𝟒 | 𝐨𝐮𝐫 𝐟𝐢𝐫𝐬𝐭 𝐬𝐥𝐞𝐞𝐩𝐨𝐯𝐞𝐫
· • —– November 2007 —– • ·
AUFGEREGT GING ICH den Flur immer wieder auf und ab, spürte, wie dabei mein Puls stieg. Heute würde ich meine Mutter fragen. Ich hatte mir damit sowieso schon viel zu viel Zeit gelassen. Aber irgendwie machte ich jedes Mal einen Rückzieher, wenn es soweit war. Diesmal aber nicht.
Leise betrat ich die Küche, sah, dass meine Mutter am Esstisch saß und in einer Zeitschrift blätterte. Als sie mich bemerkte, legte sie diese beiseite und sah mich an.
,,Was ist denn Mia?", fragte meine Mutter mich etwas besorgt. Sie musste meine Nervösität anscheinend sofort gespürt haben. Ich versuchte all meine Sorgen von mir zu schütteln, setzte mich zu ihr an den Tisch und atmete tief durch.
,,A-Also.. ich wollte dich eigentlich nur fragen ob.. ob Manuel vielleicht heute bei mir schlafen könnte..?", sprach ich, betete dabei innerlich, dass sie ja sagen würde.
Ich hatte mir diesen Tag heute nicht zufällig ausgesucht, denn mein Vater war die Woche über im Ausland. Niemals hätte er es mir erlaubt, dass Manuel bei mir schlafen würde.
Ich verstand einfach nicht warum er ihm gegenüber so misstrauisch war. Ich war mittlerweile schon 15 Jahre alt und Manuel war seit über sieben Jahren mein bester Freund. Keine Ahnung was er dachte, was passieren würde.. aber darüber musste er sich keine Sorgen machen. Obwohl ich es mir manchmal wünschen würde, dass wir mehr als die Dinge taten, die Freunde machten..
Meine Mutter sah mich ein wenig erstaunt an. Es war nicht verwunderlich, da es sonst noch nie ein Thema gewesen war. Nicht, weil ich es nicht wollte.. sondern weil ich mich einfach nicht getraut hatte nachzufragen.
Ihr Blick wurde jedoch schnell sanfter und sie schenkte mir ein Lächeln. ,,Natürlich kann er das Liebling.. und keine Sorge, ich erzähle es auch nicht deinem Vater'', sagte sie und zwinkerte mir daraufhin zu.
Ich atmete daraufhin auf. Ichbwar wirklich froh, dass meine Mutter und ich so ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Es war nicbt so, als würde ich meinen Vater weniger lieb haben als sie, jedoch hatte ich das Gefühl, dass sie mich einfach besser verstand. Ich mochte meine Mutter sehr.
,,Danke Mama.. danke, danke, danke", rief ich und stürmte auf sie zu, bevor ich meine Arme um sie schloss. Ich wollte sie in diesem Moment am Liebsten gar nicht mehr loslassen. Nachdem wir uns jedoch wieder voneinander lösten und ich ihr noch ein paar Mal gedankt hatte, lief ich freudestrahlend hoch in mein Zimmer. Sofort nahm ich mein Handy in die Hand und schrieb Manuel eine SmS.
٠ ✤ ٠
Chat: Manu
Du wirst nicht glauben,
was heute passieren wird!
Manu
Erzähl schon! *0*
Ich hab meine Mutter gefragt..
und sie hat ja gesagt!
Manu, du kannst heute
bei mir pennen! :D
Manu
No Way! Ich pack sofort
meine Sachen, bin in etwa
einer Stunde bei dir!
٠ ✤ ٠
Überglücklich hielt ich mein Handy in der Hand und starrte auf das Display. Ich hatte es geschafft, endlich könnte Manuel bei mir übernachten. Wie lange hatte ich davon schon geträumt?
Doch auch wenn ich mich unglaublich auf diesen Abend freute, verspürte ich auch etwas Angst. Ich wusste nicht genau warum, denn was sollte schon großartig passieren? Manuel war fast jeden Tag bei mir, nur weil er die Nacht bleiben würde, würde sich doch nichts ändern. Oder?
Ich versuchte diesen Gedanken zu vergessen und die restliche Zeit lieber sinnvoll zu nutzen. Ich begann mein Zimmer aufzuräumen, legte zusammen mit meiner Mutter eine zweite Matratze auf den Boden und bezog das Bett.
Um mich etwas zu beruhigen, schaltete ich den Fernseher ein und schaltete durch die Kanäle.. doch irgendwie konnte ich mich einfach nicht ablenken.
Gleich würde Manuel bei mir sein, doch was war schon anders als sonst. Anstatt am Abend wieder nachhause zu gehen, würde er nur hier bleiben. Wahrscheinlich taten wir sowieso nicht mehr, als etliche Animes zu schauen, Spiele zu zocken und über belanglose Themen zu quatschen. Es wäre ein ganz normaler Abend.. sonwiensonst auch immer.
Ich schreckte plötzlich auf, als es an der Haustür klingelte. Verdammt, dass musste Manuel sein. Hastig sprang ich aus meinem Bett auf und lief die Treppe hinunter, auf direktem Wege zur Tür. Als ich diese öffnete, stand mir ein freudestrahlender Junge gegenüber. So glücklich hatte ich ihn schon lange nicht mehr gesehen.
Die letzten Jahre waren noch immer ziemlich hart für ihn gewesen, doch seit diesem einen Tag vor zwei Jahren, an dem er sich mir etwas geöffnet hatte, war das Thema nie wieder wirklich präsent zwischen uns gewesen.. auch wenn ich es mir gewünscht hätte. Deshalb war ich umso erleichterter, dass es ihm heute scheinbar so gut ging.
,,Hey..", flüsterte ich beinahe, hatte dabei ein breites Grinsen auf den Lippen. Auch Manuel begrüßte mich, beinahe etwas schüchtern, woraufhin ich ihn hinein bat und wir zusammen in meinem Zimmer verschwanden.
,,Ich kann einfach nicht glauben, dass deine Eltern echt ja gesagt haben", sagte der Dunkelhaarige, während er ein paar seiner Sachen aus dem Rucksack räumte. Ich schmunzelte kurz auf, antwortete ihm dann. ,,Naja.. meine Mutter hat es mir erlaubt, mein Vater weiß gar nichts davon", antwortete ich ihm amüsiert, auch wenn ich mir eigentlich wünschte, dass es einfacher wäre.
Während Manuel seine Klamotten auf die Matratze räumte, erwischte ich mich dabei, wie ich ihn beobachtete.
Verdammt, was war nur los mit mir? Was erwartete ich eigentlich von diesem Abend? Schon seit über zwei Jahren war ich in Manuel verliebt und bisher war nie etwas zwischen uns geschehen. Wenn er das Selbe empfinden würde, hätte ich das dann nicht schon gemerkt? Was dachte ich denn? Das er mir heute seine Liebe gestehen würde? Das er mich endlich küssen würde? Ich war seine beste Freundin und scheinbar wollte er daran auch Nichts ändern.
Das hier war nur eine Übernachtungsparty unter Freunden.. mehr nicht. Ich sollte einfach aufhören mir etwas zu erhoffen, dass sowieso nie eintreffen würde.
,,Mia?", fragte mich Manuel, als ich schon eine Weile lang ruhig war. ,,Mhm?", murmelte ich aus meinen Träumen gelöst. ,,Hast du Lust 'ne Runde zu zocken?", fragte er mich mit einem Lächeln auf den Lippen, während er schon die Kontroller in dee Hand hielt.
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So, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und danke für's ganze lesen!
lea <3
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