#Twentynine

Jisung;


Natürlich war ich allein als ich wach wurde.


Weder Minho noch Chan waren im Bett als ich meine Augen langsam und müde öffnete. Wie immer hatte ich viel zu lange geschlafen. Müde gähnte ich und drehte mich einfach auf die andere Seite, nachdem ich das leere Bett noch einmal abgecheckt hatte. Vielleicht lag ich auch am Fußende und hatte die zwei deswegen nicht gesehen als ich meine Augen öffnete. Doch leider lag ich ganz normal im Bett und keiner von den beiden war noch hier drin. So wollte ich eigentlich weiterschlafen und mich nicht stören lassen.


Bis mir die Küsse von gestern Nacht einfielen.


Normalerweise schlummerte ich noch sehr lange bevor ich aus dem Bett aufstand, um den Tag zu beginnen. Doch heute nicht. Heute setzte ich mich mit einem großen Grinsen im Gesicht auf und schlug die Bettdecke zur Seite.


Ich verließ Minho's Zimmer und verschwand kurz im Badezimmer. Meine Blase drückte und ich brauchte dringend Wasser in meinem Gesicht.


„Hey, Hey. Guten Morgen, ihr Wilden."


Wie immer platzte ich einfach in Situationen hinein. So auch in diese. Während die beiden am Frühstückstisch saßen und mich verwirrt musterten, grinste ich über beide Ohren. Ich setzte mich zu ihnen und musterte Minho genau.


„Ich hätte nicht gedacht, dass du auf so etwas stehst."


Wie immer konnte ich nichts für mich behalten. Mein großer Mund war schneller als mein Kopf, aber wieso sollte ich es auch für mich behalten? Sollten wir jetzt still vergessen was zwischen uns passiert war? Sicherlich war es nur wegen dem Alkohol, aber ich wollte es trotzdem thematisieren. Von Chan bekam ich sofort einen warnenden Blick. Er hatte es mit der Empathie ein wenig besser als ich. Während Chan super mit so etwas umgehen konnte, wusste ich nicht mal, wie das Wort geschrieben wurde.


„Was meinst du?"


Minho schaute kurz zu Chan, bevor er zu mir sah. Sofort verdrehte ich die Augen. Stets mit meinem breiten Grinsen im Gesicht.


„Wollen wir jetzt totschweigen, was passiert ist? Du hast mich abgeknutscht und es hat mir gefallen. Von mir aus kannst du das jetzt immer tun bevor wir ins Bett gehen.", „Jisung nicht am frühen Morgen. Wieso bist du überhaupt schon so fit?"


Grinsend zuckte ich die Schultern.


„Vielleicht weil ich extra motiviert bin?", „Müssen wir jetzt darüber sprechen?"


Ich nickte.


„Wieso denn nicht? Wir sind uns alle einig, es waren nur ein paar Küsse und da sollte man locker bleiben. Niemand hat sich in irgendwen verliebt und das ist auch gut so. Wieso also nicht weitermachen, wo wir aufgehört haben? Außerdem ist es schwer deine weichen Lippen zu vergessen.. Chan sag doch auch mal was dazu. Dir hat es auch gefallen ihn zu küssen, das hat man deutlich gesehen. Und ich kenne dich genau, wenn dir ein Kuss gefällt!"


Ich konnte deutlich sehen, wie unangenehm den beiden das wurde. Mit jedem Wort, was ich Hinzugefügte wurde es nur schlimmer, aber mich juckte das ehrlich gesagt nicht wirklich. Manchmal musste man eben etwas aus seiner Comfort Zone gedrückt werden. Gerade weil man betrunken eh genau das tat, was man sowieso die ganze Zeit schon tun wollte. Ich hätte zwar auch nüchtern zugegeben ihn küssen zu wollen, aber jetzt war es eben so passiert.


Stille.


Es blieb für ein paar Sekunden einfach nur still. Keiner sagte etwas, weshalb ich mich dann doch fragte, ob ich eine Grenze vielleicht nicht doch überschritten hatte. Das tat ich sehr oft ganz gerne. Grenzen zu überschreiten, ohne es wirklich zu merken, wie weit ich gegangen war. Manchmal musste man es langsam angehen. So riet Chan es mir immer. Aber wir waren doch schon lange über diesen Punkt gesprungen. Wieso also wieder einen Gang zurückschalten? Ich hatte so etwas noch nie wirklich verstanden. Das war in meinen Augen unlogisch und sinnlos.


„Natürlich hat mir der Kuss gefallen. Minho ist wunderschön und kann toll küssen. Aber müssen wir das am frühen Morgen besprechen, Ji? Lass mich doch erstmal wach werden. Schau.. Minho hat extra Frühstück für uns besorgt, nachdem er Joggen war.", „Du warst Joggen? So früh schon?"


Der Angesprochene nickte.


„Wow, du bist ja eine richtige Rakete. Du beeindruckst mich immer mehr. Da musst du aufpassen sonst stürze ich mich gleich auf dich und lasse dich nicht mehr frei."


Und dann bekam ich einen Tritt gegen mein Schienbein.


„Aua! Chan! Wieso tust du das?"


„Hör auf, ihn zu überfordern Jisung!"


„Tue ich gar nicht!"


„Tust du wohl!"


Genervt verdrehte ich die Augen und verschränkte meine Arme vor der Brust. Er war so ein Spielverderber!


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