𝐏𝐚𝐫𝐭 𝟏𝟒

Hört euch gerne nebenbei das Lied »Rendezvous ||« von Kurdo an 🎀

Ez hew dizwazim bê te bim
[Ich möchte nicht mehr ohne dich sein]
~ by CCsFavCake

~𒀭~

Wir machten uns gerade auf den Weg zu Mirans Familie. Ich spürte seine Angst, während wir im Auto saßen.

Seine Hand zitterte ununterbrochen und sein rechtes Bein wippte auf und ab. Stumm nahm ich seine Hand in meine und verschränkte sie mit meiner.

Wir werden das schaffen. Was sollen seine Eltern denn noch tuen? Langsam müssen sie es akzeptieren. Die Ehe zwischen Dilber und Miran ist gescheitert. So ziemlich gescheitert. Sie wissen dass Miran mit mir zusammen ist. Was ist denn noch das Problem?

»Alles wird gut«, versuche ich ihm Mut zuzusprechen, auch wenn ich weiß dass das wahrscheinlich gerade gar nichts bringt. Mein Herz ist kurz davor mir einfach aus der Brust zu springen, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Mein Schädel dröhnt und ich habe das Gefühl dass ich schwitze. Die Mischung aus allem, war ganz und gar nicht angenehm!

»Sie werden dich nicht akzeptieren«, murmelte er nervös. Ich blickte Miran von der Seite an. Er biss auf seiner Lippe herum und schaute in jede Richtung. Wenn man es wortwörtlich nahm, war er mehr als nervös. Nicht dass er mir hier gleich noch umkippte.

»Das wird schon. Vertrau mir«, versuchte ich das Ganze irgendwie noch zu retten, doch tief im inneren meines Herzens, wusste auch ich dass ich Miran so nicht beruhigen konnte. Außerdem war ich mir selbst nicht einmal sicher, ob seine Eltern mich akzeptieren oder nicht.

»Würdest du weiterhin mit mir zusammen sein, wenn sie mich gleich ablehnen?«, fragt ich Miran leise. Die Frage war eigentlich mehr als unnötig, aber ich wollt trotz dessen eine Antwort. Weshalb wusste ich selbst nicht.

»Selbstverständlich, Evîn«, mir fiel ein Stein vom Herzen. Meine Liebe zu Miran war stark. Immer. Aber ich wusste nie wie stark seine Liebe mir gegenüber ist. Ich schäme mich manchmal über sowas zu reden, weil ich Angst habe dass er denkt dass ich ihm nicht vertrauen würde. Das stimmt natürlich nicht. Ich vertraue Miran mit allem was ich habe.

Doch vertraute er mir genau so?
Ich werde ihn dazu noch ansprechen, wirklich! Aber erst nachdem das alles hier vorbei ist. Den Rest der Fahrt blieb ich still. Ich dachte über alles nach. Ich würde in ein paar Tagen meinen Vater verlieren. Ich konnte es irgendwie nicht glauben. Es machte keinen Sinn für mich.

Was hatte Jabo überhaupt?
War er denn überhaupt krank?
Ich verstand das alles nicht genau.

Bevor Jabo irgendetwas tut muss er an mir vorbei und ich würde ihn nicht einfach so gehen lassen ohne zu wissen was mit ihm los ist. Er ist immer noch mein Vater und meiner Meinung nach zu einhundert Prozent eine Rechenschaft schuldig.

Ich steckte mir meine Kopfhörer ins Ohr und ließ meine Playlist laufen. Leise summte ich mit.

»Wie könnt ich dich vergessen?
Das Mädchen meiner Träume«
Der Junge meiner Träume...

»Wusste nicht, ob du dasselbe fühlst, denn erst war'n wir nur Freunde«
Nicht einmal Freunde waren wir. Wir waren Fremde.

»Wir trafen uns im Jugendhaus, damals gab's kein Insta«
Unser Schulhof war unser erster Treffpunkt.

»So verliebt, dass ich dein'n Namen in mein'n Schultisch reingeritzt hab'«
Ob ihr es glaubt oder nicht; fast jeder Tisch in meiner alten Schule ist mit Mirans Namen und einem kleinen Herz verziert.

»Man sah uns nur zu zweit, wir war'n sowas wie 'ne Bande«
Wir unternahmen nichts mehr mit den anderen. Es gab nur noch uns zwei.

»Wir scheißten auf die andren, wir hab'n uns zu krass verstanden«
Egal, wie oft wir auch dumme Blicke bekamen, es interessierte uns nie und das soll immer so sein.

»Wir waren beide stur, aus 'ner Kleinigkeit wurd mehr Streit
Doch kaum machten wir FaceTime, konnten wir nicht ernst bleiben«
Sobald ich sein Gesicht auf meinem Display sah, wurden meine Gesichtszüge immer weicher und mein Lächeln drängte sich durch und durch.

»Wir war'n glücklich, hatten nix, doch es war scheißegal«
Zusammen bauten wir uns alles auf.

»Wir chillten einfach bis zum Endstation im 23er
Konnten uns nicht treffen wie die andern vor dem Eingang
Deswegen wartete ich immer eine Straße weiter«
Ich werde diese Zeiten vermissen.

»Außer dich hat mich in diese Welt nichts intressiert
Ich wollte nix, ich wollte einfach nur dich nicht verlier'n«
Inshallah werden wir uns niemals verlieren.

»Ich hab' alles an dir geliebt, von Kopf bis Fuß«
Und ich werde es auch immer tun.

»Jeder Tag mit dir war für mich ein Rendezvous«
Ein Rendezvous...

Kurdo traf immer wieder ins Schwarze. Kaum liefen seine Lieder, spürte ich den Schmerz, den ich solange verstecken wollte. Ich lief die Playlist einfach weiterlaufen und schloss meine Augen.

Ich weiß zwar nicht wann, aber irgendwann kamen wir auch mal bei Miran an. Ich hätte nie seine Gegend gesehen, da wir uns immer nur bei mir sahen, zumindest bei dem Spielplatz oder halt in der  Bibliothek. Ansonsten sahen wir uns nur per FaceTime und sonst schrieben wir uns über den Tag verteilt kleine Nachrichten.

Miran tippte mich leicht an, damit ich Ausstieg und er ebenfalls aussteigen konnte. Ich schnallte mich ab und stieg aus. Hinter mir hörte ich Miran leise seufzen. Plötzlich stand er mir so nah. Seinen Atem konnte ich an meinem Nacken spüren. Dort bildete sich in null Komma nichts eine Gänsehaut.

Miran legte seinen Kopf auf meine Schulter und zog mich näher an sich ran. Eine Weile verweilten wir so. Meine Augen hielt ich geschlossen, um mich zu entspannen. Wir durften hier unsere Nerven nicht strapazieren, dass würde nämlich alles einfach nur noch schlimmer machen.

Ich drückte leicht Mirans Hand, um ihm etwas Mut zu geben. Er öffnete seine Augen und wir liefen mir verschränkten Armen auf die Haustür zu. Agit, Berfîn und Jabo waren anscheinend schon drinnen, denn die Tür war offen und ihre Schuhe lagen dort ebenfalls verteilt.

Wir hörten schon stimmen aus dem Wohnzimmer und beeilten uns dazuzukommen. Zügig setzten wir uns hin, während mein Vater bereits angefangen hatte die ganze Situation zu erklären. Es fiel ihm schwer, doch er schaffte es und das machte mich unheimlich stolz auf ihn.

Ich schaute starr auf den Boden und hörte nicht zu. Mirans Bewegungen neben mir waren schnell. Anscheinend diskutierten sie gerade. Ich versuchte mich zu konzentrieren, doch immer wieder verschwand die Sicht vor meinen Augen.

Aus dem nichts wurde ich angetippt. Schnell schüttelte ich mich durch und hob den Kopf.

»Hm?«, fragte ich in die Runde. Alle Augenpaare lagen auf mir.
»Liebst du Miran?«, fragte mich Mirans Mutter mit hochgezogener Augenbraue.
»Mehr als das«, antwortete ich schlicht. Anders konnte ich meine Liebe für Miran nicht wirklich ausdrücken. Sie nickten und besprachen wieder irgendwas.

Meine Augenlider wurden immer schwerer, bis sie sich irgendwann komplett schlossen...

~𒀭~

Holaaa 🎀
Ik Evîns Sicht is momentan langweilig, bald kommt wieder die von Miran 🎀

Folgt mir auf insta, Leute 🎀

-Cece
1149 Wörter
7 Seiten 

[Emoji des Kapitels 🎀]

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