❥ 𝖗𝖔𝖔𝖒 𝖋𝖎𝖛𝖊 ; four
FOUR | room five
Kiyoko Shimizu x Reader
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Eine unglaublich angespannte Stille lag zwischen uns, als meine Augen die Kritzeleien auf dem Tisch fixierten und Kiyokos schuldbewusste Augen in ihren Schoß bohrten.
Wie lange war es her zwischen uns, dass uns das Band der Liebe verbunden hatte? Mindestens ein Jahr. Das war lang; fast so lang wie die Zeit, seit der ich nun das Training ausfielen ließ, um der seltsamen Atmosphäre zwischen uns zu entkommen.
»YN—«, ihre Stimme brach sofort ab, Tränen sammelten sich in den zwei dunklen Seen, während ihre Hände sich vermutlich im Rock verkrampft hatten.
Dieses Aufeinandertreffen war gar nicht geplant, obwohl ich es mir oft vorgestellt hatte. Oft lebte ich in meinen Gedanken aus wie wir alleine in einem Raum sein würden — ich mit der Person, die mir das Herz gebrochen hatte — und verzweifelt nach Antworten grub, um die gescheiterte Beziehung endlich ruhen zu lassen.
Als ich jedoch die Chance hatte, kam kein Wort über meine Lippen. Zumindest für die ersten zwanzig Minuten.
»War ich nicht gut genug?« Den Gründen wich sie immer aus dem Weg, als ich damals schon nach geforscht hatte. Deswegen hatte sich oft die Vorstellung, sie hätte jemand anderes, in meine Gedanken unter gemischt. Deshalb stellte ich mir immer diese Frage; war ich nicht gut genug? War ich ein schlechter Freund?
»Es ist kompliziert. Du verstehst das nicht..«
»Sag es mir. Ich will es verstehen.« Langsam traute sich mein Blick ihren zu suchen und binnen Sekunden warf ich meinen Anker in das stürmische Meer von Augen aus, sodass wir beide nur einander ansahen — fast wie vor einem Jahr, nur fehlte die Liebe.
»Es hat nichts mit dir zu tun.«
Ein spöttisches Lachen entwich meinen Lippen. »Natürlich nicht.« Ironie tropfte förmlich von meinen Lippen. Natürlich nicht.
»Sag mir einfach wieso.« Ich konnte nicht aufgeben. Ich musste es wissen. In welchem Bereich war mein Versagen so intensiv gewesen, dass es eine Trennung an provoziert hatte?
»Ich.. Ich kann nicht. Es tut mir Leid, YN.«
»Aber mit das Herz zu brechen war einfach oder?«
Stille. Stille war alles, was ich zur Antwort bekam, weshalb ich mich seufzend erhob, ehe mein Blick der Tür galt. Raum Fünf.
Der Raum an dem wir uns das erste Mal geküsst haben, nachdem wir vor einem wütenden Mathelehrer flüchten mussten, dessen Wut eigentlich nur ich mir eingefangen hatte.
»Du würdest sicher nicht wollen, dass man dir das Herz bricht, oder?« Nie könnte ich es selber übers Herz bringen, sie derart zu verletzten — das war unmöglich.
»Nein, YN.« Ihre Augen bohrten sich in meinen Rücken und eine neue Last machte sich auf meinen Schultern breit, meine Hand verkrampfte langsam, als ich gerade dabei war, die Klinke zu betätigen.
»Wieso sagst du denn nicht einfach was Sache ist?« Allmählich verließ die Geduld immer weiter meinen Körper. Ich hatte schon viel zu lange Zeit mit Warten verschwendet, wenn sie es mir doch jedes Mal auf einem Silbertablett hätte servieren können. Ich verlangte nicht viel; nur eine genaue Erklärung.
»Wieso gibst du mir nicht Zeit, mich zu sammeln? Ich will es dir ja sagen.. YN, ich hab dich nie mit Absicht verletzt. Denkst du nicht, dass es mich irgendwo selbst gebrochen hat? Du lässt mir einfach nur nicht die benötigte Zeit.. mich.. mich zu sammeln.«
Mein Körper wirkte wie betäubt, als diese Worte in mir eintauchten, als sie sich in mir entfachten.
War es meine Schuld, dass ich nie an den Grund dachte?
Vielleicht war ich zu egoistisch, hab mich von den Schmerzen blenden lassen und sudelte in Selbstmitleid, in welches ich niemand anderen rein ließ. Sämtliche Schuld lud ich Kiyoko auf, weil sie der Grund für mein gebrochenes Herz war.
Raum Nummer 5; der Ort an dem wir uns befanden. Gefüllt mit Erinnerungen und aufgeladen mit Emotionen, sorgte er für die ein oder andere Reflektion, vor der man selbst zu flüchten versuchte.
Aber seinen eigenen Schatten konnte man nie ablegen, auch wenn er sich in den dunklen Zeiten versteckte, war er immer bei dir.
Genau wie die Wahrheiten, die man versuchte in sich zu vergraben, wenn man nicht einsehen wollte, wie sehr man Mitschuld an einem schlimmen Ereignis hatte.
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Die Motivation kam dank Lou und der Erkenntnis, dass ich die Ferien über lowkey faul war.
Dabei muss ich hier auch mal ein bisschen aktiver sein, mensch.
Oh und danke an meine Schule für die Freistunde, die ich auch zum schreiben genutzt hab.
kinda like this oneshot.
❥ -strawberryyumi
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