》• Sechzehntes Kapitel •《
Sanft streichelten die Strahlen der Sonne durch die Bäume. Mein Kopf dröhnte, dennoch war es weniger schmerzhaft als gestern.
,,Finley! Finley wach auf!" Schrie ich und rüttelte an ihm.
Er schreckte hoch und schaute mich verdattert an.
Ich streichte über sein Gesicht, dessen Kratzer fast verheilt zu sein schienen.
,,Das alles war kein Traum, oder?" Fragte ich überraschend ruhig.
,,Noch, ich mag es einfach bei Regen im Wald zu schlafen." Meinte er Sakastisch und legte den Kopf schräg.
,,Finley! Das ist nicht mehr witzig! Die haben probiert uns umzubringen!" Rief ich.
,,Du hast recht, wir sollten hier verschwinden."
,,Hast du ein Handy" Fragte ich hoffnungsvoll.
Er schüttelte den Kopf: ,,Wie geht es Dir eigentlich?"
,,Besser, und dir?" Fragte ich.
Er stand auf und meinte ohne eine Antwort zu geben: ,,Komm, ich glaub ich weiß inetwa wo wir sind. Warum bist du eigentlich in den Wald gelaufen?"
,,Er war so schnell und überall war nur offene Straße, ich erkannte das verstecken meine einzige Chance war"
Er nickte einmal und half mir aufzustehen.
,,Wer waren die?" Fragte ich nach einer Weile der Stille.
,,Die? Die Fragte ist nicht wer, sondern was diese Monster sind.
,,Das waren Chaiaran. Gestaltwandler und Wächter der Dunkelheit."
,,Und wo sind sie jetzt?" Fragte ich verwirrt, noch nicht ganz sicher ob ich das glauben konnte.
,,Ich weiß es nicht genau, einer war leer. Die anderen waren für kurze Zeit außer gewächt Gesetzt. Der Regen hat unsere Spure verwischt" meinte er.
,,leer?"
,,Chiaran sind schon Tod, also können sie nicht sterben. Sie können nur leer werden." Erklärte er aufgeregt.
,,Was war mit deinen Augen? Und mit den Ritual was die dort abgehalten haben? Was wollten die eigentlich von mir?"
,,Weißt du das du ziemlich viel Fragst?" Wärend er das sagte schaute er sich weiter um.
,,Ist das so verwunderlich?" Meinte ich.
,,Du tust es schon wieder" antwortete er.
Ich hatte so viele Fragen die unbeantwortet bleiben.
Wir liefen, wir leifen lange stetig in eine Richtung und Tatsächlich kamen wir irgendwann an das Ende des Waldes.
Es war der Wald den ich auf meiner Fart aus dem Krankenhaus so bewundert hatte. Der einst so farbenfrohe und leuchtende Wald, der jetzt nurnoch kahl war.
Wir standen ungefähr auf der Hälfte des Berges auf dem mein Zuhause war.
Mein ganzer Körper war so wahnsinnig schwer so als hätte jemand an alle meinen Gliedmaßen Steine befestigt
,,Ich kann nicht mehr, Finley." Sagte ich und blieb stehen.
Er wante sich mir zu und nahm meine Hand.
,,Komm, ich helfe dir" sagte er mit einem aufrichtigen Lächeln.
Wenn ich ganz erlich war wollte ich ja garnicht nach hause, meine Eltern waren vermutlich gerade unheimlich besorgt. Wie sollte ich das blos erklären?
Mein Kopf pulsierte und meine Gelenke fühlten sich an als hätte jemand an ihnen Steine befestigt.
Doch es dauerte nicht mehr lang- maximal eine Viertelstunde, bis wir erschöpft vor dem riesigen Eisentor mit dem Löwenkopf standen.
,,Soll ich mitkommen?" Fragte Finley.
,,Nein, besser nicht, ich weiß nicht wie meine Eltern darauf reagieren. Aber danke." Mit diesen Worten atmente ich ein letztes Mal schwer und drückte die Klingel.
Finley verschwand hinter den Bäumen.
,,Ja bitte?" Dröhnte eine mechanische Stimme durch die Gegensprechanlage.
,,Mom, Dad? Hier ist Livia." Sprach ich entgegen.
Sofort öffnete sich das Tor und ich ging hinein.
Sofort kahm mein Vater mir entgegen gelaufen. Meine Mutter ging hinterher.
,,Livia!" Dad umarmte mich, seine Wangen waren überströmt von Tränen und seine Augenlieder leicht angeschwollen.
Mom folgte: ,,Wo warst du?" Sagte sie erleichtert und traurig, dennoch hatte ihre Stimme einen scharfen Unterton.
Ich hatte mir auf dem Weg hierher eine gute Geschichte zurecht gelegt, die mir definitiv glaubwürdiger erschien als das was wirklich vorgefallen war.
,,Und dann als ich nach Hause wollte habe ich mich im Wald verlaufen. Es war einfach schon zu dunkel." Erzählte ich.
,,Aber du kennst doch die Umgebung. Warum bist du überhaupt durch den Wald gegangen?" Fragte Dad.
Weil ich vor irgendwelchen vermumten Killern davon gelaufen war. Dachte ich.
,,Ich dachte ich würde Noah vielleicht noch dort Treffen."
,,Den Jungen den du dort abholen wolltest? Na der kann jetzt was erleben" Dad erhob sich.
,,Nein Dad, es war meine Schuld, ich hab mich mit der Urzeit vertan." Log ich um Noah zu schützen.
,,Also gut, und wer war das der da gerade am Tor mit dir stand?" Fragte Mutter. Aus ihrer Stimme wurde deutlich das die Stimmung meiner Eltern gerade dabei war von erleichtert auf wütend umzuschlagen.
,,Was meint ihr? Ich war die ganze Zeit alleine." Log ich erneut.
Meine Mutter schnaufte und drehte ihren Kopf empört weg.
,,War es dieser Noah?" Haagte Mom nach.
,,Nein, ich sagte doch ich war alleine!"
,,Ich hab ihn gesehen, Livia!" Brüllte Mom.
,,Es war Finley. Finley Collen, sagte Dad in ruhigem Ton, du warst mit ihm zusammen, oder?"
Ich musste Schlucken und war für einen Moment wie erstarrt. Woher konnte Dad das wissen?
,,Livia, du lügst uns in letzter Zeit so oft an, ich erkenne dich garnicht mehr wieder." Begann Mom jetzt. Eine Träne lief ihre Wange runter. Die erste die sie heute in Gegenwart von mir vergossen hatte.
Ich war sprachlos. Selbst wenn ich im stande gewesen wäre ein Wort über die Lippen zu bringen, hätte ich nicht gewusst was ich sagen sollte.
Sie wussten es. Woher war mir unbekannt. Sie wussten das ich mit Finley in dieser Nacht zusammen gewesen war. Doch den Rest der Geschichte kannten sie nicht. Und ich konnte ihnen auch nicht die Warheit erzählen.
,,Also ja es stimmt. Aber es ist nicht so wie ihr denkt, er hat ..." Ich stoppte, weil ich mir selbst nicht einmal sicher war was ich sagen sollte.
,,Und was ist mit deinen Kratzern und der Wunde an deinem Kopf? War das ein Specht auf den du gefallen bist? Wir sind nicht dumm! Was hat er dir angetan?" Fragte Vater wutendbrannt.
,,Ich.." Doch ich bekam kein Wort raus.
,,Was? Wie willst du das erklären?" Unterbrach mich Mom und begann hysterisch zu lachen.
Mein Vater zog scharf Luft ein.
,,Ich werde jetzt die Polizei informieren" sagte Dad.
,,Nein!" Schrie ich. Meine Wangen waren nun vollständig durchnässt. Und so trocken das sie begannen zu brennen.
,,Dann sag uns die Warheit, nur ein Mal!" Schrie Mom.
,,Er hat mich auf dem Weg hierher nach Hause gebracht und gefunden, versprochen, mehr war es nicht. Er hat mir nur geholfen!"
Rief ich.
,,Versprichst du mir, dass, das alles war?" Fragte Dad nun wieder einen Ticken ruhiger.
Genau genommen war das keine Lüge, ich hatte nur ein paar Details weggelasse. Er hat mich gefunden und nach hause gebracht.
,,Ja, versprochen"
,,Gut, du hältst dich trotzdem von diesem Jungen fern. Er kann froh sein das er keine Anzeige wegen Entführung bekommt." Meinte Dad.
,,Aber.."
,,Livia, es reicht. Wir wollen dich nicht bestrafen sondern dich beschützen. Das ist unsere Aufgabe als Eltern." Meinte meine Mutter.
,,Mom, ich glaube ich liebe ihm!" Platzte es heraus. Ich hatte etwas ausgesprochen, dessen ich mir selbst nicht einmal bewusst war.
Meine Mutter lachte kurz spöttisch auf und antwortete: ,,Sei nicht albern, in deinem Alter hat man doch keine Ahnung was Liebe bedeutet. Ich hatte damals auch einen falschen Umgang und ich kann dir sagen, es hätte fast mein Leben ruhiniert."
,,Du bist aber nicht Ich!" Brüllte ich.
,,Genug! Geh auf dein Zimmer!" Rief sie.
Ich ging in mein Zimmer ohne Mutter oder Vater ein letztes mal anzusehen. Es war nicht fair, sie hatten doch keine Ahnung. Wie kann es sein das sie mich so wenig verstehen, obwohl sie meine Eltern sind?
Ich begann erneut zu weinen. Mein ganzer Körper schmerzte. Meine Gelenke waren schwer, mein Kopf dröhnte und meine Haut brannte. Es fühlte sich an als würde mich irgendwas aus innen heraus zerreißen.
Den Rest des Tages verließ ich mein Zimmer nicht mehr. Ich wartete, laß Bücher und schaute dem Gärtner aus dem Fenster zu. Alles bloß um nicht mit meinen Eltern sprechen zu müssen. Normalerweise kahmen sie nach einigen Minuten in mein Zimmer und entschuldigen sich für ihre Überreaktion, doch diesmal blieb meine Zimmertür geschlossen. Keiner kahm. Niemand, bis um 18 Uhr.
Erst stand Dad nur da und wartete vermutlich darauf das ich etwas sagte, doch als ich stumm blieb meinte er: ,,Es tut mir leid das ich gerade so harsch war. Wir waren einfach besorgt."
,,Heißt das, das ich mich wieder mit Finley treffen darf?" Fragte ich, wobei mir noch während des aussprechens klar wurde wie unsensibel das gerade war.
,,Nein, du hältst dich von diesem Jungen fern. Hör zu, ich habe meine Kontakte. Solltest du diese Regel missachten werde ich es herausfinden. Und glaub mir es wird schlimmere Konsequenzen geben als nur einen halben Tag auf dem Zimmer."
,,Okay, darf ich mein Handy wieder?"
,,Hier, er reichte mir mein Tastenhandy und fuhr fort, ich habe seine Nummer gelöscht. Für Telephonieren oder schreiben gilt das selbe. Jetzt komm runter, es gibt essen"
Das essen war sehr still. Ich glaube ich war noch nie so froh gewesen das ich endlich wieder in mein Zimmer durft.
Ich lag auf meinem Bett und schaute auf meine Nachrichten. Eine Nachrricht von Noah, eine vom Kamilla, von Mäx und Matheo und von Finley.
Kamilla, 9.08
Livia, wo bist du? Ist alles in Ordnung?
Matheo, 7.46
Wo bist du Livia? Deine Eltern haben mich angerufen.
Mäx, 10.30
Deine Eltern fragen sich wo du bist. Ist alles gut? Oder soll ich dich irgendwo abholen?
Die Nachrichten die ich bekommen hatte ließen sich in zwei Kategorien unterteilen. Nachrichten die unangenehm waren und Nachrichten dessen Inhalt mich neugierig machten. Die von Kamilla, Matheo und Mäx gehörten definitiv zur ersten Katigorie.
Noah, 5.04
Hey, tut mir leid, ich habe gestern total vergessen dir zu sagen das mein Training ausfällt. Ich hoffe du hast nicht zu lange gewartet. Tut mir wirklich leid. Willst du heute Abend, telen?
Mein Vater hatte mir lediglich verboten mit Finley zu sprechen, nicht mit Noah.
Nicht so schlimm, wann passt es dir?
Er konnte nichts für das alles, zumindest nicht für das was nach der Turnhalle geschehen war. Und ich als der vergesslichste Mensch höchst persönlich hatte nicht wirklich das Recht sauer zu sein.
Nun öffnete ich Finleys Nachricht.
Hey, ich wollte mal fragen wie es dir geht und ob dein Kopf noch dran ist.
Skastisch wie immer... alles in mir wollte etwas erwiedern, aber ich konnte nicht.
Eine weitere Nachricht plopte auf, diesmal wieder von Noah.
Hast du jetzt Zeit?
Ich verleiß den Chat und tippte die Nummer von Noah ein.
,,Hey, wie geht's dir?" Fragte er.
,,Gut, und dir." Antwortete ich fast wie auf Knopfdruck. Es war keine Antwort über die ich lange nachgedacht hatte. Eigentlich gate ich garnicht über sie nachgedacht. Denn in ihr steckte kein Fünkchen Warheit. Es war eine Frage die dir jeder Stellte, eine Frage die man so oft täglich hörte das sie schon lange ihre Bedeutung verloren hatte. Die Leute interessiert es nicht wirklich wie es dir geht, sie wollen nur wissen das sie gefragt haben. Sollte man aber etwas anderes als ,,Gut, und dir?" Erwiedern wird es verdammt kompliziert.
Diese eine Frage reichte schon. Nicht nur die Frage an sich, sonderen auch die Unerlichkeit in seiner Stimme machte mir bewusst das ich genau das wollte was ich nicht haben konnte.
Noah schien perfekt und dennoch konnte ich ihn nicht lieben.
Ich weiß das klingt bescheuert , aber wenn ich mit Finley zusammen bin kribbeln mein ganzer Körper. Und wenn ich mit Noah zusammen bin Stell ich mir heimlich vor er wäre an seiner Stelle.
,,Livia?" Kahm durchs Telephon.
Ich hatte keine Ahnung was er mich gerade gefragt hatte, aber es war mir auch egal.
,,Noah, manchmal investierst du und investierst , aber du kriegst nichts zurück, weil die Person dir nichts geben kann. - Manchmal lieben Menschen Menschen die sie nicht lieben. Es tut mir leid Noah, aber ich glaube wir sollten nicht mehr mit einander schreiben." Und plötzlich war alle einfach, die Worte zu sprechen war einfacher als gedacht.
,,Ist es weil du an der Turnhalle gewartet hast?" Fragte er irritiert.
,,Nein."
Es wurde Still, er schien zu realisieren.
,,Es gibt einen Anderen, oder?"
Ich nickte auch wenn er dies nicht sehen konnte, verstand er meine Stille.
Die Tatsache das ich still blieb, sagte mehr als tausend Worte.
,,Okay, ich werde dich vermissen Livia Adair" Sagte er, wobei seine Stimme bereits an Klang verloren hatte.
,,Ich dich auch Noah"
In meinen Worten steckte die Pure Warheit.
Ich liebte ihn auf irgendeine Weise, aber ich liebte ihn nicht genug. Nicht genug um diese schwarzen Haare aufzugeben. Nicht genug um alles geschehene zu vergessen.
Ein Knopfdruck und es war Still. Es war Still und es blieb Still.
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Wow, das Kapitel ist echt lang geworden und es ist viel passiert, ich hoffe das stört euch nicht :)
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