𝐘𝐞𝐤 | 𝐘𝐞𝐳𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐮𝐦
Was ist das Yezidentum?
Wie lange gibt es das Yezidentum?
Wie viele Yeziden gibt es in Deutschland und wie viele gibt es in anderen Ländern?
Warum ist es heute eine Minderheit?
Sind Yeziden Teu!elsanbeter?
Beten Yeziden einen Vogel an?
Wieso kann man nicht konvertieren?
Wann war der erste und letzte Völkermord?
Haben die Yeziden ein Buch?
Sind Yeziden Kurden?
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Solche Fragen stellen sich nicht-yezidische Menschen, sobald sie etwas vom Yezidentum hören.
Das Yezidentum ist eine ethnoreligiöse Religion, welche es seit bereits 6.000 Jahren gibt. Es ist eine der ältesten Religionen, die es jemals gab. In Deutschland gibt es 200.000-300.000 Yeziden.
In den Ländern Irak, Türkei, Armenien, Georgien, Russland und Syrien gibt es aber mehr. Damals gab es 65-75 Millionen Yeziden. Durch die 74. Genozide und Angriffe gibt es leider nur noch so wenige.
Die Yeziden sind als Minderheit angesehen und sehr viele Menschen kennen diese Religion nicht.
Einige Menschen denken, dass Yeziden Teu!elsanbeter sind. Das stimmt aber nicht. Yeziden beten auf gar keinen Fall den Teu!el an. Im Yezidentum darf man nicht einmal seinen Namen aussprechen. Es ist eine Sünde.
Jetzt fragt man sich, wie kam es dazu, dass Yeziden so genannt werden?
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Tausî Melek (einer der sieben Erzengel im Yezidentum bzw. der höchste von ihnen) war ein gefallener Engel. Er kam um die Welt zu vollenden für Xwedê (Gott). Gefallene Engel werden aber oft als Luci!ers angesehen oder als Teu!els.
Im Yezidentum ist aber damit auf keinen Fall so etwas gemeint.
Dazu kommt auch, dass oft gefragt wird, ob Yeziden einen Pfau/Vogel anbeten. Der Pfau symbolisiert im Yezidentum den Engel Azazîl. Er trägt den Beinamen Tausî Melek
(übersetzt: Melek ⇨ Engel, Taus ⇨ Pfau ⇨ Engel Pfau)
Der Engel Azazîl kam als Pfau auf die Erde, mit der Botschaft, die Welt für Xwedê (Gott) zu vollenden.
Dennoch beten wir ihn nicht an. Wir verehren ihn für seine Taten und als seine Stellung als Pfau. Das Yezidentum ist eine monotheistische Religion. Das heißt, dass wir nur Xwedê (Gott) anbeten.
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Nun kommt eine der wichtigsten Fragen, die sich nicht - Yeziden stellen:
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Wieso kann man nicht zum Yezidentum konvertieren?
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Im Yezidentum gibt es drei Kästen, diese sind Şhêx (gesprochen: Schech) , Pîr und Mirid. Die Şhêxs sind religiöse Führer und Lehrer. Sie müssen die Rituale durchführen und sind sehr hoch angesehen.
Die Pîrs sind die Priester. Sie unterstützen die Şhêxs bei ihren Ritualen. Im Anschluss kommen die Mirids, sie werden gelehrt und ihnen wird alles beigebracht.
Da man bei nicht - Yeziden nicht weiß in welchen Kasten sie kommen würden, kann man auch nicht konvertieren, da diese Person keine yezidischen Vorfahren hat.
Außerdem wird Endogamie ausgeführt, d.h. dass man nur im Rahmen der Religion heiraten soll.
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Die Genozide
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Es gab 74. Genozide an die Yeziden.
Diese geschahen alle 10-20 Jahre. Der erste Genozid war im Jahre 1246 und der letzte am 03.08.2014. Erst in diesem Jahr wurde erkannt, dass die Yeziden ständig angegriffen werden und die 74. Genozide keine Gerüchte sind. Sie wurden anerkannt.
2014 starben zudem die meisten Yeziden. Der Angriff kam wieder einmal von der Is (Islamischer Staat). Bis heute sind Familienmitglieder in Gefangenschaft und unter ihrer Herrschaft missbraucht und getötet worden.
Ein Mann erzählte mir damals was los war, da kein anderer es tat und ich mir nicht die Videos auf Facebook, von der Is angucken wollte.
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„Wir mussten auf unsere Knie gehen und jeder Einzelne wurde gefragt ob sie Muslime werden wollen oder ob sie sterben wollen. Viele starben vor meinen Augen. Die Frauen fingen an zu weinen und zu schreien. Während die Angreifer sich um die Frauen kümmerten, floh ich mit meiner Familie."
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Einige wurden vor Ort Zwangs konvertiert und andere starben. Nur wenige konnten fliehen. Frauen wurden mitgenommen und eingesperrt.
Sie bekamen ihre eigenen Kinder zu essen. Kinder insbesondere Mädchen wurden an Männer verkauft und versklavt. Jungen wurden gezwungen den Koran (Quran) auswendig zu lernen.
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Bücher der Yeziden
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Es gibt in den meisten Religionen immer etwas handschriftliches. Im Christentum ist es die Bibel, im Judentum die Tora, im Islam der Koran (Quran), bei den Buddhisten die Tripitaka, bei den Hindus die Bhagavadgita.
Die Yeziden hatten ebenfalls ein Buch. Es ist bei den Yeziden bekannt unter dem Namen „Schwarzes Buch". Es gab mehrere von ihnen. Ein paar wurden bei den Genoziden verbrannt, die anderen zerrissen. Heute gibt es nur noch ein Einziges und es befindet sich in England, in einem Museum.
Das heißt unter anderem, dass alles mündlich weitergegeben wurde. Es wurden oft Sachen durch Hymnen (Qewls) erzählt, jedoch steht leider nichts geschrieben.
Man kann Bücher kaufen, jedoch sind es 1. keine heiligen und 2. sind auch oftmals Fehler darin enthalten.
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Sind Yeziden Kurden?
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Die Yeziden sind ein ethnoreligiöses Volk, uns gibt es nur im Doppelpack. Das heißt dass man Yezide auf religiöser und ethnischer Ebene ist.
Unsere Volkszugehörigkeit und unsere Religionszugehörigkeit ist beides yezidisch.
Dies merkt man auch daran dass unsere religiösen und kulturellen Feste yezidisch sind.
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