》• Achtes Kapitel •《

                            { Livas Sicht }

Eine Konfrontationmit der Wirklichkeit. Die Definition von bösem Erwachen und eine ziemlich gute Beschreibung der Situation Ein Blick an die Decke reichte um zu realisieren das ich nicht in meinem Zimmer lag. Ich schreckte hoch. Wo war ich? Ich steckte in einem viel zu großen T-shirt. Nirvana stand in weißes Buchstaben auf dem schwarzen grund. Ich kannte dieses Männer T-shirt. Es war Finleys.

Was zur Hölle? Wieder versuchte ich mich zu erinnern. Es fühlte sich wie ein deja vu an. Der selbe Erinnerungsverlust wie im Krankenhaus. Die selben Kopfschmerzen. Nur der Raum war anders. Ganz anders. Viel bunter und gemütlicher.

An der Wand hingen alte Schallplatten, Pullis ordentlich aufgehängt auf einer Kleiderstange, die an zwei Seilen von der Decke hing. In der Ecke einige Cds , Pflanzen und Fotos. Ich runschte an die Bettkante und begann behutsam aufzustehen und hob dann eins der Fotos auf. Filnley war auf ihm zu sehen, nur in jünger, mit ihm viele andere Kinder. Kinder in seinem alter. Wer sie wohl waren?

Ich hörte das sich nähernde knarzen des Patkets im Flur. Ich ließ das Foto fallen und ging einige Schritte Richtung Tür, damit er nicht dachte ich würde seine Sachen durchwühlen. Keiner öffnete. Ich wartete noch einen Moment und öffnete dann selbst die Tür. Sofort kahm mir leise Rock Musik entgegen und der Geruch von frischen Pancakes. Ich schaute nach unten wo mich ein Schwarzer strubeliger Hund mit knopfaugen anschaute. ,,Wer bist du denn?" Sein Schwänzchen begann sofort schnell hin und her zu schwänken als ich mich runter beugte um ihn zu kraulen. ,,Benjo!" Rief eine Stimme. Der kleine Strubbelköter tapste sofort in Richtung der Stimme. Ich folgte ihm mit langsamen Schritten. Ich lugte hinter die Ecke in die der Hund verschwunden war. Da war er, der kleine Hund , hungrig auf sein Frühstück. Und da war er , sein Besitzer- Oberkörperfrei, von Narben gemustert an der Kücheninsel die Pfanne schwankend. Wer hatte ihm das angetan? Warum hatte er so viele Geheimnisse? Ich empfand zum ersten Mal in meinem Leben richtigen Fremdscharm, Fremdscharm Mäx gegenüber und seinen Worten. Das war als der Grund dafür das er sich immer alleine umzog... Er war wahnsinnig heiß und niemand wusste es, weil er nicht damit angab- was ihn noch viel attraktiver machte. Ich konnte nicht wiedersehen mich einen Moment an seinem Aussehen zu Vergnügen. Jede seiner Stränen sah so aus als wüsste sie genau wie sie fallen müssten um ein perfektes Gesamtbild zu ergeben. Ein unperfektes perfektes Bild. Das absurde war das seine Haare nichtmal gestylt waren, sie waren noch feucht und verwuschelt. Sein Körper war war der eines Atleten. Kraftvoll und symmetrisch. Oder der eines Kämpfers, gemustert mit Narben ,Verletzungen, aus der Vergangenheit.

,,Wuff" Benjo bellte Finley an. ,,Still! Sonst weckst du Livia auf." Er stellte Benjo die Futterachüssel hin und begann sein T-shirt vom Sofa zu nehmen und anzuziehen. Er zog es so langsam runter, als würde er es mehr als alles andere genießen sich vor mir zu präsentieren. Was natürlich absurt war, da er nichtmal wusste das ich hier stand und ihn beobachtete. Livia, konzentrier dich, du weißt nich einmal was passiert ist. Was ist, Oh Gott.

Ich ging ein paar Schritte zurück und tat so als währe ich gerade aufgestanden.

,,Finley?" Fragte ich scheinheilig

Er schreckte hoch. ,,Du hast sicher viele Fragen oder?"

,,Ja... neue Friesur?"

Er schaute verwundert , nickte dann aber mit einer Ausstrahlung wie ich sie noch nie an ihm gesehen hatte. Aber sie stand ihm, die Ausstrahlung und die Friesur.

Erst jetzt schenkte ich dem Raum wirklich Aufmerksamkeit. Überall kleine Pflanzen und Zimmerpalmen, ein moderner Holzesstisch dessen Glühbirnenlampen den Raum in ein warmes Licht tauchten. So sah es also in seinem Inneren aus. Sagt man doch so, oder? Also das die Wohnung das Innere eines Menschen widerspiegelt. Überraschend geschmackvoll.
Dann ging ich zu ihm bis ich weniger als einen halben Meter vor ihm stand.

,,Sieht gut aus, Sagte ich. Sie würde aber noch besser aussehen wenn du ..."

Ich ließ das Haargummi von meinem Arm gleiten und begann ihm die vorderen Ständen zu einem kleinen Zopf zu binden.

Ich schaue zu ihm und bemerke das er auf meine Lippen schaut. Nur einen kleinen Moment, so das ich mir nicht einmal sicher bin. Dann lächelt er.

,,Willst du Frühstück?" Fragte er.

,,Ich denke ich sollte besser nach Hause, Kathlyn macht sich bestimmt totale Sorgen. Hoffentlich hat sie meinen Eltern noch nicht Bescheid gesagt."

,,Wer ist Kathlyn?" Fragte er neugierig.

,,Unsere Haushälterin, sag mal weißt du wo mein Handy ist?" Erkundigte ich mich.

Er zögerte einen Moment: ,,Äh, das ist eine lange Geschichte...

...Und dann ist es dem Pool zum Opfer gefallen. Ich hab es auf die Heizung gelegt, ebenso wie meins. Meins geht wieder, aber deins ist Schrott. Tut mir leid." Sagte er mit mitleidiger Stimme.

Na toll, jetzt ist mein Handy auch noch Schrott. Ich atmete genervt aus. ,,Okay, danke nochmal für alles aber ich muss jetzt wirklich. " drängelte ich.

,,Wie weit hast du es denn bis nach hause?" Erkundigte sich Finley.

,,Wo sind wir überhaupt?" Fragte ich.

,,Königsallee 9." Antwortete er knapp.

,,Königsallee? Die am Krankenhaus... mit den Ahornbäumen?"

Ich schaute aus dem Fenster, so das ich mir die Frage bereits selbst beantworten konnte.

,,Das ist weiter weg als gedacht." Fuhr ich fort.

,,Ich kann dich fahren...
oder du bleibst noch etwas, ich mach dir Frühstück und erzähl dir dann was gestern genau passiert ist. Anschließend fahr ich dich dann nach hause."

Ich verganß ständig das er bereits 18 war und somit schon den Führerschein hatte. Mit dem Auto gefahren zu werden klang wirklich nicht schlecht, aber ich kann nicht länger bleiben.

,,Entschuldigung, ich kann nicht...ich werde einfach den Bus nehmen."

,,Auch komm schon. Die halbe Stunde ist jetzt auch egal. Außerdem habe ich dich gestern gerettet."

,,Das ist Erpressung!" Rief ich.

,,Was, mein Angebot dir Frühstück zu machen und etwas zu reden?" Fragte er ironisch.

Er hatte Recht, ich war ihm eine Menge Schuldig, aber es war nicht fair das er das gegen mich verwendete.

,,Du bist unmöglich!
Na gut... aber nur eine halbe Stunde." Sagte ich bockig.

,,Pancakes oder Rührei?" Sagte er grinsend.

,,Pancakes." Meine Stimme klang grantiger als es mir lieb war.

...

,,Ich bin also in den Pool gefallen und du hast mich sozusagen gerettet?" Fragte ich ungläubig.

Er nickte, während er sich ein Stück Pancake in den Mund schob. Eins musste man ihm lassen. Er konnte grandiose Pancakes machen.

Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Das letzte woran ich mich noch erinnern kann ist das ich nach Warheit oder Pflicht zu Kamilla gegangen bin und sie mir irgend eine Mische gegeben hat.

,,Und danach?" Fragte ich gespannt.

Er schien einen Moment zu zögern. ,,Du hast mich geküsst." Er sagte es ohne jeglichen Scharm, fast schon so als wäre es ihm gleichgültig.

Was? Und das sagte er erst jetzt? Ruhig bleiben Livia, ruhig bleiben. Es schien keine große Sache für ihn zu sein, also versuchte ich auch keine draus zu machen.

,,Ja, ich war gestern ziemlich betrunken. Danke nochmal, ohne dich währe ich vielleicht tot." Murmelte ich.

,,Ich hätte es für jeden getan." Antwortete er.

,,Ja, das hättest du." Sagte ich wobei ich den Zweiten Teil meiner Aussage nur in meinen Gedanken sprach. Aber hättest du auch jeden nach Hause gefahren?

Er blieb einen Moment Still, dann fragte er: ,,Was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?"
Seine Stimme verriet das er es wirklich wissen wollte und nicht nur Smalltalk Betrieb.

,,Weiß, warum?." Fragte ich irritiert.

,,Weiß ist keine Farbe." Sagte er lachend.

,,Natürlich, man kann sie doch sehen." Antwortete ich.

,,Aber sie ist trotzdem..." Ich Unterbrach ihn.

,,Für mich ist es eine, was ist denn deine?" Fragte ich.

,,Grün." Sagte er.

,,Welche Art von grün ?" Haagte Ich weiter nach.

,,Erlichgesagt weiß ich es nicht genau wie man es nennt." Sagte er leise.

,,Eher wie der Kaktus da, oder eher Grasgrün?" Fragte ich belustigt.

,,Nein , eher wie deine Augen ..."

Einen Moment war Stille. Meine Alarm syrenen drehten grade durch. Freunde? Sagten sowas Freunde? Sollte ich was zurück sagen? Das war das süßeste was ein Junge je zu mir gesagt hatte und dennoch antwortete ich lachend mit: ,,Du Schleimer."

Er blieb Still und deutete ein Lächeln an.

Ich dachte an letzte Nacht. Da war noch eine Erinnerung, später ... nach Kamilla. Ein Traum oder so. Ich hab ihn mit einem Mädchen gesehen. Ein kleines Mädchen, sie schienen eine Verbindung zu haben.

,,Hast du eine Schwester?" Brach ich die Stille.

,,Woher willst du das wissen?" Fragte er aufmerksam.

,,Du hast es erzählt... gestern bei Wahrheit oder Pflicht." Behauptete ich.

,,Nein, hab ich nicht." Meinte er entschlossen.

,,Doch, vermutlich kannst du dich nicht mehr daran erinnern... Du warst betrunken."

,,Keine Ahnung, vielleicht hast du es auch wann anders Gesagt... ist doch auch egal." Murmelte ich.

,,Du Lügst. Du hast es gesehen als du mich berührt hast..."

Ich war stumm. Er wusste von meinem Traum? Wie... hatte er den auch gesehen, oder hatte er das gleiche geträumt?

,,Ich ... woher.. Das glaubst du ?" Entgegnete ich verwundert

,,Ja, ich weiß wirklich nicht wie , aber. Gestern Abend dachte ich ich hätte das nur geträumt oder mir eingebildet. Aber du hast es auch gesehen, und du wusstest von ihr...."

,,Du hast es gesehen?" Fragte ich verwirrt.

Er nickte ,,Wie ist das Möglich?" Er schaute mich verwirrt an. ,,Was ist da passiert?" Fragte er.
Ich hatte eigentlich gehofft diese Frage nicht gestellt zu bekommen, ich wusste es ja selbst nicht einmal.

,,Ganz ehrlich... ich weiß Es nicht. Es war als würde ich deine Erinnerungen sehen. Ich hatte sowas ähnliches schonmal mit Dad. Ich dachte es sei nichts und nur eine dieser dummen Tagträumereien, aber jetzt... Ich hab ihn als kleines Kind gesehen, wie sie ihren ersten Schultag hatte, und einige banale Tage... Ich glaube es sind wichtige Erinnerungen, Dinge die ihn geprägt haben und zu dem machen was sie jetzt sind, aber deine... Deine waren verwirrend und ....

,, Angsteinflößend?" Fragte er.

,, Ja, aber nicht nur , es waren auch schöne Erinnerungen, mit dem Kleinen Mädchen und anderen Kindern. Da bist du aber noch sehr Klein, danach fast nurnoch Angst und Dunkelheit."
Ich hab dir jetzt die Warheit gesagt , jetzt musst du mir auch etwas erzählen.

,,Du hast sie nicht erzählt , ich hab sie herausgefunden..."

,,Genau, und jetzt werde ich deine Herausfinden.Wie alt ist sie jetzt?"

,,Sie wäre jetzt 9." Antwortete er knapp.

,,Wäre? Ist sie ..." fragte ich beschämt. Man ich war auch so dämlich. Warum musste ich immer alles wissen? Konnte ich nicht einfach mal die Geheimnisse anderer in Ruhe lassen? Ich schätze ich war einfach zu neugierig.

, Ja als sie noch klein war ... es ist schon lange her. Ich hätte sie Beschützen müssen." Seine Augen wurden trocken.

,,Tut mir leid das ich dich so bedrängt habe."

,,Schon gut , Du konntest es ja nicht Wissen."Sagte er. 

Es war Leise, nur die Hintergründe Musik des CD Players war zu hören. Der CD Player begann ein neues Lied. Mein Lieblingslied.

,,Oh, ich liebe dieses Lied! Komm, wir tanzen jetzt!"

,,Ich kann nicht..." Murmelte er.

Ich zog Finley mit mir.
Ich begann zu tanzen.
Er begann zu tanzen, schöner als je jemand in meinen Augen hätte tanzen können. Es war nicht einmal besonders taktvoll oder elegant. Aber auf eine komische Weise war es perfekt- perfekt für mich.

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