The white wolf of the sky
"Charlotte?" Inmitten der Lichtung, wo ihr Vater und die Welpen gerade dabei waren, verspielt herumzutollen, stand Lotti wie vom Donner gerührt. Hector hatte sie angesprochen. Den Mund offen starrte sie den hübschen, sternensilbernen Wolf an. "Geht es dir gut?" , fragte er. Rasch klappte die Polarwölfin den Kiefer zu und fing an zu stammeln. "J-ja" Verdammt! Wieso musste sie immer so nervös sein? Normalerweise war sie nie so! Zugeben wollte sie es nicht, aber die Zehnjährige wusste, dass es wegen Hectors Anwesenheit zu tun hatte. "Bist du dir sicher?" , hackte der Gegenüberliegenden nach.
Die Röte schoss ihr in den Wangen, während sie ihn verlegen über die Einladung von Mrs. Miller erzählte. Die Frau hatte zwei Mondaufgänge zuvor in eine Einladung gegeben, für den Aurora High. Sobald sie elf Jahre alt wird, darf sie diese Schule besuchen. Ihre Familie hatte sie es noch nicht erzählt, doch Hector vertraute sie. Aber um an die Aurora High zu gehen, musste sie das Nord-Rudel verlassen, und zu einer Menschenfamilie ziehen. Und dazu war sie noch nicht bereit, würde ihre Grossmutter jedenfalls sagen. Und ihre Grossmutter hatte immer recht.
Der silberne Rüde nickte verständlich und nachvollziehbar. "Ich freue mich für dich. Schade, dass wir nicht zusammen gehen können..." , erwiderte er wehmütig. "Ich hätte Freude daran gehabt." Schluckend nickte sie nur. Ihre weisse Pfoten zappelten aufgeregt, doch als versuchte dies zu verbergen, scheiterte ihr Versuch dazu. Ein unangenehmes Schweigen legte sich über die beiden Rudel-gefährten, keine gab einen Ton von sich, jeder blieb still.
Als Lotti das Maul öffnete, um was zu sagen, unterbrach sie eine belustigter Stimme. "So, so! Wie ich sehe, ist Lotti auf dem weg einen Gefährten zu finden!Sehr gut, weiter so!",brummte eine pummelige, alte Frau mit einem ebenfalls so alten Kleid. Grossmutter! Lottis Grossmutter war die Seherin des Rudel, fast alle ihre Vorhersagen stimmte. Die Seherin deutete und leitete die Botschaften der weisse Wolf des Himmels weiter, und führte manche Rituale durch. Doch währenddessen waren beide -Hector und Lotti -sehr peinlich berührt. Vor Verlegenheit drehte die Polarwölfin den Schopf weg, Hector dagegen wandte nur seinem Blick weg.
Krächzend lachte die Grossmutter aus voller Kehle, als die beiden rot wurden. Immer noch lachend tätschelte sie Hector am Kopf. "Keine Sorge, deinem Vater ging es mal genauso!" Mit einem Seufzen schob er Grossmutters Hand von seinem silbernen Kopf weg und läuft einfach weg. Ohne Abschied oder Kommentar. Sprachlos blickte Lotti ihm hinterher, machte aber keine Anstalten ihn zurück zu holen. Wieso sollte sie denn auch?Er war ja auch nur ein nettes Rudelmitglied, oder? Während Lotti darüber nachgrübelte, was das Leben soll, war die Seherin des Stamm in ihrer Höhle. Immer wieder, wie ein Mantra, wiederholte sie sechs Wörter.
"Sie sind nicht für einander bestimmt"
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