32 | accident

Ich weiß nicht wie lang wir dort einfach nur standen, aber die Ruhe und das Gefühl von Freiheit durchströhmten meinen Körper.

Ich fühlte mich frei. Frei von Manuel, frei von meinen Eltern, frei von jeglichen Sorgen.

Auch nur für diesen kurzen Moment.

Die Sonne war nun vollständig untergegangen und unsere jetzt einzige Lichtquelle waren die in der Ferne strahlenden Straßenlaternen und die funkelnden Sterne am Himmel.

Ich kannte kaum Sternenbilder, also konzentrierte ich mich nur darauf die kleinen glitzernen Punkte zu beobachten.

Ich war verwundert als ich sah dass die Sterne anfingen sich zu bewegen und immer verschwommener wurden.

,,D-Dario." Mumelte ich und wollte nach seiner Hand greifen doch ich fand sie nicht. Meine Sicht wurde schwarz und ich spürte wie ich nach hinten kippte.

- Flashback 2006 -

,,Komm, wir müssen uns beeilen Manu!" Rief ich meinem besten Freund, der wenige Meter hinter mir war, zu.

Wie üblich gingen wir zusammen zur Schule und wie üblich kamen wir wohl auch wegen ihm zu spät zur Schule.

,,Ja, jetzt warte doch kurz!" Rief er mir etwas außer Atem zurück. Es war jeden Tag so dass Manu erst 10 Minuten nach vereinbarter Zeit bei mir war.

Und jeden Tag ließ er sich eine neue Ausrede einfallen.

,,Ich kann doch nichts dafür wenn der Wasserkocher einfach so Feuer fängt!" Sagte er während er es geschafft hatte mich einzuholen. Ich warf ihm nur ein müdes lächeln zu.

Ein Blick auf Armbanduhr ließ mich jedoch aufschrecken.

FUCK nur noch 5 Minuten, wie sollten wir das jemals schaffen?

Ich ging einen Schritt schneller und zog Manu an seinem Ärmel mit mir. Niemals würden wir es rechtzeitig schaffen wenn wir in diesem Tempo weiter gehen würden.

Ich fing an zu laufen und hielt Manu dabei immer noch fest.

,,Hey Mia, so schlimm ist es nun auch nicht wenn wir zu spät kommen." Sagte er ziemlich außer Atem zu mir.

,,Wenn wir noch einmal zu spät kommen werden unsere Eltern angerufen, ich hab da echt keine Lust drauf." Rief ich und schaute auf meine Uhr.

Nur noch eine Minute, doch ich atmete auf als ich unsere Schule sah. Wir mussten nur noch eine Straße überqueren.

Die Ampel leuchtete rot, jedoch fuhren um diese Zeit kaum Autos lang und wenn waren sie wegen der angrenzenden Grundschule extra vorsichtig.

Ich verließ mich auf mein Gehör und rannte weiter, die Schule schien schon so nah zu sein, wir mussten es schaffen.

Doch kurz bevor ich an der Straße ankam riss sich Manuel von meinem Griff los.

,,Mia bleib stehen!"

Hörte ich ihn hinter mir rufen, doch es war zu spät.

Ich spürte ein starkes Ziehen in meiner rechten Körperhälfte. Ich lag auf dem Boden, konnte mich jedoch nicht bewegen.

War ich Tod?

Meine Sicht war auf Manuel gerichtet der auf mich zugelaufen kam, doch bevor er mich erreichte, verlor ich mein Bewusstsein.

-

,,H.. Hey.. Hey Mia, ist alles in Ordnung?" Langsam öffnete ich meine Augen wieder.

Dario hatte sich über mich gebeugt und stützte meinen Kopf mit seinem Bein.

,,Du bist einfach so umgefallen und warst für ein paar Minuten nicht mehr ansprechbar, wollen wir lieber mal ins Krankenhaus fahren?"

Er schien wirklich besorgt um mich zu sein, streichte mir eine Strähne aus dem Gesicht und half mir dann langsam wieder aufzustehen.

,,Nein Danke, geht schon. Ich hab das öfter, hätte wohl nicht zu lang in den Himmel schauen sollen." Log ich.

Ich hatte keine Lust darauf mich jetzt noch irgendwelchen Untersuchungen stellen zu müssen.

Ich wollte einfach nur noch ins Bett.

Dario nickte verständnisvoll und zusammen gingen wir die Straße wieder zurück zu seinem Haus.

,,Und du willst wirklich schon schlafen?"
Fragte er mich als die Tür zufiel und er sie abschloss.

,,Ja echt, ich bin etwas fertig." Ich hang meine Jacke an den Kleiderständer an und machte mich den Weg zu Darios Zimmer.

Er würde heute in dem Gästezimmer schlafen.

,,Aus welchen Grund hab ich eigentlich die Ehre in deinem Zimmer zu schlafen?" Fragte ich lachend und stützte mich an der Türklinke ab.

,,Ach weißt du, das Gästezimmer wird kaum benutzt un ist ziemlich spartanisch eingerichtet.

Und in meinem Zimmer gibt es einen Fersehen, besser kann es dich hier nicht treffen." Sagte er und kratzte sich am Hinterkopf.

,,Gute Nacht." Antwortete ich ihm lachend und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

Er verabschiedete sich ebenfalls und wir beide schlossen gleichzeitig unsere Zimmertüren. Ich lehnte mich gegen die Tür und versuchte wieder etwas klarer zu denken.

Warum genau kam mir jetzt wieder der Unfall von damals in den Sinn?

Ich hatte an dem Tag echt Glück im Unglück.

Mehr als ein paar kleine Knochenbrüche waren meine einzigen Verletzungen.

Es hätte mich für meine Unvorsicht schlimmer treffen können.

Doch nicht der Unfall oder der einwöchige Krankenhausbesuch war das was mich am meisten an diesen Tag erinnerte, sondern die Freundschaft die ich ab diesem Zeitpunkt mit Manuel hatte.

Vielleicht waren es die Verlustängste die uns enger zusammenhalten ließen?

Ich wusste es nicht, aber ab diesem Zeitpunkt wirkte alles mit ihm noch schöner und verbundener..

Ich verwarf die Gedanken an Manuel wieder. Ich wollte damit jetzt endlich abgeschlossen haben.

Einfach abschalten und.. einfach frei sein.

-

Ich starrte an die Decke und dachte nach. Über vieles, hauptsache nicht über ihn.

Darios Bett war frisch bezogen und es fühlte sich toll an nach langer Zeit mal wieder einfach für sich zu sein.

Auch wenn ich ihn lieb hatte und ich ihm für alles dankbar war, war es trotzdem schön nach diesem ganzen Stress seine Ruhe zu haben.

Ich schloss nach einer Zeit meine Augen und versuchte zu schlafen, jedoch öffnete ich sie wieder als ich ein leises Klopfen von meiner Tür aus hört.

,,Ja?" Fragte ich und richtete mich dabei auf.

,,Kann ich nochmal kurz stören Mia?" Fragte Dario mich von der anderen Seite der Tür.

,,Klar, komm rein." Antwortete ich und sah zu wie die sich öffnende Tür den dunklen Raum mit Licht durchflutete.

Ich kniff meine Augen etwas zusammen, versuchte jedoch weiter auf Dario zu achten.

Er setzte sich neben mich auf sein Bett und sah mir in die Augen.

Was war so wichtig dass er jetzt und nicht morgen früh mit mir darüber reden konnte?

Er hatte die Tür leicht angelehnt, daher war das Zimmer noch immer düster, jedoch konnte ich ihn ganz gut erkennen.

Er schien ziemlich aufgeregt zu sein unf ich spürte dass seine Hände zitterten.

,,Mia.. ich hab mich in ein Mädchen verliebt und weiß einfach nicht wie ich es ihr sagen soll."

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Hey Leute! 🙂

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Ich will nochmal drauf aufmerksam machen das wieder ein paar neue Kapitel der Community Varo FF draußen sind.

Wenn ihr gerne mitmachen wollt lest euch einfach die Regeln durch und schreibt mir. 😋

Und nochmal vielen, vielen Dank für euer ganzes Feedback. 💓

Ich hoffe es fällt auf das ich zurzeit aktiver bin und ich hoffe das gefällt euch auch!

lea 🌸

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