3 NSY

Hoth

Der Himmel über Hoth war nachtschwarz geworden. Prin zessin Leia stand im Eingang des Rebellenstützpunktes und
starrte sorgenvoll hinaus. Sie fröstelte im Sturmwind, während sie die Dunkelheit mit ihren Blicken zu durchdringen versuchte. In der Nähe stand Major Derlin, gleichfalls mit sorgenzerfurchter Miene.
Olesya Kenobi stand direkt neben der Prinzessin und fröstelte ebenfalls etwas.
Nicht weit davon entfernt saß der Riesen-Wookiee. Er hob den Mähnenkopf, als die beiden Droiden hereinkamen.

,,R2 sagt, es sei nicht möglich gewesen, irgendwelche Signale aufzufangen", sagte 3PO, ,,obwohl er durchaus zugibt, dass sein Empfangsbereich zu beschränkt sei, um schon alle Hoffnungen aufzugeben." Aus 3PO's künstlicher Stimme war jedoch wenig Zuversicht herauszuhören.
Leia und Olesya nickten dem Droiden zu, antworteten aber nicht. Ihre Gedanken galten nur den beiden Vermissten. Olesya dachte an den Jungen von Tatooine, ihren Freund, um welchen sie sich zu tiefst sorgte.

Major Derlin wandte sich an einen Leutnant, der Meldung erstattete.,,Alle Patrouillen bis auf Solo und Skywalker sind zurück, Sir." Der Major schaute zu Prinzessin Leia hinüber. ,,Hoheit", sagte er dumpf, ,,heute Nacht können wir nichts weiter unternehmen. Die Temperatur sinkt zu rasch. Die Schutztore müssen geschlossen werden. Es tut mir leid." Derlin wartete einen Augenblick, dann wandte er sich dem Leutnant zu. ,,Schutztore schließen!"

Der Rebellenoffizier wandte sich ab, um den Befehl auszuführen. In der Eishöhle schien es noch kälter zu werden, als der Wookiee einen klagenden Ruf ausstieß.

Die Gleiter sollten morgen früh einsatzbereit sein", sagte der Major zu Leia und Olesya. ,,Das wird die Suche erleichtern."

,,Besteht denn überhaupt eine Aussicht, dass sie bis morgen früh überleben?", fragte Leia stockend. ,,Eine geringe", erwiderte Major Derlin mit grimmiger Aufrichtigkeit, ,,Dennoch... sie besteht."

R2 reagierte auf die Worte des Majors und begann mit den Miniaturcomputern in seinem fassartigen Metallleib zu erbeiten.
Es dauerte nur Augenblicke, eine Vielzahl von mathematischen Berechnungen anzustellen, und er kündigte das Ergebnis mit einer Reihe triumphierender Pieptone an.
,,Hoheit", sagte Dreipeo als Dolmetscher, ,,R2 sagt, das die Überlebenschancen stehen 725 zu 1." Der Droide neigte sich den Überkleineren Roboter zu und sagte mürrisch: ,,So genau hatten wir es eigentlich nicht wissen wollen."

Niemand reagierte auf Dreipeos Feststellung, Geraume Zeit herrschte lastendes Schweigen.Es wurde nur vom hallende Klirren der Schutztore gestört, die für die Nacht geschlosse wurden. Es war, als hätte eine herzlose Gottheit die hier versammelte Gruppe endgültig von den beiden Männern in der Eiswüste getrennt und mit einem gigantischen Gongschlag ihr Schicksal besiegelt.

Wieder heulte Chewbacca gequält auf.
Und ein stummes Gebet, auf einer zerstörten Welt mit Namen "Alderaan "oft gesprochen, ging Leia nicht aus dem Kopf.

Die Nacht über schloß Olesya kein einziges Auge. Sie versuchte über die Macht Kontakt mit Luke aufzunehmen, doch alles was sie spürte war, dass er noch am Leben war. Mehr spürte sie nicht und antworten tat er ihr auch nicht. Olesya sorgte sich um ihren Freund und für sie fühlte es sich furchtbar falsch an, hier zu sitzen und gar nichts zutun.
Sie wollte Luke suchen, egal wie Kalt es draußen auch ist. Sie wollte am liebsten auf eines der TaunTauns springen und los gehen, um ihn zu suchen und zurück zu bringen. Sie war die ganze Zeit über unruhig und hatte keine Ahnung mit sich anzufangen. Alles in ihrem Kopf drehte sich um Luke und wo er ist. Das einzige was sie etwas beruhigte war die Tatsache, dass er noch am Leben war.

Früh am Morgen stand Olesya in der Kommandozentrale und hoffte inig das Sev, den Piloten den sie ausgesandt haben um Han-Solo und Luke zu finden, sie auch finden würde.
Besorgt hoffte sie ein Zeichen von ihm zu bekommen. Irgendetwas uns nach wie es für Olesya vor kam, langen warten, meldete er sich wirklich bei ihnen: ,,Echo Basis, ich Empfänge etwas! Nicht viel, aber es könnte ein Lebenszeichen sein. Sektor vier - sechs - eins - vier bei acht - zwo.  Ich bin schon unterwegs." Sagte er zu ihnen und Olesya legte sich eine Hand an ihr Kinn und fuhr darüber. Sie hoffte ehrlich das er die beiden finden würde.

Nach kurzem Warten, meldete er sich erneut: ,,Echo Basis, hier spricht  Renegart zwei. Ich habe sie gefunden. Ich wiederhole, ich habe sie gefunden!"
Erleichtert Atmete Olesya aus und lehnte ihre Hände auf den Tisch. Mit einem Lächeln sah sie zu Leia. ,,Sie sind am Leben." Lächelte sie.

Nur ein dickes Glasfenster trennte den misshandelten, fast sted gefrorenen Körper Luke Skywalkers von fünf seiner wachsamen Freunde.
Han Solo, die relative Wärme der Medistation der Rebellen genießend, stand neben Leia, seinem Wookiee-Kopiloten, R2, und C3PO so wie Olesya Kenobi.
Olesya atmete erleichtert auf sie wusste, dass der junge Commander endlich außer Lebensgefahr war und sich in den fähigsten mechanischen Händen befand.
Luke hing senkrecht in einem durchsichtigen Zylinder, eine Atemmaske mit Mikrofon über Nase und Mund. Der Chirurgiedroide, Zwo-Einsbee, kümmerte sich um den jungen Mann mit dem Geschick eines der besten menschlichen Ärzte. Unterstützt wurde er von seinem medizinischen Assistenzdroiden FX-7 und einer Garnitur von Zylindern, Kabeln und Fortsätzen unter einer Metallkappe.Der Chirurgiedroide betätigte einen Schalter, durch den sich eine gallertartige rote Flüssigkeit über seinen Patienten ergoss. Olesya wusste, dass dieses Bacta Wunder zu wirken vermochte, selbst bei Patienten in so schlechter Verfassung wie Luke.

Als der brodelnde Stoff seinen Körper einhüllte, begann Luke sich aufzubäumen und zu fantasieren. ,,Vorsicht...", stöhnte er. ,,Schneewesen... gefährlich ... Yoda ... zu Yoda begeben ... einzige Hoffnung..."
Olesya hatte nicht die geringste Ahnung, was ihr Freund meinte, und Chewbacca, den das Lallen des jungen Mannes ebenso bestürzte, stieß einen fragenden Wookiee-Laut aus.
,,Ich kann ihn auch nicht verstehen, Chewie", erwiderte Olesya. Dreipeo meinte hoffnungsvoll: ,,Ich glaube, er ist noch nicht ganz bei sich, wenn Sie verstehen, was ich meine. Es wäre höchst bedauerlich, wenn Master Luke einen Kurzschluss erleiden sollte."

,,Dem Jungen ist etwas begegnet", erklärte Han, ,,und das war nicht nur die Kälte."
,,Wenn wir nur wüssten, was für Wesen er meint", sagte Leia und warf einen Blick auf den grimmig vor sich hin starrenden Solo. ,,Wir haben die Sicherheitsmaßnahmen verdoppelt, Han", fuhr sie fort und versuchte ihm zu danken. ,,Ich weiß nicht, wie..."
,,Lassen Sie nur!", sagte er brüsk. Das Einzige, was ihn in diesem Augenblick beschäftigte, war sein Freund, der dort eingehüllt in rotem Bacta hing.
Lukes Körper wurde in der grellfarbenen Flüssigkeit gebadet, und die heilende Wirkung des Bacta setzte ein. Eine Zeit lang sah es so aus, als wolle Luke sich gegen den heilenden Fluss des durchsichtigen Breis wehren, dann verstummte er endlich, erschlaffte und überließ sich dem Einfluss des Bacta. Zwo-Eins- bee wandte sich von dem Menschen ab, der seiner Obhut anvertraut worden war. Er drehte den totenschädelartigen Kopf zu Solo und den anderen, die durch das Fenster blickten. ,,Commander Skywalker befand sich im Dormo-Schock, aber er reagiert gut auf das Bacta", teilte der Roboter mit. ,,Er schwebt nicht mehr in Lebensgefahr." Erleichtert Atmete Olesya aus. Das war eine sehr gute Nachricht für sie.
Tiefe Augenringe lagen unter ihren Augen. Sie hatte kein einziges Auge zu Gemacht.

Die Worte des Chirurgiedroiden lösten die Spannung sofort Leia seufzte erleichtert, und Chewbacca brummte anerkennend.

Luke wusste nicht, wie lange er im Delirium gewesen war. Nun hatte er Verstand und Sinne wieder beisammen. Er setzte sich in seinem Krankenbett auf. Was für eine Erleichterung, dachte er, wieder richtige Luft zu atmen, und sei sie noch so kalt. Ein Medidroide entfernte den Schutzverband von seinem Gesicht. Er konnte wieder sehen und nahm nun wahr, dass jemand an seinem Bett stand. Langsam erkannte er das Gesicht von Olesya. Sie trat auf ihn zu und strich ihm sanft die Haare aus den Augen.
,,Das Bacta wirkt gut", sagte sie, seine heilenden Wunden betrachtend. ,,In ein, zwei Tagen sollten die Narben verschwunden sein. Hast du noch Schmerzen?" Fragte sie ihn.

Die Tür ging auf. Erzwo piepste freudig, als er auf Luke zu rollte, und auch Dreipeo näherte sich klirrend dem Bett.
,,Master Luke, es tut so gut, Sie wieder voll funktionsfähig zu sehen."

,,Danke, Dreipeo."

Erzwo gab eine Reihe von Pfeif- und Zwitscherlauten von sich. ,,Auch Erzwo möchte seine Erleichterung zum Ausdruck bringen", übersetzte Dreipeo.
Luke freute sich über die Fürsorglichkeit der Roboter. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, gab es neuerdings eine Unterbrechung.

,,Na, Kleiner", begrüßte ihn Han Solo ungestüm, als er und Chewbacca hereinstürmten. Der Wookiee knurrte einen freundlichen Gruß.

,,Ich finde, du siehst kräftig genug aus, einem Gundark das Fell über die Ohren zu ziehen", sagte Han.

Luke fühlte sich auch so.

,,Das habe ich dir zu verdanken."

,,Oh, ja, das hast du." Lächelte Olesya und strich ihm sanft über die Wange.

,,Zum zweiten Mal, Junior." Han grinste die Prinzessin breit an.
,,Oh, Allerhochwürdigste", sagte er spöttisch, ,,Sie scheinen's geschafft zu haben, mich doch noch ein bisschen länger hierzubehalten."
,,Ich hatte nichts damit zu tun", sagte Leia hitzig, erbost über Hans Selbstgefälligkeit. ,,General Rieekan hält den Abflug von Schiffen aus diesem System für zu riskant, bevor wir das Energiefeld aktiviert haben."
,,Ist aber ein netter Einfall", meinte Han. ,,Ich schätze, Sie können es einfach nicht ertragen, einen so tollen Kerl wie mich aus den Augen zu lassen."

,,Ich weiß wirklich nicht, wo Sie Ihre Illusionen hernehmen, Lasergehirn", gab sie schroff zurück. Olesya schmunzelte etwas. Chewbacca amüsierte sich über den Wortwechsel zwischen zwei der eigenwilligsten Menschen, die er je kennengelernt hatte, und lachte dröhnend.
,,Ja, lach du nur, du dämliches Pelzvieh!", sagte Han gutmütig. ,,Du hättest uns mal sehen sollen, als ich mit ihr allein in der Südpassage war." Bisher hatte Luke kaum zugehört. Han und die Prinzessin ge- rieten oft genug aneinander. Der Hinweis auf die Südpassage er- weckte jedoch seine Neugier, und er sah Leia fragend an.

,,Da hat sie nämlich ihre wahren Gefühlen für mich gezeigt", fuhr Han fort und feixte, als er die Röte auf den Wangen der Prinzessin sah. ,,Hören Sie mal, Hoheit, das können Sie doch nicht schon vergessen haben!"
,,Sie aufgeblasener, schwachsinniger, mieser, widerwärtiger Wookieetreiber...", stieß sie wütend hervor.
,,Wer ist hier widerwärtig?", fragte er grinsend. ,,Ich will Ihnen mal was sagen, Herzchen, irgendwas muss doch dran sein. wenn es Sie so auf die Palme bringt! Findest du nicht, Luke?"

,,Ja", sagte der junge Mann im Bett und starrte die Prinzessin erstaunt an, ,,es hat ganz... den Anschein."
Leia sah zu Luke hinüber. Der Widerstreit ihrer Gefühle spiegelte sich deutlich auf ihrem Gesicht wider. Etwas Verwundbares, beinahe Kindliches lag in den großen Augen, aber dann fiel die Maske der Unnahbarkeit wieder über das zarte Gesicht ,,So, hat es das?", entgegnete sie. ,,Ich glaube, Sie verstehen noch nicht allzu viel von Frauen, wie?"
Luke gab ihr im Stillen recht. Er war erst recht ihrer Meinung als Leia sich vorbeugte und ihn auf den Mund küsste. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um, schritt hinaus und warf die Tür hinter sich zu. Die anderen  Menschen, Wookiee und Droiden - starrten einander sprachlos an.
In der Ferne hörte man Alarmanlagen in den unterirdischen Korridoren schrillen.
Olesya sah zu Luke, welcher sofort ihren Blick kreuzte.
,,O.." sie unterbrach ihn als sie die Hand hob. ,,Alles in Ordnung." Sagte sie.
Eifersucht ging in Olesya nicht einher. Auf einer komischen Art und Weise störte es sie nicht das Leia ihn geküsst hatte. Sie fand es nur merkwürdig, den schließlich waren die beiden Zwillinge, auch wenn sie das nicht wussten. Und die Tatsache das sie Zwillinge waren, war auch der Grund dafür, dass es sie nicht störte.
Komischerweise.

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