Kapitel 36
Bis jetzt verlief der Abend ganz gut. Mehr oder weniger. Taehyung beachtete mich kaum. Ab und zu trafen sich unsere Blicke, doch er wandte sich dann wieder schnell zu seinem Bruder. Das Verhalten von Taehyung ließ mich immer wieder aufseufzen.
Wieso macht er das?
Ich hatte mir nur einen Salat bestellt, da mir der Appetit vergangen war. Allein Taehyungs Anwesenheit lässt meine Stimmung zum Tiefpunkt gleiten. Bis auf meine miese Laune war die Stimmung ausgelassen. Die drei erzählten sich Witze oder vergangene Kindheitsgeschichten, weswegen sie des öfteren lauthals los lachten. Doch ich lachte nicht mit, nicht ein einziges Mal.
Ich war mehr damit beschäftigt Bella in den Schlaf zu wiegen, immerhin war es schon spät. Als Bella nun schlief, sah ich auf, direkt in Taehyungs wunderschönen braunen Augen. Man konnte genau erkennen, dass er abwechselnd zu Bella und dann zu mir sah.
Mir war das Ganze so unangenehm. Ich wollte einfach nur noch nachhause. Weg von Taehyung. Weg von seinem stechenden Blick. Ich suchte das Geld für den Salat zusammen, legte es auf den Tisch. "Ich gehe nachhause.", mit diesen Worten verließ ich mit schnellen Schritten das Restaurant. Erleichtert atmete ich aus, doch leider blieb die Erleichterung nicht, da ich an der Schulter festgehalten wurde. Schockiert drehte ich mich um, bereit zu schreien aber zu meinem "Glück" war es Taehyung. Was wollte er schon wieder? Merkt er denn nicht, dass er mich verletzte?
"Jungkook-"
"Merkst du nicht, dass ich vor dir abgehauen bin und nun folgst du mir?" Meine Stimme klang fester als gedacht. Aber langsam reichte es mir. Sein Blick war weich, traurig, sogar Enttäuschung konnte ich in ihnen erkennen. "Hör mir zu. Bitte.."
Sollte ich ihm wirklich zuhören? Will ich sein Gerede überhaupt noch hören? Was will er mir dieses mal sagen? Dass ich die Stadt verlassen soll? Oder gar das Land? Bei diesem Gedanken schmerzte mein Herz noch mehr. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief durch. Kann es überhaupt noch schlimmer kommen? "Sprich."
Nun erkannte man Verwunderung aber auch Erleichterung in seinen Augen. "Ich hab nachgedacht.", begann er, doch stoppte, wahrscheinlich um die richtigen Wörter sich hinzulegen. "Ich möchte für euch da sein, Jungkook. Ich will für meine Tochter da sein und für dich. Ich habe lange nachgedacht. Ich liebe dich und ich liebe Bella. Ich will mit euch eine richtige Familie sein. Jungkook bitte verzeih mir.." Ein Schluchzen entwich dem älteren. Doch ich konnte nicht antworten, zu schockiert war ich. Meint er da wirklich ernst?
Er verarscht mich nicht?
Liebe?
Empfindet er wirklich Liebe für mich?
Das kommt schon plötzlich.
"Jungkook bitte.. Ich liebe dich doch.." Immer wieder hörte man sein Schluchzen.
"I..ich..-"
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