20 | surprise
Ich wusste nicht wie lange wir einfach so zusammen saßen und über unser Leben philosophierten, jedoch erschrak ich mich als ich auf die Uhr schaute.
,,Mist, es ist schon fast 18 Uhr." Eigentlich wollte ich gar nicht weg, aber man brauchte definitiv nicht so lange um spazieren zu gehen. Hätte ich Manu nicht bescheid gesagt das ich noch etwas länger bräuchte, wäre er wahrscheinlich schon an Sorgen gestorben.
Dario schien ein bisschen überfordert zu sein. Er stand ruckartig von seinem Stuhl auf und hielt mich sanft an der Schulter fest.
,,Ich weiß nicht ob es zu viel verlangt ist.. aber könntest du mich noch zum Bahnhof bringen? Ich kenn den Weg zurück nicht. Es ist ein Wunder dass ich überhaupt noch in Essen bin.. bei meinem Orientierungssinn."
Er grinste mich schief an, eigentlich wollte ich so schnell wie möglich nachhause, jedoch konnte ich schlecht nein sagen. Wir gaben dem Kellner unser Geld, schoben die Stühle an den Tisch, zogen unsere Jacken an und verließen das Café.
Es war unglaublich wie lang das Unwetter schon anhielt. Als wollte es gar nicht aufhören. Als wollte es ausgerechnet mich aufhalten nachhause zu kommen. Komische Vorstellung, haha.
Ich zog mir meine Jacke dichter an den Körper und hoffte nicht noch krank zu werden. Doch leider nützte das nicht viel, da nach wenigen Minuten meine Jacke nicht mehr dem Regen standhielt.
Auf den Straßen lief das Wasser bergabwärts und riesige Pfützen bildeten sich, die es uns schwer machten auf dem Bordstein zu gehen.
Nach etwa 15 Minuten kamen wir völlig durchnässt am Bahnhof an. Es gelang uns kaum an den Menschenmassen vorbeizukommen, anscheinend suchten sie hier Schutz vor dem Unwetter.
,,Also ich muss echt sagen das du mir noch meinen Tag gerettet hast Mia." Er drückte mich kurz, woraufhin ich unerklärlicher Weise rot wurde. ,,Du mir meinen auch." Gab ich kleinlaut zurück.
Dario suchte den Fahrplan und schaute nach seinem Zug. Doch nachdem er ihn scheinbar gefunden hatte, zog er scharf die Luft ein und guckte entsetzt auf die Anzeige.
Was hatte er denn?
,,Der letzte Zug zurück nach Köln kam vor einer halben Stunde. Die restlichen sind wegen dem schlimmen Unwetter ausgefallen.. ja, anscheinend komme ich wohl nicht mehr nachhause."
Er verabschiedete sich nun ganz von mir und ging in Richtung der Bänke wo auch schon etliche Menschen saßen, die wahrscheinlich auch hier fest saßen. Jetzt verstand ich auch warum hier so viele Massen waren. Sie suchten keinen Schutz, sie kamen einfach nicht mehr nachhause.
Sollte ich ihn vielleicht mitnehmen? Aber wir kannten uns kaum und es war nicht meine Wohnung.. Aber Manu war ein ziemlich Verständnisvoller Mensch, er würde es schon verstehen. Dario tat mir Leid.
,,Warte!" Langsam drehte er sich um und sah mich verwirrt an. Er kam wieder ein paar Schritte auf mich zu. Erst jetzt fiel mir unsere enorme Größenunterschied auf. Das waren locker 20 - 30 Zentimeter.
,,Du kannst, wenn du willst, die Nacht bei mir schlafen. Morgen kannst du ja wieder zurück nach Köln fahren.. a-also nur wenn du willst." Und schon wieder schien ich rot zu werden. Manchmal hasste ich meine Schüchternheit sehr.
Dario lächelte, lief die letzten Schritte auf mich zu und verwickelte mich in eine innige Umarmung. Mein Kopf presste an seine Brust und ich hörte seinen schnellen Herzschlag. ,,Danke" flüsterte er in mein Ohr.
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,,Ich muss dich aber vorwarnen, mein Freund weiß davon noch nichts, aber er wird das schon verstehen." Er lief nur stumm neben mir her und nickte flüchtig.
War das ein Problem für ihn? Vielleicht hätte ich die Sache vorher klären sollen..
Ob Manu damit wirklich kein Problem hatte? Aber ich musste ihm helfen. Dario hätte die ganze Nacht am Bahnhof warten müssen, umgeben von Dutzenden Menschen und ohne irgendeine Möglichkeit schlafen zu können.
Es ist ja wirklich nur die eine Nacht. Die eine Nacht, dann wäre er wieder weg.
Der Regen wurde immer noch nicht weniger und entfernt hörte ich leises Donnern. Ich hatte unglaubliche Angst vor Gewittern und anscheinend bekam Dario mit wie ich leise vor mich her fluchte.
,,So schlimm ist das nicht, es scheint noch ziemlich weit weg zu sein." Er hatte recht und zum Glück waren wir gleich da.
,,Was machst du eigentlich so beruflich?" Fragte ich nach langem Schweigen. Er kratze sich kurz am Kopf und schaute mich an. Ich wusste nicht warum, aber die Frage schien ih zu überfordern.
,,Eigentlich nichts. Ich hab grad mein Abi fertig und ich.. ich mach viel mit Pc's. Also, also ich erstell Websiten, da verdiene ich etwas dazu."
Irgendwie konnte ich Dario bei dem zweiten nicht glauben. Es war wie bei Manu. Konnte man heutzutage nicht einfach sagen was man machte? Oder war da schon zu Privat?
,,Wir sind da." Sagte ich als wir die Tür erreichten. Nicht nur für mich sondern auch für Dario schien es eine Erleichterung zu sein, da so endlich die peinliche Stille unterbrochen wurde.
Ich dachte schon beim Bahnhof das wir nass waren, doch jetzt tropften wir beide ununterbrochen. Meine Jacke war durch das Wasser schwer geworden und klebte samt der anderen Klamotten an meinem Körper.
,,Hey ich bin wieder da!" Schrie ich durch die Wohnung, jedoch schien mich Manu nicht gehört zu haben. Deshalb bittete ich Dario erstmal an der Tür zu warten und suchte nach ihm. Wie erwartet saß er am Pc und hatte sein Headset auf.
Ich erklärte ihm nach einer innigen Begrüßung was heute passiert war, auch wenn mir das nicht wirklich leicht fiel. Die Ganze Zeit hörte er mir aufmerksam zu und ich konnte an seiner Mimik nicht erkennen wie er reagierte.
,,.. naja und jetzt ist der Junge hier. Bitte es ist nur die Nacht und er reißt gleich Morgen wieder ab." Manuel lächelte leicht und drückte mich noch einmal kurz. Mir war immer noch kalt, aber er schenkte mir Wärme.
,,Das geht schon klar, ich mach ihm einfach die Couch fertig." Eigentlich hatte ich gar nicht mit dieser Reaktion gerechnet, doch ich wollte es erst gar nicht hinterfragen. Er wusste anscheinend wie wichtig mir die Sache war.
,,Warte ich hol ihn noch rein." Sagte ich, als mir einfiel das er noch immer auf dem Hausflur stand.
Manu folgte mir, doch aus irgendeinem Grund kippte die freundlich Stimmung als sie sich gegenüber standen. Ich beobachtete wie die Mienen der beiden sich schlagartig änderten.
Beide hatten einen ziemlich verstörten und auch geschockten Gesichtsausdruck. Bei Dario war es eher eine Mischung aus Unsicherheit und überraschen.
,,D-Dario?"
,,Manuel?"
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Ja ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir Feedback da.
Könnt ihr euch schon denken was nächstes Kapitel passiert oder habt ihr irgendwelche Spezial Vorschläge?
Ihr könnt auch nochmal gerne meine neue FF angucken. =)
Bis dann!
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