuhren, lächelte ich Dustin herzlich an und fragte: „Und, wie war's?"
„Wirklich cool. Vielleicht könntest du ja bald mal wieder bei einer unserer Kampagnen mitspielen", schlug Dustin vor, und dies brachte mich zum Schmunzeln. Meine Figur in D&D ist eine Elfe, und ich muss zugeben, dass ich echt gut in dem Spiel bin. Es ist so süß von Dustin, Zeit mit seiner großen Schwester verbringen zu wollen. Nancy und Mike haben sich über die Jahre immer weiter voneinander entfernt, und laut Mike streiten sie nur noch pausenlos.
„Klar, hört sich gut an", lächelte ich Dustin sanft an. „Oh, hey, wir wäre es übrigens mit einem Filmabend?"
„Du hast neue Kassetten besorgt?", fragte Dustin aufgeregt.
„Mhm", sagte ich und neckte ihn ein wenig, bevor ich schließlich den Titel preisgab. „Wie wäre es mit dem neuen Star Wars-Film?"
„Abgefahren!!"
Der nächste Morgen brach an, und Mom war bereits auf der Arbeit. Das hieß, dass heute ich an der Reihe war, meinem kleinen Bruder und mir das Frühstück zu machen. Mit einem Seufzer der Vorfreude begann ich meinen Tag in der Küche, bereit, uns einen guten Start in den Tag zu ermöglichen. Trotz der Tatsache, dass ich todmüde war und eigentlich keine Lust auf die Schule hatte, freute ich mich darauf, die Morgenroutine mit meinem kleinen Bruder zu teilen.
„Hey Dusty, was hättest du heute gerne zum Frühstück?", fragte ich ihn, heute tatsächlich mal überraschend gut gelaunt. „Wie wäre es mit Cornflakes? Oder soll ich vielleicht uns Pancakes machen?"
Statt sich für eine Option zu entscheiden, schlug er stattdessen etwas Eigenes vor. „Deine (Y/N) Spezialwaffeln", antwortete er mit einem breiten Grinsen. Oh, wie sehr er meine weltberühmten Waffeln liebte...
„Geht klar", zwinkerte ich ihm zu und machte mich sofort ans Werk und rührte die Zutaten zusammen. Nach wenigen Minuten war ich schließlich mit dem Teig fertig, als plötzlich das Telefon klingelte. „Henderson, Hallo?", meldete ich mich am Hörer, während ich die Eier zurück in den Kühlschrank stellte. Dustin saß ungeduldig am Tisch, seine Augen leuchteten vor Vorfreude auf die Waffeln, die gleich kommen würden. Unsere Katze Mietz strich mir um die Beine, leise schnurrend, als ob sie auch einen Anteil am Frühstück haben wollte.
„(Y/N)?", fragte die Person auf der anderen Leitung. Es war Mrs. Byers, und ihre Stimme klang leicht angespannt.
„Oh, Joyce! Hey, wie geht es dir?"
„Oh ähm ... Ich bin ehrlich gesagt etwas besorgt ... Wo ist deine Mom?", fragte sie, und ich spürte schließlich die Anspannung in ihrer Stimme.
„Sie ist bereits vor etwa einer Stunde zur Arbeit gegangen, wieso?", fragte ich, meine eigenen Sorgen langsam aufkeimend.
„Nun ja, Will ist letzte Nacht nicht nach Hause gekommen, und er ist auch nicht bei Mike geblieben. Ist er bei Dustin geblieben?", fragte sie und auf einmal blieb mein Herz etwas stehen.
„Nein, Joyce. Bei uns war er auch nicht. Will ist nicht nach Hause gekommen?!", hakte ich nach, meine Besorgnis wachsend.
„Nein...", antwortete sie gestresst. Und wer konnte es ihr auch verübeln, natürlich wäre ich auch in Panik und Sorge wenn mein Kind vermisst werden würde. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sich Mrs. Byers fühlen musste, und mein eigener Magen verkrampfte sich vor Sorge.
„Es ist bestimmt alles gut, Joyce. Will ist ein kluges, verantwortungsbewusstes Kind, vielleicht ist er schon zur Schule gegangen", versuchte ich sie zu beruhigen und zuckte mit den Schultern.
„Vielleicht... Naja, danke, Schätzchen", antwortete Joyce schließlich, doch ich konnte ihre Unsicherheit spüren.
„Kein Problem. Und wenn du Hilfe brauchst, frag einfach", versicherte ich ihr mit einem warmen Lächeln, dass sie nicht in der Lage war zu sehen.
„Werd ich, danke", sagte sie und legte den Hörer auf. Auch ich tat dasselbe, doch die Sorge um Will ließ mich nicht los, während ich versuchte, meine eigenen Ängste zu verdrängen und Joyce in Gedanken zu unterstützen.
„Dustin, Joyce hat gesagt, dass Will letzte Nacht nicht nach Hause gekommen ist", erklärte ich ihm, die Besorgnis in meiner Stimme nicht verbergend.
„Ist er nicht?", fragte er, seine Stirn leicht gerunzelt, bevor ich meinen Kopf schüttelte, meine Augen fest auf den Boden gerichtet.
„Du hast nichts von ihm gehört, oder?", hakte ich etwas beunruhigt nach, meine Gedanken wild umherschwirrend.
„Nicht seit letzter Nacht, aber wie du gesagt hast, er ist wahrscheinlich schon zur Schule gegangen. Er ist ständig aufgeregt, wenn er denkt, dass Mr. Clarke uns einen Überraschungstest schreiben lässt", sagte Dustin mit einem zögerlichen Lächeln, das jedoch meine Sorgen nicht ganz vertreiben konnte. Ich nickte langsam, meine Lippen fest aufeinander gepresst, während ich versuchte, meine wachsenden Sorgen zu verdrängen.
Nach ein paar Minuten war ich endlich mit den Waffeln fertig und stellte sie stolz auf den Esstisch. Die goldenen Leckereien waren mit Schlagsahne, Schokoladenküssen, Gummibärchen und bunten Schokoladenlinsen übersät, eine Augenweide für jeden Waffelliebhaber und Zucker-Junkie.
„Ahh, Danke!", strahlte Dustin, mit Messer und Gabel in den Händen, bevor er begann, sein warmes Frühstück zu verspeisen. Sein Gesicht leuchtete vor Freude, als er den ersten Bissen nahm und die süßen Aromen genoss.
„Gerne, Dusty", erwiderte ich sein Lächeln und spiegelte seine Freude wider, während ich mich ihm gegenüber setzte und nun ebenfalls meine Waffeln aß. Der warme Duft von frisch gebackenen Waffeln erfüllte den Raum, und ich konnte nicht anders, als mich für einen Moment in dem köstlichen Geschmack zu verlieren.
Nach dem Frühstück war ich nun in der Schule und nutzte einen kurzen Moment, um in mein Tagebuch zu schreiben. Es war meine Art, mich zu organisieren und mich an wichtige Dinge zu erinnern – meine persönliche kleine Welt der Pläne und Gedanken.
• Englisch-Test: Nächsten Montag
• Mathe-Hausaufgaben: Seite 89
• Dringend für den Physik-Test lernen!!!
• Ausleihfrist für Buch überprüfen und ggf. verlängern
Will ist spurlos verschwunden. Joyce ist voller Angst und Jonathan ist krank vor Sorge. Die Byers sind gute Menschen ... Was auch immer mit Will passiert ist oder wer oder was auch immer Will hat ist ein Monster! Ein absolutes Monster! Die ganze Byers-Familie ist verzweifelt über Will's Verschwinden, und mein Herz bricht, wenn ich sehe, wie sehr sie leiden. Denn obgleich Dustin mein leiblicher Bruder ist, sind die Jungs genauso wie kleine Brüder für mich. Ich kann nicht anders, als mich hilflos und traurig zu fühlen, während wir alle darauf hoffen, dass Will bald sicher nach Hause zurückkehrt.
Gerade als ich meinen Eintrag beendet hatte, riss mir jemand mein Buch aus der Hand. „Ernsthaft, Harrington?! Gib's mir wieder!", brummte ich genervt, als er die Seite, die ich gerade geschrieben hatte, durchlas. Er schaute auf und grinste frech.
„Hör auf, Steve. Die Prinzessin hat gesprochen", grinste Tommy H. spöttisch und zwinkerte mir ekelhaft zu, während Carol wie üblich an seinem Arm hing, als wäre sie sein Anhängsel. „Sie hat gesagt du sollst es ihr wieder geben."
„Sehr erwachsen", verdrehte ich genervt die Augen, bevor ich nun Tommy H. säuerlich anstarrte. „Kann ich bitte mein Buch zurückhaben, Harrington?", fragte ich mit einem Hauch von Ironie in meiner Stimme, während ich meine Hand ausstreckte und ihn ungeduldig ansah.
„Awww, sie hat Bitte gesagt", kicherte Tommy mit Carol zusammen, während Harrington von meinem heutigen Eintrag aufsah. Er reichte mir mein Notizbuch, und ich ließ ihm ein kleines Lächeln zukommen, dankbar dafür, dass er kein Drama daraus gemacht hatte. Als ich das Buch an mich drückte, spürte ich eine leichte Berührung seiner Hand und ein seltsames Kribbeln durchzuckte mich.
„Danke", antwortete ich nur, und er erwiderte ein ähnliches Lächeln, als sich unsere Blicke für einen flüchtigen Moment trafen.
„Er tut mir leid...", meldete sich nun auch Nancy zum allerersten Mal, während sie mit einem einfühlsamen Blick über meine Schulter sah. Ich drehte mich um und entdeckte Jonathan. Er hing gerade ein Vermissten-Poster auf. Ein schwerer Kloß bildete sich in meinem Magen. Mein Herz zog sich zusammen, als ich den Schmerz in Jonathans Augen sah. Will war nicht nur sein kleiner Bruder, sondern auch sein bester Freund – eine unersetzliche Verbindung, genauso wie die zwischen Dustin und mir.
„Um wie viel wetten wir, dass er ihn abgemurkst hat?", scherzte Tommy, und ich konnte kaum meine Wut zurückhalten. Mit einem schnellen, wütenden Ruck drehte ich mich zu ihm um.
„Du mieses Stück Scheiße! Jonathan ist ein guter Kerl! Er hätte so etwas niemals getan! Und außerdem weißt du überhaupt nicht, ob Will tot ist!", fuhr ich ihn an, meine Stirn in tiefe Falten gelegt, während ich meine Fäuste ballte. Harrington schlug leicht gegen Tommy's Arm, offenbar unbehaglich mit der Situation.
Ohne weiter nachzudenken entschied ich mich, zu Jonathan rüberzugehen und tippte ihm leicht auf die Schulter. Er drehte sich um und schenkte mir ein schwaches Lächeln, als er bemerkte, dass ich es war. „Hey, (Y/N)!", grüßte er mich, doch ich kannte ihn gut genug und wusste, dass sein Lächeln ziemlich erzwungen wirkte.
„Jon, ich sehe, wie es dir geht ... Du sorgst dich um Will, genau wie wir alle. Wie ich schon deiner Mom gesagt habe, wir werden ihn finden", sagte ich sanft und legte eine beruhigende Hand auf seine Schulter. Ich hob sein Kinn an, damit er mir direkt in die Augen sehen konnte. Jonathan war einer meiner engsten Freunde seit Kindheitstagen und ich spürte förmlich seine Sorge und Verzweiflung. Ich versprach mir selbst, mein Bestes zu tun, um ihm beizustehen und ihm Trost zu spenden.
Jonathan atmete etwas erleichtert auf. „Danke", sagte er leise und schenkte mir ein kleines Lächeln, bevor er sich von mir in eine Umarmung ziehen ließ.
„Ich bin schließlich deine beste Freundin, du wirst mich nicht so schnell los", versprach ich ihm leise, während ich mich von unserer Umarmung löste und einen Blick nach hinten warf. Nancy, Tommy und Carol machten sich auf den Weg zum Unterricht, gefolgt von Steve, allerdings war sein Blick stets auf mich und Jonathan gerichtet. Als er bemerkte, dass mir sein Starren auffiel, drehte er sich nur um und ging weiter den Flur entlang, als ob nichts wäre...
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