・Addison White・ 23:23 Uhr ・ Freitag, der 15.05.1998・

Wieder verließen wir die Kneipe und apparierten sofort in seine Wohnung. Unschlüssig, wie ich mich verhalten sollte, blieb ich einfach stehen, wo ich war.

„Was ist los mit dir?", fragte Severus mich, der langsam seine Hand von meiner löste. Er blickte mir in die Augen und ich spürte, wie es erneut zwischen uns funkte. Verdammt, ich durfte nicht! Wir durften nicht!

„Es ist kompliziert", druckste ich herum. So wirklich sicher war ich nicht, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Wäre es nicht einfach besser, wenn wir so weitermachen könnten? Wenn wir uns einmal die Woche treffen könnten? Es würde bloß zwei Monate lang funktionieren müssen. Danach wäre es kein Problem mehr.

„Was denn?", fragte er weiter, aber er schien geduldig. Er stand direkt vor mir. Es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten uns küssen können. Er strich eine Haarsträhne hinter mein Ohr, die sich gelöst hatte. Als er noch die zweite Strähne aus meinem Gesicht streichen wollte, wich ich zurück. Überrascht nahm er seine Finger weg.

„Tut mir leid, es tut mir leid", stieß ich hervor und augenblicklich schossen mir Tränen in die Augen. Sie begannen über meine Wangen zu laufen, ohne dass ich überhaupt hatte reagieren können. Jetzt hatte ich fast schon zugegeben keine 25 zu sein, sondern wahrscheinlich eher jünger, wenn ich so schnell in Tränen ausbrach.

„Was ist denn los? Was hast du denn?" Seine Hand legte sich auf meine Wange und sein Daumen begann meine Tränen wegzuwischen. „Rede mir mir, Addsion, bitte."

Ich schluchzte. Dann versiegten meine Tränen mit einem Schlag und ich begriff, dass es so oder so falsch gelaufen war, ob ich nun heulte oder ob nicht.

„Scheiße", fluchte ich tonlos und schüttelte mein schlechtes Gewissen ab. Bevor es zu Ende war, wollte ich es noch ein einziges Mal genießen können. Und so machte ich mich größer, stellte mich auf die Zehenspitzen, um ihn endlich noch einmal küssen zu können. Als wäre dies ein schmerzlicher Abschied, zog ich Severus eng in meine Arme und umschlang ihn so fest ich konnte. Erst ein paar Augenblicke später legte auch er seine Arme um mich und erwiderte. Ich fiel zurück auf meinen vollen Fuß und ließ mich etwas kraftlos in seine Arme fallen. „Ich will nicht, dass das hier endet", flüsterte ich gegen seine Lippen.

„Muss es das denn?", kam prompt zurück und seine Stimme jagte mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper. Wenn er nur wüsste. Allein der Gedanke daran, trieb mir schon wieder Tränen in die Augen.

„Das musst du wissen", antwortete ich etwas verspätet und löste mich widerwillig aus seinen Armen. „Es tut mir leid, Severus." Einmal noch genoss ich seinen Vornamen aussprechen zu dürfen, dann machte ich alle Zauber, die auf mir lagen, rückgängig.