019. Quälgeister

𝒹ℴ 𝓎ℴ𝓊 𝒷ℯ𝓁𝒾ℯ𝓋ℯ 𝒾𝓃 𝑔𝒽ℴ𝓈𝓉𝓈?

Die Kalenderblätter fielen und der Oktober neigte sich dem Ende zu. Kalter Wind fegte durch die Baumkronen und goldenes Laub bedeckte die Ländereien, als Peter, James, Sirius und Remus gemeinsam von den Gewächshäusern zurück zum Schloss stiefelten.

Auch wenn es erst früher Nachmittag war, machte sich die Sonne schon jetzt auf ihren Weg gen Westen und ließ das Licht der Dunkelheit weichen.

Das hinderte diejenigen Schüler, die für heute schon keinen Unterricht mehr hatten, jedoch nicht daran, weiter draußen auf den Wiesen zu sitzen, um den schwarzen See herum zu spazieren oder sich der neuesten Mutprobe zu stellen, die seit etwa zwei Wochen das ganze Schloss in Aufregung versetzte.

‚Wer traut sich, den Stamm der Peitschenden Weide zu berühren?' war das neue Motto.

Die peitschende Weide war im Frühjahr diesen Jahres gepflanzt worden und seither hatten der Schulleiter und auch die anderen Lehrer davor gewarnt, sich dem Baum zu nähern, da dieser mit seinem um sich schlagenden Geäst recht... temperamentvoll sein konnte.

Peter selbst hatte den Baum schon mehr als einmal dabei beobachtet, wie er gewaltsam das Leben kleiner Vögel mit gezielten Hieben ausgelöscht hatte, wenn sie ihm zu nah gekommen waren oder sogar gewagt hatten, sich auf einem seiner Äste nieder zu lassen.

Vor ein paar Wochen hatte sich eine Gruppe von Sechstklässlern - ohne Frage waren Bilius Weasley, Max McCoy und Clarence Ebony ebenfalls unter ihnen gewesen - dann jedoch zusammengeschlossen, um abwechselnd ihr Glück zu versuchen, der Weide so nah wie möglich zu kommen.

Clarence hätte es auch fast geschafft, wenn er nicht in letzter Sekunde zu langsam gewesen wäre und den Zweig übersehen hätte, der ihm dann in der Magengrube gelandet war.

Fünf ganze Meter hatte es ihn durch die Luft geworfen, bevor er in einem Grashaufen gelandet war.

...ein riesen Spaß...

Peter erschauderte bei den Erinnerungen daran.

Wer schlussendlich vorgeschlagen hatte, so etwas absolut Hinrissiges zu versuchen, konnte man nun schon gar nicht mehr sagen, obwohl Bilius Weasley ziemlich weit oben auf der Liste der Verdächtigen stand.

Remus seufzte. »Das ist furchtbar.« Er beobachtete wie auch Peter die kleine Gruppe, die sich heute um den Baum versammelt hatte.

Mittlerweile waren es nicht mehr nur die älteren Schüler, die sich der Herausforderung stellten, sondern auch schon Zweit- und Drittklässler, die sich in der Menge der Schaulustigen tummelten und nur darauf warteten, endlich auch mutig vorpreschen zu dürfen.

Davey Gudgeon, ein Gryffindor Schüler aus dem zweiten Jahr, sollte tatsächlich der Nächste sein, der sein Glück auf die Probe stellen würde.

»Irgendwann verletzt sich noch einer«, sagte Remus.

Und Peter stimmte ihm im Stillen zu.

»Ach, Lupin, sei nicht so ein Philister«, sagte Sirius augenrollend.

»Das ist doch nur Spaß«, ergänzte James und streckte den Kopf, um die kleine Traube aus Menschen besser beobachten zu können, während sie weiter Richtung Schloss stapften.

McGonagall wäre nicht begeistert, wenn sie schon wieder zu spät kommen würden.

»Genau«, sagte Peter und strahlte, als James ihn mit einem Klopfer auf die Schulter belohnte.

Peter hatte in seinem Leben nicht viele Menschen getroffen, die so eine Präsenz ausstrahlten wie James Potter. Er war ein geborener Spaßvogel, ein Klassenclown. Selbstsicher und cool trat er auf, als würde es ihn nicht kümmern, was die anderen von ihm dachten und als würde er nichts als Freude verbreiten wollen.

Peter beneidete ihn um dieses Selbstvertrauen und gleichzeitig war er so stolz darüber, dass er zu James Potters Freunden zählte. Nach Sirius war er wohl sein bester Freund...

Aber Sirius war sowieso ein Fall für sich.

Im Gegensatz zu James war er nicht besonders beliebt, obwohl Sirius meist mit James bei jedem Spaß ganz vorne mitmischte. Noch waren die meisten Schüler unschlüssig, was sie von dem Black in Gryffindor halten sollten. Auch Peter.

Peter hatte sich mit Sirius angefreundet, bevor er gewusst hatte, dass er ein Black war - nun fürchtete sich Peter etwas Falsches oder Unbedachtes in seiner Gegenwart zu sagen. Die Familie Black hatte nun einmal nicht den Ruf, Gnade walten zu lassen...

Remus räusperte sich. »Unter Spaß verstehe ich etwas anderes. Abgesehen davon bin ich kein Philister

Aus seinen Gedanken gerissen lauschte Peter weiter der Konversation seiner Freunde, während sein Blick zurück zur peitschenden Weide glitt und beobachtete, wie der Nächste endlich an die Reihe kam.

»Du weißt doch gar nicht, was das ist«, erwiderte Sirius.

Davey Gudgeon pirschte vor und wich geschickt einem der vorschnellenden Äste aus.

»Offenbar weiß ich besser Bescheid als du.«

Gudgeon duckte sich und die Menge johlte.

»Erleuchte uns mit deiner Weisheit, Lupin.«

Ein weiterer Ast versuchte sein Glück, schlug auf Gras, wo der Zweitklässler eben noch gestanden hatte.

»Ich habe Verständnis für Kunst, Kultur oder Interessen intellektueller Art«, sagte Remus.

Er hatte es fast geschafft!

Sirius verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Schön und was beweist das jetzt?«

Würde Davey Gudgeon als erster die Mutprobe bestehen?

»Ha! Das beweist, dass ich recht habe.« Triumphierend verschränkte Remus die Arme vor der Brust, bevor es plötzlich krachte.

Ein Schrei.

»DAVEY!«

»Jemand muss Madam Pomfrey holen!«

»Zieht ihn da WEG!«

Von einer auf die andere Sekunde brach die Hölle los. Schüler rannten umher, wichen erschrocken vor dem Baum zurück, einige schrien, andere lachten noch immer, während Davey Gudgeon am Boden lag. Nur wenige Meter vom Stamm der peitschenden Weide entfernt, beide Hände auf das blutige Gesicht gepresst.

Sirius lachte.

Remus musterte ihn geringschätzig. »Genau davon hab ich gesprochen.«

»Wir sollten Hilfe holen«, sagte James.

Einer der älteren Schüler war vorgesprintet und zog Gudgeon nun aus der Gefahrenzone, bevor der Baum einen weiteren Angriffsversuch starten konnte.

»DAVEY!« Einer seiner Freunde kniete sich an seine Seite.

»Oh Merlin, sein Auge!«, rief ein Hufflepuff-Mädchen.
»Der Baum hat ihn mitten im Gesicht erwischt!«

Gleich zwei Leute auf einmal schrien: »Wo bleibt Madam Pomfrey?!«

Noch immer schlug die Weide in alle Richtungen. Davey wandte sich am Boden, noch mehr Blut benetzte seine Wangen, formte kleine Pfützen unter seinem Haar im Gras. Die Hände nicht von seinem Gesicht lösend, wimmerte er.

Peter senkte den Blick.

»Wir holen Madam Pomfrey, kommt«, sagte James erneut und sprintete los.

Die anderen hinterher.

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»Sehr schön, Miss Evans. Ein nahezu perfekter kleiner Dreizack.«

Professor McGonagall nickte anerkennend in Lilys Richtung und hielt die kleine Kiste empor, die sie ihnen am Anfang der Stunde, zu der die Jungen beinahe zu spät gekommen waren, präsentiert hatte.

Nachdem James allen Gryffindors und der Professorin ausführlich berichtet hatte, weshalb sie erst kurz nach dem Klingeln durch die Tür gestolpert waren, lenkte aber selbst McGonagall ein und lobte sie für ihre „Heldentat", wie James es nur allzu gerne bezeichnete.

»Die anderen von Ihnen dürften nun bitte die verwandelten Gabeln hier vorne abgeben.«

James räusperte sich lautstark.

»Ja, auch Sie, Mr. Potter«, sagte die Professorin streng, ohne James auch nur eines Blickes zu würdigen.

Statt sich der Aufgabe zu widmen, eine Gabel in einen Mini-Dreizack zu verwandeln, hatten James und Sirius ihren Spaß dabei gehabt, die Gabeln zu verformen, ihnen noch mehr Zinken anzuhexen und obszöne Bilder und Worte einzugravieren.

Um das Ganze noch zu toppen, hatte James sich an einem Zauber versucht, der auf den letzten Seiten seines Buches 'Verwandlung für Anfänger' von Emeric Wendel zu finden war.

Nun stand neben ihm eine absolut ‚fetzige' Riesengabel.

Stolz grinste er Sirius zu, der sich das Lachen kaum verkneifen konnte. Dessen eigene Gabel trug den Schriftzug „DavEYE GudgeONE". (»Verstehst du? Weil er nur noch ein Auge hat!«)

»Aber Professor, ich kann dieses Kunstwerk doch nicht einfach zurückverwandeln. Das wäre Verschwendung.«

Alice und Olive kicherten.

»Verschwendung ist, dass sie meine Zeit mit Ihren albernen Kindereien unnötig beanspruchen.«

»Uff«, ertönte es von Sirius.

»Professor«, quängelte James, »ich habe wesentlich mehr getan, als bloß verlangt wurde, dafür hätte ich doch mindestens ein 'O' verdient.«

»Verwandeln Sie Ihre Gabel zurück oder kassieren Sie ein 'T'.«

»Ein 'Troll'?!«

Sirius ließ ein bellendes Lachen los.

James dagegen war fassungslos. Und das war kein Wunder. Bei einem 'T' war es nicht unüblich, dass die Eltern über das (Fehl-)Verhalten ihrer Kinder informiert wurden. Er erschauderte und umgriff den Zauberstab fester.

»Finite Incantatem.« Die Riesengabel schrumpfte auf ihre Ursprungsgröße zurück und jegliche Gravierungen und zusätzliche Zinken lösten sich wieder auf. »Tredecim Tridenti«

Ein perfekter kleiner Dreizack lag an des Gabels Stelle.

Im Licht der Kerzen schien es fast schon so, als wäre aus dem Silberbesteck tatsächlich Gold geworden, die Verwandlungsprofessorin war jedoch keineswegs beeindruckt. Stattdessen hielt sie dem jungen Potter die Besteckkiste vor die Nase, in die er seinen Dreizack widerwillig hineinlegte.

Peter neben ihm seufzte, als auch er sein Endprodukt abgeben sollte. Statt der üblichen drei Zacken waren bloß noch zwei übrig.

Er hasste Verwandlung... all die Beschwörungsformeln, die komischen Bewegungen mit dem Zauberstab und das ständige Rechnen bereiteten ihm bloß lästige Kopfschmerzen.

Umso ärgerlicher war es, dass James und Sirius sich kaum anzustrengen brauchten.

»Es sieht aus wie eine Fonduegabel«, lächelte Olive und deutete auf Peters kläglichen Versuch.

Sirius runzelte die Stirn. »Eine was?«

Doch er sollte keine Antwort erhalten, denn McGonagall hatte mit seiner Gabel all ihre Werke eingesammelt und sich wieder vor ihrem Pult aufgestellt und das Lehrbuch zu Rate gezogen.

»Lesen Sie bis nächste Woche die Kapitel acht bis zwölf und schreiben Sie eine zwei pergamentrollenlange Abhandlung über die magischen Phänomene der Metamorphose unbelebter Gegenstände.«

Allgemeines Stöhnen echote durch das Klassenzimmer. So kurz vor Halloween schienen die Lehrer ihnen allen keine Ruhe zu gönnen. Stattdessen überhäuften sie die Schüler mit Unmengen an Hausaufgaben, als würde ihr Leben davon abhängen, ja viel vom Verwandeln von Besteck bis hin zum Verhalten irgendwelcher Knollengewächse zu lernen.

Mit einer geschickten Handbewegung fegte James all seinen Kram vom Tisch direkt in seine Schultasche, ehe er sie schulterte, um mit Sirius, Peter und Remus so schnell zu verschwinden, dass McGonagall es sich nicht noch anders überlegen konnte und ihnen doch noch eine weitere Rolle Pergament mehr aufgab, doch zu spät.

»Mr. Black, bleiben Sie bitte noch einen Moment. Ich muss mit Ihnen sprechen. Allein.« Der letzte Part war an James gerichtet gewesen, der seine Tasche gerade wieder zu Boden hatte fallen lassen.

»Professor, wenn es um meinen Dreizack geht...«, setzte Sirius an, doch die Lehrerin ließ ihn den Gedanken nicht zu Ende fassen. Mit raschen Handbewegungen scheuchte sie die anderen hinaus vor die Tür.

Prüfend warf Jamed Sirius einen Blick zu, dieser nickte und mit Remus, Peter und den anderen verließen sie das Verwandlungszimmer, ihren Freund mit ihrer Hauslehrerin allein zurücklassend.

»Ob sie ihn rauswerfen?«, fragte Peter ängstlich, nachdem die Tür hinter ihnen zugefallen war und die Mädchen schon zur nächsten Stunde in Verteidigung gegen die dunklen Künste aufgebrochen waren.

»Was!?«, abrupt schnellte James herum, »Warum sollten sie ihn rauswerfen? Sag doch sowas nicht!«

Erschrocken zog Peter schnell den Kopf zwischen die Schultern. James zu verärgern, war nun wirklich nicht sein Ziel gewesen.

»Das mit der Gabel war schon etwas unpassend«, sagte Remus und zuckte mit den Schultern.

»Es war ein Witz! Dafür wird doch niemand rausgeworfen.«

»Ein Witz sollte witzig sein. Deine Riesengabel war witzig. Davey - nur ein Auge - Gudgeon dagegen... er hat sich wirklich böse verletzt.«

James winkte ab. »Es geht ihm gut. Madam Pomfrey bekommt sein Auge ohne Probleme hin und er kann nächste Woche schon wieder besser sehen als ich.« Ein Grinsen schlich über seine Lippen und er tippte an seine Brille. »Momentan sieht sein Auge vielleicht noch aus wie eine zu groß geratene Weintraube, aber es wird ihm gut gehen - ergo, darf man darüber scherzen. Es ist ja nicht so, als wäre er gestorben.«

»Das hätte durchaus passieren können«, murmelte Remus, den Kopf gesenkt und ließ sich an der Wand zu Boden sinken. James und Peter setzten sich neben ihn.

Zweiter musterte den braunhaarigen Jungen mit den dunklen Ringen unter den Augen. Remus hatte sich mal wieder irgendwas eingefangen.

Auch wenn James stets sagte, das wäre kein Wunder, so ungern wie Remus Schals, Mützen oder Wollsocken trug, Peter war sich da nicht so sicher. Er hatte Remus noch nie ohne seine dicken Socken, die Pullover im Zwiebelschichten-Stil oder einen zusätzlichen Pullunder das Schloss verlassen sehen, doch er würde James nicht widersprechen.

»Mach dir keine Sorgen«, sagte Remus plötzlich. Peter sah gerade noch, wie er James' Schulter tätschelte und mit der Schuhspitze Richtung Klassenzimmertür zeigte. »Es wird schon werden...«

James nickte. »Ja, bestimmt - ich denke nur...«, er brach ab, als eine Gruppe Ravenclaws am Ende des Korridors vorbeilief und sprang auf.

»Oi! McKinnon!«

Eins der Mädchen wandte überrascht den Kopf um und strahlte, als sie die Jungen erblickte. Sie entschuldigte sich bei ihren Freunden und sprintete los, direkt in James' Arme.

»Wird ja auch Zeit, dass wir uns mal wieder über den Weg laufen«, lachte sie, griff nach seiner Brille und setzte sie sich selbst auf. »Ich hätte beinahe vergessen, wie du aussiehst.«

»Atemberaubend wie immer«, sagte James und wackelte mit den Augenbrauen.

»Hm«, Marlene kniff die schönen hellblauen Augen zusammen, »momentan ziemlich unscharf.«

Sie kicherte, als James ihr mit gespielter Beleidigung, die Brille von der Nase fischte.

»Kann es sein, dass du immer blinder wirst?«

James grinste. »Nein, aber du wirst auf jeden Fall immer unverschämter.«

Marlene knickste vergnügt und wandte sich dann Remus und Peter zu, die sie bis zu diesem Moment eigentlich völlig ignoriert hatte. Eine nachdenkliche Falte zog sich über ihre Stirn. Peter wand sich unter ihrem Blick und senkte schnell den Kopf. Er hatte sich in Gegenwart hübscher Mädchen schon immer unwohl gefühlt.

»Merlin, ich sage euch, das liegt an Ravenclaw. Niemand dort nimmt ein Blatt vor den Mund. Maud Rutherford - sie ist übrigens total in dich verschossen, James - musste mir gestern gleich vier Mal sagen, wie absolut furchtbar meine Haare aussehen! Unmöglich!«

Mit ihren Fingern griff sie ein paar Strähnen ihres rostroten Haares, wie um zu demonstrieren, dass ihre Klassenkameradin ja völlig übertrieben hatte, doch Peter sah genauer hin und stockte.

Er hatte Marlene zu Beginn des Schuljahres kennengelernt. Ein hübsches Mädchen, das sich gerne hinter ihren langen Haaren versteckte. Sehr zierlich, immer ordentlich angezogen, wenn auch häufig den Kopf zwischen den Schultern versteckt, wie um ihre eigene Schönheit unter Verschluss zu halten.

Heute sah sie irgendwie anders aus...

»Dann fühlst du dich ja glatt wie zu Hause«, meinte James, kassierte dafür von seiner besten Freundin einen Schlag gegen die Brust.

Marlenes sonst glänzendes Haar, hing ihr in matten, fettigen Strähnen über die Schulter. Ihr Kinn und ihre Wangen zierten gleich ein halbes Dutzend Pickel, während weitere rote Flecken ihren Hals hinabwanderten zu einer nicht richtig gebundenen Krawatte, die eine teils falsch zugeknöpfte Bluse verdeckte, welche unsauber aus ihrem Rock herausragte.

Sie war immer noch ein hübsches Mädchen - objektiv gesehen, dachte Peter - aber irgendwie...

James sagte nichts, doch Peter konnte an Remus' langsamen Auf- und Abblick erkennen, dass es ihm auch aufgefallen war.

»Ha Ha, Potter. Pass auf, was du sagst. Die gute, liebe Cynthia McKinnon hat gestern ihre Einladung zur Weihnachtsfeier der Potters mit einem „Oh, selbstverständlich kommen wir!" beantwortet. Sei also nett zu mir, sonst wird sie dich und deine Strubbelhaare den ganzen Abend aus was für einem Grund auch immer nicht in Ruhe lassen... Karma und so.«

»Heißt du zufällig für den Abend Karma?«

Gespielt erschrocken griff sie sich an die Brust. Peter sah genauer hin, ihre Fingernägel waren bis aufs Fleisch abgekaut, so wie seine. »Ich weiß gar nicht, wie du auf so eine Idee kommst.«

Ihr Blick wanderte wieder von James zu Remus und zu Peter, dann zurück zu James. »Anderes Thema - wo ist euer viertes Musketier?«

James deutete mit einem Kopfnicken auf den Klassenraum für Verwandlung. »Wir warten. McGonagall hält ihn noch als Geisel.«

»Ah, ich hab mich schon gewundert... man sieht dich ohne ihn ja gar nicht mehr, als wärt ihr an der Hüfte zusammengewachsen.«

»Eifersüchtig?« James' Mundwinkel zuckten belustigt.

Marlene schnaubte, wenn auch nicht besonders überzeugend. »Am Ende des Tages kommst du immer zu mir zurück. Ich war zuerst da.« Sie zwinkerte. »Was will McGonagall von ihm?«

Diesmal war es Remus, der das Wort ergriff. »Hast du das mit Davey Gudgeon gehört?«

Das Mädchen nickte. »Natürlich. Alle haben sie davon gehört. Der dumme Junge, wer ist auch so blöd und macht bei so einem gefährlichen Mist auch noch mit!« Ihr Blick fiel auf James. »Wag es ja nicht, auch einen Versuch zu starten. Bei deinem Glück, gewinnst du die blöde Wette nur um danach auf dem Gras auszurutschen und dir den Schädel zu brechen.«

James grinste verlegen, eine Hand im Nacken.

Marlene seufzte: »Professor Flitwick hat uns gesagt, dass Professor Dumbledore heute Abend ein allgemeines Verbot aussprechen wird, sich dem Baum zu nähern. Ist auch besser so, das hätte wirklich...«

»Ins Auge gehen können? Wolltest du das sagen?« James' Lachen hallte durch den Gang.

»Du bist ein Idiot. Aber habt ihr mitbekommen, was Peeves für einen Aufstand in der großen Halle angerichtet hat? Das Abendessen wird nach hinten verschoben, bis Filch die Sauerei beseitigen kann.«

Die Jungen runzelten die Stirn. Sie hatten nichts dergleichen mitbekommen.

»Was ist mit Peeves?«, fragte Peter.

»Hat die große Halle geflutet, nachdem die Geisterkonferenz beschlossen hat, ihn dieses Jahr an Halloween auszuladen«, sagte sie.

»Hat ihm wohl nicht gefallen«, sagte Remus.

Marlene schüttelte den Kopf. »Überhaupt nicht.«

»Ich will die große Halle auch einmal fluten«, sinnierte James und erntete verstörte Blicke von allen Seiten.

»Ach kommt schon!«, stöhnte er. »Das wäre doch ein riesen Spaß! Bil, Max und Clarence haben das bestimmt schon einmal gemacht und was die können, können wir doch tausendmal besser!«

Eben diesen Moment nutzte Sirius, um mit einer letzten Verabschiedung über die Schulter aus dem Klassenzimmer zu treten und überrascht aufzublicken, als er seine Freunde bemerkte, die auf ihn gewartet hatten. Und Marlene.

James sprang ihm sofort entgegen und schlang einen Arm um seine Schultern, brachte ihn sogleich zum Lachen und vertrieb den düsteren Ausdruck auf seinem Gesicht.

»Bis später dann«, verabschiedete sich Marlene ganz plötzlich und trat den Rückzug an.

Peter und Remus winkten ihr zu, während James noch immer dabei war, Sirius zu inspizieren. Er hob erst den Kopf, als sie schon fast um die Ecke in den nächsten Korridor geeilt war.

»Bis später!«, rief er mit gerunzelter Stirn, wandte sich dann aber wieder an Sirius. »Was wollte McGonagall so lange von dir? Es ging doch nicht wirklich um Gudgeon und die Gabel, oder?«

Remus und Peter erhoben sich langsam vom Boden, wobei James wie aus Reflex Remus die Hand reichte und ihn auf die Beine zog. Der Blässe um seine Nase nach zu urteilen, konnte Remus die Hilfe auch gut gebrauchen.

Sirius winkte ab. »Ach das, nein. Es...«, er haderte einen Moment, ließ dann aber die angespannten Schultern fallen und seufzte, »Meine Eltern wollen mich aus Gryffindor holen. „Ein Black gehört nach Slytherin", sagen sie und McGonagall wollte wissen, was ich davon halte.«

Langsam setzten sich die Jungen in Bewegung, den Korridor entlang.

»Und was hast du gesagt?«, fragte James nach einer halben Ewigkeit des Schweigens, in der Sirius nicht weitergesprochen hatte. Ihre Schritte hallten auf dem Steinboden wider.

Sie bogen um die Ecke, vorbei an einer farbwechselnden Tür und einem Portrait einer jungen Hexe, die auf dem Dach eines Zuges vor einer Menschenansammlung stand wie eine Königin über ihrem Volk.

Sirius antwortete nicht sofort. Den Blick auf die Zehenspitzen gerichtet, nahm er auf der Treppe nach oben zwar gleich zwei Stufen auf einmal, übersah dafür beinahe die Trickstufe und wäre vollends hineingetappt, wenn James und Remus ihn nicht gerade noch am Umhang zurückgerissen hätten.

Er strauchelte, fing sich dann wieder.

»Sirius?« James runzelte die Stirn.

»Zum Teufel mit der Tradition, habe ich gesagt.«

Er grinste James an, doch Peter konnte nicht umhin, den leichten Ausdruck der Panik in seinen Augen zu lesen. Er glaubte ihm nicht.

Fröhlich schlug James seinem Freund auf die Schulter. »Genial!«

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Professor Thorburn war wie immer bester Laune, als er die Türen zu seinem Klassenzimmer für die Erstklässler aufschloss und ihnen allen im Vorbeigehen ein breites Grinsekatzenlächeln schenkte. Seinen magentafarbenen Umhang hatte er abgelegt und über die Lehne des Schreibtischstuhls gehängt, bevor er, nachdem sich alle auf ihre Plätze begeben hatten, in die Mitte des Raumes sprang und aufgeregt in die Hände klatschte.

»Heute sprechen wir über Geister.«

Überrascht begann das Tuscheln in den Sitzbänken. Lily Evans hob zuerst die Hand und wurde auch sogleich aufgerufen.

»Ich dachte, die Geister hier in Hogwarts wären alle... gut? Und nicht gefährlich.«

Unsicher blätterte sie durch das Schulbuch, das aufgeschlagen vor ihr lag. Die meisten in der Klasse hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihres aus der Tasche hervorzuholen, so selten wie der Professor überhaupt das Buch zu Rate zog. Meistens erforderte sein Unterricht eine praktische Auseinandersetzung mit dem Thema, während er den lustigen Moderator der Show spielte.

Alle liebten seinen Unterricht, Peter nicht.

Innerhalb weniger Monate war Oswin Thorburn zum Lieblingslehrer aller geworden, dabei schien ihm das selbst gar nicht wirklich bewusst zu sein. Er hielt seinen Unterricht und erfreute bloß daran, wenn seine Schüler begeistert mitarbeiteten.

Doch Peter konnte dem praktischen Ansatz nichts abgewinnen.

Was war so falsch daran, sich theoretisch mit Gefahren und Schwarzer Magie auseinanderzusetzen?
Wieso sollte er gefährlichen Tierwesen gegenübersitzen müssen, um sie zu studieren, anstatt die Wichtel oder Rotkappen in Büchern kennenzulernen. Peter las wirklich nicht gerne, aber alles wäre ihm lieber gewesen, als Thorburns Herangehensweise.

»Ganz recht, Miss Evans - obwohl ich an Ihrer Stelle eine nächtliche Begegnung mit dem blutigen Baron nicht auf meine to-do-Liste setzen würde.« Er gluckste vergnügt. »Die Geister in diesem Schloss sind Ihnen wohlgesonnen. Selbst der gute alte Peeves. Wieso glauben Sie also, möchte ich über Geister sprechen?«

Remus hob die Hand. Wenn es jemanden gab, der diesen Unterricht noch mehr liebte als der Rest der Klasse, war es Remus Lupin. Peter sah ihn in keinem anderen Fach so engagiert und interessiert arbeiten wie hier und das wollte schon etwas heißen.

»Zuzüglich zu den Hogwarts- und Poltergeistern... und Professor Binns gibt es auch die bösen Geister«, sagte er, nachdem Thorburn ihn aufgerufen hatte.

»Sehr gut, Mr. Lupin. Fünf Punkte für Gryffindor. Kennt jemand von ihnen einen bösen Geist? Ja, Mr. Lupin?«

»Den Schrat. Das blutsaugende Schreckgespenst.«

»Ich dachte, das wäre bloß eine Gruselgeschichte«, rief Alice erschrocken.

»Ist es auch«, blaffte Ophelia Nutter, ein Slytherinmädchen, das neben Snape saß und überaus große Ohren hatte (wie Sirius gerne so oft betonte). »Den einzigen bösen Geist, den es gibt, nennt man Todesfee oder Banshee.«

»Gut, Miss Nutter. Wenn Sie beim nächsten Mal nicht reinreden, bekommen Sie auch Punkte für Ihre Antwort. 5 Punkte aber für Mr. Lupin, denn auch er hat Recht. Den Schrat gibt es tatsächlich und ja, er ist als Blutsauger bekannt und berüchtigt. Sie brauchen jetzt aber keine Sorge tragen, Miss Fortescue. Man sagt ihm nach, nur die ungezogenen Kinder zu verfolgen, die von zu Hause fortgelaufen sind. Zudem sind Schrate in England sehr selten. Den Letzten sah man vor über dreißig Jahren zum letzten Mal.«

Alice wirkte nicht wirklich beruhigt, weswegen Olive ihr einen der Kugelschreiber gab, die sie immer bei sich trug. Alice liebte es, die Miene raus- und reinschnappen zu lassen.

»Todesfeen sind ebenfalls recht mythenumwogene Geschöpfe«, fuhr Thorburn fort.

Peter war schon eifrig dabei sich Notizen zu machen, während die anderen versuchten weiter etwas zum Unterricht beizutragen. Er könnte sowieso nicht viel erzählen, die einzige Erfahrung, die er mit einem Geist gemacht hatte, beschränkte sich auf ein Halloween-Erlebnis, das er gerne für immer vergessen würde.

Thorburn erzählte mehr und mehr zu den Banshees und ihren Klageliedern, ihrem Ursprung und warum die Banshee oder Todesfee hauptsächlich noch in Irland bekannt war. Peter kritzelte Buchstabe für Buchstabe, Wort für Wort und versuchte jedes noch so kleine Detail mitaufzufassen, doch er kam nicht hinterher.

»Was hat er eben über die Todesfälle in Marrakesch gesagt?«, fragte Peter verzweifelt, der es Remus gleich tun wollte und alles versuchte zu notieren. Er lugte auf Remus' Pergament und stellte verdutzt fest, dass dieser vor mehreren Minuten scheinbar ausgestiegen war.

Seine Feder ruhte wenige Millimeter über dem Pergament. Tinte tropfte auf das Papier und fraß sich durch das Material hindurch.

Ohne groß darüber nachzudenken, nahm Peter sich wieder zusammen und beugte sich über seine eigenen Notizen.

»Im Buch auf Seite 127 finden Sie die passende Zauberstabbewegung auch noch zusätzlich abgebildet. Dennoch stellen Sie sich bitte alle in einer Reihe auf. Wir üben das einmal.«

Professor Thorburn war fertig mit seinem ellenlangen Monolog über die verschiedenen Geisterarten. Die Zauberstäbe gezückt, sollten Sie nun alle den Zauber lernen, eben jene Geister auch zu vertreiben.

Während sich die anderen von ihren Plätzen erhoben, um sich in einer Reihe aufzustellen, wie Thorburn es angeordnet hatte, saß Remus da und massierte sich die Schläfen eindringlich weiter. Er war wie in Trance, als versuchte er bloß aufrecht sitzen zu bleiben und nicht zusammenzusacken wie eine leblose Puppe.

»Mr. Lupin. ...Mr. Lupin?«

»Oy, Remus!« James schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. Remus öffnete zitternd die Augen.

»Was?« Verwirrt blinzelte er ein paar Mal, ehe sich seine Pupillen wieder an das Licht gewöhnt hatten.

Ein Kichern ging raunend durch das Klassenzimmer. Professor Thorburn räusperte sich lautstark und das Gemurmel erstarb.

»Ich scheine zu lange gesprochen zu haben, wenn meine Stimme schon die Schüler einschläfert. Alles gut bei Ihnen, Lupin?«

Remus nickte, aber er griff dankbar nach James' Arm, den dieser ihm unauffällig hinhielt, um sich von der Bank zu hieven und zu den anderen in die Reihe zu treten.

»Alles okay?«, flüsterte Peter.

Ein erneutes Nicken von Remus beendete die Konversation.

Sie alle deuteten mit ihrer dominanten Hand, der Zauberstabhand, vor sich, führten eine kreisende Bewegung mit einer Schleife aus und stießen dann einmal vor. Das wiederholten sie wieder und wieder, solange bis Thorburn wirklich zufrieden war und ihnen gestatte, nun auch die Worte mitzusprechen.

»Larva Exumai«

Bei den wenigsten geschah überhaupt irgendetwas.

Peter versuchte es wieder und wieder... doch nichts.

Remus vollführte die Bewegungen nicht einmal mehr halbherzig und James und Sirius hatten Spaß dabei, einfach goldene Funken durch den Raum zischen zu lassen, bis Thorburn sie ermahnte.

Am Ende der Stunde schaffte es tatsächlich Lily Evans einen lauten Knall zu erzeugen, auch wenn die gewünschte Wirkung eines wirbelwindartigen Saugstroms ausblieb.

Professor Thorburn sah zu ihrer Freude jedoch zufrieden drein, belohnte Lily und auch Severus Snape mit je fünf Punkten für ihre Häuser für ihre im weitesten Sinne gelungenen Zauber, ehe er sein Zeug mit einem Schlenker seines Zauberstabs zusammenpackte und sie alle hinaus zum Mittagessen schickte, natürlich nicht ohne ihnen noch Hausaufgaben mit auf den Weg zu geben.

»Bis nach den Weihnachtsferien arbeitet bitte jeder von Ihnen einen spannenden Beitrag zum Thema Geister aus. Durchforsten Sie den Tagespropheten oder die Bibliothek, graben Sie in Ihren Erinnerungen oder fragen Sie die älteren Schüler. Mindestens fünf Rollen Pergament bis Januar und einen Vorabentwurf mit Ideen bis nächste Woche. Bedenken Sie, dass diese Präsentation zu 20 Prozent in Ihre Endnote miteinfließen wird - ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!«

Und er eilte die Treppen, die hinter seinem Schreibtisch zu seinem Büro und seinen Schlafgemächern führten, hinauf.

»Wenigstens haben wir bis Januar Zeit«, seufzte Thalia Jones beim Hinausgehen. Sirius, James, Peter und Remus blieben als Letzte zurück.

»Lupin?«, sagte Sirius.

»Alles super. Ich glaube, ich lasse das Abendessen ausfallen und frage Madam Pomfrey nach einem Trank gegen Kopfschmerzen...und nein, James, dagegen hilft kein zusätzliches Paar Socken.«

Besorgt musterten ihn seine Freunde, sagten aber nichts. Peter kramte in seiner Tasche nach den Notizen der Stunde und drückte sie Remus in die Hände.

»Sonst lässt du mich ja immer abschreiben.« Er lächelte schüchtern, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

»Danke, Peter«, sagte Remus und ließ seinen vernebelten Blick über die Zeilen wandern, die Peter mitgeschrieben hatte. Die zusammengekniffenen Lippen ließen Peter schließen, dass er doch mehr Fehler eingebaut hatte, als gehofft...

»Ich weiß nicht, wie gut es ist... vielleicht fragst du auch nochmal Lily Evans«, murmelte er.

»Was ist mit unseren Notizen?«, fragte Sirius eingeschnappt.

James lachte. »Wir haben keine.«

»Oh. Stimmt.«

»Es sei denn du zählst unsere Zeichnungen von Schniefelus dazu.«

Sirius hob das Kinn. »Seine Nase ist mir wirklich gut gelungen - vielleicht werde ich mal Künstler.« Dabei konnte nicht einmal er selbst ein ernstes Gesicht aufrecht erhalten und prustete los.

»Sollen wir dich nach oben zu Madam Pomfrey bringen?«, fragte James zwischen den Lachern, die er nicht unterdrücken konnte.

Remus schüttelte den Kopf und winkte ab. Scheu rieb er sich mit der Hand über den Nacken und atmete ein paar Mal tief durch.

»Wir sehen uns.« Er verschwand hinaus auf den Korridor und Richtung Krankenflügel.

»Das stinkt«, bemerkte Sirius.

James sah ihn verwundert an. »Was stinkt?«

»Ich rieche nichts«, murmelte Peter.

»Das ist doch Drachenmist. Lupin ist schon wieder krank? Kein Mensch kann sich so oft erkälten.«

»Du wärst erstaunt«, sagte James. »Marlenes Schwester ist auch ständig krank. Unterbauchschmerzen oder sowas, ich hab nicht genau zugehört. Remus ist einfach... zartbesaitet.«

Sirius schnaubte. »Aber er lügt.«

»Sicher«, kommentierte James die Aussage mit einem Augenrollen. »Weswegen sollte Remus Geschichten erfinden, dass er krank ist? Das wäre krank.«

»Irgendetwas verschweigt er uns.«

»Nicht jeder hat ein dunkles Geheimnis. Auch wenn es cool wäre.«

»Vielleicht ist er ein Vampir«, scherzte Peter.

»Dafür hat er in den letzten Wochen einmal zu oft die Knoblauchnudeln gegessen«, grinste James.

Sirius wollte gerade etwas erwidern, da schlug die Bürotür von Professor Thorburn mit einem Knall auf und er eilte die Stufen wieder hinunter, ehe sein Blick die Jungen traf. Abrupt blieb er stehen.

»Sie sind noch da? Sollten die Jungen nicht beim Abendessen sein?«

»Wir sind nicht in Eile«, sagte James. »Peeves hat die große Halle unter Wasser gesetzt.«

Thorburn schien ihn überhaupt nicht gehört zu haben. »Gut, gut. Ab mit Ihnen. Ich habe ein dringendes Gespräch mit dem Schulleiter. Wenn Sie mich entschuldigen würden...«

Er scheuchte sie aus dem Klassenzimmer, schloss die Türen hinter sich mit einem Zauber und brauste in die gleiche Richtung, in die auch schon Remus verschwunden war.

»Das stinkt.«

»Sirius!«

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019. Quälgeister

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