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Normalerweise, ist weiร die angesehenste Farbe im Yezidentum. Denn auch so werden die Toten in weiรen Kleidern bestattet und auch sie selbst tragen, wenn mรถglich, vornehmlich helle, weiรe Kleidung.
Denn das geht mรถglicherweise meist auf religiรถse Hintergrรผnde zurรผck, da die Yeziden an ein Leben nach dem Tod glauben, tragen sie weiรe Kleider als das Symbol der Ewigkeit.
Im religiรถsen Leben gilt noch Reinlichkeit als hohes Gebot. Die Yeziden wechseln ihre Kleider schon bei kleinen Verunreinigungen, da man an weiรen Kleidern, Schmutz und Verunreinigungen sofort bemerkt.
Jedoch sollten die Yeziden kein Blau tragen. erstens sollte man diese Farbe nicht tragen, da es im kurdischen einen anderen Sinn hat.
Es spiegelt Trauer.
Zudem sind noch andere Grรผnde offen und zwar ging es darum, dass in Lalish damals die blaue Fahne hochgehalten wurde, als die IS kam und einen weiteren Vรถlkermord im Gebetshaus der Yeziden anrichtete.
In Todesfรคllen werden zwar Trauzeremonien gefeiert, jedoch sollte man keineswegs รผber den Tod der Person รผber Maรe traurig und verletzt sein.
Auรerdem war es so, dass die Armee Angehรถrigen der osmanischen Feldherren Feriq Pascha und Omar Wahbi Pascha (1891/92) auf ihren Strafexpeditionen gegen die Yeziden eine blaue Uniform getragen haben.
So wollten sie die Yeziden zum Islam bewegen. Unter anderem versuchte Feriq Pascha die Yeziden nach dem Motto โTeil und herrsche die Rivalitรคten" unter den Mitgliedern der Familie des Mirs auszunutzen.
Er verfachte Streit unter den Brรผdern und beeinflusste einen davon mit dem Vorschlag ihm zum Mir รผber alle Yeziden zu krรถnen, wenn er die Yeziden hinter sich lรคsst und zum Islam konvertiert.
Auรerdem versprach er jedem Yeziden, der konvertiert eine blaue Uniform und ein Stรผck Gold zu schenken.
Ismail Beg hatte sich leider darauf eingelassen und began die Plรคne von Feriq Pascha zu verwirklichen. Said Beg, sein Bruder, der amtierende Mir, war dabei den Widerstand der Yeziden gegen ihn zu organisieren.
Er wollte seinen Bruder Ismail Beg bekรคmpfen und rief alle Yeziden dazu auf gegen die osmanische Armee und das Vorhaben zu kรคmpfen.ย
Gott sei dank schloss sich die Mehrheit Said Beg an und kรคmpfte gegen die drohende Islamisierung.
Nachdem der General bemerkte, dass sein Plan nicht aufgehen wรผrde, gab er auf. Reumรผtig war Ismail Beg zu den Yeziden zurรผckgekehrt. Er bat um Gnade und Wiederaufnahme. Das wurde ihm auch gewรคhrt, aber trotzdem blieb er bis zu seinem Tod ohne Machtbefugnisse.
In den folgenden Generationen blieben diese Ereignisse in Form einer sprichwรถrtlichen Beleidigung erhalten. Wenn ein Yezide also etwas tat was schlecht fรผr den yezidischen Glauben war, dann sagte man zu ihm
โGeh zu Feriq Pascha und hole dir dein blaues Tuch und das Goldstรผck"
Fรผr die Yeziden der heutigen Generation haben jedoch solche traditionellen Kleidervorschriften kaum noch so groรe Bedeutung. Dies ist einerseits sehr traurig, aber andererseits kann man es auch verstehen. Denn sie mรถchten viel mehr ihre Vergangenheit von der inhaltlichen Seite erschlieรen.
โโโ
Kherqe ลhรชx Adi
โฉ
Alle Angehรถrigen der Fakirs, die Geistlichen, tragen schwarze Kleider. Das besondere Gewand heiรt auf Kurdisch Kherqe. Es besteht aus reiner Schafwolle und wird mit der Farbe der Blรคtter eines Baumes schwarz gefรคrbt.
Dem Trรคger, der Kherqe ist also ein besonderer Status versetzt. Auf kurdisch also Kherqe bimor. Dieses Gewand darf weder beschmutzt noch abgelegt werden, da es die Frรถmmigkeit der Geistlichen symbolisiert.
Nur wenn das Gewand gereinigt wird, darf es abgelegt werden. Das Gewand wird in der Regel in Lalish, dem Ort der Heiligtรผmer vom Baba ลhรชx, an die betroffene Person vergeben. Auch dort wird er gefรคrbt.
ลhรชx Adi selbst trug solch ein Gewand, als er nach Lalish kam.
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