Kapitel 7. Die WeidenClans

- ν є я g α η g є η н є ι т -

- ~ 𝟹 𝙱𝚕𝚊𝚝𝚝𝚠𝚎𝚌𝚑𝚜𝚎𝚕 𝚞𝚗𝚍 𝚗𝚎𝚞𝚗 𝙼𝚘𝚗𝚍𝚎 𝚣𝚞𝚟𝚘𝚛 ~ -

"Hey, wie geht's? Das ist deine erste Große Versammlung, oder?", richtete Rabenpfote das Wort an sie, als die Gruppe das Lager verließ. Noch bei Sonnenhoch hatte Bruchstern den Clan zusammengerufen und die Katzen ausgerufen, die ihn bei Mondhoch zur Umgefallenen Kastanie begleiten würden. Die Umgefallene Kastanie war der Treffpunkt der WeidenClans, da er in der Mitte der vier Territorien lag und gut für jeden Clan erreichbar war.

"Wer ist denn der WeidenClan?", hatte Weißpfote verwirrt gefragt, als sie den Begriff das erste Mal von ihrer Mentorin gehört hatte. 

Beerenfuß hatte geschnurrt:
"Nicht der eine WeidenClan, sondern die vier WeidenClans. Das sind die, die sich um die Umgefallene Kastanie herum gruppieren. Also der RegenClan, mit seinen Sträuchern und Bächen, der NebelClan, mit seinen Hügeln und Wiesen, auf denen morgens der Nebel liegt. Und der WellenClan, mit seinen kleinen Weidenwäldchen, den Blumenwiesen und dem plätschernden Bach."

"Und wir!", hatte Weißpfote dazwischengeworfen. 
"Genau, der WaldClan ist auch einer der vier WeidenClans. Wir leben und jagen in einem wunderschönen Wald mit vielen verschiedenen Tieren."

"Und warum sind wir jetzt Teil der WeidenClans?", hatte die kleine Weißpfote verwirrt gefragt.

"Weil", erklärte Beerenfuß, "jeder dieser vier Clans Weiden auf seinem Territorium wachsen hat. Der Regen- und der WellenClan natürlich, doch auch beim NebelClan gibt es vereinzelte Weiden und auf unserem Territorium steht die Wanderweide."

"Was ist das?"

"Das ist eine sehr bedeutsame Weide. Vor vielen, vielen Blattwechseln hatte es einmal einen großen Konflikt zwischen dem Wald- und dem WellenClan gegeben. Doch die beiden Anführer der Clans hatten einen Kampf unbedingt vermeiden wollen, weil sie nicht wollten, dass sich ihre Katzen verletzten. Also verabredeten sich die beiden Anführer an der Grenze ihrer Territorien und saßen die ganze Nacht lang unter der Wanderweide, um eine Lösung für diesen Konflikt zu finden. 

Seitdem ist die Wanderweide ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem Wald- und dem WellenClan und es ist Tradition, dass, wenn ein neuer Anführer in einem der beiden Clans erwählt wird, dass die beiden Anführer sich dann bei Mondhoch unter der Wanderweide treffen und auch, wenn es Konflikte zwischen den beiden Clans gibt. So können wir den Gedanken der beiden damaligen Clananführer weiterführen und sowohl Gewalt vermeiden als auch die Freundschaft erhalten, die damals geknüpft wurde."

"Das ist ja toll", hatte Weißpfote mit großen Augen ehrfürchtig gehaucht. 

"Genau", stimmte Beerenfuß ihr zu. "Und so bilden wir die WeidenClans. Diese Abgrenzung ist deswegen wichtig, da sich etwas weiter von uns vier Clans entfernt ein weiterer Clan gebildet hat. Der LaubClan. Früher einmal lebten dort viele Zweibeiner, doch mittlerweile sind es nicht mehr so viele. Dafür wurden es immer mehr und mehr Katzen, die teilweise gar keine Hauskätzchen mehr waren, da sie nicht bei den Zweibeinern lebten, aber auch keine Streuner, da sie in Gruppen und Familien zusammen lebten, statt wild und alleine.

Und diese Katzen hörten von uns Clans, sie kamen zu uns und wir lehrten sie das Gesetz der Sterne. Die Katzen, die von Hauskätzchen abstammten und in ihrem Leben teilweise auch bei Zweibeinern gelebt hatten, wollten unbedingt Teil der Clans sein. Doch leider", Beerenfuß hatte entschuldigend die Schulter gehoben, "haben wir auf unseren Territorien nicht genug Platz, um auf einmal so viele neue Katzen aufzunehmen. Also entschieden sie sich, einen eigenen Clan zu gründen, den LaubClan, und dieser Clan liegt zwischen den WeidenClans und dem Zweibeinergebiet, sodass die Katzen beide Gebiete gut erreichen können. 

Zu Großen Versammlungen kommen die LaubClan-Katzen manchmal und berichten uns, was Neues bei Ihnen vorgefallen ist. Doch nicht immer kommen sie, da der Weg sehr viel weiter ist als für uns. Wir können aufbrechen, wenn es dunkel ist, doch die LaubClan-Katzen müssen schon kurz nach Sonnenhoch den Weg zu uns antreten, um rechtzeitig anzukommen. Sie folgen dann dem Bach, der sie aufs WellenClan-Gebiet führt und von da aus finden sie zur Umgefallenen Kastanie."

Weißpfote war von dieser Geschichte fasziniert gewesen und hatte all die anderen Clans unbedingt einmal treffen wollen. Doch abgesehen von ein paar Grenzpatrouillen des Wellen- und des NebelClans hatte sie in ihren drei Monden als Schülerin noch keine anderen Katzen außerhalb des WaldClans getroffen. 

Doch heute war es endlich so weit. Bruchstern hatte die WaldClan-Katzen aufgerufen, die ihn am Abend begleiten würden, und unter ihnen war auch Beerenfuß mit ihrer Schülerin Weißpfote gewesen. 

Die Nacht roch verheißungsvoll, die Luft war klar wie das Mondlicht, das mit silbernen Fingern Muster auf den Boden zeichnete. Die Blätter knisterten und raschelten leise unter den Pfoten all der Katzen, die bei diesem Vollmond zur Umgefallenen Kastanie strömten.

Die Felle ihrer Clangefährten wirkten in der Dunkelheit so einheitlich und ihre Gerüche fügten sich in die des Waldes ein, als hätten die Bäume selbst sie erschaffen und in dieser Nacht würden sie zu ihnen zurückkehren. 

In Weißpfotes Herz schien etwas zur Ruhe zu kommen, der flatternde Vogel, der ihr Innerstes so unruhig bewohnte, setzte sich und schloss die Augen, als sie schließlich die Lichtung betrat. Und da waren sie. All diese Katzen, all diese Gerüche. So fremd und doch so vertraut. Weißpfote fühlte sich unter all diesen Katzen geborgen und angekommen, als wäre sie einen langen Weg gelaufen, nur um nun endlich vollständig zu sein. Sie spürte Liebe für die Clans in sich aufkeimen, die schon seit so vielen Blattwechseln friedlich miteinander, Seite an Seite, an diesem Ort lebten.

Und über ihnen immer die Sterne, die Sterne, die über sie auch in der dunkelsten Nacht noch wachten. Die hinter den grauen Wolken hervorlugten, herabschauten und alles Wissen der Zeit besaßen. Denn sie waren in der Obhut der Sternenkatze, die sie alle bei sich aufnehmen würde. 

"Weißpfote." Beerenfuß' Stimme riss Weißpfote aus ihren Gedanken, sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie am Rand der Lichtung stehen geblieben war.

"Komm, Weißpfote", lud Beerenfuß sie ein und ihr liebevoller Blick erfüllte Weißpfote mit Wärme. Das war ihre Familie. All diese Katzen. Nicht nur ihre Mutter oder Nachtpfote und Wisperpfote - sie waren ihre Nestgefährten, doch ihre Familie beschränkte sich nicht nur auf diese drei Katzen. 

Mit Entschlossenheit im Blick ging sie zu ihrer Mentorin, die ihr einmal fürsorglich über die Stirn leckte.

"Der NebelClan und der RegenClan sind schon da. Geh doch ein wenig herum und freunde dich mit ein paar der anderen Schülern an, wir haben noch etwas Zeit, bis sich die Anführer auf die Kastanie setzen." Mit einem sanften Stupser stieß Beerenfuß ihre Schülerin auf eine Gruppe von anderen, Weißpfote unbekannten Katzen zu. 

Weißpfote holte tief Luft, um ihre Nervosität zu verbergen, und trat mit erhobenem Kopf auf die kleine Gruppe junger Katzen zu. Ihr Herz klopfte schneller, doch sie hielt ihre Stimme so fest wie möglich, als sie miaute: „Hallo."

Vier Köpfe drehten sich zu ihr, alle mit neugierigem Funkeln in den Augen. Eine dunkelgrau gestromte Kätzin mit tiefblauen Augen, die das Sternenlicht zu reflektieren schienen, lächelte offen und schnippte mit der Schwanzspitze auf den Boden neben sich. „Hey, ich bin Echopfote", sagte sie und rückte ein Stück zur Seite. „Setz dich doch zu uns."

Dankbar ließ sich Weißpfote zwischen Echopfote und einer grauen Kätzin mit seidigem Fell nieder. „Danke", sagte sie und bemühte sich, ihre Stimme ruhig zu halten. „Ich bin Weißpfote. Schön, euch kennenzulernen. Und wie heißen die anderen?"

Die graue Schülerin rechts von ihr hob den Kopf. „Ich bin Regenpfote." 

Ein amüsiertes Schnurren entfuhr Weißpfote. „Du kommst doch bestimmt aus dem RegenClan, oder? Mit dem Namen!" 

Regenpfote ließ ein leises Schnurren hören. „Treffer. Meine Eltern hatten wohl einen merkwürdigen Sinn für Humor." Sie schüttelte den Kopf, aber ihre Augen funkelten vor Belustigung. 

Neben ihr schnippte ein zerzaust aussehender Kater mit den Ohren. „Ich bin Wolfspfote. Und wenn ich raten müsste, würde ich sagen, du kommst aus dem WaldClan. Dein Geruch ist unverkennbar."

Weißpfote nickte leicht. „Gut geraten, Wolfspfote. Und du? Bist du auch aus dem RegenClan?"

„Das bin ich", bestätigte er mit einem kurzen Nicken. Sein struppiges Fell bewegte sich leicht im Wind.

Weißpfotes Blick glitt zu Echopfote. „Und du riechst nach NebelClan, oder? Ich war heute Morgen auf Grenzpatrouille dort."

Echopfote legte den Kopf schief und stieß Weißpfote spielerisch mit der Pfote an. „Gut erkannt. Das macht uns zu einer ziemlich gemischten Truppe. Wenn wir jetzt noch jemanden vom WellenClan finden, haben wir alle vier Clans vertreten."

„Gute Idee", warf Regenpfote ein, ihre Stimme trocken, aber mit einem schelmischen Glitzern in den Augen. „Die WellenClan-Katzen lassen sich sicher leicht finden. Sie sind wahrscheinlich noch unterwegs und bewundern irgendeine Blume am Wegrand."

Wolfspfote schnaubte und verdrehte die Augen. „Träumer, alle miteinander. Wahrscheinlich diskutieren sie gerade darüber, welche Farbe das Mondlicht heute hat."

Regenpfote schnurrte leise. „Vielleicht läuft ja einer mit einem Gänseblümchen im Maul auf die Lichtung."

Echopfote schmunzelte. „Hört auf, ihr macht sie mir ja richtig sympathisch. Schaut, da kommen sie endlich!"

Ein Raunen ging durch die Versammlung, als die WellenClan-Katzen die Lichtung betraten. Ihre Pelze schimmerten wie Wasser im Licht des Vollmonds. Die Clans begrüßten sie mit einem Murmeln aus Stimmen, das in der Nacht widerhallte.

Regenpfote sprang auf die Pfoten. „Das ist unsere Chance! Kommt, wir suchen uns einen WellenClan-Schüler und vervollständigen unsere Gruppe."

Weißpfote spürte, wie ihre anfängliche Unsicherheit von Aufregung verdrängt wurde. Sie erhob sich und ließ ein leises Schnurren hören, während sie sich der lockeren Gruppe anschloss, die in Richtung der WellenClan-Katzen marschierte. Der Gedanke, mit Schülern aus allen Clans zu sprechen, ließ ihr Herz vor Vorfreude schneller schlagen.

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- 1500 Wörter

Hey Ho, Sternis! 

Wie geht es euch und was sagt ihr zu der Großen Versammlung? Ziemlich viele neue Katzen und Clans, nicht wahr? Ich hoffe, ich habe euch nicht mit zu vielen Namen auf einmal beworfen - schreibt einfach ganz groß STOP in die Kommis, wenn es zu viele sind ;D

Möge der SternenClan eure Pfoten auf die richtigen Pfade lenken!


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