𝟎𝟒 | 𝐜𝐨𝐧𝐯𝐞𝐫𝐬𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧

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SKEPTISCH SAH LOKI zu mir herab, wandte seinen Blick jedoch schnell wieder von mir ab, ging langsamen Schrittes durch seine Zelle. ,,Die Avengers schicken nun also jemanden um auf mich aufzupassen? Sind sie sich zu Schade dafür, es selbst zu tun?", fragte er mich abwertend, würdigte mich dabei keines Blickes.

Das war mir gerade sogar ganz recht, denn irgendetwas in seinem Blick ließ mich beinahe erschauern. Aber warum war ich so beunruhigt wegen ihm? Ich kannte meine Kraft. Ich würde ihn aufhalten können, selbst wenn er aus irgendeinem Grund ausbrechen konnte. An mir kam er nicht vorbei.

,,Die Avengers sind damit beschäftigt das Chaos, dass du veranstaltet hast, zu beseitigen. Ich bin nur da, um sicher zu gehen, dass du nicht noch mehr Scheiße anstellst", entgegnete ich Loki, hielt ihn währenddessen gezielt im Auge. Jede einzelne seiner Bewegungen, seiner Mimik, Gestik, beobachtete ich.

Ich erkannte das verschmitzte Lächeln, welches sich auf seinen Lippen bildete. Langsam kam er wieder auf mich zu, dichter zu der Glasscheibe, die mich von ihm trennte. ,,Also sind sie nicht mehr hier? Nur noch du und ich? Ziemlich riskant, findest du nicht auch?", sagte er, wirkte dabei fast schon siegessicher. Doch das konnte ich zum Glück schnell unterbinden. ,,Bruce Banner und dein Bruder Thor sind noch hier, also bild' dir nichts ein", antwortete ich schnippisch und schon versteinerte sich seine Mimik wieder.

Ich wusste nicht ganz, ob es der Fakt war, dass doch nicht alle Avengers fort waren, oder dass ich seinen Bruder erwähnt hatte, der seine Laune so rasant verschlechterte. Ich spürte sofort, dass sich etwas in ihm veränderte, er beinahe nachdenklich wurde.

Ich setzte mich auf die Bank, die vor der Zelle stand, verschränkte meine Arme, beobachtete ihn weiterhin. Er hingegen hatte sich an die Scheibe gelehnt, sah zu Boden. Beinahe tat er mir bei diesem Anblick schon Leid, nur leider fiel mir das ziemlich schwer Mitgefühl für ihn aufzubringen, wenn ich daran dachte, wie viel Unheil er auf die Erde gebracht hatte.

,,Scheinbar habt ihre Beide eine nicht sonderlich gute Beziehung zueinander, nicht wahr?", fragte ich ihn, doch er antwortete nicht, blickte nur weiter starr auf den Boden. ,,Er scheint ziemlich enttäuscht von dir zu sein. Anscheinend ist es nicht das erste Mal, dass du so einen Scheiß baust", fügte ich hinzu, wusste genau, dass ihn meine Worte provozieren würden. Aber irgendwie musste ich ja etwas aus ihm herausbekommen, sonst würden die nächsten Stunden ziemlich langweilig werden.

,,Was weißt du schon?", schrie er auf, ließ mich kurz zusammenzucken, Ehe ich mich wieder fing und belustigt auflachte. Meine Reaktion schien ihn nur noch mehr zu kränken.

,,Wer denkst du überhaupt wer du bist, Menschenmädchen?! Wenn ich hier ersteinmal raus bin, werde ich dich eigenhändig erwürgen. Dir das letzte bisschen Leben stehlen, bis dir dein dreckiges Lachen vergangen ist", knurrte er, drückte seine Stirn gegen die Scheibe, ließ sie durch seinen Atem etwas beschlagen. Auch ich stand wieder auf, stellte mich ihm gegenüber, sah in seine blau schimmernden Augen, hatte dabei noch immer mein provozierendes Lächeln aufgesetzt.

,,Ich denke, ich bin jemand, der wenn er wollte, dich sofort töten könnte. Also versuch es erst lieber gar nicht hier auszubrechen", antwortete ich ihm, sah den Hass in seinen Augen förmlich aufblitzen. Er wollte mir auf meine Worte antworten, doch das ließ ich erst gar nicht zu. Letztendlich war es doch immer das Gleiche. Die Männer konnten nie einsehen, dass ich stärker als sie war, bis ich sie letztendlich tötete.

,,Sag mir, was macht dich so wütend, Loki Odinson?", fragte ich, hoffte, dass er jetzt bereit war, mir mehr von seinem Plan zu erzählen. Ich wusste, dass es da noch irgendetwas gab, das taten wir wohl alle, sonst hätte er sich nicht so einfach einsperren lassen.

,,Laufeyson..", entgegnete er mir mit brüchiger Stimme. Etwas verwirrt blickte ich zu ihm. War er nicht Thors Bruder, Prinz von Asgard, Odins Sohn? Scheinbar verstand er meinen verwirrten Blick sofort. ,,Ich wurde adoptiert", ergänzte er. Oh, das würde vielleicht auch erklären, warum er uns Thor kein Herz und eine Seele waren. Und da Odin scheinbar nicht sein leiblicher Vater war, konnte er wohl auch nicht der neue König Asgards werden.

,,Und deshalb kannst du dein gekränktes Ego nicht in Asgard lassen sondern musste dich nun hier auf der Erde aufspielen?", fragte ich deshalb belustigt, wusste, dass es ihn noch wütend machen würde. Aber irgendwie gefiel mir das auch. Ein rachsüchtiger, von sich selbst viel zu überzeugter Mann, der nicht mit der Wahrheit zurecht kam. Dabei eingesperrt war wie ein Hund, der Scheiße gebaut hatte.

,,Midgard ist verdorben, ich bin hier, um euch alle zu befreien. Um euch die richtige Freiheit zu zeigen", sagte er, schien dabei all seinen Hass zu verstecken, um mir gegenüber nicht verletzlich zu wirken. Aber das konnte er vor mir nicht. Ich spürte förmlich, dass tief in ihm eigentlich nur ein verletzter Junge steckte, der auf seinen Bruder eifersüchtig war, der seinen Vater hasste und nicht wusste wo er hingehört. Zumindest verriet mir das seine Aura, die ich so deutlich spüren konnte. Selbst durch diese dicke Glasscheibe.

,,Ich denke wir brauchen keinen König. Vor allem nicht so einen wie dich, der vor seinen familiären Problemen davonläuft, nur weil er sie nicht selbst regeln kann", ich hatte meine Worte kaum ausgebrochen, da schlug Loki gegen die Scheibe, ließ mich einen Schritt nach hinten weichen.

,,Es reicht!", schrie er, Tränen bildeten sich bei ihm, blitzten in seine Augen auf. Ich hatte es scheinbar geschafft. Ich hatte ihn gebrochen. Dachte ich zumindest.

,,Ich lasse mir von dir doch nichts sagen, schau dich doch an, weißt selbst nicht einmal wer du wirklich bist, wo du hingehörst!", schrie er weiter, ließ mich sprachlos zurück. W-Woher wusste er das? Wer hatte ihm das erzählt? Niemand außer Fury oder Coulson wussten, dass ich unter einer Amnesie litt. Loki schien zu bemerken, wie verunsichert ich schlagartig wurde, ihm nicht direkt darauf antworten konnte.

,,Armes kleines Mädchen, weiß nicht, wie ihr Leben vorher aussah, ob sie noch Familie hat, Menschen die sie lieben, die sie vermissen. Muss schrecklich sein, nicht wahr?", fragte er mich, ließ mich beinahe die Fassung verlieren, so sehr trafen mich diese Worte. Er hatte meinen Wunden Punkt gefunden, ohne dass er mich kannte. Das war unmöglich.

,,Das ist Schwachsinn, das sind Informationen, die du nicht wissen kannst", flüsterte ich, doch noch so hörbar, dass er mich verstand. ,,Ich weiß mehr über dich als du denkst und ich kann auch mehr über dich herausfinden, wenn du mich lässt", sprach er, lächelte dabei, ließ seine Stimme sanfter klingen.

O-Okay.. Moment Mal, ich wusste genau was er hier tat. Ich hatte es selbst bei fast allen meinen Zielpersonen angewandt. Scheinbar waren unsere Kräfte ähnlicher als ich dachte. Wenn es wirklich stimmte und er diese Informationen über mich nicht von jemand anderem hatte. Aber von wem schon? Nur Coulson war hier auf dem Helicarrier und er würde nie etwas erzählen.

,,Was willst du über mich herausfinden?", fragte ich weiter nach, versuchte mir von meiner Verunsicherung nichts anmerken zu lassen. Trotzdem schlug mein Herz immer schneller. ,,Wenn du mich hier rausholst, kann ich alles über dein altes Leben herausfinden, was du willst", versprach er mir, sah beinahe siegessicher zu mir herab, doch mein vorher neugieriger Blick verwandtelte sich schlagartig in Belustigung.

,,Netter Versuch, aber mit der Ungewissheit konnte ich die letzten Jahre sehr gut leben", antwortete ich, lachte dabei auf. Was hatte ich mir dabei eigentlich gedacht? Hatte ich gerade fast wirklich dem Gott des Schabernacks vertraut? Warum sollte ausgerechnet er mir helfen können? Nicht einmal Ärzte hatten es geschafft mein Gedächtnis wieder zu reaktivieren, warum sollte es dann dieser Wahnsinnige in der Zelle schaffen, der mir alles erzählen würde, nur um hier rausszukommen?

Natürlich waren meine Worte gelogen. Tief in mir würde ich jede Chance nutzen, nur um zu wissen wer ich wirklich war, aber dieser Typ würde es sicherlich nicht sein. Diese Mission war viel zu wichtig. Ich konnte meine eigenen Interessen nicht über das Wohl der Menschheit stellen.

Entnervt wendete sich Loki wieder von dem Glas ab, ging langsam in seiner Zelle Auf und Ab, würdigte mir dabei keines Blickes mehr. Aber das konnte mir Recht sein, der Typ fing mich nämlich langsam an ziemlich zu nerven. Auch ich entfernte mich wieder von dem Glas, wollte mich wieder zurück auf die Bank setzte, doch wurde durch den Druck einer entfernten Explosion fast zurück gegen das Glas geschleudert.

In letzter Sekunde stützte ich mich ab, blickte sofort zu Loki, der mich nur anlächelte, eher die nächste Explosion gezündet wurde.

Fuck, das hatte gar nichts Gutes zu bedeuten. Das, was wir alle befürchtet hatten, passierte wirklich. Loki hatte einen Plan und dieser schien gerade von außen ausgeführt zu werden.

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Hey, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen!Über Feedback von euch würde ich mich sehr freuen. :)

lea <3

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